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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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C. 3. Mittel wieder die Unreinigkeit.
der unaussprechlichen Ewigkeit der erstgebornen des
Lammes geschmücket seyn will: dessen Hertz muß
von aller Otterbrut der Unkeuschheit durchaus gerei-
niget, und kein Hundsnest mehr seyn. Wer sich in
den holden Liebesblicken des Gesalbeten GOttes er-
freuen will: der muß dem Teufel keine Lust mehr im
Fleisch machen, zum Verdruß dem majestätischen
GOtt. Wer dem göttlichen Bräutigam entgegen
gehen, und nicht vor ihm zu Schanden werden will:
der kann der Keuschheit als der edlesten Frucht des
heiligen Geistes und des schönsten hochzeitlichen
Kleinods unmöglich entbehren. Wer die en-
gelreinen Niedlichkeiten des Abendmahls des
Lamms recht vergnüglich kosten will: der muß von
diesem Greuelsgift durchaus befreyet und voll heili-
gen Geistes seyn. Wer GOtt schauen, und von
diesem Anschauen gesättiget, mit himmlischer Klar-
heit durchstrahlet, und recht | durchlauchtig gemacht
werden will, vor dem Thron der ewigen Majestät
unter den Himmelsfürsten: der muß reines Her-
tzens seyn Matth. 5, 8. Die reine Taube mit dem
Oelblat, der heilige Geist mit seinem Zeugniß
der himmlischen Kindschaft,
bleibt nicht beym
Unflath und Gestanck unheiliger Regungen. Die
licht- und lebensvolle Freudigkeit, Trost und Trotz
in GOtt, verlieret sich, so bald dem Fleisch nur das
geringste eingeräumet wird. Der Satan behält
allezeit einen Anspruch an die Seele, wo man ihm
nur bißweilen im wenigsten zu willen wird, und
kaum etwa zur Rarität und heimlichen Versuch ein
Mundvoll von dem Lustaas anbeißt, (etwa mit ei-
nem unreinen, reitzenden Kuß oder sonst) welches
bey allem ernstlichen Vorsatz der Keuschheit aus
Uebereilung geschehen kann; und zwar im Augen-
blick vorbey ist, aber bittere Wehetage und frische

Schmer-
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C. 3. Mittel wieder die Unreinigkeit.
der unausſprechlichen Ewigkeit der erſtgebornen des
Lammes geſchmuͤcket ſeyn will: deſſen Hertz muß
von aller Otterbrut der Unkeuſchheit durchaus gerei-
niget, und kein Hundsneſt mehr ſeyn. Wer ſich in
den holden Liebesblicken des Geſalbeten GOttes er-
freuen will: der muß dem Teufel keine Luſt mehr im
Fleiſch machen, zum Verdruß dem majeſtaͤtiſchen
GOtt. Wer dem goͤttlichen Braͤutigam entgegen
gehen, und nicht vor ihm zu Schanden werden will:
der kann der Keuſchheit als der edleſten Frucht des
heiligen Geiſtes und des ſchoͤnſten hochzeitlichen
Kleinods unmoͤglich entbehren. Wer die en-
gelreinen Niedlichkeiten des Abendmahls des
Lamms recht vergnuͤglich koſten will: der muß von
dieſem Greuelsgift durchaus befreyet und voll heili-
gen Geiſtes ſeyn. Wer GOtt ſchauen, und von
dieſem Anſchauen geſaͤttiget, mit himmliſcher Klar-
heit durchſtrahlet, und recht | durchlauchtig gemacht
werden will, vor dem Thron der ewigen Majeſtaͤt
unter den Himmelsfuͤrſten: der muß reines Her-
tzens ſeyn Matth. 5, 8. Die reine Taube mit dem
Oelblat, der heilige Geiſt mit ſeinem Zeugniß
der himmliſchen Kindſchaft,
bleibt nicht beym
Unflath und Geſtanck unheiliger Regungen. Die
licht- und lebensvolle Freudigkeit, Troſt und Trotz
in GOtt, verlieret ſich, ſo bald dem Fleiſch nur das
geringſte eingeraͤumet wird. Der Satan behaͤlt
allezeit einen Anſpruch an die Seele, wo man ihm
nur bißweilen im wenigſten zu willen wird, und
kaum etwa zur Raritaͤt und heimlichen Verſuch ein
Mundvoll von dem Luſtaas anbeißt, (etwa mit ei-
nem unreinen, reitzenden Kuß oder ſonſt) welches
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Uebereilung geſchehen kann; und zwar im Augen-
blick vorbey iſt, aber bittere Wehetage und friſche

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[679/0699] C. 3. Mittel wieder die Unreinigkeit. der unausſprechlichen Ewigkeit der erſtgebornen des Lammes geſchmuͤcket ſeyn will: deſſen Hertz muß von aller Otterbrut der Unkeuſchheit durchaus gerei- niget, und kein Hundsneſt mehr ſeyn. Wer ſich in den holden Liebesblicken des Geſalbeten GOttes er- freuen will: der muß dem Teufel keine Luſt mehr im Fleiſch machen, zum Verdruß dem majeſtaͤtiſchen GOtt. Wer dem goͤttlichen Braͤutigam entgegen gehen, und nicht vor ihm zu Schanden werden will: der kann der Keuſchheit als der edleſten Frucht des heiligen Geiſtes und des ſchoͤnſten hochzeitlichen Kleinods unmoͤglich entbehren. Wer die en- gelreinen Niedlichkeiten des Abendmahls des Lamms recht vergnuͤglich koſten will: der muß von dieſem Greuelsgift durchaus befreyet und voll heili- gen Geiſtes ſeyn. Wer GOtt ſchauen, und von dieſem Anſchauen geſaͤttiget, mit himmliſcher Klar- heit durchſtrahlet, und recht | durchlauchtig gemacht werden will, vor dem Thron der ewigen Majeſtaͤt unter den Himmelsfuͤrſten: der muß reines Her- tzens ſeyn Matth. 5, 8. Die reine Taube mit dem Oelblat, der heilige Geiſt mit ſeinem Zeugniß der himmliſchen Kindſchaft, bleibt nicht beym Unflath und Geſtanck unheiliger Regungen. Die licht- und lebensvolle Freudigkeit, Troſt und Trotz in GOtt, verlieret ſich, ſo bald dem Fleiſch nur das geringſte eingeraͤumet wird. Der Satan behaͤlt allezeit einen Anſpruch an die Seele, wo man ihm nur bißweilen im wenigſten zu willen wird, und kaum etwa zur Raritaͤt und heimlichen Verſuch ein Mundvoll von dem Luſtaas anbeißt, (etwa mit ei- nem unreinen, reitzenden Kuß oder ſonſt) welches bey allem ernſtlichen Vorſatz der Keuſchheit aus Uebereilung geſchehen kann; und zwar im Augen- blick vorbey iſt, aber bittere Wehetage und friſche Schmer- U u 4

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 679. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/699>, abgerufen am 22.11.2024.