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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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der Unreinigkeit.
Krafft, Sieg, Licht, Wissenschaft, Unterweisung etc.
er kann sich nur zu der ihm so gar innig nahen und
reichen Quelle wenden und alles daraus holen: alles
predigen ist ohne diesen Hertzenslehrer todt und un-
fruchtbar. Wie wehe thuts einer Gemeine, wann ein
getreuer Lehrer von ihr kommt; aber der Heilige Geist
ändert nicht, er bleibt ewiglich. Joh. 14, 16. Ein
Prediger ist etwa eine Stunde im Tempel, alsdann
gehet er fort; der Heilige Geist aber verharret Tag
und Nacht in unserm Geist und Leib. Sehet! so hoch
sind wir geachtet in GOttes Augen! wir haben ein sol-
ches Vorrecht, daß ich gewiß genug versichert bin, daß
wo Weltleute diese Sache wüsten, sie uns eine solche
unermessene Glückseligkeit entweder mißgönnen, oder
nicht ruhen würden, bis sie auch den Heiligen Geist
von JEsu Christo empfiengen, dadurch der Leib vor
GOtt und allen heiligen Engeln herrlicher wird als
der Tempel Salomonis, der doch nach Ausrechnung
der Gelehrten über zwey tausend Millionen Thaler
gekostet haben soll, und das allerschönste Wunderge-
beude der Welt gewesen ist; von den Gesetztaffeln,
dem Urim und Thummim der Ruthe Aarons, dem
Manna und der Wolcke über dem Gnadenstul nichts
zu sagen. Ein GOtt-gewidmeter Leib übertrifft das
alles weit, und bleibt in Ewigkeit, da doch dieses alles
kaum tausend Jahre, mithin gegen die Ewigkeit ge-
rechnet, nicht einen Tag geblieben ist. 2 Pet. 3. v. 8.
Wie spöttisch und schändlich wär es nun, einen neu-
erbaueten schönen Tempel mit Dreck anstreichen, oder
garstige Unflätereyen darinnen treiben! würde der
Prediger nicht unwillig darob werden und lieber schwei-
gen, weil ihm doch niemand zuhöre? Eben also ge-
hets, wo sich ein Christ vor den Augen des Heiligen
Geistes unreinen Gedancken nachzuhengen erfrechet, da
wird derselbe erbittert und entrüstet. Jes. 63. v. 10.
Ein faul leichtfertig Wörtgen betrübt ihn schon. Eph. 4.
v. 29. 30. Wie ängstiglich und wehmüthig muste
David seuftzen, als er sich mit Bathseba verunreiniget

hatte:
Y 4

der Unreinigkeit.
Krafft, Sieg, Licht, Wiſſenſchaft, Unterweiſung ꝛc.
er kann ſich nur zu der ihm ſo gar innig nahen und
reichen Quelle wenden und alles daraus holen: alles
predigen iſt ohne dieſen Hertzenslehrer todt und un-
fruchtbar. Wie wehe thuts einer Gemeine, wann ein
getreuer Lehrer von ihr kommt; aber der Heilige Geiſt
aͤndert nicht, er bleibt ewiglich. Joh. 14, 16. Ein
Prediger iſt etwa eine Stunde im Tempel, alsdann
gehet er fort; der Heilige Geiſt aber verharret Tag
und Nacht in unſerm Geiſt und Leib. Sehet! ſo hoch
ſind wir geachtet in GOttes Augen! wir haben ein ſol-
ches Vorrecht, daß ich gewiß genug verſichert bin, daß
wo Weltleute dieſe Sache wuͤſten, ſie uns eine ſolche
unermeſſene Gluͤckſeligkeit entweder mißgoͤnnen, oder
nicht ruhen wuͤrden, bis ſie auch den Heiligen Geiſt
von JEſu Chriſto empfiengen, dadurch der Leib vor
GOtt und allen heiligen Engeln herrlicher wird als
der Tempel Salomonis, der doch nach Ausrechnung
der Gelehrten uͤber zwey tauſend Millionen Thaler
gekoſtet haben ſoll, und das allerſchoͤnſte Wunderge-
beude der Welt geweſen iſt; von den Geſetztaffeln,
dem Urim und Thummim der Ruthe Aarons, dem
Manna und der Wolcke uͤber dem Gnadenſtul nichts
zu ſagen. Ein GOtt-gewidmeter Leib uͤbertrifft das
alles weit, und bleibt in Ewigkeit, da doch dieſes alles
kaum tauſend Jahre, mithin gegen die Ewigkeit ge-
rechnet, nicht einen Tag geblieben iſt. 2 Pet. 3. v. 8.
Wie ſpoͤttiſch und ſchaͤndlich waͤr es nun, einen neu-
erbaueten ſchoͤnen Tempel mit Dreck anſtreichen, oder
garſtige Unflaͤtereyen darinnen treiben! wuͤrde der
Prediger nicht unwillig darob werden und lieber ſchwei-
gen, weil ihm doch niemand zuhoͤre? Eben alſo ge-
hets, wo ſich ein Chriſt vor den Augen des Heiligen
Geiſtes unreinen Gedancken nachzuhengen erfrechet, da
wird derſelbe erbittert und entruͤſtet. Jeſ. 63. v. 10.
Ein faul leichtfertig Woͤrtgen betruͤbt ihn ſchon. Eph. 4.
v. 29. 30. Wie aͤngſtiglich und wehmuͤthig muſte
David ſeuftzen, als er ſich mit Bathſeba verunreiniget

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Y 4
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[340/0363] der Unreinigkeit. Krafft, Sieg, Licht, Wiſſenſchaft, Unterweiſung ꝛc. er kann ſich nur zu der ihm ſo gar innig nahen und reichen Quelle wenden und alles daraus holen: alles predigen iſt ohne dieſen Hertzenslehrer todt und un- fruchtbar. Wie wehe thuts einer Gemeine, wann ein getreuer Lehrer von ihr kommt; aber der Heilige Geiſt aͤndert nicht, er bleibt ewiglich. Joh. 14, 16. Ein Prediger iſt etwa eine Stunde im Tempel, alsdann gehet er fort; der Heilige Geiſt aber verharret Tag und Nacht in unſerm Geiſt und Leib. Sehet! ſo hoch ſind wir geachtet in GOttes Augen! wir haben ein ſol- ches Vorrecht, daß ich gewiß genug verſichert bin, daß wo Weltleute dieſe Sache wuͤſten, ſie uns eine ſolche unermeſſene Gluͤckſeligkeit entweder mißgoͤnnen, oder nicht ruhen wuͤrden, bis ſie auch den Heiligen Geiſt von JEſu Chriſto empfiengen, dadurch der Leib vor GOtt und allen heiligen Engeln herrlicher wird als der Tempel Salomonis, der doch nach Ausrechnung der Gelehrten uͤber zwey tauſend Millionen Thaler gekoſtet haben ſoll, und das allerſchoͤnſte Wunderge- beude der Welt geweſen iſt; von den Geſetztaffeln, dem Urim und Thummim der Ruthe Aarons, dem Manna und der Wolcke uͤber dem Gnadenſtul nichts zu ſagen. Ein GOtt-gewidmeter Leib uͤbertrifft das alles weit, und bleibt in Ewigkeit, da doch dieſes alles kaum tauſend Jahre, mithin gegen die Ewigkeit ge- rechnet, nicht einen Tag geblieben iſt. 2 Pet. 3. v. 8. Wie ſpoͤttiſch und ſchaͤndlich waͤr es nun, einen neu- erbaueten ſchoͤnen Tempel mit Dreck anſtreichen, oder garſtige Unflaͤtereyen darinnen treiben! wuͤrde der Prediger nicht unwillig darob werden und lieber ſchwei- gen, weil ihm doch niemand zuhoͤre? Eben alſo ge- hets, wo ſich ein Chriſt vor den Augen des Heiligen Geiſtes unreinen Gedancken nachzuhengen erfrechet, da wird derſelbe erbittert und entruͤſtet. Jeſ. 63. v. 10. Ein faul leichtfertig Woͤrtgen betruͤbt ihn ſchon. Eph. 4. v. 29. 30. Wie aͤngſtiglich und wehmuͤthig muſte David ſeuftzen, als er ſich mit Bathſeba verunreiniget hatte: Y 4

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/363>, abgerufen am 25.11.2024.