ruhe in dir wird: so schliesse eben daraus, jetzt sey die Zeit der Heimsuchung; die Stunde JEsu sey kommen, der stärckere sey da dich zu erlösen; da- her wüte der Teufel, weil ihm abermal ein Unter- than entlauffen wolle. Dencke, nun sey JEsus allermeist im Werck begriffen ihn zu entwaffnen, in dem dir die Schuppen von den Augen fallen, daß du dein Elend und JEsu Allgenugsamkeit siehest. Dencke und glaube, der Sündenstiffter werde sich bald müssen fortpacken, und du werdest JEsu, des Sündentilgers, Pallast werden und bleiben. O Löwe aus Judastamm! wie herrlich bist du! wer dir trauet, ruffe Victoria! Phil. 1, 6.
Des Glaubens Natur ist sich selbst verschmä- hen und JEsum hoch schätzen, und sich deß- wegen ihme stets übergeben. Der Glaube stel- let sich also alle Dinge dieser Welt nicht so, wie die blinden Menschen, die so viel Wercks aus dieser Welt machen prächtig und herrlich, sondern in ih- rer rechten Gestalt vor. Z. E. 1) Die Eitelkeit dieser Welt, und wie aller Reichthum, Lob, Ruhm, Freude, Lust und sinnliche Ergötzlichkeiten so ge- ring, so eitel, so unwerth, so unbeständig sind, und wie wir als Uebelthäter täglich dem Tode zuge- führet werden etc. und damit wird verhindert, daß die Welt diese unsere geistliche Schule mit ihrem Getümmel und vielem Plaudern nicht verhinde- re. 2) Die Eitelkeit unsrer selbst, unsere Weis- heit, Stärcke, Gerechtigkeit, Heiligkeit etc. und wie geneigt wir seyn alles ohne den himmlischen Lehr- meister, nur allein von uns selbst und in eigenem Sinn, Verstand und Belieben zu lernen; wie wir eben daher so unwissend bleiben; wie wir so auf- gelegt und erpicht sind alles zu thun ohne die Krafft JEsu, und daher allemal das Gegentheil thun,
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C. 2. Man muͤſſe ſich zuerſt bekehren.
ruhe in dir wird: ſo ſchlieſſe eben daraus, jetzt ſey die Zeit der Heimſuchung; die Stunde JEſu ſey kommen, der ſtaͤrckere ſey da dich zu erloͤſen; da- her wuͤte der Teufel, weil ihm abermal ein Unter- than entlauffen wolle. Dencke, nun ſey JEſus allermeiſt im Werck begriffen ihn zu entwaffnen, in dem dir die Schuppen von den Augen fallen, daß du dein Elend und JEſu Allgenugſamkeit ſieheſt. Dencke und glaube, der Suͤndenſtiffter werde ſich bald muͤſſen fortpacken, und du werdeſt JEſu, des Suͤndentilgers, Pallaſt werden und bleiben. O Loͤwe aus Judaſtamm! wie herrlich biſt du! wer dir trauet, ruffe Victoria! Phil. 1, 6.
Des Glaubens Natur iſt ſich ſelbſt verſchmaͤ- hen und JEſum hoch ſchaͤtzen, und ſich deß- wegen ihme ſtets uͤbergeben. Der Glaube ſtel- let ſich alſo alle Dinge dieſer Welt nicht ſo, wie die blinden Menſchen, die ſo viel Wercks aus dieſer Welt machen praͤchtig und herrlich, ſondern in ih- rer rechten Geſtalt vor. Z. E. 1) Die Eitelkeit dieſer Welt, und wie aller Reichthum, Lob, Ruhm, Freude, Luſt und ſinnliche Ergoͤtzlichkeiten ſo ge- ring, ſo eitel, ſo unwerth, ſo unbeſtaͤndig ſind, und wie wir als Uebelthaͤter taͤglich dem Tode zuge- fuͤhret werden ꝛc. und damit wird verhindert, daß die Welt dieſe unſere geiſtliche Schule mit ihrem Getuͤmmel und vielem Plaudern nicht verhinde- re. 2) Die Eitelkeit unſrer ſelbſt, unſere Weis- heit, Staͤrcke, Gerechtigkeit, Heiligkeit ꝛc. und wie geneigt wir ſeyn alles ohne den himmliſchen Lehr- meiſter, nur allein von uns ſelbſt und in eigenem Sinn, Verſtand und Belieben zu lernen; wie wir eben daher ſo unwiſſend bleiben; wie wir ſo auf- gelegt und erpicht ſind alles zu thun ohne die Krafft JEſu, und daher allemal das Gegentheil thun,
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C. 2. Man muͤſſe ſich zuerſt bekehren.
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kommen, der ſtaͤrckere ſey da dich zu erloͤſen; da-
her wuͤte der Teufel, weil ihm abermal ein Unter-
than entlauffen wolle. Dencke, nun ſey JEſus
allermeiſt im Werck begriffen ihn zu entwaffnen,
in dem dir die Schuppen von den Augen fallen,
daß du dein Elend und JEſu Allgenugſamkeit
ſieheſt. Dencke und glaube, der Suͤndenſtiffter
werde ſich bald muͤſſen fortpacken, und du werdeſt
JEſu, des Suͤndentilgers, Pallaſt werden und
bleiben. O Loͤwe aus Judaſtamm! wie herrlich
biſt du! wer dir trauet, ruffe Victoria! Phil. 1, 6.
Des Glaubens Natur iſt ſich ſelbſt verſchmaͤ-
hen und JEſum hoch ſchaͤtzen, und ſich deß-
wegen ihme ſtets uͤbergeben. Der Glaube ſtel-
let ſich alſo alle Dinge dieſer Welt nicht ſo, wie die
blinden Menſchen, die ſo viel Wercks aus dieſer
Welt machen praͤchtig und herrlich, ſondern in ih-
rer rechten Geſtalt vor. Z. E. 1) Die Eitelkeit
dieſer Welt, und wie aller Reichthum, Lob, Ruhm,
Freude, Luſt und ſinnliche Ergoͤtzlichkeiten ſo ge-
ring, ſo eitel, ſo unwerth, ſo unbeſtaͤndig ſind, und
wie wir als Uebelthaͤter taͤglich dem Tode zuge-
fuͤhret werden ꝛc. und damit wird verhindert, daß
die Welt dieſe unſere geiſtliche Schule mit ihrem
Getuͤmmel und vielem Plaudern nicht verhinde-
re. 2) Die Eitelkeit unſrer ſelbſt, unſere Weis-
heit, Staͤrcke, Gerechtigkeit, Heiligkeit ꝛc. und wie
geneigt wir ſeyn alles ohne den himmliſchen Lehr-
meiſter, nur allein von uns ſelbſt und in eigenem
Sinn, Verſtand und Belieben zu lernen; wie wir
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 599. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/619>, abgerufen am 25.11.2024.
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