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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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wieder die Unreinigkeit.
Ungnade GOttes über dis alles empfinden,
wenn sie JEsum nicht zum Freunde haben; So
hätten sie ja Höllen und höllischer Plagen genug
in ihren eigenen Hertzen und Gewissen. Se-
ligster GOtt! mit welchem Danck werde ich dir
denn für diese wundervolle Bedeckung meiner
Sünden in den Ewigkeiten dancken?

d) Und eben so lässts der liebreiche GOtt
keinem einigen voraus wissen, was für Stürme
der Versuchungen über ihn künftig noch kom-
men,
oder worinn, wie, und wie vielmal er noch
wol werde straucheln, fallen und unterliegen
müssen; ohnerachtet ers alles gar wohl weiß, es
auch leicht, wie dem Petro seinen Fall, voraus
sagen könte. Es ist einmal ein heilig Gesetz sei-
ner Liebe, daß er ihm sein Volck aufrecht, ge-
trost, kindlich und freudig erhalte, und ein jegli-
ches so viel immer möglich vor der Kleinmüthig-
keit bewahre. Denn im Gesetz ist weder Rast
noch Ruh, | weder Lust noch Willigkeit, weder
Muth noch Kraft.

e) Auf gleiche Weise verbindet sich die ewi-
ge Liebe um Christi willen auch, der angenom-
menen und begnadigten Sünder ihre vorige, ge-
genwärtige und etwa noch künftige Fehltritte
und Thorheiten vor den Augen der Welt, und
dereinst auch am jüngsten Gerichte zu ver-
bergen
u. zu verdecken: Theils damit daraus von
andern kein rechtliches Aergerniß genommen, und
auf seine Rechnung fortgesündiget werden kön-
ne; theils, damit sein heiliger Name an seinem
Volck nicht geschändet werde; theils damit ihm

seine
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wieder die Unreinigkeit.
Ungnade GOttes uͤber dis alles empfinden,
wenn ſie JEſum nicht zum Freunde haben; So
haͤtten ſie ja Hoͤllen und hoͤlliſcher Plagen genug
in ihren eigenen Hertzen und Gewiſſen. Se-
ligſter GOtt! mit welchem Danck werde ich dir
denn fuͤr dieſe wundervolle Bedeckung meiner
Suͤnden in den Ewigkeiten dancken?

d) Und eben ſo laͤſſts der liebreiche GOtt
keinem einigen voraus wiſſen, was fuͤr Stuͤrme
der Verſuchungen uͤber ihn kuͤnftig noch kom-
men,
oder worinn, wie, und wie vielmal er noch
wol werde ſtraucheln, fallen und unterliegen
muͤſſen; ohnerachtet ers alles gar wohl weiß, es
auch leicht, wie dem Petro ſeinen Fall, voraus
ſagen koͤnte. Es iſt einmal ein heilig Geſetz ſei-
ner Liebe, daß er ihm ſein Volck aufrecht, ge-
troſt, kindlich und freudig erhalte, und ein jegli-
ches ſo viel immer moͤglich vor der Kleinmuͤthig-
keit bewahre. Denn im Geſetz iſt weder Raſt
noch Ruh, | weder Luſt noch Willigkeit, weder
Muth noch Kraft.

e) Auf gleiche Weiſe verbindet ſich die ewi-
ge Liebe um Chriſti willen auch, der angenom-
menen und begnadigten Suͤnder ihre vorige, ge-
genwaͤrtige und etwa noch kuͤnftige Fehltritte
und Thorheiten vor den Augen der Welt, und
dereinſt auch am juͤngſten Gerichte zu ver-
bergen
u. zu verdecken: Theils damit daraus von
andern kein rechtliches Aergerniß genommen, und
auf ſeine Rechnung fortgeſuͤndiget werden koͤn-
ne; theils, damit ſein heiliger Name an ſeinem
Volck nicht geſchaͤndet werde; theils damit ihm

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[441/0461] wieder die Unreinigkeit. Ungnade GOttes uͤber dis alles empfinden, wenn ſie JEſum nicht zum Freunde haben; So haͤtten ſie ja Hoͤllen und hoͤlliſcher Plagen genug in ihren eigenen Hertzen und Gewiſſen. Se- ligſter GOtt! mit welchem Danck werde ich dir denn fuͤr dieſe wundervolle Bedeckung meiner Suͤnden in den Ewigkeiten dancken? d) Und eben ſo laͤſſts der liebreiche GOtt keinem einigen voraus wiſſen, was fuͤr Stuͤrme der Verſuchungen uͤber ihn kuͤnftig noch kom- men, oder worinn, wie, und wie vielmal er noch wol werde ſtraucheln, fallen und unterliegen muͤſſen; ohnerachtet ers alles gar wohl weiß, es auch leicht, wie dem Petro ſeinen Fall, voraus ſagen koͤnte. Es iſt einmal ein heilig Geſetz ſei- ner Liebe, daß er ihm ſein Volck aufrecht, ge- troſt, kindlich und freudig erhalte, und ein jegli- ches ſo viel immer moͤglich vor der Kleinmuͤthig- keit bewahre. Denn im Geſetz iſt weder Raſt noch Ruh, | weder Luſt noch Willigkeit, weder Muth noch Kraft. e) Auf gleiche Weiſe verbindet ſich die ewi- ge Liebe um Chriſti willen auch, der angenom- menen und begnadigten Suͤnder ihre vorige, ge- genwaͤrtige und etwa noch kuͤnftige Fehltritte und Thorheiten vor den Augen der Welt, und dereinſt auch am juͤngſten Gerichte zu ver- bergen u. zu verdecken: Theils damit daraus von andern kein rechtliches Aergerniß genommen, und auf ſeine Rechnung fortgeſuͤndiget werden koͤn- ne; theils, damit ſein heiliger Name an ſeinem Volck nicht geſchaͤndet werde; theils damit ihm ſeine E e 5

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 441. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/461>, abgerufen am 25.11.2024.