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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.

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aber die Werck stimmten mit dem Glauben nit zu.
und gefaltetes Weib repraesentirt/ und bey denen Mo-
scovitern/ so daselbsten augräntzen/ Zelotababa genennet
wird. Ein einige Statt Marocco zehlet 26000. grosse
Behausungen/ und darinnen über die 100000. Familien/
doch alle diese wissen nichts um den wahren GOtt. In
dem einigen Königreich China werden in die fünffzig Mil-
lionen der Seelen gefunden/ doch alle beraubt des wahren
Glaubens etc. Die Residenz-Statt des Cam ist Quin-
zai,
hält in ihrem Umkreiß in die hundert welsche Meil/
deren fünffe ein teutsche machen/ darinnen leben in die 10.
Millionen der Seelen/ aber alle Heyden/ und folgsam
Vasallen des Teufels. So mans recht will betrachten/
so gehet nit ein Augenblick vorbey/ daß nit der gerechte
GOtt in die 50. bis 60. tausend Seelen in den Abgrund
der Höllen stürtzet. In Soria haben die Leut/ und erken-
nen die Leut keinen andern GOtt/ als einen schwartzen
Hund/ welcher bey der Tafel allemal das erste Ort hat.
In dem Königreich Samorino wird vor einen GOtt ge-Vincent.
Mari. in
via Orient.
lib
3.

halten ein alter Büffel-Ochs/ der ein silbernes Glöckel am
Halß trägt/ auch allenthalben sein freye Wayd hat/ ja
sie schätzen sich absonderlich glückseelig/ wann dieser vier-
füssige GOtt ihre Aecker und Gärten betritt. In dem
Orientalischen Indien leben einige Völcker/ Brachman-
ner
genannt/ welche vor allen andern die Küh verehren/
so gar waschen sie s. v. mit dero Wasser ihre Angesichter/
und halten es so hoch/ als wäre dieser Syrop vom Him-
mel kommen. Wann sie nahend bey dem Tod seynd und
bereits in die Zügen greiffen/ sodann schätzen sie sich son-
derlich glückseelig/ so sie einen Kühschweiff in denen Hän-
den halten. Alle/ alle/ alle diese als Heyden seynd Kin-
der des Verderbens/ und ist wol zu glauben/ daß nit so

viel
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aber die Werck ſtimmten mit dem Glauben nit zu.
und gefaltetes Weib repræſentirt/ und bey denen Mo-
ſcovitern/ ſo daſelbſten augraͤntzen/ Zelotababa genennet
wird. Ein einige Statt Marocco zehlet 26000. groſſe
Behauſungen/ und darinnen uͤber die 100000. Familien/
doch alle dieſe wiſſen nichts um den wahren GOtt. In
dem einigen Koͤnigreich China werden in die fuͤnffzig Mil-
lionen der Seelen gefunden/ doch alle beraubt des wahren
Glaubens ꝛc. Die Reſidenz-Statt des Cam iſt Quin-
zai,
haͤlt in ihrem Umkreiß in die hundert welſche Meil/
deren fuͤnffe ein teutſche machen/ darinnen leben in die 10.
Millionen der Seelen/ aber alle Heyden/ und folgſam
Vaſallen des Teufels. So mans recht will betrachten/
ſo gehet nit ein Augenblick vorbey/ daß nit der gerechte
GOtt in die 50. bis 60. tauſend Seelen in den Abgrund
der Hoͤllen ſtuͤrtzet. In Soria haben die Leut/ und erken-
nen die Leut keinen andern GOtt/ als einen ſchwartzen
Hund/ welcher bey der Tafel allemal das erſte Ort hat.
In dem Koͤnigreich Samorino wird vor einen GOtt ge-Vincent.
Mari. in
via Orient.
lib
3.

halten ein alter Buͤffel-Ochs/ der ein ſilbernes Gloͤckel am
Halß traͤgt/ auch allenthalben ſein freye Wayd hat/ ja
ſie ſchaͤtzen ſich abſonderlich gluͤckſeelig/ wann dieſer vier-
fuͤſſige GOtt ihre Aecker und Gaͤrten betritt. In dem
Orientaliſchen Indien leben einige Voͤlcker/ Brachman-
ner
genannt/ welche vor allen andern die Kuͤh verehren/
ſo gar waſchen ſie ſ. v. mit dero Waſſer ihre Angeſichter/
und halten es ſo hoch/ als waͤre dieſer Syrop vom Him-
mel kommen. Wann ſie nahend bey dem Tod ſeynd und
bereits in die Zuͤgen greiffen/ ſodann ſchaͤtzen ſie ſich ſon-
derlich gluͤckſeelig/ ſo ſie einen Kuͤhſchweiff in denen Haͤn-
den halten. Alle/ alle/ alle dieſe als Heyden ſeynd Kin-
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[387/0419] aber die Werck ſtimmten mit dem Glauben nit zu. und gefaltetes Weib repræſentirt/ und bey denen Mo- ſcovitern/ ſo daſelbſten augraͤntzen/ Zelotababa genennet wird. Ein einige Statt Marocco zehlet 26000. groſſe Behauſungen/ und darinnen uͤber die 100000. Familien/ doch alle dieſe wiſſen nichts um den wahren GOtt. In dem einigen Koͤnigreich China werden in die fuͤnffzig Mil- lionen der Seelen gefunden/ doch alle beraubt des wahren Glaubens ꝛc. Die Reſidenz-Statt des Cam iſt Quin- zai, haͤlt in ihrem Umkreiß in die hundert welſche Meil/ deren fuͤnffe ein teutſche machen/ darinnen leben in die 10. Millionen der Seelen/ aber alle Heyden/ und folgſam Vaſallen des Teufels. So mans recht will betrachten/ ſo gehet nit ein Augenblick vorbey/ daß nit der gerechte GOtt in die 50. bis 60. tauſend Seelen in den Abgrund der Hoͤllen ſtuͤrtzet. In Soria haben die Leut/ und erken- nen die Leut keinen andern GOtt/ als einen ſchwartzen Hund/ welcher bey der Tafel allemal das erſte Ort hat. In dem Koͤnigreich Samorino wird vor einen GOtt ge- halten ein alter Buͤffel-Ochs/ der ein ſilbernes Gloͤckel am Halß traͤgt/ auch allenthalben ſein freye Wayd hat/ ja ſie ſchaͤtzen ſich abſonderlich gluͤckſeelig/ wann dieſer vier- fuͤſſige GOtt ihre Aecker und Gaͤrten betritt. In dem Orientaliſchen Indien leben einige Voͤlcker/ Brachman- ner genannt/ welche vor allen andern die Kuͤh verehren/ ſo gar waſchen ſie ſ. v. mit dero Waſſer ihre Angeſichter/ und halten es ſo hoch/ als waͤre dieſer Syrop vom Him- mel kommen. Wann ſie nahend bey dem Tod ſeynd und bereits in die Zuͤgen greiffen/ ſodann ſchaͤtzen ſie ſich ſon- derlich gluͤckſeelig/ ſo ſie einen Kuͤhſchweiff in denen Haͤn- den halten. Alle/ alle/ alle dieſe als Heyden ſeynd Kin- der des Verderbens/ und iſt wol zu glauben/ daß nit ſo viel Vincent. Mari. in via Orient. lib 3. C c c 2

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 387. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/419>, abgerufen am 24.11.2024.