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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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(II. Th.) Theologische Betrachtung
heyrathet heutiges Tages mehr in dem HErrn, auch
von denen, die aus der heiligen Linie herzustammen,
und die allein seligmachende Religion zu haben
meinen? Jst nicht Ehrgeitz, Geldgeitz und Wohllust
der Handleiter zu den meisten Ehen? Und das ist
ein Vorbote unsers Untergangs: also, daß GOtt end-
lich auch über die Christen-Welt den Stab brechen,
und ein hartes Blutgericht fällen wird. Die Em-
pfängniß und Heiligung der Leibesfrucht wird nicht
mehr mit vielem Gebet und Thränen bey GOtt ge-
sucht: Darum haben wir viel mehr Cain, Nimrod,
Cham, Jsmael und Esaus, als Abel, Enoch, Noah,
Jsaac, Jacob, Joseph, Moses, Samuel, Johan-
nes etc.

§. 18.

Paulus zehlet 1 Cur. 10, 8. von den unzüch-
tigen Jsraeliten 23000. welche durch GOttes Zorn-
gerichte in der Wüste sind niedergeschlagen worden.
Diese Leute haben kurtz vorher grosse Wunder und
Zeichen gesehen, und GOtt selbst mit einem gewal-
tigen und schrecklichen Donnerschlag sprechen gehöret:
Du solt nicht ehebrechen! Mit einem solchen Wet-
ter und Donnerschlag, von welchem Stein, Felsen,
Berge, Lufft, und Himmel erschüttert worden. Und
dennoch kam es ihnen aus dem Sinn; sie trieben
Hurerey, und fielen auf einen Tag 23000. Seelen,
welche von einer fressenden unflätigen Kranckheit alle
in einem Tag als von einer Pest sind weggerafft worden.
Was dünckt dich hierbey, lieber Leser! solle sich nicht
auch ein so grosses Ungewitter des Zorns GOttes über
uns zusammen ziehen; da diese Sünde so gemein ist un-
ter uns worden?

§. 19.

Solte GOtt die Namen aller Hurer und
Unkeuschen, die unter dem gantzen Christenvolck er-
funden werden, vor den Augen der gantzen Welt am
Firmament anzeichnen; so solten sich gewiß viele über
derselben erstaunenswürdigen Anzahl entsetzen; und
man würde manchen auf solchem Register antreffen, dem
es niemand zugetrauet hätte. Und O HErr JEsu!

ach

(II. Th.) Theologiſche Betrachtung
heyrathet heutiges Tages mehr in dem HErrn, auch
von denen, die aus der heiligen Linie herzuſtammen,
und die allein ſeligmachende Religion zu haben
meinen? Jſt nicht Ehrgeitz, Geldgeitz und Wohlluſt
der Handleiter zu den meiſten Ehen? Und das iſt
ein Vorbote unſers Untergangs: alſo, daß GOtt end-
lich auch uͤber die Chriſten-Welt den Stab brechen,
und ein hartes Blutgericht faͤllen wird. Die Em-
pfaͤngniß und Heiligung der Leibesfrucht wird nicht
mehr mit vielem Gebet und Thraͤnen bey GOtt ge-
ſucht: Darum haben wir viel mehr Cain, Nimrod,
Cham, Jsmael und Eſaus, als Abel, Enoch, Noah,
Jſaac, Jacob, Joſeph, Moſes, Samuel, Johan-
nes ꝛc.

§. 18.

Paulus zehlet 1 Cur. 10, 8. von den unzuͤch-
tigen Jſraeliten 23000. welche durch GOttes Zorn-
gerichte in der Wuͤſte ſind niedergeſchlagen worden.
Dieſe Leute haben kurtz vorher groſſe Wunder und
Zeichen geſehen, und GOtt ſelbſt mit einem gewal-
tigen und ſchrecklichen Donnerſchlag ſprechen gehoͤret:
Du ſolt nicht ehebrechen! Mit einem ſolchen Wet-
ter und Donnerſchlag, von welchem Stein, Felſen,
Berge, Lufft, und Himmel erſchuͤttert worden. Und
dennoch kam es ihnen aus dem Sinn; ſie trieben
Hurerey, und fielen auf einen Tag 23000. Seelen,
welche von einer freſſenden unflaͤtigen Kranckheit alle
in einem Tag als von einer Peſt ſind weggerafft worden.
Was duͤnckt dich hierbey, lieber Leſer! ſolle ſich nicht
auch ein ſo groſſes Ungewitter des Zorns GOttes uͤber
uns zuſammen ziehen; da dieſe Suͤnde ſo gemein iſt un-
ter uns worden?

§. 19.

Solte GOtt die Namen aller Hurer und
Unkeuſchen, die unter dem gantzen Chriſtenvolck er-
funden werden, vor den Augen der gantzen Welt am
Firmament anzeichnen; ſo ſolten ſich gewiß viele uͤber
derſelben erſtaunenswuͤrdigen Anzahl entſetzen; und
man wuͤrde manchen auf ſolchem Regiſter antreffen, dem
es niemand zugetrauet haͤtte. Und O HErr JEſu!

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[306/0326] (II. Th.) Theologiſche Betrachtung heyrathet heutiges Tages mehr in dem HErrn, auch von denen, die aus der heiligen Linie herzuſtammen, und die allein ſeligmachende Religion zu haben meinen? Jſt nicht Ehrgeitz, Geldgeitz und Wohlluſt der Handleiter zu den meiſten Ehen? Und das iſt ein Vorbote unſers Untergangs: alſo, daß GOtt end- lich auch uͤber die Chriſten-Welt den Stab brechen, und ein hartes Blutgericht faͤllen wird. Die Em- pfaͤngniß und Heiligung der Leibesfrucht wird nicht mehr mit vielem Gebet und Thraͤnen bey GOtt ge- ſucht: Darum haben wir viel mehr Cain, Nimrod, Cham, Jsmael und Eſaus, als Abel, Enoch, Noah, Jſaac, Jacob, Joſeph, Moſes, Samuel, Johan- nes ꝛc. §. 18.Paulus zehlet 1 Cur. 10, 8. von den unzuͤch- tigen Jſraeliten 23000. welche durch GOttes Zorn- gerichte in der Wuͤſte ſind niedergeſchlagen worden. Dieſe Leute haben kurtz vorher groſſe Wunder und Zeichen geſehen, und GOtt ſelbſt mit einem gewal- tigen und ſchrecklichen Donnerſchlag ſprechen gehoͤret: Du ſolt nicht ehebrechen! Mit einem ſolchen Wet- ter und Donnerſchlag, von welchem Stein, Felſen, Berge, Lufft, und Himmel erſchuͤttert worden. Und dennoch kam es ihnen aus dem Sinn; ſie trieben Hurerey, und fielen auf einen Tag 23000. Seelen, welche von einer freſſenden unflaͤtigen Kranckheit alle in einem Tag als von einer Peſt ſind weggerafft worden. Was duͤnckt dich hierbey, lieber Leſer! ſolle ſich nicht auch ein ſo groſſes Ungewitter des Zorns GOttes uͤber uns zuſammen ziehen; da dieſe Suͤnde ſo gemein iſt un- ter uns worden? §. 19.Solte GOtt die Namen aller Hurer und Unkeuſchen, die unter dem gantzen Chriſtenvolck er- funden werden, vor den Augen der gantzen Welt am Firmament anzeichnen; ſo ſolten ſich gewiß viele uͤber derſelben erſtaunenswuͤrdigen Anzahl entſetzen; und man wuͤrde manchen auf ſolchem Regiſter antreffen, dem es niemand zugetrauet haͤtte. Und O HErr JEſu! ach

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/326>, abgerufen am 22.11.2024.