dergleichen; doch nicht eher, bis sie sich starck genug dazu finden. Sie können dabey singen: Weg Lust, du Unlust volle Seuch etc. Komm Sterblicher betrachte mich etc. Christus der ist mein Leben etc. Ein Würmlein bin ich arm und klein etc. Jch bin ja HErr in deiner Macht etc.
Endlich können und sollen sie bey solcherc) Klage und Un- terredung mit GOtt. Gefahr am allermeisten sich mit dem lieben und heiligen GOtt viel zu thun machen. Denn die- se Conversation heiliget am meisten, und verzeh- ret die Kräfte der Lüste auf eine gar ausneh- mende Weise. Sie können, in dem sie disfalls mit Jhm handlen, die aus seinem Worte oben angeführte Gründe oft und aufs schärfste über- legen, und nach derselben Richtschnur in stetem Aufsehen auf die Gerechtigkeit JEsu Christi mit ihm tractiren; denn Jhnen liegt aufs höchste dran, zu wissen, wie weit ihre Sache in dem göttlichen Gerichte gekommen sey. Sie können z. E. sagen:
Du anbetenswürdiger GOtt! deine Maje- stät und Heiligkeit ist so unbegreiflich groß, daß sie auch die heiligen Engel und Seraphinen nicht ertragen können, sondern ihr Antlitz davor be- decken, und selbige mit einem dreyfachen Zeug- niß aufs feierlichste bestättigen müssen. Sie verehren sie in der allertiefsten Ehrerbietung, und ihr öffentliches Bekennen heilig, heilig, heilig ist der Jehovah der Heerscharen währet unausgesetzt, und waltet für und für. Jch aber bin ein gräulicher Mensch, ein unge- stalter, scheußlicher Madensack, voller Unflats,
Sün-
wieder die Unreinigkeit.
dergleichen; doch nicht eher, bis ſie ſich ſtarck genug dazu finden. Sie koͤnnen dabey ſingen: Weg Luſt, du Unluſt volle Seuch ꝛc. Komm Sterblicher betrachte mich ꝛc. Chriſtus der iſt mein Leben ꝛc. Ein Wuͤrmlein bin ich arm und klein ꝛc. Jch bin ja HErr in deiner Macht ꝛc.
Endlich koͤnnen und ſollen ſie bey ſolcherc) Klage und Un- terredung mit GOtt. Gefahr am allermeiſten ſich mit dem lieben und heiligen GOtt viel zu thun machen. Denn die- ſe Converſation heiliget am meiſten, und verzeh- ret die Kraͤfte der Luͤſte auf eine gar ausneh- mende Weiſe. Sie koͤnnen, in dem ſie disfalls mit Jhm handlen, die aus ſeinem Worte oben angefuͤhrte Gruͤnde oft und aufs ſchaͤrfſte uͤber- legen, und nach derſelben Richtſchnur in ſtetem Aufſehen auf die Gerechtigkeit JEſu Chriſti mit ihm tractiren; denn Jhnen liegt aufs hoͤchſte dran, zu wiſſen, wie weit ihre Sache in dem goͤttlichen Gerichte gekommen ſey. Sie koͤnnen z. E. ſagen:
Du anbetenswuͤrdiger GOtt! deine Maje- ſtaͤt und Heiligkeit iſt ſo unbegreiflich groß, daß ſie auch die heiligen Engel und Seraphinen nicht ertragen koͤnnen, ſondern ihr Antlitz davor be- decken, und ſelbige mit einem dreyfachen Zeug- niß aufs feierlichſte beſtaͤttigen muͤſſen. Sie verehren ſie in der allertiefſten Ehrerbietung, und ihr oͤffentliches Bekennen heilig, heilig, heilig iſt der Jehovah der Heerſcharen waͤhret unausgeſetzt, und waltet fuͤr und fuͤr. Jch aber bin ein graͤulicher Menſch, ein unge- ſtalter, ſcheußlicher Madenſack, voller Unflats,
Suͤn-
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wieder die Unreinigkeit.
dergleichen; doch nicht eher, bis ſie ſich ſtarck
genug dazu finden. Sie koͤnnen dabey ſingen:
Weg Luſt, du Unluſt volle Seuch ꝛc. Komm
Sterblicher betrachte mich ꝛc. Chriſtus der iſt
mein Leben ꝛc. Ein Wuͤrmlein bin ich arm und
klein ꝛc. Jch bin ja HErr in deiner Macht ꝛc.
Endlich koͤnnen und ſollen ſie bey ſolcher
Gefahr am allermeiſten ſich mit dem lieben und
heiligen GOtt viel zu thun machen. Denn die-
ſe Converſation heiliget am meiſten, und verzeh-
ret die Kraͤfte der Luͤſte auf eine gar ausneh-
mende Weiſe. Sie koͤnnen, in dem ſie disfalls
mit Jhm handlen, die aus ſeinem Worte oben
angefuͤhrte Gruͤnde oft und aufs ſchaͤrfſte uͤber-
legen, und nach derſelben Richtſchnur in ſtetem
Aufſehen auf die Gerechtigkeit JEſu Chriſti mit
ihm tractiren; denn Jhnen liegt aufs hoͤchſte
dran, zu wiſſen, wie weit ihre Sache in dem
goͤttlichen Gerichte gekommen ſey. Sie koͤnnen
z. E. ſagen:
c) Klage
und Un-
terredung
mit GOtt.
Du anbetenswuͤrdiger GOtt! deine Maje-
ſtaͤt und Heiligkeit iſt ſo unbegreiflich groß, daß
ſie auch die heiligen Engel und Seraphinen nicht
ertragen koͤnnen, ſondern ihr Antlitz davor be-
decken, und ſelbige mit einem dreyfachen Zeug-
niß aufs feierlichſte beſtaͤttigen muͤſſen. Sie
verehren ſie in der allertiefſten Ehrerbietung,
und ihr oͤffentliches Bekennen heilig, heilig,
heilig iſt der Jehovah der Heerſcharen
waͤhret unausgeſetzt, und waltet fuͤr und fuͤr.
Jch aber bin ein graͤulicher Menſch, ein unge-
ſtalter, ſcheußlicher Madenſack, voller Unflats,
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 491. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/511>, abgerufen am 24.11.2024.
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