Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

Bild:
<< vorherige Seite

der Unreinigkeit.
dir wende. Wäre aber einer von der Go-
norrhoea
gar behaftet gewesen, so muste er, wie
alle andere Unreinen, alsobald aus dem Lager
hinausgehen. Alles Lager, darauf er lag oder
saß, alle seine Kleidung, sein gantzer Leib, sein
Speichel, ja alles, was er nur berührete, ward
unrein. Wer sein Lager, oder Sessel, oder sei-
nen Leib, oder Kleider anrührete; wer etwas
von seinen Sachen getragen hätte; oder etwa
von ihm mit Speichel wäre beflecket worden:
derselbe muste seine Kleider waschen, sich mit
Wasser baden und unrein seyn bis an den Abend.
Ja so gar, wenn einer seine Sachen getragen,
und iemand andern berühret, ehe er die Hände
gewaschen hätte: so ist der berührte so gar durch
die dritte Person eben also unrein worden bis an
den Abend, und muste sich reinigen. Wenn
denn der unsaubere Patient war heil wor-
den: so durfte er gleichwol nicht bald wieder
ins Lager, vielweniger zum Heiligthum GOt-
tes kommen; sondern er muste noch inzwischen
7. Tage vorbey gehen lassen, sich in fliessendem
Wasser baden, und dann durch ein Sünd-und
Brandopfer versöhnet werden. Und dis ist al-
les mit solchem Ernst geboten gewesen, daß
GOtt 4 Mos. 19, 20. gesaget hat: Welcher
aber unrein seyn wird, und sich nicht entsündi-
gen will; deß Seele soll ausgerottet werden aus
der Gemeine: denn er hat das Heiligthum des
Herrn (1 Cor. 3, 17.) verunreiniget. Und den
Priestern hat er öffentlich und ausdrücklich ge-

bo-
O 3

der Unreinigkeit.
dir wende. Waͤre aber einer von der Go-
norrhœa
gar behaftet geweſen, ſo muſte er, wie
alle andere Unreinen, alſobald aus dem Lager
hinausgehen. Alles Lager, darauf er lag oder
ſaß, alle ſeine Kleidung, ſein gantzer Leib, ſein
Speichel, ja alles, was er nur beruͤhrete, ward
unrein. Wer ſein Lager, oder Seſſel, oder ſei-
nen Leib, oder Kleider anruͤhrete; wer etwas
von ſeinen Sachen getragen haͤtte; oder etwa
von ihm mit Speichel waͤre beflecket worden:
derſelbe muſte ſeine Kleider waſchen, ſich mit
Waſſer baden und unrein ſeyn bis an den Abend.
Ja ſo gar, wenn einer ſeine Sachen getragen,
und iemand andern beruͤhret, ehe er die Haͤnde
gewaſchen haͤtte: ſo iſt der beruͤhrte ſo gar durch
die dritte Perſon eben alſo unrein worden bis an
den Abend, und muſte ſich reinigen. Wenn
denn der unſaubere Patient war heil wor-
den: ſo durfte er gleichwol nicht bald wieder
ins Lager, vielweniger zum Heiligthum GOt-
tes kommen; ſondern er muſte noch inzwiſchen
7. Tage vorbey gehen laſſen, ſich in flieſſendem
Waſſer baden, und dann durch ein Suͤnd-und
Brandopfer verſoͤhnet werden. Und dis iſt al-
les mit ſolchem Ernſt geboten geweſen, daß
GOtt 4 Moſ. 19, 20. geſaget hat: Welcher
aber unrein ſeyn wird, und ſich nicht entſuͤndi-
gen will; deß Seele ſoll ausgerottet werden aus
der Gemeine: denn er hat das Heiligthum des
Herrn (1 Cor. 3, 17.) verunreiniget. Und den
Prieſtern hat er oͤffentlich und ausdruͤcklich ge-

bo-
O 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0233" n="213"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Unreinigkeit.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">dir wende.</hi> Wa&#x0364;re aber einer von der <hi rendition="#aq">Go-<lb/>
norrh&#x0153;a</hi> gar behaftet gewe&#x017F;en, &#x017F;o mu&#x017F;te er, wie<lb/>
alle andere Unreinen, al&#x017F;obald aus dem Lager<lb/>
hinausgehen. Alles Lager, darauf er lag oder<lb/>
&#x017F;aß, alle &#x017F;eine Kleidung, &#x017F;ein gantzer Leib, &#x017F;ein<lb/>
Speichel, ja alles, was er nur beru&#x0364;hrete, ward<lb/>
unrein. Wer &#x017F;ein Lager, oder Se&#x017F;&#x017F;el, oder &#x017F;ei-<lb/>
nen Leib, oder Kleider anru&#x0364;hrete; wer etwas<lb/>
von &#x017F;einen Sachen getragen ha&#x0364;tte; oder etwa<lb/>
von ihm mit Speichel wa&#x0364;re beflecket worden:<lb/>
der&#x017F;elbe mu&#x017F;te &#x017F;eine Kleider wa&#x017F;chen, &#x017F;ich mit<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er baden und unrein &#x017F;eyn bis an den Abend.<lb/>
Ja &#x017F;o gar, wenn einer &#x017F;eine Sachen getragen,<lb/>
und iemand andern beru&#x0364;hret, ehe er die Ha&#x0364;nde<lb/>
gewa&#x017F;chen ha&#x0364;tte: &#x017F;o i&#x017F;t der beru&#x0364;hrte &#x017F;o gar durch<lb/>
die dritte Per&#x017F;on eben al&#x017F;o unrein worden bis an<lb/>
den Abend, und mu&#x017F;te &#x017F;ich reinigen. Wenn<lb/>
denn der un&#x017F;aubere Patient war heil wor-<lb/>
den: &#x017F;o durfte er gleichwol nicht bald wieder<lb/>
ins Lager, vielweniger zum Heiligthum GOt-<lb/>
tes kommen; &#x017F;ondern er mu&#x017F;te noch inzwi&#x017F;chen<lb/>
7. Tage vorbey gehen la&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;ich in flie&#x017F;&#x017F;endem<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er baden, und dann durch ein Su&#x0364;nd-und<lb/>
Brandopfer ver&#x017F;o&#x0364;hnet werden. Und dis i&#x017F;t al-<lb/>
les mit &#x017F;olchem Ern&#x017F;t geboten gewe&#x017F;en, daß<lb/>
GOtt 4 Mo&#x017F;. 19, 20. ge&#x017F;aget hat: Welcher<lb/>
aber unrein &#x017F;eyn wird, und &#x017F;ich nicht ent&#x017F;u&#x0364;ndi-<lb/>
gen will; deß Seele &#x017F;oll ausgerottet werden aus<lb/>
der Gemeine: denn er hat das Heiligthum des<lb/>
Herrn (1 Cor. 3, 17.) verunreiniget. Und den<lb/>
Prie&#x017F;tern hat er o&#x0364;ffentlich und ausdru&#x0364;cklich ge-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">O 3</fw><fw place="bottom" type="catch">bo-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[213/0233] der Unreinigkeit. dir wende. Waͤre aber einer von der Go- norrhœa gar behaftet geweſen, ſo muſte er, wie alle andere Unreinen, alſobald aus dem Lager hinausgehen. Alles Lager, darauf er lag oder ſaß, alle ſeine Kleidung, ſein gantzer Leib, ſein Speichel, ja alles, was er nur beruͤhrete, ward unrein. Wer ſein Lager, oder Seſſel, oder ſei- nen Leib, oder Kleider anruͤhrete; wer etwas von ſeinen Sachen getragen haͤtte; oder etwa von ihm mit Speichel waͤre beflecket worden: derſelbe muſte ſeine Kleider waſchen, ſich mit Waſſer baden und unrein ſeyn bis an den Abend. Ja ſo gar, wenn einer ſeine Sachen getragen, und iemand andern beruͤhret, ehe er die Haͤnde gewaſchen haͤtte: ſo iſt der beruͤhrte ſo gar durch die dritte Perſon eben alſo unrein worden bis an den Abend, und muſte ſich reinigen. Wenn denn der unſaubere Patient war heil wor- den: ſo durfte er gleichwol nicht bald wieder ins Lager, vielweniger zum Heiligthum GOt- tes kommen; ſondern er muſte noch inzwiſchen 7. Tage vorbey gehen laſſen, ſich in flieſſendem Waſſer baden, und dann durch ein Suͤnd-und Brandopfer verſoͤhnet werden. Und dis iſt al- les mit ſolchem Ernſt geboten geweſen, daß GOtt 4 Moſ. 19, 20. geſaget hat: Welcher aber unrein ſeyn wird, und ſich nicht entſuͤndi- gen will; deß Seele ſoll ausgerottet werden aus der Gemeine: denn er hat das Heiligthum des Herrn (1 Cor. 3, 17.) verunreiniget. Und den Prieſtern hat er oͤffentlich und ausdruͤcklich ge- bo- O 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/233
Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/233>, abgerufen am 24.11.2024.