29. 2 Chron. 1. sonderlich Cap. 6. und 7. da- mit sie daraus ersehen, mit welcher zärtlichen Liebe der Allerhöchste diesem jungen Könige zu- gethan war! so gar, daß er ihn Jedidjah, den Geliebten oder Favoriten GOttes durch den Propheten Nathan hat nennen lassen; Sie werden mercken, daß nie kein Mensch in der Welt von so einer tieffen Weisheit und weitläuf- tigen Gelehrsamkeit, besonders in der Natur- wissenschaft gewesen, als er. Seine Herrlichkeit und unsägliche Reichthümer hatten ihres glei- chen nicht; und GOtt hatte ihm an Natur- und Gnadengütern solche Vorzüge gegeben, als sonst nie keinem, weil er in ehrerbietiger Devotion vor allem andern nur um die Weisheit und um ein gehorsames Hertz gebeten, damit er könne GOtt gehorchen, und sein Volck regieren.
Allein im 10. und 11. Cap. des ersten Buchs der Könige werden Sie wahrnehmen, in welch eine unbegreifliche Veränderung sein Ge- müth, seine Weißheit, seine Ergebenheit gegen GOtt, und also auch seine Hofstatt und gantze Lebensart durch die Wohllüste gerathen ist. Weil seine Weisheit und Magnificentz durch die da- mals von ihm in grossen Flor gebrachte Hand- lung und Commercia weit und breit bekant wor- den, und alle auswärtige Fürsten um desto mehr in Verwunderung setzte, da er noch so ein junger Herr war: so sind sehr viele Standespersonen, besonders auch viel ausländisches Frauenzim- mer hingereiset, seine Bekantschaft zu suchen, und den Pracht anzusehen. Da nun die mei-
sten
Q 2
der Unreinigkeit.
29. 2 Chron. 1. ſonderlich Cap. 6. und 7. da- mit ſie daraus erſehen, mit welcher zaͤrtlichen Liebe der Allerhoͤchſte dieſem jungen Koͤnige zu- gethan war! ſo gar, daß er ihn Jedidjah, den Geliebten oder Favoriten GOttes durch den Propheten Nathan hat nennen laſſen; Sie werden mercken, daß nie kein Menſch in der Welt von ſo einer tieffen Weisheit und weitlaͤuf- tigen Gelehrſamkeit, beſonders in der Natur- wiſſenſchaft geweſen, als er. Seine Herrlichkeit und unſaͤgliche Reichthuͤmer hatten ihres glei- chen nicht; und GOtt hatte ihm an Natur- und Gnadenguͤtern ſolche Vorzuͤge gegeben, als ſonſt nie keinem, weil er in ehrerbietiger Devotion vor allem andern nur um die Weisheit und um ein gehorſames Hertz gebeten, damit er koͤnne GOtt gehorchen, und ſein Volck regieren.
Allein im 10. und 11. Cap. des erſten Buchs der Koͤnige werden Sie wahrnehmen, in welch eine unbegreifliche Veraͤnderung ſein Ge- muͤth, ſeine Weißheit, ſeine Ergebenheit gegen GOtt, und alſo auch ſeine Hofſtatt und gantze Lebensart durch die Wohlluͤſte gerathen iſt. Weil ſeine Weisheit und Magnificentz durch die da- mals von ihm in groſſen Flor gebrachte Hand- lung und Commercia weit und breit bekant wor- den, und alle auswaͤrtige Fuͤrſten um deſto mehr in Verwunderung ſetzte, da er noch ſo ein junger Herr war: ſo ſind ſehr viele Standesperſonen, beſonders auch viel auslaͤndiſches Frauenzim- mer hingereiſet, ſeine Bekantſchaft zu ſuchen, und den Pracht anzuſehen. Da nun die mei-
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der Unreinigkeit.
29. 2 Chron. 1. ſonderlich Cap. 6. und 7. da-
mit ſie daraus erſehen, mit welcher zaͤrtlichen
Liebe der Allerhoͤchſte dieſem jungen Koͤnige zu-
gethan war! ſo gar, daß er ihn Jedidjah, den
Geliebten oder Favoriten GOttes durch den
Propheten Nathan hat nennen laſſen; Sie
werden mercken, daß nie kein Menſch in der
Welt von ſo einer tieffen Weisheit und weitlaͤuf-
tigen Gelehrſamkeit, beſonders in der Natur-
wiſſenſchaft geweſen, als er. Seine Herrlichkeit
und unſaͤgliche Reichthuͤmer hatten ihres glei-
chen nicht; und GOtt hatte ihm an Natur- und
Gnadenguͤtern ſolche Vorzuͤge gegeben, als ſonſt
nie keinem, weil er in ehrerbietiger Devotion vor
allem andern nur um die Weisheit und um ein
gehorſames Hertz gebeten, damit er koͤnne GOtt
gehorchen, und ſein Volck regieren.
Allein im 10. und 11. Cap. des erſten
Buchs der Koͤnige werden Sie wahrnehmen, in
welch eine unbegreifliche Veraͤnderung ſein Ge-
muͤth, ſeine Weißheit, ſeine Ergebenheit gegen
GOtt, und alſo auch ſeine Hofſtatt und gantze
Lebensart durch die Wohlluͤſte gerathen iſt. Weil
ſeine Weisheit und Magnificentz durch die da-
mals von ihm in groſſen Flor gebrachte Hand-
lung und Commercia weit und breit bekant wor-
den, und alle auswaͤrtige Fuͤrſten um deſto mehr
in Verwunderung ſetzte, da er noch ſo ein junger
Herr war: ſo ſind ſehr viele Standesperſonen,
beſonders auch viel auslaͤndiſches Frauenzim-
mer hingereiſet, ſeine Bekantſchaft zu ſuchen,
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/263>, abgerufen am 22.11.2024.
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