dich hab ich allein erkohren, es weiß alle Crea- tur, JEsum, JEsum lieb ich nur.
Du wirst eingeladen GOttes Kostgänger zu6) Wie groß die Seligkeit bey GOtt. seyn; des Tisches des HErrn theilhafftig zu wer- den, und aus seinem heiligen Trinckgeschirr zu trincken, 1 Cor. 10, 21. da nur JEsu Gnade, Ge- dult, Keuschheit, Sanfftmuth, des heiligen Gei- stes Friede und Freude, der neue Wein der Liebe GOttes, der Offenbarung JEsu Christi, der reinen himmlischen Krafft des göttlichen Lebens und Ver- gnügens zu geniessen aufgesetzet wird, (welches al- les die hündische Fleischeslust zum grauerlichen Cckel machet): Welche Schande wäre es denn nun, des Königes Taffeln verlassen, und zum höllischen Sauhirten hinsitzen, mit seinen Schweinen aus gleichem Trog zu naschen? an des Teufels Brust zu liegen, und sich an dessen vergifteten Lockspeisen zu weiden? in der höllenschwartzen Kammer der Ab- kehr von GOtt, der Vergessenheit aller der hohen und unermeßlichen Liebe Christi, und der lustigen Hinzuwendung zur Seelverwüstenden Unreinig- keit (da gleich ein giftiger Athem des Drachen die Seele anhauchet, daß sie ein Schwindel ankommt, und sie aller empfangenen leutseligen Gutthätigkeit bey Christo vergißt, und sich zum Tisch der Teufel herbey nöthigen läßt), aus den Schüsseln eines un- züchtigen Histörgens, eines unehrbaren Gemähl- des, einer weissen blutgefülleten Haut etc. den Gift des Seelentodes durch unkeusche Gedancken und Geberden hineinzuschlucken?
Man sagt, es gebe viele Türcken, die nie- mals keinen Wein gekostet: aber keine, die es nur einmal gethan, und es beym ersten und einigen bewenden lassen. Eben also ver- hält sichs mit diesem Laster. Darum ists tausend- mal weislicher, fein ordentlich gethan wie Joseph:
kei-
C. 3. Mittel wieder die Unreinigkeit.
dich hab ich allein erkohren, es weiß alle Crea- tur, JEſum, JEſum lieb ich nur.
Du wirſt eingeladen GOttes Koſtgaͤnger zu6) Wie groß die Seligkeit bey GOtt. ſeyn; des Tiſches des HErrn theilhafftig zu wer- den, und aus ſeinem heiligen Trinckgeſchirr zu trincken, 1 Cor. 10, 21. da nur JEſu Gnade, Ge- dult, Keuſchheit, Sanfftmuth, des heiligen Gei- ſtes Friede und Freude, der neue Wein der Liebe GOttes, der Offenbarung JEſu Chriſti, der reinen himmliſchen Krafft des goͤttlichen Lebens und Ver- gnuͤgens zu genieſſen aufgeſetzet wird, (welches al- les die huͤndiſche Fleiſchesluſt zum grauerlichen Cckel machet): Welche Schande waͤre es denn nun, des Koͤniges Taffeln verlaſſen, und zum hoͤlliſchen Sauhirten hinſitzen, mit ſeinen Schweinen aus gleichem Trog zu naſchen? an des Teufels Bruſt zu liegen, und ſich an deſſen vergifteten Lockſpeiſen zu weiden? in der hoͤllenſchwartzen Kammer der Ab- kehr von GOtt, der Vergeſſenheit aller der hohen und unermeßlichen Liebe Chriſti, und der luſtigen Hinzuwendung zur Seelverwuͤſtenden Unreinig- keit (da gleich ein giftiger Athem des Drachen die Seele anhauchet, daß ſie ein Schwindel ankommt, und ſie aller empfangenen leutſeligen Gutthaͤtigkeit bey Chriſto vergißt, und ſich zum Tiſch der Teufel herbey noͤthigen laͤßt), aus den Schuͤſſeln eines un- zuͤchtigen Hiſtoͤrgens, eines unehrbaren Gemaͤhl- des, einer weiſſen blutgefuͤlleten Haut ꝛc. den Gift des Seelentodes durch unkeuſche Gedancken und Geberden hineinzuſchlucken?
Man ſagt, es gebe viele Tuͤrcken, die nie- mals keinen Wein gekoſtet: aber keine, die es nur einmal gethan, und es beym erſten und einigen bewenden laſſen. Eben alſo ver- haͤlt ſichs mit dieſem Laſter. Darum iſts tauſend- mal weislicher, fein ordentlich gethan wie Joſeph:
kei-
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C. 3. Mittel wieder die Unreinigkeit.
dich hab ich allein erkohren, es weiß alle Crea-
tur, JEſum, JEſum lieb ich nur.
Du wirſt eingeladen GOttes Koſtgaͤnger zu
ſeyn; des Tiſches des HErrn theilhafftig zu wer-
den, und aus ſeinem heiligen Trinckgeſchirr zu
trincken, 1 Cor. 10, 21. da nur JEſu Gnade, Ge-
dult, Keuſchheit, Sanfftmuth, des heiligen Gei-
ſtes Friede und Freude, der neue Wein der Liebe
GOttes, der Offenbarung JEſu Chriſti, der reinen
himmliſchen Krafft des goͤttlichen Lebens und Ver-
gnuͤgens zu genieſſen aufgeſetzet wird, (welches al-
les die huͤndiſche Fleiſchesluſt zum grauerlichen
Cckel machet): Welche Schande waͤre es denn nun,
des Koͤniges Taffeln verlaſſen, und zum hoͤlliſchen
Sauhirten hinſitzen, mit ſeinen Schweinen aus
gleichem Trog zu naſchen? an des Teufels Bruſt zu
liegen, und ſich an deſſen vergifteten Lockſpeiſen zu
weiden? in der hoͤllenſchwartzen Kammer der Ab-
kehr von GOtt, der Vergeſſenheit aller der hohen
und unermeßlichen Liebe Chriſti, und der luſtigen
Hinzuwendung zur Seelverwuͤſtenden Unreinig-
keit (da gleich ein giftiger Athem des Drachen die
Seele anhauchet, daß ſie ein Schwindel ankommt,
und ſie aller empfangenen leutſeligen Gutthaͤtigkeit
bey Chriſto vergißt, und ſich zum Tiſch der Teufel
herbey noͤthigen laͤßt), aus den Schuͤſſeln eines un-
zuͤchtigen Hiſtoͤrgens, eines unehrbaren Gemaͤhl-
des, einer weiſſen blutgefuͤlleten Haut ꝛc. den Gift
des Seelentodes durch unkeuſche Gedancken und
Geberden hineinzuſchlucken?
6) Wie
groß die
Seligkeit
bey GOtt.
Man ſagt, es gebe viele Tuͤrcken, die nie-
mals keinen Wein gekoſtet: aber keine,
die es nur einmal gethan, und es beym
erſten und einigen bewenden laſſen. Eben alſo ver-
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 685. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/705>, abgerufen am 22.11.2024.
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