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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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wieder die Unreinigkeit.
den eines Menschen, nach oben gezeigter Be-
rechnung; die unbegreifliche Anzahl der Sün-
der, auf dem so grossen Erdboden, und die gros-
se Weitläuftigkeit der Zeiten, darinnen sie ge-
sündiget haben; vergleichen aber dis alles mit
der unendlichen Herrlichkeit und Gerechtigkeit
GOttes: so werden sie wol inne werden, wie
sehr sich der hochgelobte GOtt, Christus JEsus
um uns hat verdient gemacht; und werden mit
mehrer Billigkeit einsehen lernen, wie sehr Sie
Jhm zu allem Gehorsam verpflichtet sind. *

[g]) Betrachten sie ihren Tod sehr3) Den ei-
genen Tod.

oft und mit grossem Ernst, weil sie ihm
nicht entgehen.
Dis hat gewiß eine unge-
mein grosse Kraft, ihnen die Unreinigkeit ver-
haßt zu machen, wenn sie sich die Gestalt ihres
erblasten Leichnams, und aller seiner Glieder,
die sie gantz genau, wie sie im Tode aussehen
werden, alle anzusehen haben, so lebhaft als im-
mer möglich vorstellen. Seyn sie sich darinnen
gantz billig, und scheuen sich nicht alle ihre
Würde, Ergötzlichkeit, Vermögen, und alles wo-
ran man sonst in der Welt seine Freude haben
oder sich was drauf einbilden kann, nach dem

Maß-
* Es hat oben bemeldter Herr G. Sarganeck in seiner Be-
rechnung der Sündenschulden l. c. p. 670. 671. einige
Hofnung gemacht, eine gleichmäßige Berechnung der
entsetzlichen Schärfe und Grösse der Paßion JEsu Chri-
sti und seiner daher zu schätzenden Liebe zu uns und der
unaussprechlich hohen Verbindlichkeit des menschlichen
Geschlechts gegen Jhn anzustellen. Welches, sofern es
schon geschehen, hoffentlich eine erbauliche und auf alle
Weise hieher gehörige Betrachtung seyn dörfte, die be-
sonders den Patienten von dieser Art könte recommen-
diret werden.
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wieder die Unreinigkeit.
den eines Menſchen, nach oben gezeigter Be-
rechnung; die unbegreifliche Anzahl der Suͤn-
der, auf dem ſo groſſen Erdboden, und die groſ-
ſe Weitlaͤuftigkeit der Zeiten, darinnen ſie ge-
ſuͤndiget haben; vergleichen aber dis alles mit
der unendlichen Herrlichkeit und Gerechtigkeit
GOttes: ſo werden ſie wol inne werden, wie
ſehr ſich der hochgelobte GOtt, Chriſtus JEſus
um uns hat verdient gemacht; und werden mit
mehrer Billigkeit einſehen lernen, wie ſehr Sie
Jhm zu allem Gehorſam verpflichtet ſind. *

[γ]) Betrachten ſie ihren Tod ſehr3) Den ei-
genen Tod.

oft und mit groſſem Ernſt, weil ſie ihm
nicht entgehen.
Dis hat gewiß eine unge-
mein groſſe Kraft, ihnen die Unreinigkeit ver-
haßt zu machen, wenn ſie ſich die Geſtalt ihres
erblaſten Leichnams, und aller ſeiner Glieder,
die ſie gantz genau, wie ſie im Tode ausſehen
werden, alle anzuſehen haben, ſo lebhaft als im-
mer moͤglich vorſtellen. Seyn ſie ſich darinnen
gantz billig, und ſcheuen ſich nicht alle ihre
Wuͤrde, Ergoͤtzlichkeit, Vermoͤgen, und alles wo-
ran man ſonſt in der Welt ſeine Freude haben
oder ſich was drauf einbilden kann, nach dem

Maß-
* Es hat oben bemeldter Herr G. Sarganeck in ſeiner Be-
rechnung der Suͤndenſchulden l. c. p. 670. 671. einige
Hofnung gemacht, eine gleichmaͤßige Berechnung der
entſetzlichen Schaͤrfe und Groͤſſe der Paßion JEſu Chri-
ſti und ſeiner daher zu ſchaͤtzenden Liebe zu uns und der
unausſprechlich hohen Verbindlichkeit des menſchlichen
Geſchlechts gegen Jhn anzuſtellen. Welches, ſofern es
ſchon geſchehen, hoffentlich eine erbauliche und auf alle
Weiſe hieher gehoͤrige Betrachtung ſeyn doͤrfte, die be-
ſonders den Patienten von dieſer Art koͤnte recommen-
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[499/0519] wieder die Unreinigkeit. den eines Menſchen, nach oben gezeigter Be- rechnung; die unbegreifliche Anzahl der Suͤn- der, auf dem ſo groſſen Erdboden, und die groſ- ſe Weitlaͤuftigkeit der Zeiten, darinnen ſie ge- ſuͤndiget haben; vergleichen aber dis alles mit der unendlichen Herrlichkeit und Gerechtigkeit GOttes: ſo werden ſie wol inne werden, wie ſehr ſich der hochgelobte GOtt, Chriſtus JEſus um uns hat verdient gemacht; und werden mit mehrer Billigkeit einſehen lernen, wie ſehr Sie Jhm zu allem Gehorſam verpflichtet ſind. * γ) Betrachten ſie ihren Tod ſehr oft und mit groſſem Ernſt, weil ſie ihm nicht entgehen. Dis hat gewiß eine unge- mein groſſe Kraft, ihnen die Unreinigkeit ver- haßt zu machen, wenn ſie ſich die Geſtalt ihres erblaſten Leichnams, und aller ſeiner Glieder, die ſie gantz genau, wie ſie im Tode ausſehen werden, alle anzuſehen haben, ſo lebhaft als im- mer moͤglich vorſtellen. Seyn ſie ſich darinnen gantz billig, und ſcheuen ſich nicht alle ihre Wuͤrde, Ergoͤtzlichkeit, Vermoͤgen, und alles wo- ran man ſonſt in der Welt ſeine Freude haben oder ſich was drauf einbilden kann, nach dem Maß- 3) Den ei- genen Tod. * Es hat oben bemeldter Herr G. Sarganeck in ſeiner Be- rechnung der Suͤndenſchulden l. c. p. 670. 671. einige Hofnung gemacht, eine gleichmaͤßige Berechnung der entſetzlichen Schaͤrfe und Groͤſſe der Paßion JEſu Chri- ſti und ſeiner daher zu ſchaͤtzenden Liebe zu uns und der unausſprechlich hohen Verbindlichkeit des menſchlichen Geſchlechts gegen Jhn anzuſtellen. Welches, ſofern es ſchon geſchehen, hoffentlich eine erbauliche und auf alle Weiſe hieher gehoͤrige Betrachtung ſeyn doͤrfte, die be- ſonders den Patienten von dieſer Art koͤnte recommen- diret werden. J i 2

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 499. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/519>, abgerufen am 24.11.2024.