Santa Clara, Abraham a: Grammatica Religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schul. Köln, 1699.Von Verehrung der Heiligen. Zum ersten dann mache dir eine Lytanie deiner H H. Patronen solcher Diese Lytante bette täglich/ wann nicht mit außgespannten Armen/ wie ist X x x x 3
Von Verehrung der Heiligen. Zum erſten dann mache dir eine Lytanie deiner H H. Patronen ſolcher Dieſe Lytante bette taͤglich/ wann nicht mit außgeſpannten Armen/ wie iſt X x x x 3
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Von Verehrung der Heiligen.
Zum erſten dann mache dir eine Lytanie deiner H H. Patronen ſolcher
Geſtalt. Erſtlich ſetze dreymahl Kyrie eleiſon, mit dem/ Chriſte/ hoͤre
uns/ und dem folgenden/ wie du in der lauretaniſchen Lytanie ſchen kanſt;
biß zu dem Verſicul. H. Dreyfaltigkeit einiger GOtt einſchließ-
lich: und an ſtatt der Antwort: Erbarm dich unſer: ſpreche: Erbarm
dich meiner: Darnach fange an von der allerſeeligſten Mutter GOttes/
als deiner allerſonderlichſten Fuͤrſprecherin/ der du nechſt Gott zum hoͤchſten
verbunden biſt; ruffe ſie an mit dreyfachigem Titul/ und ſpreche alſo: Heyl.
Maria/ heilige Gottes Gebaͤhrerin/ heilige Jungfrau der
Jungfranen: Und alſo uͤberall dieſe Antwort: Bitt für mich arm-
ſeligen Sůnder. Nachmahlen komme zu deinen andern Patronen/ und
richte ſelbige nach der Ordnung der Buchſtaben/ oder das A. B. C. alſo/ daß
du erſtlich die Patronen/ und nachmahlen die Patroninnen ſetzeſt; und ſo offe
einen von ſelbigen anruffeſt/ ſpreche alſo: Bitt für mich armſeligen
Sůnder. Nachdem du nun alle genennet haſt/ ſo ſpreche letztlich: Alle
ihr meine H. H. Patronen und Patroninnen/ bittet fůr mich
armſeligen Sünder. Dieſe Lytanie beſchlieſſe endlich mit einem drey-
fachen O du Lamb Gottes ꝛc. wie braͤuchlich iſt/ und ſetze hinzu das
Gebettlein: O ihr meine H. H. Patronen/ von mir ſonderbahr
erwaͤhlet ꝛc.
Dieſe Lytante bette taͤglich/ wann nicht mit außgeſpannten Armen/ wie
die eifferige Schutz-Kinder pflegen zu thun/ auffs wenigſt doch mit moͤglicher
Andacht: und wann zu zeiten andaͤchtiger ſagen wilſt/ ſo bette ſelbige derge-
ſtalt/ daß du zur Außſprechung eines jeden Heiligen/ dich gar kuͤrtzlich erinne-
reſt/ was fuͤr eine ſonderbahre Tugend dieſer Heiliger/ oder Heilige an ſich
gehabt haben; und nach ſothaner Erinnerung begehre von ſelbigẽ/ daß dir doch
die jenige Tugend von GOtt erlangen wolle: Jmgleichen auch/ wann du ei-
ne ſonderliche Beſchwaͤrnuß finden ſolteſt in Außreutung eines Laſters/ oder
boͤſen Gewonheit; oder auch wann du eine Tugend dir zu erwerben verlan-
geſt/ ſo du nach Brauch deß Ordens/ dieſen Monat oder Wochen zu uͤben/
dir haſt vorgenommen: ſo gedencke nur kuͤrtzlich/ wann dieſe deine H. H. Pa-
tronen in Erwerbung dieſer oder jener Tugend/ oder Außreutung dieſes oder
jenes Laſters ſich verhalten haben: welches du auß derſelben Leben leichtlich
wiſſen kanſt; und nachdem du alſo nachgedacht/ und gefunden haſt/ wie ſorg-
faͤltig und faͤrſichtiglich ſich ſelbige darinn verhalten haben/ ſo ruffe ſie durch
die obgemeldte Lytanie an/ und bitte einen jeden abſonderlich/ er wolle dir von
Gott einen ſolchen Eyffer zu Außreutung deſſen oder dieſen Laſters/ oder zur
Erweckung dieſer oder jener Tugend erlangen/ mit dem er zeit ſeines Lebens
iſt
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Zitationshilfe: | Santa Clara, Abraham a: Grammatica Religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schul. Köln, 1699, S. 717. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santaclara_grammatica_1699/745>, abgerufen am 16.07.2024. |