Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.Anhang zum dritten Theil, JEsu! du Sohn David, erbarme dich meinerSeelen, sie wird vom unsaubern Geist der Unkeuschheit fast erbärmlich geplagt. Vor allen Dingen übergib Christo dein Hertz zur Ver- wahrung. Prov. 4, 23. Uebe dich im Gebet und halte bey JEsu, deinem getreuen Schöpfer in gu- ten Wercken Tag und Nacht an um ein keusch rein Hertz, Er solle es doch in dir schaffen: Es sey ihm ja ein gar geringes; ein Kraftwort aus seinem Munde bringe das schon zuwege; du seyest ja nicht Schöpfer; die ewige Liebe solle dir doch ja nicht anmuthen, daß du dir selbst ein so reines Hertz gebest; das sey dir eine pure Unmöglichkeit; du erwartest es von ihm und von seiner freygebi- gen milden JEsushand, die dich ja angerühret, und eben dadurch dieses aufrichtige Verlangen nach einem gantz keuschen Sinn in dir erwecket, da du sonst von Natur wol niemals darzu kommen wärest; du wollest solches theure Geschenck erken- nen, als eine gantz unverdiente Gabe seiner laute- ren freyen Liebe und Jhm ewig dafür Danck wis- sen; es stehe jetzt nur an dem HErrn Christo, ob Er dich annehmen wolle unter sein auserwehltes Volck, und dir das geben was du noch nicht ha- best, doch aber von Hertzen verlangest; solche Ver- ehrung von so hoher Hand werde dich mehr er- freuen als keines Käysers Krone, ja als Gesund- heit und Leben; seine Gnade habe dich ja bereits willig gemacht alle Mittel, Wehr und Waffen, so dir seine Barmhertzigkeit bescheren werde, zu ge- brauchen, wo dich sein heiliger Geist nur immer geschickter dazu machen und anführen werde etc. Auch sind die Stoßgebeter und kurtze Seuftzer Se-
Anhang zum dritten Theil, JEſu! du Sohn David, erbarme dich meinerSeelen, ſie wird vom unſaubern Geiſt der Unkeuſchheit faſt erbaͤrmlich geplagt. Vor allen Dingen uͤbergib Chriſto dein Hertz zur Ver- wahrung. Prov. 4, 23. Uebe dich im Gebet und halte bey JEſu, deinem getreuen Schoͤpfer in gu- ten Wercken Tag und Nacht an um ein keuſch rein Hertz, Er ſolle es doch in dir ſchaffen: Es ſey ihm ja ein gar geringes; ein Kraftwort aus ſeinem Munde bringe das ſchon zuwege; du ſeyeſt ja nicht Schoͤpfer; die ewige Liebe ſolle dir doch ja nicht anmuthen, daß du dir ſelbſt ein ſo reines Hertz gebeſt; das ſey dir eine pure Unmoͤglichkeit; du erwarteſt es von ihm und von ſeiner freygebi- gen milden JEſushand, die dich ja angeruͤhret, und eben dadurch dieſes aufrichtige Verlangen nach einem gantz keuſchen Sinn in dir erwecket, da du ſonſt von Natur wol niemals darzu kommen waͤreſt; du wolleſt ſolches theure Geſchenck erken- nen, als eine gantz unverdiente Gabe ſeiner laute- ren freyen Liebe und Jhm ewig dafuͤr Danck wiſ- ſen; es ſtehe jetzt nur an dem HErrn Chriſto, ob Er dich annehmen wolle unter ſein auserwehltes Volck, und dir das geben was du noch nicht ha- beſt, doch aber von Hertzen verlangeſt; ſolche Ver- ehrung von ſo hoher Hand werde dich mehr er- freuen als keines Kaͤyſers Krone, ja als Geſund- heit und Leben; ſeine Gnade habe dich ja bereits willig gemacht alle Mittel, Wehr und Waffen, ſo dir ſeine Barmhertzigkeit beſcheren werde, zu ge- brauchen, wo dich ſein heiliger Geiſt nur immer geſchickter dazu machen und anfuͤhren werde ꝛc. Auch ſind die Stoßgebeter und kurtze Seuftzer Se-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0662" n="642"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anhang zum dritten Theil,</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">JEſu! du Sohn David, erbarme dich meiner<lb/> Seelen, ſie wird vom unſaubern Geiſt der<lb/> Unkeuſchheit faſt erbaͤrmlich geplagt.</hi> Vor<lb/> allen Dingen uͤbergib Chriſto dein Hertz zur Ver-<lb/> wahrung. Prov. 4, 23. Uebe dich im Gebet und<lb/> halte bey JEſu, deinem getreuen Schoͤpfer in gu-<lb/> ten Wercken Tag und Nacht an um ein keuſch rein<lb/> Hertz, Er ſolle es doch in dir ſchaffen: Es ſey ihm<lb/> ja ein gar geringes; ein Kraftwort aus ſeinem<lb/> Munde bringe das ſchon zuwege; du ſeyeſt ja<lb/> nicht Schoͤpfer; die ewige Liebe ſolle dir doch ja<lb/> nicht anmuthen, daß du dir ſelbſt ein ſo reines<lb/> Hertz gebeſt; das ſey dir eine pure Unmoͤglichkeit;<lb/> du erwarteſt es von ihm und von ſeiner freygebi-<lb/> gen milden JEſushand, die dich ja angeruͤhret,<lb/> und eben dadurch dieſes aufrichtige Verlangen<lb/> nach einem gantz keuſchen Sinn in dir erwecket,<lb/> da du ſonſt von Natur wol niemals darzu kommen<lb/> waͤreſt; du wolleſt ſolches theure Geſchenck erken-<lb/> nen, als eine gantz unverdiente Gabe ſeiner laute-<lb/> ren freyen Liebe und Jhm ewig dafuͤr Danck wiſ-<lb/> ſen; es ſtehe jetzt nur an dem HErrn Chriſto, ob<lb/> Er dich annehmen wolle unter ſein auserwehltes<lb/> Volck, und dir das geben was du noch nicht ha-<lb/> beſt, doch aber von Hertzen verlangeſt; ſolche Ver-<lb/> ehrung von ſo hoher Hand werde dich mehr er-<lb/> freuen als keines Kaͤyſers Krone, ja als Geſund-<lb/> heit und Leben; ſeine Gnade habe dich ja bereits<lb/> willig gemacht alle Mittel, Wehr und Waffen, ſo<lb/> dir ſeine Barmhertzigkeit beſcheren werde, zu ge-<lb/> brauchen, wo dich ſein heiliger Geiſt nur immer<lb/> geſchickter dazu machen und anfuͤhren werde ꝛc.</p><lb/> <p>Auch ſind die Stoßgebeter und kurtze Seuftzer<lb/> zu GOtt hier nicht zu verſaͤumen: es iſt unglaͤub-<lb/> lich, was das in dieſem Streit vor Nachdruck und<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Se-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [642/0662]
Anhang zum dritten Theil,
JEſu! du Sohn David, erbarme dich meiner
Seelen, ſie wird vom unſaubern Geiſt der
Unkeuſchheit faſt erbaͤrmlich geplagt. Vor
allen Dingen uͤbergib Chriſto dein Hertz zur Ver-
wahrung. Prov. 4, 23. Uebe dich im Gebet und
halte bey JEſu, deinem getreuen Schoͤpfer in gu-
ten Wercken Tag und Nacht an um ein keuſch rein
Hertz, Er ſolle es doch in dir ſchaffen: Es ſey ihm
ja ein gar geringes; ein Kraftwort aus ſeinem
Munde bringe das ſchon zuwege; du ſeyeſt ja
nicht Schoͤpfer; die ewige Liebe ſolle dir doch ja
nicht anmuthen, daß du dir ſelbſt ein ſo reines
Hertz gebeſt; das ſey dir eine pure Unmoͤglichkeit;
du erwarteſt es von ihm und von ſeiner freygebi-
gen milden JEſushand, die dich ja angeruͤhret,
und eben dadurch dieſes aufrichtige Verlangen
nach einem gantz keuſchen Sinn in dir erwecket,
da du ſonſt von Natur wol niemals darzu kommen
waͤreſt; du wolleſt ſolches theure Geſchenck erken-
nen, als eine gantz unverdiente Gabe ſeiner laute-
ren freyen Liebe und Jhm ewig dafuͤr Danck wiſ-
ſen; es ſtehe jetzt nur an dem HErrn Chriſto, ob
Er dich annehmen wolle unter ſein auserwehltes
Volck, und dir das geben was du noch nicht ha-
beſt, doch aber von Hertzen verlangeſt; ſolche Ver-
ehrung von ſo hoher Hand werde dich mehr er-
freuen als keines Kaͤyſers Krone, ja als Geſund-
heit und Leben; ſeine Gnade habe dich ja bereits
willig gemacht alle Mittel, Wehr und Waffen, ſo
dir ſeine Barmhertzigkeit beſcheren werde, zu ge-
brauchen, wo dich ſein heiliger Geiſt nur immer
geſchickter dazu machen und anfuͤhren werde ꝛc.
Auch ſind die Stoßgebeter und kurtze Seuftzer
zu GOtt hier nicht zu verſaͤumen: es iſt unglaͤub-
lich, was das in dieſem Streit vor Nachdruck und
Se-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |