Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.Anatomisch-Medicinische "Zufluß zu denselben. Daß solche klein sind, des-"sen werden wir durch unsre eigne Augen über- "zeugt. Denn sie sind nicht drey Zoll lang und "kaum einen Zoll breit und dicke, ob sie schon auf "einer Seite gemeiniglich etwas grösser sind als "auf der andern. Nun lasse man einen jeglichen "die Kleinigkeit dieser Gefässe und den täglichen "Zufluß des Saamens in dieselben wohl erwe- "gen; welchen kein Mensch leugnen kann, der "nicht zugleich auch aller Vernunft und Erfah- "rung zuwieder den Umlauf des Bluts, als die "ungezweifelte Ursache der Absonderung aller "Feuchtigkeiten im Leibe, so wohl der guten als "bösen, leugnen will. Nun lasse man, sage ich, "einen ieglichen den unaufhörlichen Trieb des "Saamens und die Kleinigkeit dieser Samensäck- "lein bedencken, die keinesweges fähig sind, nur "eine solche Menge Saamen einzunehmen und zu "enthalten, als in sieben oder acht Wochen, (will "nicht sagen vielen Jahren und so lange bis ei- "ner einem Weibe rechtmäßig beywohnet,) ge- "macht wird. Da nun diese Dinge nicht bey ein- "ander stehen können: so ist nöthig, daß der Sa- "me wiederum in die Massa des Bluts oder in "den Leib zurücke gehet; und zwar aus den von "Tauvry bereits gedachten Ursachen und andern, "die wir erst noch anführen werden. Die Ver- 3)"änderung, welche nach der Verschneidung in der "Vermischung und natürlichen Beschaffenheit des "Leibes angemercket wird, hilft diese fortgehende "Bewegung des Samens gleichfalls bestärcken. "Denn es ist offenbar, daß alle Thiere, nachdem "ihnen ihre Testiculn genommen sind, fetter, aber "auch dabey verdroßner und verzagter zu werden "pflegen. Unter andern ist gleichfalls zu betrach- "ten, daß bey Verschnittenen die Haare und der "Bart vor der Verschneidung nicht abfallen; und "wenn sie noch nicht hervor gekommen sind, so "wer-
Anatomiſch-Mediciniſche „Zufluß zu denſelben. Daß ſolche klein ſind, deſ-„ſen werden wir durch unſre eigne Augen uͤber- „zeugt. Denn ſie ſind nicht drey Zoll lang und „kaum einen Zoll breit und dicke, ob ſie ſchon auf „einer Seite gemeiniglich etwas groͤſſer ſind als „auf der andern. Nun laſſe man einen jeglichen „die Kleinigkeit dieſer Gefaͤſſe und den taͤglichen „Zufluß des Saamens in dieſelben wohl erwe- „gen; welchen kein Menſch leugnen kann, der „nicht zugleich auch aller Vernunft und Erfah- „rung zuwieder den Umlauf des Bluts, als die „ungezweifelte Urſache der Abſonderung aller „Feuchtigkeiten im Leibe, ſo wohl der guten als „boͤſen, leugnen will. Nun laſſe man, ſage ich, „einen ieglichen den unaufhoͤrlichen Trieb des „Saamens und die Kleinigkeit dieſer Samenſaͤck- „lein bedencken, die keinesweges faͤhig ſind, nur „eine ſolche Menge Saamen einzunehmen und zu „enthalten, als in ſieben oder acht Wochen, (will „nicht ſagen vielen Jahren und ſo lange bis ei- „ner einem Weibe rechtmaͤßig beywohnet,) ge- „macht wird. Da nun dieſe Dinge nicht bey ein- „ander ſtehen koͤnnen: ſo iſt noͤthig, daß der Sa- „me wiederum in die Maſſa des Bluts oder in „den Leib zuruͤcke gehet; und zwar aus den von „Tauvry bereits gedachten Urſachen und andern, „die wir erſt noch anfuͤhren werden. Die Ver- 3)„aͤnderung, welche nach der Verſchneidung in der „Vermiſchung und natuͤrlichen Beſchaffenheit des „Leibes angemercket wird, hilft dieſe fortgehende „Bewegung des Samens gleichfalls beſtaͤrcken. „Denn es iſt offenbar, daß alle Thiere, nachdem „ihnen ihre Teſticuln genommen ſind, fetter, aber „auch dabey verdroßner und verzagter zu werden „pflegen. Unter andern iſt gleichfalls zu betrach- „ten, daß bey Verſchnittenen die Haare und der „Bart vor der Verſchneidung nicht abfallen; und „wenn ſie noch nicht hervor gekommen ſind, ſo „wer-
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Anatomiſch-Mediciniſche
„Zufluß zu denſelben. Daß ſolche klein ſind, deſ-
„ſen werden wir durch unſre eigne Augen uͤber-
„zeugt. Denn ſie ſind nicht drey Zoll lang und
„kaum einen Zoll breit und dicke, ob ſie ſchon auf
„einer Seite gemeiniglich etwas groͤſſer ſind als
„auf der andern. Nun laſſe man einen jeglichen
„die Kleinigkeit dieſer Gefaͤſſe und den taͤglichen
„Zufluß des Saamens in dieſelben wohl erwe-
„gen; welchen kein Menſch leugnen kann, der
„nicht zugleich auch aller Vernunft und Erfah-
„rung zuwieder den Umlauf des Bluts, als die
„ungezweifelte Urſache der Abſonderung aller
„Feuchtigkeiten im Leibe, ſo wohl der guten als
„boͤſen, leugnen will. Nun laſſe man, ſage ich,
„einen ieglichen den unaufhoͤrlichen Trieb des
„Saamens und die Kleinigkeit dieſer Samenſaͤck-
„lein bedencken, die keinesweges faͤhig ſind, nur
„eine ſolche Menge Saamen einzunehmen und zu
„enthalten, als in ſieben oder acht Wochen, (will
„nicht ſagen vielen Jahren und ſo lange bis ei-
„ner einem Weibe rechtmaͤßig beywohnet,) ge-
„macht wird. Da nun dieſe Dinge nicht bey ein-
„ander ſtehen koͤnnen: ſo iſt noͤthig, daß der Sa-
„me wiederum in die Maſſa des Bluts oder in
„den Leib zuruͤcke gehet; und zwar aus den von
„Tauvry bereits gedachten Urſachen und andern,
„die wir erſt noch anfuͤhren werden. Die Ver-
„aͤnderung, welche nach der Verſchneidung in der
„Vermiſchung und natuͤrlichen Beſchaffenheit des
„Leibes angemercket wird, hilft dieſe fortgehende
„Bewegung des Samens gleichfalls beſtaͤrcken.
„Denn es iſt offenbar, daß alle Thiere, nachdem
„ihnen ihre Teſticuln genommen ſind, fetter, aber
„auch dabey verdroßner und verzagter zu werden
„pflegen. Unter andern iſt gleichfalls zu betrach-
„ten, daß bey Verſchnittenen die Haare und der
„Bart vor der Verſchneidung nicht abfallen; und
„wenn ſie noch nicht hervor gekommen ſind, ſo
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