Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Santa Clara, Abraham a: Mercks Wienn/ Das ist : Deß wütenden Todts Ein umständige Beschreibung. Wien, 1680.

Bild:
<< vorherige Seite

Mercks Wienn.
züglich auch wieder entgegen ruffe diese Wort
O du verruchter Teuffel! der Echo ist ein solcher
angenehmer Leut-Spöttler/ daß er jederzeit
einem dankt/ wie man ihn empfangt/ wer
ihn schimpffet/
Du bist ein Dieb/ der ist ohn-
fehlbar dieses Gegen-Tituls gewärtig! wer
thme schmeichlet/
Du bist mir lieb/ dem wird
er Silben-Weis diese Zucker-Wort zuruck
werffen: Mit einem Wort/ wie man sich
gegen diesem
Echo haltet/ so haltet er sich
wieder.

Der ewige GOtt ist einem solchen Echo
oder Wald-Stimm ganz ähnlich und gleich/
dann es ist die ungefälschte Warheit/ wie wir
uns gegen GOtt zeigen/ daß sich GOtt also
gegen uns zeige/
Qualis appares Deo, talis oportet
ut appareat tibi Deus,
sagt mein Heil. Erz-Vat-
ter
Augusti nus; verehrest du deinen GOtt/
so verehrt dich GOtt hinwieder/ und segnet
dich samt den deinigen; denkest du selten an
GOtt/ und nisten dir die Welt-Schnacken im
mer in deinem Herzen/ so denkt auch GOTT
wenig an dich/ und muß folgsam dein Glück
verrosten; kehrest du GOtt durch die Mis-
sethat den Rucken/ so wendet auch der
Höchste seine Augen von dir/ und gestalter-
massen muß all dein Heil verschimplen; Halt
das Maul/ du Stadt/ du Land/ du König-
reich/ es ist ein Frevel/ wann du vorgie-
best/ es habe dich GOTT ohne Schuld
verlassen/ wisse/ weil du ganz Gewissen-los
durch so viel Unthaten GOTT forderist ver-
lassen/ daß er dich mit gleicher Münz auszahle

gedenke

Mercks Wienn.
zuͤglich auch wieder entgegen ruffe dieſe Wort
O du verruchter Teuffel! der Echo iſt ein ſolcher
angenehmer Leut-Spoͤttler/ daß er jederzeit
einem dankt/ wie man ihn empfangt/ wer
ihn ſchimpffet/
Du biſt ein Dieb/ der iſt ohn-
fehlbar dieſes Gegen-Tituls gewaͤrtig! wer
thme ſchmeichlet/
Du biſt mir lieb/ dem wird
er Silben-Weis dieſe Zucker-Wort zuruck
werffen: Mit einem Wort/ wie man ſich
gegen dieſem
Echo haltet/ ſo haltet er ſich
wieder.

Der ewige GOtt iſt einem ſolchen Echo
oder Wald-Stimm ganz aͤhnlich und gleich/
dann es iſt die ungefaͤlſchte Warheit/ wie wir
uns gegen GOtt zeigen/ daß ſich GOtt alſo
gegen uns zeige/
Qualis appares Deo, talis oportet
ut appareat tibi Deus,
ſagt mein Heil. Erz-Vat-
ter
Augusti nus; verehreſt du deinen GOtt/
ſo verehrt dich GOtt hinwieder/ und ſegnet
dich ſamt den deinigen; denkeſt du ſelten an
GOtt/ und niſten dir die Welt-Schnacken im
mer in deinem Herzen/ ſo denkt auch GOTT
wenig an dich/ und muß folgſam dein Gluͤck
verroſten; kehreſt du GOtt durch die Miſ-
ſethat den Rucken/ ſo wendet auch der
Hoͤchſte ſeine Augen von dir/ und geſtalter-
maſſen muß all dein Heil verſchimplen; Halt
das Maul/ du Stadt/ du Land/ du Koͤnig-
reich/ es iſt ein Frevel/ wann du vorgie-
beſt/ es habe dich GOTT ohne Schuld
verlaſſen/ wiſſe/ weil du ganz Gewiſſen-los
durch ſo viel Unthaten GOTT forderiſt ver-
laſſen/ daß er dich mit gleicher Muͤnz auszahle

gedenke
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0152" n="142"/><fw place="top" type="header">Mercks Wienn.</fw><lb/><hi rendition="#fr">zu&#x0364;glich auch wieder entgegen ruffe die&#x017F;e Wort</hi><lb/>
O du verruchter Teuffel! <hi rendition="#fr">der</hi> <hi rendition="#aq">Echo</hi> <hi rendition="#fr">i&#x017F;t ein &#x017F;olcher<lb/>
angenehmer Leut-Spo&#x0364;ttler/ daß er jederzeit<lb/>
einem dankt/ wie man ihn empfangt/ wer<lb/>
ihn &#x017F;chimpffet/</hi> Du bi&#x017F;t ein Dieb/ <hi rendition="#fr">der i&#x017F;t ohn-<lb/>
fehlbar die&#x017F;es Gegen-Tituls gewa&#x0364;rtig! wer<lb/>
thme &#x017F;chmeichlet/</hi> Du bi&#x017F;t mir lieb/ <hi rendition="#fr">dem wird<lb/>
er Silben-Weis die&#x017F;e Zucker-Wort zuruck<lb/>
werffen: Mit einem Wort/ wie man &#x017F;ich<lb/>
gegen die&#x017F;em</hi> <hi rendition="#aq">Echo</hi> <hi rendition="#fr">haltet/ &#x017F;o haltet er &#x017F;ich<lb/>
wieder.</hi></p><lb/>
        <p> <hi rendition="#fr">Der ewige GOtt i&#x017F;t einem &#x017F;olchen</hi> <hi rendition="#aq">Echo</hi><lb/> <hi rendition="#fr">oder Wald-Stimm ganz a&#x0364;hnlich und gleich/<lb/>
dann es i&#x017F;t die ungefa&#x0364;l&#x017F;chte Warheit/ wie wir<lb/>
uns gegen GOtt zeigen/ daß &#x017F;ich GOtt al&#x017F;o<lb/>
gegen uns zeige/</hi> <hi rendition="#aq">Qualis appares Deo, talis oportet<lb/>
ut appareat tibi Deus,</hi> <hi rendition="#fr">&#x017F;agt mein Heil. Erz-Vat-<lb/>
ter</hi> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Augusti nu</hi>s;</hi> </hi> <hi rendition="#fr">verehre&#x017F;t du deinen GOtt/<lb/>
&#x017F;o verehrt dich GOtt hinwieder/ und &#x017F;egnet<lb/>
dich &#x017F;amt den deinigen; denke&#x017F;t du &#x017F;elten an<lb/>
GOtt/ und ni&#x017F;ten dir die Welt-Schnacken im<lb/>
mer in deinem Herzen/ &#x017F;o denkt auch GOTT<lb/>
wenig an dich/ und muß folg&#x017F;am dein Glu&#x0364;ck<lb/>
verro&#x017F;ten; kehre&#x017F;t du GOtt durch die Mi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ethat den Rucken/ &#x017F;o wendet auch der<lb/>
Ho&#x0364;ch&#x017F;te &#x017F;eine Augen von dir/ und ge&#x017F;talter-<lb/>
ma&#x017F;&#x017F;en muß all dein Heil ver&#x017F;chimplen; Halt<lb/>
das Maul/ du Stadt/ du Land/ du Ko&#x0364;nig-<lb/>
reich/ es i&#x017F;t ein Frevel/ wann du vorgie-<lb/>
be&#x017F;t/ es habe dich <hi rendition="#g">GOTT</hi> ohne Schuld<lb/>
verla&#x017F;&#x017F;en/ wi&#x017F;&#x017F;e/ weil du ganz Gewi&#x017F;&#x017F;en-los<lb/>
durch &#x017F;o viel Unthaten GOTT forderi&#x017F;t ver-<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en/ daß er dich mit gleicher Mu&#x0364;nz auszahle</hi><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">gedenke</hi> </fw><lb/>
        </p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[142/0152] Mercks Wienn. zuͤglich auch wieder entgegen ruffe dieſe Wort O du verruchter Teuffel! der Echo iſt ein ſolcher angenehmer Leut-Spoͤttler/ daß er jederzeit einem dankt/ wie man ihn empfangt/ wer ihn ſchimpffet/ Du biſt ein Dieb/ der iſt ohn- fehlbar dieſes Gegen-Tituls gewaͤrtig! wer thme ſchmeichlet/ Du biſt mir lieb/ dem wird er Silben-Weis dieſe Zucker-Wort zuruck werffen: Mit einem Wort/ wie man ſich gegen dieſem Echo haltet/ ſo haltet er ſich wieder. Der ewige GOtt iſt einem ſolchen Echo oder Wald-Stimm ganz aͤhnlich und gleich/ dann es iſt die ungefaͤlſchte Warheit/ wie wir uns gegen GOtt zeigen/ daß ſich GOtt alſo gegen uns zeige/ Qualis appares Deo, talis oportet ut appareat tibi Deus, ſagt mein Heil. Erz-Vat- ter Augusti nus; verehreſt du deinen GOtt/ ſo verehrt dich GOtt hinwieder/ und ſegnet dich ſamt den deinigen; denkeſt du ſelten an GOtt/ und niſten dir die Welt-Schnacken im mer in deinem Herzen/ ſo denkt auch GOTT wenig an dich/ und muß folgſam dein Gluͤck verroſten; kehreſt du GOtt durch die Miſ- ſethat den Rucken/ ſo wendet auch der Hoͤchſte ſeine Augen von dir/ und geſtalter- maſſen muß all dein Heil verſchimplen; Halt das Maul/ du Stadt/ du Land/ du Koͤnig- reich/ es iſt ein Frevel/ wann du vorgie- beſt/ es habe dich GOTT ohne Schuld verlaſſen/ wiſſe/ weil du ganz Gewiſſen-los durch ſo viel Unthaten GOTT forderiſt ver- laſſen/ daß er dich mit gleicher Muͤnz auszahle gedenke

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/santaclara_mercks_1680
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/santaclara_mercks_1680/152
Zitationshilfe: Santa Clara, Abraham a: Mercks Wienn/ Das ist : Deß wütenden Todts Ein umständige Beschreibung. Wien, 1680, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santaclara_mercks_1680/152>, abgerufen am 04.05.2024.