Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Santa Clara, Abraham a: Grammatica Religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schul. Köln, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

Zum geneigten Leser.
Ambts an unterschiedlichen Orthen zum Trost meiner See-
len gar glimpfflich erinnert haben. Dieweilen aber ich mit
dieser meiner eigenen geistlichen Ersprießligkeit nicht alleinig zu
frieden bin/ sondern dir/ als meinem Nächsten dieselbe auch
von Hertzen gönne; so hab ich die hiernächst folgende Geist-
reiche
Lectionen/ die teutsche Sprach zu lehren; auch in selbi-
gen an einigen wenigen Orten auß Vrsachen etwas zu versetzen/
und dich solcher Gestalt in allein Guten zu handhaben mich
unterstanden; der ich hiedurch nichts anders/ als die höchste
Ehr GOTTES/ und die Seelen Wohlfahrt aller Christ-
Glaubigen furnemblich suche/ und von Hertzen wünsche/ daß
alle leibliche Eltern/ Brüder/ Schwester und Freunde/ ihre
GOtt-verlobte Kinder/
respective Brüder/ Schwester und An-
verwandte in den Klöstern/ an statt deren unnutzlichen/ und
vielmahl sehr schädlichen und verderblichen Geschencken/ mit
Verehrung dieser verteutschten H. Tugend-Schul/ zum Heyl
ihrer Seelen
regaliren thäten: sie würden ohn allen Zweifel
von GOTT viel bessern Lohn und Seegen/ so zeit- als
ewiglich; und von ihren Kindern und Anverwandten nach-
mals viel grössern Danck zu gewarten habebn. Derhalben lasse
dir/ mein geneigter Leser/ diese meine wohl-meinende Arbeit
zum Heyl deiner Seelen gefallen/ und bette für mich/
wie ich fur dich.


APPRO-

Zum geneigten Leſer.
Ambts an unterſchiedlichen Orthen zum Troſt meiner See-
len gar glimpfflich erinnert haben. Dieweilen aber ich mit
dieſer meiner eigenen geiſtlichen Erſprießligkeit nicht alleinig zu
frieden bin/ ſondern dir/ als meinem Naͤchſten dieſelbe auch
von Hertzen goͤnne; ſo hab ich die hiernaͤchſt folgende Geiſt-
reiche
Lectionen/ die teutſche Sprach zu lehren; auch in ſelbi-
gen an einigen wenigen Orten auß Vrſachen etwas zu verſetzen/
und dich ſolcher Geſtalt in allein Guten zu handhaben mich
unterſtanden; der ich hiedurch nichts anders/ als die hoͤchſte
Ehr GOTTES/ und die Seelen Wohlfahrt aller Chriſt-
Glaubigen fůrnemblich ſuche/ und von Hertzen wünſche/ daß
alle leibliche Eltern/ Bruͤder/ Schweſter und Freunde/ ihre
GOtt-verlobte Kinder/
reſpectivè Brüder/ Schweſter und An-
verwandte in den Kloͤſtern/ an ſtatt deren unnůtzlichen/ und
vielmahl ſehr ſchaͤdlichen und verderblichen Geſchencken/ mit
Verehrung dieſer verteutſchten H. Tugend-Schul/ zum Heyl
ihrer Seelen
regaliren thaͤten: ſie würden ohn allen Zweifel
von GOTT viel beſſern Lohn und Seegen/ ſo zeit- als
ewiglich; und von ihren Kindern und Anverwandten nach-
mals viel groͤſſern Danck zu gewarten habebn. Derhalben laſſe
dir/ mein geneigter Leſer/ dieſe meine wohl-meinende Arbeit
zum Heyl deiner Seelen gefallen/ und bette für mich/
wie ich fůr dich.


APPRO-
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <p>
          <pb facs="#f0010"/>
          <fw place="top" type="header">Zum geneigten Le&#x017F;er.</fw><lb/> <hi rendition="#fr">Ambts an unter&#x017F;chiedlichen Orthen zum Tro&#x017F;t meiner See-<lb/>
len gar glimpfflich erinnert haben. Dieweilen aber ich mit<lb/>
die&#x017F;er meiner eigenen gei&#x017F;tlichen Er&#x017F;prießligkeit nicht alleinig zu<lb/>
frieden bin/ &#x017F;ondern dir/ als meinem Na&#x0364;ch&#x017F;ten die&#x017F;elbe auch<lb/>
von Hertzen go&#x0364;nne; &#x017F;o hab ich die hierna&#x0364;ch&#x017F;t folgende Gei&#x017F;t-<lb/>
reiche</hi> <hi rendition="#aq">Lection</hi> <hi rendition="#fr">en/ die teut&#x017F;che Sprach zu lehren; auch in &#x017F;elbi-<lb/>
gen an einigen wenigen Orten auß Vr&#x017F;achen etwas zu ver&#x017F;etzen/<lb/>
und dich &#x017F;olcher Ge&#x017F;talt in allein Guten zu handhaben mich<lb/>
unter&#x017F;tanden; der ich hiedurch nichts anders/ als die ho&#x0364;ch&#x017F;te<lb/>
Ehr GOTTES/ und die Seelen Wohlfahrt aller Chri&#x017F;t-<lb/>
Glaubigen f&#x016F;rnemblich &#x017F;uche/ und von Hertzen wün&#x017F;che/ daß<lb/>
alle leibliche Eltern/ Bru&#x0364;der/ Schwe&#x017F;ter und Freunde/ ihre<lb/>
GOtt-verlobte Kinder/</hi> <hi rendition="#aq">re&#x017F;pectivè</hi> <hi rendition="#fr">Brüder/ Schwe&#x017F;ter und An-<lb/>
verwandte in den Klo&#x0364;&#x017F;tern/ an &#x017F;tatt deren unn&#x016F;tzlichen/ und<lb/>
vielmahl &#x017F;ehr &#x017F;cha&#x0364;dlichen und verderblichen Ge&#x017F;chencken/ mit<lb/>
Verehrung die&#x017F;er verteut&#x017F;chten H. Tugend-Schul/ zum Heyl<lb/>
ihrer Seelen</hi> <hi rendition="#aq">regali</hi> <hi rendition="#fr">ren tha&#x0364;ten: &#x017F;ie würden ohn allen Zweifel<lb/>
von <hi rendition="#g">GOTT</hi> viel be&#x017F;&#x017F;ern Lohn und Seegen/ &#x017F;o zeit- als<lb/>
ewiglich; und von ihren Kindern und Anverwandten nach-<lb/>
mals viel gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ern Danck zu gewarten habebn. Derhalben la&#x017F;&#x017F;e<lb/>
dir/ mein geneigter Le&#x017F;er/ die&#x017F;e meine wohl-meinende Arbeit<lb/><hi rendition="#c">zum Heyl deiner Seelen gefallen/ und bette für mich/<lb/>
wie ich f&#x016F;r dich.</hi></hi> </p><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div><lb/>
      <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">APPRO-</hi> </hi> </fw><lb/>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0010] Zum geneigten Leſer. Ambts an unterſchiedlichen Orthen zum Troſt meiner See- len gar glimpfflich erinnert haben. Dieweilen aber ich mit dieſer meiner eigenen geiſtlichen Erſprießligkeit nicht alleinig zu frieden bin/ ſondern dir/ als meinem Naͤchſten dieſelbe auch von Hertzen goͤnne; ſo hab ich die hiernaͤchſt folgende Geiſt- reiche Lectionen/ die teutſche Sprach zu lehren; auch in ſelbi- gen an einigen wenigen Orten auß Vrſachen etwas zu verſetzen/ und dich ſolcher Geſtalt in allein Guten zu handhaben mich unterſtanden; der ich hiedurch nichts anders/ als die hoͤchſte Ehr GOTTES/ und die Seelen Wohlfahrt aller Chriſt- Glaubigen fůrnemblich ſuche/ und von Hertzen wünſche/ daß alle leibliche Eltern/ Bruͤder/ Schweſter und Freunde/ ihre GOtt-verlobte Kinder/ reſpectivè Brüder/ Schweſter und An- verwandte in den Kloͤſtern/ an ſtatt deren unnůtzlichen/ und vielmahl ſehr ſchaͤdlichen und verderblichen Geſchencken/ mit Verehrung dieſer verteutſchten H. Tugend-Schul/ zum Heyl ihrer Seelen regaliren thaͤten: ſie würden ohn allen Zweifel von GOTT viel beſſern Lohn und Seegen/ ſo zeit- als ewiglich; und von ihren Kindern und Anverwandten nach- mals viel groͤſſern Danck zu gewarten habebn. Derhalben laſſe dir/ mein geneigter Leſer/ dieſe meine wohl-meinende Arbeit zum Heyl deiner Seelen gefallen/ und bette für mich/ wie ich fůr dich. APPRO-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/santaclara_grammatica_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/santaclara_grammatica_1699/10
Zitationshilfe: Santa Clara, Abraham a: Grammatica Religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schul. Köln, 1699, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santaclara_grammatica_1699/10>, abgerufen am 19.04.2024.