Santa Clara, Abraham a: Grammatica Religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schul. Köln, 1699.Die Ein und Fünfftzigste Geistliche Lection Freud werden wir dann nicht einsmahls haben/ nachdem wir zum Himmel-Reich werden eingelassen/ und so vieler Engel allersüsseste Stimmen zu hören/ gewürdiget werden? Exem. v. Glor. Coel. Ex. 13. Historia. 5. Weiters wird von einem Soldaten gelesen/ daß selbiger von seinem 6. Auch lehret der Gottseelige Vatter Dionisius Cartusianus/ daß alle wer-
Die Ein und Fuͤnfftzigſte Geiſtliche Lection Freud werden wir dann nicht einsmahls haben/ nachdem wir zum Himmel-Reich werden eingelaſſen/ und ſo vieler Engel allerſuͤſſeſte Stimmen zu hoͤren/ gewuͤrdiget werden? Exem. v. Glor. Coel. Ex. 13. Hiſtoria. 5. Weiters wird von einem Soldaten geleſen/ daß ſelbiger von ſeinem 6. Auch lehret der Gottſeelige Vatter Dioniſius Cartuſianus/ daß alle wer-
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Die Ein und Fuͤnfftzigſte Geiſtliche Lection
Freud werden wir dann nicht einsmahls haben/ nachdem wir zum Himmel-
Reich werden eingelaſſen/ und ſo vieler Engel allerſuͤſſeſte Stimmen zu
hoͤren/ gewuͤrdiget werden?
5. Weiters wird von einem Soldaten geleſen/ daß ſelbiger von ſeinem
verſtorbenen Camerade zum Gaſt-Mahl genoͤthiget worden; Vnd da er
zu ſolchem erſchienen/ und nur zur letzten Auffrag erſtlich kommen/ ſeye
ihm bald hernach befohlen worden/ wiederumb zuruͤck zu kehren: Jn dem
er nun dieſem Befelch gehorchet/ habe er gefunden/ daß ſein Hauß/ auß
dem ware außgangin/ in ein Cloſter veraͤndert worden/ und er ſchon zwey-
hundert Jahr außgeblieben ſeye. Gedenck allhier/ mein Chriſtliche Seel/
wann ein ſo geringes Bißlein der Himmliſchen Freuden den Menſchen al-
ſo beſaͤliget in dieſem Jammer-Thal/ daß er die zweyhundert jaͤhrige Zeit
nicht laͤnger/ als eine Stund zu ſeyn vermeyne; Was groſſes Frohlocken/
wie unaußſprechliche Ergaͤtzlichkeit wird dir dieſes nicht ſeyn/ wann du an
der groſſen Taffel/ ſo da mit allerhand unbeſchreiblichen Koſtbarkeit der
Himmliſchen Speiſen/ denen von Gott beſetzt iſt/ die ihn lieben/ dich erlu-
ſtigen werdeſt? Jn Betrachtung derſelben Taffel ſchreyet aus der Koͤnigli-
che Prophet mit dieſen Worten: Wie groß und vielfaͤltig iſt
deine Süſſigkeit/ o Herr/ welche du verborgen haſt vor
die jenige/ ſo dich foͤrchten! Ob wir ſchon anjetzo ſolche Freuden
nicht begreiffen koͤnnen; ſo wird uns doch auſſer allem Zweiffel einmahls
wiederfahren/ wann wir in die Himmliſche Freuden werden hineingelaſſen
werden/ was ſich mit der Koͤniginn Saba/ nachdeme ſie die Herrlichkeit
Salomonis geſehen/ hat zugetragen; Das wir nemblich fuͤr groſſer Ver-
wunderung gleichſamb erſtummen/ und mit dieſer Koͤniginn ſagen wer-
den: Die Rede iſt warhafftig/ die ich in meinem Lande
gehoͤret hab von deinen Reden und von deiner Weißheit:
Vnd ich glaubete denen nicht/ die mirs erzehlet haben;
biß ich ſelbſt kommen bin/ und habe mit meinen Augen
geſehen und erfahren/ daß mir die helffte nicht iſt geſagt
worden. ꝛc. Sintemahlen die Herrlichkeit und Suͤſſigkeit der Himm-
liſchen Einwoͤhner ſo groß iſt/ daß auch alle menſchliche Reden/ ſelbige
zu erklaͤhren nicht beſtand ſeynd: alſo/ daß nach Zeugnuß deß heiligen Vat-
ters Auguſtini auch ein eintziges Troͤpfflein derſelben/ alſo zu ſagen/ alle
Bitterkeit der Hoͤllen verſuͤſſen moͤge.
Pſ. 30. v.
28.
3. Reg. 10.
Ser. 8. de
Transfig
6. Auch lehret der Gottſeelige Vatter Dioniſius Cartuſianus/ daß alle
weltliche Freuden zuſammen/ mit der Freude nicht koͤnnen verglichen
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