Santa Clara, Abraham a: Grammatica Religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schul. Köln, 1699.Von dem Allerheiligsten Sacrament deß Altars: Herrn Danck/ dann die Krafft deß Sacraments wircketin euch. 2. Höre auch/ mein Christliche Seel/ den H. Cyrillum. DasLib. 4. in ver- V u u 3
Von dem Allerheiligſten Sacrament deß Altars: Herrn Danck/ dann die Krafft deß Sacraments wircketin euch. 2. Hoͤre auch/ mein Chriſtliche Seel/ den H. Cyrillum. DasLib. 4. in ver- V u u 3
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Von dem Allerheiligſten Sacrament deß Altars:
Herrn Danck/ dann die Krafft deß Sacraments wircket
in euch.
2. Hoͤre auch/ mein Chriſtliche Seel/ den H. Cyrillum. Das
Hochh. Sacrament deß Altars/ ſpricht er/ vertreibt nicht
allein den Todt/ ſondern auch alle Kranckheiten: dann
es ſtillet/ wann Chriſtus bey uns bleibt/ das wůtende
Geſetz unſerer Natur/ es ſtarcket die Andacht/ erloͤſchet
die Verſtoͤhrungen deß Gemüts/ macht geſund die Kran-
cke/ und heylet die da verwund ſeynd. Weiters mercke auff
die Wort/ die der H. Ainbroſius zu ſeiner Schweſter Macellina ſchreibt.
Chriſtus iſt alles in uns: wilſtu eine Wund heylen/ ſo iſt
dir Chriſtus das Pflaſter: biſtu vom Fieber verhitzt/ ſo
iſt er der Brun: wirſtu mit Vnrechtfertigkeit beſchwehret/
ſo iſt er die Rechtfertigkeit/ oder die Gerechtfertigung:
haſtu Hülff vonnoͤthen/ ſo iſt er deine Krafft: Foͤrch-
teſtu den Todt/ ſo iſt er das Leben. Wilſtu gen Himmel
auffſteigen/ ihn haſtu zum Weeg: flieheſtu die Finſter-
nuß/ ſiehe er iſt das Licht: Sucheſtu Speiß; Er iſt
die Nahrung. So weit laſſet ſich auß uͤber das Hochh. Sacrament
deß Altars der H. Kirchen-Lehrer Ambroſius. Dieſem folgt nach der
H. Thomas à Villa Nova, und ſagt: denen ſo hinzukommen/ werden
haͤuffige Fruͤchten ertheilet: der Verſtand wird erleuchtet/ das Hertz wird
entzuͤndet/ der Affect oder Neigung wird feiſt gemacht/ der Geſchmack wird
erwecket/ das Gefuͤhl wird lebendig/ der Geiſt wird gereiniget/ die Tugen-
ten und Gnaden werden vermehret/ und endlich beſitzeſtu durch die Nieſ-
ſung dieſes Hochh. Sacraments die Fuͤlle aller geiſtlichen Guͤter. Daß
nun die Nieſſung dieſer Allerheiligſten Speiſe alle von den H H. Vaͤttern
erwehnte Wirckungen verrichte; daran iſt nicht zu zweifflen: daß aber ſehr
viele derſelben nicht theilhafftig werden/ daran ſeynd ſie ſelbſt die Urſach/
dieweilen ſie die Bequemung zum Empfang der Gnaden nicht mit ſich brin-
gen; dahero iſt kein Wunder/ daß ſolche durch die H. Communnion faſt
ſchlimmer als beſſer werden: welches der H. Chryſoſtomus mit einer ſchoͤnen
Gleichnuß erklaͤret und ſagt: Gleich wie die Speiß deß Leibs/
wann ſie den Menſchen mit boͤſen Humoren oder Feuch-
tigkeiten erfüllet findet/ ſchaͤdlich iſt/ und keine Hülff
leiſtet: alſo dieſe geiſtliche Speiß/ wann ſie einen mit
Sůnden angefüllet antrifft/ wird ſie demſelben noch mehr
ver-
Lib. 4. in
Joan. 17.
L. 3. de
Virg. to.
4.
Conc. 3.
de S. S.
Sacr.
Hom. 5.
ſup. Mat
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