Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.vor dem Fisch-Thor zu Jerusalem. Volcks seynd besagter frechen Freyle die völlige KleiderEzov. n 81.in an. 1272. augenblicklich vom Leib gefallen/ daß sie also männiglich zum Spott s. v. im blossen Hemmet da gestanden/ und was das Wunder noch vergrössert/ konten die Kleider auf keine einige Weise ihr angelegt werden/ bis sie von dan- nen sich an ein anders Orth retiriret; So unterstehe sich dann niemand die Heil. Reliquien zu entunehren. Ich laß nun die andere Tracht von den Fischen auf- Huß/ Huß/ ihr Menschen und Adams-Kinder: Huß/ der,
vor dem Fiſch-Thor zu Jeruſalem. Volcks ſeynd beſagter frechen Freyle die voͤllige KleiderEzov. n 81.in an. 1272. augenblicklich vom Leib gefallen/ daß ſie alſo maͤnniglich zum Spott ſ. v. im bloſſen Hemmet da geſtanden/ und was das Wunder noch vergroͤſſert/ konten die Kleider auf keine einige Weiſe ihr angelegt werden/ bis ſie von dan- nen ſich an ein anders Orth retiriret; So unterſtehe ſich dann niemand die Heil. Reliquien zu entunehren. Ich laß nun die andere Tracht von den Fiſchen auf- Huß/ Huß/ ihr Menſchen und Adams-Kinder: Huß/ der,
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vor dem Fiſch-Thor zu Jeruſalem.
Volcks ſeynd beſagter frechen Freyle die voͤllige Kleider
augenblicklich vom Leib gefallen/ daß ſie alſo maͤnniglich
zum Spott ſ. v. im bloſſen Hemmet da geſtanden/ und
was das Wunder noch vergroͤſſert/ konten die Kleider auf
keine einige Weiſe ihr angelegt werden/ bis ſie von dan-
nen ſich an ein anders Orth retiriret; So unterſtehe ſich
dann niemand die Heil. Reliquien zu entunehren.
Ezov. n 81.
in an. 1272.
Ich laß nun die andere Tracht von den Fiſchen auf-
tragen/ und dieſer ſoll ſeyn ein guter guter Karpffen.
Menochius ſchreibt/ daß ein Cloſter St. Mauritii ge-
nannt/ ohnweit des Fluſſes Rhodani entlegen/ allwo ein
kleiner Fiſch-Teich oder Einſetz zu ſehen/ darein ſo viel
Karpffen geſetzt werden/ wie viel der Muͤnch im Cloſter/
nun geſchehe es aber allezeit/ ſo offt ein Fiſch aus dieſem
abſtehet/ und in der Hoͤhe ſchwimmt/ ſo offt ſtirbt alle-
mal gleich darauf einer aus dieſem Cloſter/ weſſenthalben
dieſe Fiſch-Behaltung jederman/ forderiſt aber die Reli-
gioſen daſelbſt/ zu oͤffterer Ermahnung der Betrachtung
des Todes ermahnet.
Menocli.
3. C. Cent.
48.
Huß/ Huß/ ihr Menſchen und Adams-Kinder: Huß/
Huß/ ihr Hoch- und Wohlgeborne: Huß/ Huß/ ihr Rei-
che und Wohlvermoͤgende: Huß/ Huß/ ihr Stoltze und
Aufgeblaſſene: Huß/ Huß/ ihr Zaͤrtlinge und Wolluͤſti-
ge/ Huß/ Huß! Was ſoll aber diß bedeuten? Mit ſolchen
Worten pflegt man ſonſt die Hunde zu hetzen/ das ſeye
aber ferne von mir/ daß ich euch/ die ihr nach dem Eben-
bild GOttes erſchaffen/ ſoll den Hunden vergleichen/ ob
es zwar nit gar uneben ſtuͤnde/ wann mancher jene
Hunds-Arth haͤtte/ die gehabt jener Budel/ welcher alle
Tag dem Diener GOttes Rocho ein Brod gebracht.
Dermalen aber iſt diß mein Vorhaben nit/ ſondern wie-
der,
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