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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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Anhang zum dritten Theil,
der hats Sünde, und wird verdammt. Jac. 4,
17. Matth. 3, 10. 7, 26. 22, 12. 25, 3. 18, 42.
Hierzu dienet 1) daß man die Zeit der Ruhe wohl
anwende. Wann man vor den fleischlichen Versu-
chungen Frieden hat, und wann die Gnade JEsu
Christi das Hertz umgibt und umgläntzet: so muß
man nicht nur trachten Hütten da zu bauen, son-
dern anbey der guten Gelegenheit wahrnehmen,
und des Königs günstiges Angesicht angelegent-
lich ersuchen, daß Er das Hertz wieder die Bestür-
mungen der Unkeuschheit wohl verschantze. Da
muß man sich die wunderbare Schönheit der
Keuschheit lebendig vorstellen; welch ein selig, ma-
jestätisch und lustiges Wesen es sey, von der Flei-
scheslust als dem Schlangengeiffer gewaschen und
rein zu seyn; wie jämmerlich hingegen der sey, der
sich diesem Schandgreuel hingibt und überliefert.
Wer also die Friedenszeiten wohl anlegt: der wird
in der Keuschheit gewaltig befestiget. 2) Daß
man unter der Anführung unsers Feldherrn eine
Armee von guten und heiligen Gedancken sammle,
und das Hertzensfeld überall darmit besäe: damit
das schändliche Unkraut eitler Gedancken keinen
Raum darinnen finde. Wirst du also dein Hertz
immerfort vom heiligen Geist gut machen lassen,
so wird auch gutes daraus hervor wachsen. Nur
daß JEsus der erste sey, der beym erwachen des
Nachts oder des Morgens zur Hausthür deines
Willens eingehe; dessen heiliger Gegenwart du
auch unter der Arbeit und den Geschäfften nicht
vergessest. Summa trachte den Anfang der ewi-
gen Freude in deinem Hertzen zu empfinden, so
wirst du von der Welt-und Fleischeslust nicht
viel halten: sondern als von einer ungeheuren und
gefährlichen Einöde weit davon und hinwegflie-

hen,

Anhang zum dritten Theil,
der hats Suͤnde, und wird verdammt. Jac. 4,
17. Matth. 3, 10. 7, 26. 22, 12. 25, 3. 18, 42.
Hierzu dienet 1) daß man die Zeit der Ruhe wohl
anwende. Wann man vor den fleiſchlichen Verſu-
chungen Frieden hat, und wann die Gnade JEſu
Chriſti das Hertz umgibt und umglaͤntzet: ſo muß
man nicht nur trachten Huͤtten da zu bauen, ſon-
dern anbey der guten Gelegenheit wahrnehmen,
und des Koͤnigs guͤnſtiges Angeſicht angelegent-
lich erſuchen, daß Er das Hertz wieder die Beſtuͤr-
mungen der Unkeuſchheit wohl verſchantze. Da
muß man ſich die wunderbare Schoͤnheit der
Keuſchheit lebendig vorſtellen; welch ein ſelig, ma-
jeſtaͤtiſch und luſtiges Weſen es ſey, von der Flei-
ſchesluſt als dem Schlangengeiffer gewaſchen und
rein zu ſeyn; wie jaͤmmerlich hingegen der ſey, der
ſich dieſem Schandgreuel hingibt und uͤberliefert.
Wer alſo die Friedenszeiten wohl anlegt: der wird
in der Keuſchheit gewaltig befeſtiget. 2) Daß
man unter der Anfuͤhrung unſers Feldherrn eine
Armee von guten und heiligen Gedancken ſammle,
und das Hertzensfeld uͤberall darmit beſaͤe: damit
das ſchaͤndliche Unkraut eitler Gedancken keinen
Raum darinnen finde. Wirſt du alſo dein Hertz
immerfort vom heiligen Geiſt gut machen laſſen,
ſo wird auch gutes daraus hervor wachſen. Nur
daß JEſus der erſte ſey, der beym erwachen des
Nachts oder des Morgens zur Hausthuͤr deines
Willens eingehe; deſſen heiliger Gegenwart du
auch unter der Arbeit und den Geſchaͤfften nicht
vergeſſeſt. Summa trachte den Anfang der ewi-
gen Freude in deinem Hertzen zu empfinden, ſo
wirſt du von der Welt-und Fleiſchesluſt nicht
viel halten: ſondern als von einer ungeheuren und
gefaͤhrlichen Einoͤde weit davon und hinwegflie-

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[638/0658] Anhang zum dritten Theil, der hats Suͤnde, und wird verdammt. Jac. 4, 17. Matth. 3, 10. 7, 26. 22, 12. 25, 3. 18, 42. Hierzu dienet 1) daß man die Zeit der Ruhe wohl anwende. Wann man vor den fleiſchlichen Verſu- chungen Frieden hat, und wann die Gnade JEſu Chriſti das Hertz umgibt und umglaͤntzet: ſo muß man nicht nur trachten Huͤtten da zu bauen, ſon- dern anbey der guten Gelegenheit wahrnehmen, und des Koͤnigs guͤnſtiges Angeſicht angelegent- lich erſuchen, daß Er das Hertz wieder die Beſtuͤr- mungen der Unkeuſchheit wohl verſchantze. Da muß man ſich die wunderbare Schoͤnheit der Keuſchheit lebendig vorſtellen; welch ein ſelig, ma- jeſtaͤtiſch und luſtiges Weſen es ſey, von der Flei- ſchesluſt als dem Schlangengeiffer gewaſchen und rein zu ſeyn; wie jaͤmmerlich hingegen der ſey, der ſich dieſem Schandgreuel hingibt und uͤberliefert. Wer alſo die Friedenszeiten wohl anlegt: der wird in der Keuſchheit gewaltig befeſtiget. 2) Daß man unter der Anfuͤhrung unſers Feldherrn eine Armee von guten und heiligen Gedancken ſammle, und das Hertzensfeld uͤberall darmit beſaͤe: damit das ſchaͤndliche Unkraut eitler Gedancken keinen Raum darinnen finde. Wirſt du alſo dein Hertz immerfort vom heiligen Geiſt gut machen laſſen, ſo wird auch gutes daraus hervor wachſen. Nur daß JEſus der erſte ſey, der beym erwachen des Nachts oder des Morgens zur Hausthuͤr deines Willens eingehe; deſſen heiliger Gegenwart du auch unter der Arbeit und den Geſchaͤfften nicht vergeſſeſt. Summa trachte den Anfang der ewi- gen Freude in deinem Hertzen zu empfinden, ſo wirſt du von der Welt-und Fleiſchesluſt nicht viel halten: ſondern als von einer ungeheuren und gefaͤhrlichen Einoͤde weit davon und hinwegflie- hen,

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 638. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/658>, abgerufen am 25.11.2024.