Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695.DEDICATIO. danckt er sich alsobald durch seine gewöhnliche Wald-Stimm den Echo, vnd schreyt zuruck/ Willkomm/ vnd damit man sehe/ daß nicht lauter vngestudierte Trun- ci in dem Wald seyn/ wann jemand demselben durch helle Stimm ein DEO Gratias spendirt/ so wird er solches mit aller Vollkommenheit wiederhollen DEO Gratias, ja man wird nicht einmahl an der Stimm ein Catharr vermercken/ da er doch Tag und Nacht im Wind und Re- gen stehet. Dißfalls folge ich nach den grünen Wäldern gern Sup-
DEDICATIO. danckt er ſich alſobald durch ſeine gewoͤhnliche Wald-Stimm den Echo, vnd ſchreyt zuruck/ Willkomm/ vnd damit man ſehe/ daß nicht lauter vngeſtudierte Trun- ci in dem Wald ſeyn/ wann jemand demſelben durch helle Stimm ein DEO Gratias ſpendirt/ ſo wird er ſolches mit aller Vollkommenheit wiederhollen DEO Gratias, ja man wird nicht einmahl an der Stimm ein Catharꝛ vermercken/ da er doch Tag und Nacht im Wind und Re- gen ſtehet. Dißfalls folge ich nach den gruͤnen Waͤldern gern Sup-
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DEDICATIO.
danckt er ſich alſobald durch ſeine gewoͤhnliche Wald-
Stimm den Echo, vnd ſchreyt zuruck/ Willkomm/
vnd damit man ſehe/ daß nicht lauter vngeſtudierte Trun-
ci in dem Wald ſeyn/ wann jemand demſelben durch helle
Stimm ein DEO Gratias ſpendirt/ ſo wird er ſolches
mit aller Vollkommenheit wiederhollen DEO Gratias,
ja man wird nicht einmahl an der Stimm ein Catharꝛ
vermercken/ da er doch Tag und Nacht im Wind und Re-
gen ſtehet.
Dißfalls folge ich nach den gruͤnen Waͤldern gern
vnd billich. Jch habe mehrmahlen bey mir erwegt/ die
groͤſte und haͤuffige Gnaden/ welche ich vnwuͤrdigiſt von
dem Heiligen vnnd Welt-beruͤhmbteſten Benedictiner-
Orden empfangen/ forderiſt aber von der Hochanſehn-
lichen Schull zu Saltzburg/ allwo ich vor etlich vnnd
dreyſſig Jahren mein weniges Studium erhollt/ vnd iſt
es meinen eigenen Unfleiß zuzumeſſen/ daß ich bey den
ſpitzigen Doͤrnern Benedicti nicht bin ſpitzfindiger wor-
den/ das Saltz zwar verhindert die Faulle ob aber Saltz-
burg dazumahl der unbedachtſamen Jugend die Faul-
keit gewendt habe/ zweiffle ich ſtarck: Seye ihm wie ihm
wolle/ das wenige vnd wintzige/ was ich kan/ thue ich
nach dem Allerhoͤchſten niemand zuſchreiben als der Be-
nedictineriſchen Lehr und Lehrer. Dahero die groͤſte
Schuldigkeit mich dahin veranlaſt/ daß ich/ den grunen
Waͤldern gleich/ ſoll geben/ was ich empfangen/ weil
ich aber in Sorgen ſtehe/ daß dieſes ſchlechte Buch moͤch-
te bey der Hochanſehnlichen Schull gar zu nieder ſeyn
vnnd mir folgſamb hierdurch zu Saltzburg mehrer die
Sup-
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