hen, dich von derselben närrischen und läppischen Befleckungen hinwegschwingen, und gleich als mit Taubenflügeln ins gläntzende Königreich der himm- lischen Reinigkeit hineinfliehen. Ach wer gibt mir sie! Psalm 55, 7.
Das Hertz ist die Quelle: so diese trübe und schlammig ist, wie kann das Strömlein lauteres Wasser führen? das Hertz ist die Ruhekammer des Sohnes GOttes: drum muß es sauber gehal- ten werden. Es ist ein Spiegel, darin sich JE- sus spiegelt: drum muß es mit einem Vorhang (mit einem stets erneuerten Vorsatz) verwahret werden, daß es nicht mit unreinem Anhauchen beflecket werde. Das Hertz ist die Hütte GOt- tes, auf dessen Thron Engel bestellet sind, als Wächter, daß nichts unreines hineingehe. Die Engel sind Glaube, Liebe, Gottesfurcht und ande- re geistliche und himmliche Sinnen. Prov. 4, 23.
Sodann beweiset sich ein Christ auch ernstlich und gleichsam unabweislich im Gebet. Es muß aber das Gebet wircklich ein geheim vertraut Ge- spräch mit GOtt seyn, davon der Seelen Ange- sicht helleüchtend werde, und das den unreinen Geistern ein Schrecken einjage. Die Seele ge- nießt im Umgang mit GOtt ein solch unaussprech- lich Vergnügen, daß alle viehische Lust dagegen stincket und eckelt. Das Gebet muß geschehen im Glauben und Vertrauen, GOtt sey tausend- mal geneigter uns aus der Sünde zu helfen, als wir immer daraus begehren mögen: allermassen die Liebe zur Heiligkeit unendlich grösser in GOtt ist, als sie immermehr in uns seyn kann. Er hat nicht Lust am Tode des Sünders, sondern daß er sich bekehre und lebe: darum wird Er dich nicht stecken lassen; seine Ehre liegt daran, daß Er helf-
fe.
C. 3. Mittel wieder die Unreinigkeit.
hen, dich von derſelben naͤrriſchen und laͤppiſchen Befleckungen hinwegſchwingen, und gleich als mit Taubenfluͤgeln ins glaͤntzende Koͤnigreich der himm- liſchen Reinigkeit hineinfliehen. Ach wer gibt mir ſie! Pſalm 55, 7.
Das Hertz iſt die Quelle: ſo dieſe truͤbe und ſchlammig iſt, wie kann das Stroͤmlein lauteres Waſſer fuͤhren? das Hertz iſt die Ruhekammer des Sohnes GOttes: drum muß es ſauber gehal- ten werden. Es iſt ein Spiegel, darin ſich JE- ſus ſpiegelt: drum muß es mit einem Vorhang (mit einem ſtets erneuerten Vorſatz) verwahret werden, daß es nicht mit unreinem Anhauchen beflecket werde. Das Hertz iſt die Huͤtte GOt- tes, auf deſſen Thron Engel beſtellet ſind, als Waͤchter, daß nichts unreines hineingehe. Die Engel ſind Glaube, Liebe, Gottesfurcht und ande- re geiſtliche und himmliche Sinnen. Prov. 4, 23.
Sodann beweiſet ſich ein Chriſt auch ernſtlich und gleichſam unabweislich im Gebet. Es muß aber das Gebet wircklich ein geheim vertraut Ge- ſpraͤch mit GOtt ſeyn, davon der Seelen Ange- ſicht helleuͤchtend werde, und das den unreinen Geiſtern ein Schrecken einjage. Die Seele ge- nießt im Umgang mit GOtt ein ſolch unausſprech- lich Vergnuͤgen, daß alle viehiſche Luſt dagegen ſtincket und eckelt. Das Gebet muß geſchehen im Glauben und Vertrauen, GOtt ſey tauſend- mal geneigter uns aus der Suͤnde zu helfen, als wir immer daraus begehren moͤgen: allermaſſen die Liebe zur Heiligkeit unendlich groͤſſer in GOtt iſt, als ſie immermehr in uns ſeyn kann. Er hat nicht Luſt am Tode des Suͤnders, ſondern daß er ſich bekehre und lebe: darum wird Er dich nicht ſtecken laſſen; ſeine Ehre liegt daran, daß Er helf-
fe.
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C. 3. Mittel wieder die Unreinigkeit.
hen, dich von derſelben naͤrriſchen und laͤppiſchen
Befleckungen hinwegſchwingen, und gleich als mit
Taubenfluͤgeln ins glaͤntzende Koͤnigreich der himm-
liſchen Reinigkeit hineinfliehen. Ach wer gibt
mir ſie! Pſalm 55, 7.
Das Hertz iſt die Quelle: ſo dieſe truͤbe und
ſchlammig iſt, wie kann das Stroͤmlein lauteres
Waſſer fuͤhren? das Hertz iſt die Ruhekammer
des Sohnes GOttes: drum muß es ſauber gehal-
ten werden. Es iſt ein Spiegel, darin ſich JE-
ſus ſpiegelt: drum muß es mit einem Vorhang
(mit einem ſtets erneuerten Vorſatz) verwahret
werden, daß es nicht mit unreinem Anhauchen
beflecket werde. Das Hertz iſt die Huͤtte GOt-
tes, auf deſſen Thron Engel beſtellet ſind, als
Waͤchter, daß nichts unreines hineingehe. Die
Engel ſind Glaube, Liebe, Gottesfurcht und ande-
re geiſtliche und himmliche Sinnen. Prov. 4, 23.
Sodann beweiſet ſich ein Chriſt auch ernſtlich
und gleichſam unabweislich im Gebet. Es muß
aber das Gebet wircklich ein geheim vertraut Ge-
ſpraͤch mit GOtt ſeyn, davon der Seelen Ange-
ſicht helleuͤchtend werde, und das den unreinen
Geiſtern ein Schrecken einjage. Die Seele ge-
nießt im Umgang mit GOtt ein ſolch unausſprech-
lich Vergnuͤgen, daß alle viehiſche Luſt dagegen
ſtincket und eckelt. Das Gebet muß geſchehen
im Glauben und Vertrauen, GOtt ſey tauſend-
mal geneigter uns aus der Suͤnde zu helfen, als
wir immer daraus begehren moͤgen: allermaſſen
die Liebe zur Heiligkeit unendlich groͤſſer in GOtt
iſt, als ſie immermehr in uns ſeyn kann. Er hat
nicht Luſt am Tode des Suͤnders, ſondern daß er
ſich bekehre und lebe: darum wird Er dich nicht
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 639. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/659>, abgerufen am 22.11.2024.
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