Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695.Judas ein Dieb Geistlicher Güter. nig Guilelm zum Göttlichen Gericht. Dieser ware König inEngelland und regierte 13. Jahr. Dieses seines zeitlichen und ewigen Untergangs ist kein andere Ursach gewest/ spricht Matth. Parisiens. als der grosse Raub/ den er von den Kirchen Gütern gezogen. Ehrvergessene/ Lehrvergessene/ Gottlose/ Gewissenlose/ Drey boßhaffte Gesellen seynd bey eitler Nacht in die Kir- Kirchen Pars IV. J
Judas ein Dieb Geiſtlicher Guͤter. nig Guilelm zum Goͤttlichen Gericht. Dieſer ware Koͤnig inEngelland und regierte 13. Jahr. Dieſes ſeines zeitlichen und ewigen Untergangs iſt kein andere Urſach geweſt/ ſpricht Matth. Pariſienſ. als der groſſe Raub/ den er von den Kirchen Guͤtern gezogen. Ehrvergeſſene/ Lehrvergeſſene/ Gottloſe/ Gewiſſenloſe/ Drey boßhaffte Geſellen ſeynd bey eitler Nacht in die Kir- Kirchen Pars IV. J
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Judas ein Dieb Geiſtlicher Guͤter.
nig Guilelm zum Goͤttlichen Gericht. Dieſer ware Koͤnig in
Engelland und regierte 13. Jahr. Dieſes ſeines zeitlichen und
ewigen Untergangs iſt kein andere Urſach geweſt/ ſpricht Matth.
Pariſienſ. als der groſſe Raub/ den er von den Kirchen Guͤtern
gezogen.
Ehrvergeſſene/ Lehrvergeſſene/ Gottloſe/ Gewiſſenloſe/
boßhaffte/ ſchalckhaffte/ verruchte/ verfluchte Geſellen und Boͤß-
wicht ſeynd die Juden geweſt/ welche in allweg den Heyland
JEſum nicht anderſt verfolgten/ als wie die Woͤlff und Schaaff/
wie die Geyr ein Tauben/ wie die Hund ein Haſen. Ein Licht
ware Chriſtus/ dieſes Licht haben hoͤchſter maſſen gehaſſt die Ju-
diſche Nachteulen; ein Roſen war Chriſtus/ dieſe Roſen haben nit
koͤnnen leiden die Juͤdiſche Koth-Kefer: Ein Meer/ und zwar
grundloß in der Guͤtigkeit ware Chriſtus/ und dieſes Meer haben
die Hebraͤiſche Wind nie mit Ruhe gelaſſen. Alle ihre Gedan-
cken waren/ wie ſie doch kunten den HErꝛn aus dem Weg rau-
men/ alle ihre Wort waren/ wie ſie moͤchten JEſum Nazare-
num fangen/ und ſolche Gelegenheit haben ſie nie beſſer gehabt/
nie bequemer gehabt als in dem Tempel/ und dannoch/ mercks wol/
und dannoch haben ſie ihne im Tempel mit Fried gelaſſen: Quo-
tidiè apud vos eram in templo, & non tenuiſtis me. So
ſeynd dann alle Kirchenranber gottloſer und vermeſſener/ als da-
zumahl alle Hebraͤer und Juden/ zumahlen vor ſolchen Chriſtus
der HErr ſammt ſeinem Hausrath nit ſicher in der Kirchen. Aber
wehe/ wehe ſolchen.
Drey boßhaffte Geſellen ſeynd bey eitler Nacht in die Kir-
chen deß H. Vincentii eingeſtiegen/ und daſelbſt nicht allein den
gantzen Kirchen-Ornat ſammt den beſten Meßgewaͤndtern
geraubt/ ſondern ſo gar den Tabernacul aufgebrochen/ und das
guldene Gefaͤß/ worinn das hoͤchſte Gut aufbe-alten worden/
entfrembd; wie ſie aber mit ſolcher Beuth ſich wiederum wolten
aus der Kirchen machen/ da kundten ſie auf keine Weiß einen
Ausgang finden. Nachdem ſie bereits die halbe Nacht in der
Kirchen
Pars IV. J
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