"Hertzen, Muth, Sinn und allen Kräften, und brin- "get den heiligen Geist mit sich. O es ist ein leben- "dig, geschäfftig, thätig, mächtig Ding um den "Glauben, daß es unmöglich ist, daß er nicht "ohne Unterlaß solte gutes wircken." Es ist unbegreiflich dem der es nicht erfahren, was der lautere Glaube (der ohne alles Verdienst gerecht und selig macht aus der freyen und unverdienten Gnade GOttes, durch die Erlösung so allein durch JEsum Christum vollbracht ist) für eine unaus- denckliche Krafft habe, die Sünde samt aller Angst und Furcht zu vertreiben, und das Hertz frölich, getrost, muthig, rein, vergnügt und heilig zu ma- chen! Der Glaube bringt alles wieder in seine rechte Ordnung, erquickt Leib und Seele und macht den Teufel in allen seinen Versuchungen schwach und matt. Er nimt all sein Blendwerck weg und verwehet alle Nebel der finstern Vorurtheile, Zweifel, und seiner erlogenen Eingebungen, daß man alles klar siehet, und sich nicht genugsam be- stürtzen kann, wie man sich doch so habe können von diesem verdammten Mörder am Narrenseil herum führen lassen, mit dergleichen will nicht sa- gen Lappalien sondern schnöden Stänckereyen.
Wann nun der Gnadenzug des himmlischen Vaters den Menschen einmal recht allarmiret und wieder den Teufel in Harnisch gebracht hat; so gehet der Krieg an. JEsus behauptet das seine, welches er als eine angenehme und theure Gabe vom Vater empfangen, wofür er auch sein Blut nicht umsonst vergossen haben will, und nimmet in Besitz, was so gar rechtmäßig sein ist. Wenn nun der Teufel lärmet, und dir zusetzt, wenn dich die Sünden schwer drucken, und alles so zu sagen zu lauter Hölle, Angst, Kummer, Kampf und Un-
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Anhang zum dritten Theil,
„Hertzen, Muth, Sinn und allen Kraͤften, und brin- „get den heiligen Geiſt mit ſich. O es iſt ein leben- „dig, geſchaͤfftig, thaͤtig, maͤchtig Ding um den „Glauben, daß es unmoͤglich iſt, daß er nicht „ohne Unterlaß ſolte gutes wircken.‟ Es iſt unbegreiflich dem der es nicht erfahren, was der lautere Glaube (der ohne alles Verdienſt gerecht und ſelig macht aus der freyen und unverdienten Gnade GOttes, durch die Erloͤſung ſo allein durch JEſum Chriſtum vollbracht iſt) fuͤr eine unaus- denckliche Krafft habe, die Suͤnde ſamt aller Angſt und Furcht zu vertreiben, und das Hertz froͤlich, getroſt, muthig, rein, vergnuͤgt und heilig zu ma- chen! Der Glaube bringt alles wieder in ſeine rechte Ordnung, erquickt Leib und Seele und macht den Teufel in allen ſeinen Verſuchungen ſchwach und matt. Er nimt all ſein Blendwerck weg und verwehet alle Nebel der finſtern Vorurtheile, Zweifel, und ſeiner erlogenen Eingebungen, daß man alles klar ſiehet, und ſich nicht genugſam be- ſtuͤrtzen kann, wie man ſich doch ſo habe koͤnnen von dieſem verdammten Moͤrder am Narrenſeil herum fuͤhren laſſen, mit dergleichen will nicht ſa- gen Lappalien ſondern ſchnoͤden Staͤnckereyen.
Wann nun der Gnadenzug des himmliſchen Vaters den Menſchen einmal recht allarmiret und wieder den Teufel in Harniſch gebracht hat; ſo gehet der Krieg an. JEſus behauptet das ſeine, welches er als eine angenehme und theure Gabe vom Vater empfangen, wofuͤr er auch ſein Blut nicht umſonſt vergoſſen haben will, und nimmet in Beſitz, was ſo gar rechtmaͤßig ſein iſt. Wenn nun der Teufel laͤrmet, und dir zuſetzt, wenn dich die Suͤnden ſchwer drucken, und alles ſo zu ſagen zu lauter Hoͤlle, Angſt, Kummer, Kampf und Un-
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Anhang zum dritten Theil,
„Hertzen, Muth, Sinn und allen Kraͤften, und brin-
„get den heiligen Geiſt mit ſich. O es iſt ein leben-
„dig, geſchaͤfftig, thaͤtig, maͤchtig Ding um den
„Glauben, daß es unmoͤglich iſt, daß er nicht
„ohne Unterlaß ſolte gutes wircken.‟ Es iſt
unbegreiflich dem der es nicht erfahren, was der
lautere Glaube (der ohne alles Verdienſt gerecht
und ſelig macht aus der freyen und unverdienten
Gnade GOttes, durch die Erloͤſung ſo allein durch
JEſum Chriſtum vollbracht iſt) fuͤr eine unaus-
denckliche Krafft habe, die Suͤnde ſamt aller Angſt
und Furcht zu vertreiben, und das Hertz froͤlich,
getroſt, muthig, rein, vergnuͤgt und heilig zu ma-
chen! Der Glaube bringt alles wieder in ſeine
rechte Ordnung, erquickt Leib und Seele und
macht den Teufel in allen ſeinen Verſuchungen
ſchwach und matt. Er nimt all ſein Blendwerck weg
und verwehet alle Nebel der finſtern Vorurtheile,
Zweifel, und ſeiner erlogenen Eingebungen, daß
man alles klar ſiehet, und ſich nicht genugſam be-
ſtuͤrtzen kann, wie man ſich doch ſo habe koͤnnen
von dieſem verdammten Moͤrder am Narrenſeil
herum fuͤhren laſſen, mit dergleichen will nicht ſa-
gen Lappalien ſondern ſchnoͤden Staͤnckereyen.
Wann nun der Gnadenzug des himmliſchen
Vaters den Menſchen einmal recht allarmiret und
wieder den Teufel in Harniſch gebracht hat; ſo
gehet der Krieg an. JEſus behauptet das ſeine,
welches er als eine angenehme und theure Gabe
vom Vater empfangen, wofuͤr er auch ſein Blut
nicht umſonſt vergoſſen haben will, und nimmet in
Beſitz, was ſo gar rechtmaͤßig ſein iſt. Wenn
nun der Teufel laͤrmet, und dir zuſetzt, wenn dich
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 598. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/618>, abgerufen am 22.11.2024.
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