ster in der Welt, welches GOtt noch in dieser Zeit mit so erstaunenswürdigen Gerichten heimgesuchet, und auch deren Exempel aufschreiben lassen, als dieses; und es sey kein Laster in der Welt, wel- ches so oft und mit so gar besonderem Nachdruck zum ewigen Feuer längst ver- urtheilet worden ist, als eben dieses.
[a]) Wie der eifrige GOtt diese Sündea) Jn dieser Zeit ver- übte Ge- richte. noch in dieser Zeit aufs härteste bestraf- fet habe, davon finde ich in seinem heili- gen Worte über funfzig Exempel, deren ei- nige viele tausend andere in sich fassen. Jch will aber ihrer nur vier erzehlen.
Es ist weltkündig, und wird so gar von vie-1) Sodom. len heidnischen Auctoribus, als Iustino, Pausa- nia, Plinio, Tacito erwehnet, was A. M. 2047. und also noch über 1900. Jahr vor Christi Ge- burt in dem gelobten Lande und der Gegend der 5. Städte, Sodom, Gomorrha, Adama und Zeboim, wie auch der kleinen Zoar ge- schehen sey. Dieses war nach Mosis umständ- lichen Bericht, 1 Mos. c. 18. und 19, die aller- anmuthigste und fruchtbarste Gegend im gan- tzen Lande: so daß auch Loth selber, da er sich von seinem Bruder Abraham getrennet, vor al- len diese zu seiner Haushaltung erwehlete. C. 13, 10-13. Aber die Leute bemeldter 5. Städte waren gottlos, liessen alles in Hoffart und Si- cherheit vollauf seyn, (Ezech. 16, 49.) und wa- ren sonderlich in die Greuel der fleischlichen Lü- ste dermassen verstricket, daß sie es schon ohn-
ge-
P 5
der Unreinigkeit.
ſter in der Welt, welches GOtt noch in dieſer Zeit mit ſo erſtaunenswuͤrdigen Gerichten heimgeſuchet, und auch deren Exempel aufſchreiben laſſen, als dieſes; und es ſey kein Laſter in der Welt, wel- ches ſo oft und mit ſo gar beſonderem Nachdruck zum ewigen Feuer laͤngſt ver- urtheilet worden iſt, als eben dieſes.
[α]) Wie der eifrige GOtt dieſe Suͤndeα) Jn dieſer Zeit ver- uͤbte Ge- richte. noch in dieſer Zeit aufs haͤrteſte beſtraf- fet habe, davon finde ich in ſeinem heili- gen Worte uͤber funfzig Exempel, deren ei- nige viele tauſend andere in ſich faſſen. Jch will aber ihrer nur vier erzehlen.
Es iſt weltkuͤndig, und wird ſo gar von vie-1) Sodom. len heidniſchen Auctoribus, als Iuſtino, Pauſa- nia, Plinio, Tacito erwehnet, was A. M. 2047. und alſo noch uͤber 1900. Jahr vor Chriſti Ge- burt in dem gelobten Lande und der Gegend der 5. Staͤdte, Sodom, Gomorrha, Adama und Zeboim, wie auch der kleinen Zoar ge- ſchehen ſey. Dieſes war nach Moſis umſtaͤnd- lichen Bericht, 1 Moſ. c. 18. und 19, die aller- anmuthigſte und fruchtbarſte Gegend im gan- tzen Lande: ſo daß auch Loth ſelber, da er ſich von ſeinem Bruder Abraham getrennet, vor al- len dieſe zu ſeiner Haushaltung erwehlete. C. 13, 10-13. Aber die Leute bemeldter 5. Staͤdte waren gottlos, lieſſen alles in Hoffart und Si- cherheit vollauf ſeyn, (Ezech. 16, 49.) und wa- ren ſonderlich in die Greuel der fleiſchlichen Luͤ- ſte dermaſſen verſtricket, daß ſie es ſchon ohn-
ge-
P 5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0253"n="233"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">der Unreinigkeit.</hi></fw><lb/><hirendition="#fr">ſter in der Welt, welches GOtt noch in<lb/>
dieſer Zeit mit ſo erſtaunenswuͤrdigen<lb/>
Gerichten heimgeſuchet, und auch deren<lb/>
Exempel aufſchreiben laſſen, als dieſes;<lb/>
und es ſey kein Laſter in der Welt, wel-<lb/>
ches ſo oft und mit ſo gar beſonderem<lb/>
Nachdruck zum ewigen Feuer laͤngſt ver-<lb/>
urtheilet worden iſt, als eben dieſes.</hi></p><lb/><p><supplied>α</supplied>) Wie der eifrige GOtt <hirendition="#fr">dieſe Suͤnde</hi><noteplace="right">α)<lb/>
Jn dieſer<lb/>
Zeit ver-<lb/>
uͤbte Ge-<lb/>
richte.</note><lb/><hirendition="#fr">noch in dieſer Zeit aufs haͤrteſte beſtraf-<lb/>
fet habe, davon finde ich in ſeinem heili-<lb/>
gen Worte uͤber</hi> funfzig Exempel, deren ei-<lb/>
nige viele tauſend andere in ſich faſſen. Jch<lb/>
will aber ihrer nur vier erzehlen.</p><lb/><p>Es iſt weltkuͤndig, und wird ſo gar von vie-<noteplace="right">1) Sodom.</note><lb/>
len heidniſchen <hirendition="#aq">Auctoribus,</hi> als <hirendition="#aq">Iuſtino, Pauſa-<lb/>
nia, Plinio, Tacito</hi> erwehnet, was <hirendition="#aq">A. M.</hi> 2047.<lb/>
und alſo noch uͤber 1900. Jahr vor Chriſti Ge-<lb/>
burt in dem gelobten Lande und der Gegend der<lb/>
5. <hirendition="#fr">Staͤdte, Sodom, Gomorrha, Adama<lb/>
und Zeboim,</hi> wie auch der kleinen <hirendition="#fr">Zoar</hi> ge-<lb/>ſchehen ſey. Dieſes war nach Moſis umſtaͤnd-<lb/>
lichen Bericht, 1 Moſ. c. 18. und 19, die aller-<lb/>
anmuthigſte und fruchtbarſte Gegend im gan-<lb/>
tzen Lande: ſo daß auch Loth ſelber, da er ſich<lb/>
von ſeinem Bruder Abraham getrennet, vor al-<lb/>
len dieſe zu ſeiner Haushaltung erwehlete. C. 13,<lb/>
10-13. Aber die Leute bemeldter 5. Staͤdte<lb/>
waren gottlos, lieſſen alles in Hoffart und Si-<lb/>
cherheit vollauf ſeyn, (Ezech. 16, 49.) und wa-<lb/>
ren ſonderlich in die Greuel der fleiſchlichen Luͤ-<lb/>ſte dermaſſen verſtricket, daß ſie es ſchon ohn-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">P 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">ge-</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[233/0253]
der Unreinigkeit.
ſter in der Welt, welches GOtt noch in
dieſer Zeit mit ſo erſtaunenswuͤrdigen
Gerichten heimgeſuchet, und auch deren
Exempel aufſchreiben laſſen, als dieſes;
und es ſey kein Laſter in der Welt, wel-
ches ſo oft und mit ſo gar beſonderem
Nachdruck zum ewigen Feuer laͤngſt ver-
urtheilet worden iſt, als eben dieſes.
α) Wie der eifrige GOtt dieſe Suͤnde
noch in dieſer Zeit aufs haͤrteſte beſtraf-
fet habe, davon finde ich in ſeinem heili-
gen Worte uͤber funfzig Exempel, deren ei-
nige viele tauſend andere in ſich faſſen. Jch
will aber ihrer nur vier erzehlen.
α)
Jn dieſer
Zeit ver-
uͤbte Ge-
richte.
Es iſt weltkuͤndig, und wird ſo gar von vie-
len heidniſchen Auctoribus, als Iuſtino, Pauſa-
nia, Plinio, Tacito erwehnet, was A. M. 2047.
und alſo noch uͤber 1900. Jahr vor Chriſti Ge-
burt in dem gelobten Lande und der Gegend der
5. Staͤdte, Sodom, Gomorrha, Adama
und Zeboim, wie auch der kleinen Zoar ge-
ſchehen ſey. Dieſes war nach Moſis umſtaͤnd-
lichen Bericht, 1 Moſ. c. 18. und 19, die aller-
anmuthigſte und fruchtbarſte Gegend im gan-
tzen Lande: ſo daß auch Loth ſelber, da er ſich
von ſeinem Bruder Abraham getrennet, vor al-
len dieſe zu ſeiner Haushaltung erwehlete. C. 13,
10-13. Aber die Leute bemeldter 5. Staͤdte
waren gottlos, lieſſen alles in Hoffart und Si-
cherheit vollauf ſeyn, (Ezech. 16, 49.) und wa-
ren ſonderlich in die Greuel der fleiſchlichen Luͤ-
ſte dermaſſen verſtricket, daß ſie es ſchon ohn-
ge-
1) Sodom.
P 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/253>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.