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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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wieder die Unreinigkeit.
der Teuffel nahe. Sie sind, wie der seel. Scri-
ver sagt, des Teuffels seine Furiers, die ihm
Thür und Thor in des Menschen Hertz öfnen.
Vergönnet man nur dem Hertzen, daß es sich
mit unreinen Vorstellungen und Nachsinnen be-
lustige: so läßt man sich schon mit dem Satan
in Tractaten ein, und gestehet ihm den Kampf
wircklich zu und verlohren. Wie viel tausend
Menschen, (sonderlich junger Leute)
sind durch die Wollust, die sie also in-
und mit ihrer Seelen getrieben, in diese
Brunst gerathen, daß sie hernach auch
wircklich ihren Leib haben angefangen
zu schänden,
und sind auf diese Gräuel durch
Handleitung des Satans selbst gekommen, oh-
ne daß sie iemand dazu verführet hätte! Jch
kenne ihrer selbst verschiedene. Der Teuffel geht
freylich nicht stracks drauf loß, wenn er einen
heiligen Vorsatz im Menschen mercket; sondern
spielt ihm gleichsam nur von ferne etwas vor,
bringt ihm die sündlichen Wege seiner Jugend,
oder einen ärgerlichen Schertz, Lieder, Historien,
Umstände, die er ehemahls gehöret und gesehen
und tausend solcher Dinge mehr zu Gemüthe etc.
wenn nun aber der Mensch ihnen nicht stracks,
und in dem Augenblick, da sie sich melden, mit
Macht und einem unbeweglichen Eifer wieder-
stehet; so kann er in grosse Sünden hinein ge-
rathen. Es ist aber nöthig, von dieser Uebung
etwas pünctlicher und umständlicher zu handeln.

Die Phantasie oder Einbildungskraft des
Menschen ist die eigentliche Hauptresidentz und

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G g 4

wieder die Unreinigkeit.
der Teuffel nahe. Sie ſind, wie der ſeel. Scri-
ver ſagt, des Teuffels ſeine Furiers, die ihm
Thuͤr und Thor in des Menſchen Hertz oͤfnen.
Vergoͤnnet man nur dem Hertzen, daß es ſich
mit unreinen Vorſtellungen und Nachſinnen be-
luſtige: ſo laͤßt man ſich ſchon mit dem Satan
in Tractaten ein, und geſtehet ihm den Kampf
wircklich zu und verlohren. Wie viel tauſend
Menſchen, (ſonderlich junger Leute)
ſind durch die Wolluſt, die ſie alſo in-
und mit ihrer Seelen getrieben, in dieſe
Brunſt gerathen, daß ſie hernach auch
wircklich ihren Leib haben angefangen
zu ſchaͤnden,
und ſind auf dieſe Graͤuel durch
Handleitung des Satans ſelbſt gekommen, oh-
ne daß ſie iemand dazu verfuͤhret haͤtte! Jch
kenne ihrer ſelbſt verſchiedene. Der Teuffel geht
freylich nicht ſtracks drauf loß, wenn er einen
heiligen Vorſatz im Menſchen mercket; ſondern
ſpielt ihm gleichſam nur von ferne etwas vor,
bringt ihm die ſuͤndlichen Wege ſeiner Jugend,
oder einen aͤrgerlichen Schertz, Lieder, Hiſtorien,
Umſtaͤnde, die er ehemahls gehoͤret und geſehen
und tauſend ſolcher Dinge mehr zu Gemuͤthe ꝛc.
wenn nun aber der Menſch ihnen nicht ſtracks,
und in dem Augenblick, da ſie ſich melden, mit
Macht und einem unbeweglichen Eifer wieder-
ſtehet; ſo kann er in groſſe Suͤnden hinein ge-
rathen. Es iſt aber noͤthig, von dieſer Uebung
etwas puͤnctlicher und umſtaͤndlicher zu handeln.

Die Phantaſie oder Einbildungskraft des
Menſchen iſt die eigentliche Hauptreſidentz und

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[471/0491] wieder die Unreinigkeit. der Teuffel nahe. Sie ſind, wie der ſeel. Scri- ver ſagt, des Teuffels ſeine Furiers, die ihm Thuͤr und Thor in des Menſchen Hertz oͤfnen. Vergoͤnnet man nur dem Hertzen, daß es ſich mit unreinen Vorſtellungen und Nachſinnen be- luſtige: ſo laͤßt man ſich ſchon mit dem Satan in Tractaten ein, und geſtehet ihm den Kampf wircklich zu und verlohren. Wie viel tauſend Menſchen, (ſonderlich junger Leute) ſind durch die Wolluſt, die ſie alſo in- und mit ihrer Seelen getrieben, in dieſe Brunſt gerathen, daß ſie hernach auch wircklich ihren Leib haben angefangen zu ſchaͤnden, und ſind auf dieſe Graͤuel durch Handleitung des Satans ſelbſt gekommen, oh- ne daß ſie iemand dazu verfuͤhret haͤtte! Jch kenne ihrer ſelbſt verſchiedene. Der Teuffel geht freylich nicht ſtracks drauf loß, wenn er einen heiligen Vorſatz im Menſchen mercket; ſondern ſpielt ihm gleichſam nur von ferne etwas vor, bringt ihm die ſuͤndlichen Wege ſeiner Jugend, oder einen aͤrgerlichen Schertz, Lieder, Hiſtorien, Umſtaͤnde, die er ehemahls gehoͤret und geſehen und tauſend ſolcher Dinge mehr zu Gemuͤthe ꝛc. wenn nun aber der Menſch ihnen nicht ſtracks, und in dem Augenblick, da ſie ſich melden, mit Macht und einem unbeweglichen Eifer wieder- ſtehet; ſo kann er in groſſe Suͤnden hinein ge- rathen. Es iſt aber noͤthig, von dieſer Uebung etwas puͤnctlicher und umſtaͤndlicher zu handeln. Die Phantaſie oder Einbildungskraft des Menſchen iſt die eigentliche Hauptreſidentz und Be- G g 4

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 471. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/491>, abgerufen am 25.11.2024.