Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

Bild:
<< vorherige Seite

wieder die Unreinigkeit.
Jmmittelst lasse ichs auf den grossen Tag der
Offenbarung JEsu Christi ankommen, und
bin gewärtig, wofern wir einander in dieser Zeit
nicht mehr sehen und sprechen könten, alsdenn
vor dem Angesichte JEsu Christi von Jhnen zu
vernehmen: ob Jhnen diese meine Zuschrift zur
Rettung Jhrer Seele oder zu einer desto schwe-
reren Verantwortung gedienet habe?

Sie kennen mich, und sinds überzeuget, daß
ich es mit Jhnen redlich meine, und auch in die-
ser Sache nichts als Jhren Vortheil suche. Es
gehet mir um Jhre Wohlfahrt: und Jhnen solls
billig noch mehr darum zu thun seyn. Gibt
man sonst einem wahren Freunde in geringeren
Sachen Gehör: warum nicht vielmehr in gros-
sen? Und da es in der Welt ausgemacht ist, vox
amici, vox Dei,
wahrer Freunde Rath, ist wie
GOttes Rath: so bitte ich Sie hiemit nochma-
len um GOttes und um Jhres Lebens willen
(höher kann ich Sie nicht bitten): Ach hören
Sie mich, daß Sie GOtt wieder höre!

Jch glaube nicht, daß Sie noch irgend eine
Ausflucht vor sich finden werden, diesen andrin-
genden Anforderungen GOttes an Sie ferner
auszuweichen, oder sich hinter sonst etwas vor dem
hellstrahlenden Antlitz JEsu Christi zu verber-
gen. Sein mächtig Wort hat Sie gefunden
und getroffen, und dasselbige gehet aus seinem
Munde und ist wie ein zweyschneidig Schwert ge-
gen alle Wiederspenstige unausbleiblich gerichtet:
Dem entgehen Sie nicht. Gesetzt aber, Sie
könten noch einige Exceptiones aufbringen, und
Satan möchte Jhnen doch noch etwa einen

schein-
III. Th. Betr. der Unreinigk. L l

wieder die Unreinigkeit.
Jmmittelſt laſſe ichs auf den groſſen Tag der
Offenbarung JEſu Chriſti ankommen, und
bin gewaͤrtig, wofern wir einander in dieſer Zeit
nicht mehr ſehen und ſprechen koͤnten, alsdenn
vor dem Angeſichte JEſu Chriſti von Jhnen zu
vernehmen: ob Jhnen dieſe meine Zuſchrift zur
Rettung Jhrer Seele oder zu einer deſto ſchwe-
reren Verantwortung gedienet habe?

Sie kennen mich, und ſinds uͤberzeuget, daß
ich es mit Jhnen redlich meine, und auch in die-
ſer Sache nichts als Jhren Vortheil ſuche. Es
gehet mir um Jhre Wohlfahrt: und Jhnen ſolls
billig noch mehr darum zu thun ſeyn. Gibt
man ſonſt einem wahren Freunde in geringeren
Sachen Gehoͤr: warum nicht vielmehr in groſ-
ſen? Und da es in der Welt ausgemacht iſt, vox
amici, vox Dei,
wahrer Freunde Rath, iſt wie
GOttes Rath: ſo bitte ich Sie hiemit nochma-
len um GOttes und um Jhres Lebens willen
(hoͤher kann ich Sie nicht bitten): Ach hoͤren
Sie mich, daß Sie GOtt wieder hoͤre!

Jch glaube nicht, daß Sie noch irgend eine
Ausflucht vor ſich finden werden, dieſen andrin-
genden Anforderungen GOttes an Sie ferner
auszuweichen, oder ſich hinter ſonſt etwas vor dem
hellſtrahlenden Antlitz JEſu Chriſti zu verber-
gen. Sein maͤchtig Wort hat Sie gefunden
und getroffen, und daſſelbige gehet aus ſeinem
Munde und iſt wie ein zweyſchneidig Schwert ge-
gen alle Wiederſpenſtige unausbleiblich gerichtet:
Dem entgehen Sie nicht. Geſetzt aber, Sie
koͤnten noch einige Exceptiones aufbringen, und
Satan moͤchte Jhnen doch noch etwa einen

ſchein-
III. Th. Betr. der Unreinigk. L l
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0549" n="529"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">wieder die Unreinigkeit.</hi></fw><lb/>
Jmmittel&#x017F;t la&#x017F;&#x017F;e ichs auf den gro&#x017F;&#x017F;en Tag der<lb/>
Offenbarung JE&#x017F;u Chri&#x017F;ti ankommen, und<lb/>
bin gewa&#x0364;rtig, wofern wir einander in die&#x017F;er Zeit<lb/>
nicht mehr &#x017F;ehen und &#x017F;prechen ko&#x0364;nten, alsdenn<lb/>
vor dem Ange&#x017F;ichte JE&#x017F;u Chri&#x017F;ti von Jhnen zu<lb/>
vernehmen: ob Jhnen die&#x017F;e meine Zu&#x017F;chrift zur<lb/>
Rettung Jhrer Seele oder zu einer de&#x017F;to &#x017F;chwe-<lb/>
reren Verantwortung gedienet habe?</p><lb/>
            <p>Sie kennen mich, und &#x017F;inds u&#x0364;berzeuget, daß<lb/>
ich es mit Jhnen redlich meine, und auch in die-<lb/>
&#x017F;er Sache nichts als Jhren Vortheil &#x017F;uche. Es<lb/>
gehet mir um Jhre Wohlfahrt: und Jhnen &#x017F;olls<lb/>
billig noch mehr darum zu thun &#x017F;eyn. Gibt<lb/>
man &#x017F;on&#x017F;t einem wahren Freunde in geringeren<lb/>
Sachen Geho&#x0364;r: warum nicht vielmehr in gro&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en? Und da es in der Welt ausgemacht i&#x017F;t, <hi rendition="#aq">vox<lb/>
amici, vox Dei,</hi> wahrer Freunde Rath, i&#x017F;t wie<lb/>
GOttes Rath: &#x017F;o bitte ich Sie hiemit nochma-<lb/>
len um GOttes und um Jhres Lebens willen<lb/>
(ho&#x0364;her kann ich Sie nicht bitten): <hi rendition="#fr">Ach ho&#x0364;ren<lb/>
Sie mich, daß Sie GOtt wieder ho&#x0364;re!</hi></p><lb/>
            <p>Jch glaube nicht, daß Sie noch irgend eine<lb/>
Ausflucht vor &#x017F;ich finden werden, die&#x017F;en andrin-<lb/>
genden Anforderungen GOttes an Sie ferner<lb/>
auszuweichen, oder &#x017F;ich hinter &#x017F;on&#x017F;t etwas vor dem<lb/>
hell&#x017F;trahlenden Antlitz JE&#x017F;u Chri&#x017F;ti zu verber-<lb/>
gen. Sein ma&#x0364;chtig Wort hat Sie gefunden<lb/>
und getroffen, und da&#x017F;&#x017F;elbige gehet aus &#x017F;einem<lb/>
Munde und i&#x017F;t wie ein zwey&#x017F;chneidig Schwert ge-<lb/>
gen alle Wieder&#x017F;pen&#x017F;tige unausbleiblich gerichtet:<lb/>
Dem entgehen Sie nicht. Ge&#x017F;etzt aber, Sie<lb/>
ko&#x0364;nten noch einige Exceptiones aufbringen, und<lb/>
Satan mo&#x0364;chte Jhnen doch noch etwa einen<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">III.</hi> Th. <hi rendition="#fr">Betr. der Unreinigk.</hi> L l</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;chein-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[529/0549] wieder die Unreinigkeit. Jmmittelſt laſſe ichs auf den groſſen Tag der Offenbarung JEſu Chriſti ankommen, und bin gewaͤrtig, wofern wir einander in dieſer Zeit nicht mehr ſehen und ſprechen koͤnten, alsdenn vor dem Angeſichte JEſu Chriſti von Jhnen zu vernehmen: ob Jhnen dieſe meine Zuſchrift zur Rettung Jhrer Seele oder zu einer deſto ſchwe- reren Verantwortung gedienet habe? Sie kennen mich, und ſinds uͤberzeuget, daß ich es mit Jhnen redlich meine, und auch in die- ſer Sache nichts als Jhren Vortheil ſuche. Es gehet mir um Jhre Wohlfahrt: und Jhnen ſolls billig noch mehr darum zu thun ſeyn. Gibt man ſonſt einem wahren Freunde in geringeren Sachen Gehoͤr: warum nicht vielmehr in groſ- ſen? Und da es in der Welt ausgemacht iſt, vox amici, vox Dei, wahrer Freunde Rath, iſt wie GOttes Rath: ſo bitte ich Sie hiemit nochma- len um GOttes und um Jhres Lebens willen (hoͤher kann ich Sie nicht bitten): Ach hoͤren Sie mich, daß Sie GOtt wieder hoͤre! Jch glaube nicht, daß Sie noch irgend eine Ausflucht vor ſich finden werden, dieſen andrin- genden Anforderungen GOttes an Sie ferner auszuweichen, oder ſich hinter ſonſt etwas vor dem hellſtrahlenden Antlitz JEſu Chriſti zu verber- gen. Sein maͤchtig Wort hat Sie gefunden und getroffen, und daſſelbige gehet aus ſeinem Munde und iſt wie ein zweyſchneidig Schwert ge- gen alle Wiederſpenſtige unausbleiblich gerichtet: Dem entgehen Sie nicht. Geſetzt aber, Sie koͤnten noch einige Exceptiones aufbringen, und Satan moͤchte Jhnen doch noch etwa einen ſchein- III. Th. Betr. der Unreinigk. L l

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/549
Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 529. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/549>, abgerufen am 24.11.2024.