Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.

Bild:
<< vorherige Seite
Unser Heyland vermahnet nach empfangnem Kuß
in vita lib.
1. c.
7.

Joannes Bonus hat mehrmal das Wasser in den be-
sten Wein verwandlet. Das thut auch die Beicht/ in
dem sie das wie Kotlacken trübe Gewissen in den edlesten
Gesundtrunck der Seelen verkehret.

Leontius
in vita.

Joannes Eleemosynarius hat in begebender Noth das
Bley und Zien in das feineste Silber verwandlet. Das
thut auch die Beicht/ welche das schwarze Gewissen in
die weise Unschuld verändert.

In vita.

Joannes a S. Facundo hat einen todten und bereits
schon gebratuen Vogel wieder lebendig gemacht. Das
Cant. 5.thut auch die Beicht/ welche die Seel/ so vorhero ein aus-
erwehlte Täubin Gottes ware/ anima mea columba mea.
Durch die Todtsund schon abgewürgter/ und schon auf
die höllische Glut gewidmeten Braten/ wieder zum Le-
ben und zwar zum Ewigen bringet.

In Chron.
Min. p.
3.

Joannes Navarretus hat wunderbahrlicher Weis die
ausgelöschte Kerzen wieder angezündet. Das thut
auch die Beicht/ als welche/ die in Göttlicher Liebe ganz
erloschene Seel wieder anzündet/ und inbrünstig macht.

Joannes Parmensis hat mit dem blossen Speichel ei-
nen abgeschnittenen Finger wieder völlig und gänzlich
geheilt. Das thut auch die Beicht/ welche mündliche Be-
käntnus vor dem Priester die so hart verwundte Seel
und Gewissen wieder vollkommentlich heilet.

Clarius
Or.
94.

Joannes der Tauffer hat die Leuth in dem Fluß Jor-
dan
bis an den Hals in das Wasser geführt/ wie die
Griechische Lehrer ausgeben/ und bevor er dieselbige ge-
taufft/ musten sie ihre Sünd bekennen/ obschon diese
Beicht dazumal kein Sacrament war/ zumalen solche zur
seiben Zeit noch nit eingestellt worden/ so war doch sie schon
ein Figur und Ebenbild der jetzigen rechten Beicht/ welche
auch ein Jordan, ein Wasser/ ja ein Bad ist/ worinn die
Seel gereiniget wird. Demnach/ O Sünder/ ins Bad/
wilst rein werden? ins Bad/ wilst gesund werden? ins

Bad
Unſer Heyland vermahnet nach empfangnem Kuß
in vita lib.
1. c.
7.

Joannes Bonus hat mehrmal das Waſſer in den be-
ſten Wein verwandlet. Das thut auch die Beicht/ in
dem ſie das wie Kotlacken truͤbe Gewiſſen in den edleſten
Geſundtrunck der Seelen verkehret.

Leontius
in vita.

Joannes Eleemoſynarius hat in begebender Noth das
Bley und Zien in das feineſte Silber verwandlet. Das
thut auch die Beicht/ welche das ſchwarze Gewiſſen in
die weiſe Unſchuld veraͤndert.

In vita.

Joannes à S. Facundo hat einen todten und bereits
ſchon gebratuen Vogel wieder lebendig gemacht. Das
Cant. 5.thut auch die Beicht/ welche die Seel/ ſo vorhero ein aus-
erwehlte Taͤubin Gottes ware/ anima mea columba mea.
Durch die Todtſund ſchon abgewuͤrgter/ und ſchon auf
die hoͤlliſche Glut gewidmeten Braten/ wieder zum Le-
ben und zwar zum Ewigen bringet.

In Chron.
Min. p.
3.

Joannes Navarretus hat wunderbahrlicher Weis die
ausgeloͤſchte Kerzen wieder angezuͤndet. Das thut
auch die Beicht/ als welche/ die in Goͤttlicher Liebe ganz
erloſchene Seel wieder anzuͤndet/ und inbruͤnſtig macht.

Joannes Parmenſis hat mit dem bloſſen Speichel ei-
nen abgeſchnittenen Finger wieder voͤllig und gaͤnzlich
geheilt. Das thut auch die Beicht/ welche muͤndliche Be-
kaͤntnus vor dem Prieſter die ſo hart verwundte Seel
und Gewiſſen wieder vollkommentlich heilet.

Clarius
Or.
94.

Joannes der Tauffer hat die Leuth in dem Fluß Jor-
dan
bis an den Hals in das Waſſer gefuͤhrt/ wie die
Griechiſche Lehrer ausgeben/ und bevor er dieſelbige ge-
taufft/ muſten ſie ihre Suͤnd bekennen/ obſchon dieſe
Beicht dazumal kein Sacrament war/ zumalen ſolche zur
ſeibẽ Zeit noch nit eingeſtellt worden/ ſo war doch ſie ſchon
ein Figur und Ebenbild der jetzigen rechten Beicht/ welche
auch ein Jordan, ein Waſſer/ ja ein Bad iſt/ worinn die
Seel gereiniget wird. Demnach/ O Suͤnder/ ins Bad/
wilſt rein werden? ins Bad/ wilſt geſund werden? ins

Bad
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0374" n="342"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#fr">Un&#x017F;er Heyland vermahnet nach empfangnem Kuß</hi> </fw><lb/>
        <note place="left"><hi rendition="#aq">in vita lib.<lb/>
1. c.</hi> 7.</note>
        <p><hi rendition="#aq">Joannes Bonus</hi> hat mehrmal das Wa&#x017F;&#x017F;er in den be-<lb/>
&#x017F;ten Wein verwandlet. Das thut auch die Beicht/ in<lb/>
dem &#x017F;ie das wie Kotlacken tru&#x0364;be Gewi&#x017F;&#x017F;en in den edle&#x017F;ten<lb/>
Ge&#x017F;undtrunck der Seelen verkehret.</p><lb/>
        <note place="left"> <hi rendition="#aq">Leontius<lb/>
in vita.</hi> </note>
        <p><hi rendition="#aq">Joannes Eleemo&#x017F;ynarius</hi> hat in begebender Noth das<lb/>
Bley und Zien in das feine&#x017F;te Silber verwandlet. Das<lb/>
thut auch die Beicht/ welche das &#x017F;chwarze Gewi&#x017F;&#x017F;en in<lb/>
die wei&#x017F;e Un&#x017F;chuld vera&#x0364;ndert.</p><lb/>
        <note place="left"> <hi rendition="#aq">In vita.</hi> </note>
        <p><hi rendition="#aq">Joannes à S. Facundo</hi> hat einen todten und bereits<lb/>
&#x017F;chon gebratuen Vogel wieder lebendig gemacht. Das<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Cant.</hi> 5.</note>thut auch die Beicht/ welche die Seel/ &#x017F;o vorhero ein aus-<lb/>
erwehlte Ta&#x0364;ubin Gottes ware/ <hi rendition="#aq">anima mea columba mea.</hi><lb/>
Durch die Todt&#x017F;und &#x017F;chon abgewu&#x0364;rgter/ und &#x017F;chon auf<lb/>
die ho&#x0364;lli&#x017F;che Glut gewidmeten Braten/ wieder zum Le-<lb/>
ben und zwar zum Ewigen bringet.</p><lb/>
        <note place="left"><hi rendition="#aq">In Chron.<lb/>
Min. p.</hi> 3.</note>
        <p><hi rendition="#aq">Joannes Navarretus</hi> hat wunderbahrlicher Weis die<lb/>
ausgelo&#x0364;&#x017F;chte Kerzen wieder angezu&#x0364;ndet. Das thut<lb/>
auch die Beicht/ als welche/ die in Go&#x0364;ttlicher Liebe ganz<lb/>
erlo&#x017F;chene Seel wieder anzu&#x0364;ndet/ und inbru&#x0364;n&#x017F;tig macht.</p><lb/>
        <p><hi rendition="#aq">Joannes Parmen&#x017F;is</hi> hat mit dem blo&#x017F;&#x017F;en Speichel ei-<lb/>
nen abge&#x017F;chnittenen Finger wieder vo&#x0364;llig und ga&#x0364;nzlich<lb/>
geheilt. Das thut auch die Beicht/ welche mu&#x0364;ndliche Be-<lb/>
ka&#x0364;ntnus vor dem Prie&#x017F;ter die &#x017F;o hart verwundte Seel<lb/>
und Gewi&#x017F;&#x017F;en wieder vollkommentlich heilet.</p><lb/>
        <note place="left"><hi rendition="#aq">Clarius<lb/>
Or.</hi> 94.</note>
        <p><hi rendition="#aq">Joannes</hi> der Tauffer hat die Leuth in dem Fluß <hi rendition="#aq">Jor-<lb/>
dan</hi> bis an den Hals in das Wa&#x017F;&#x017F;er gefu&#x0364;hrt/ wie die<lb/>
Griechi&#x017F;che Lehrer ausgeben/ und bevor er die&#x017F;elbige ge-<lb/>
taufft/ mu&#x017F;ten &#x017F;ie ihre Su&#x0364;nd bekennen/ ob&#x017F;chon die&#x017F;e<lb/>
Beicht dazumal kein <hi rendition="#aq">Sacrament</hi> war/ zumalen &#x017F;olche zur<lb/>
&#x017F;eibe&#x0303; Zeit noch nit einge&#x017F;tellt worden/ &#x017F;o war doch &#x017F;ie &#x017F;chon<lb/>
ein <hi rendition="#aq">Figur</hi> und Ebenbild der jetzigen rechten Beicht/ welche<lb/>
auch ein <hi rendition="#aq">Jordan,</hi> ein Wa&#x017F;&#x017F;er/ ja ein Bad i&#x017F;t/ worinn die<lb/>
Seel gereiniget wird. Demnach/ O Su&#x0364;nder/ ins Bad/<lb/>
wil&#x017F;t rein werden? ins Bad/ wil&#x017F;t ge&#x017F;und werden? ins<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Bad</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[342/0374] Unſer Heyland vermahnet nach empfangnem Kuß Joannes Bonus hat mehrmal das Waſſer in den be- ſten Wein verwandlet. Das thut auch die Beicht/ in dem ſie das wie Kotlacken truͤbe Gewiſſen in den edleſten Geſundtrunck der Seelen verkehret. Joannes Eleemoſynarius hat in begebender Noth das Bley und Zien in das feineſte Silber verwandlet. Das thut auch die Beicht/ welche das ſchwarze Gewiſſen in die weiſe Unſchuld veraͤndert. Joannes à S. Facundo hat einen todten und bereits ſchon gebratuen Vogel wieder lebendig gemacht. Das thut auch die Beicht/ welche die Seel/ ſo vorhero ein aus- erwehlte Taͤubin Gottes ware/ anima mea columba mea. Durch die Todtſund ſchon abgewuͤrgter/ und ſchon auf die hoͤlliſche Glut gewidmeten Braten/ wieder zum Le- ben und zwar zum Ewigen bringet. Cant. 5. Joannes Navarretus hat wunderbahrlicher Weis die ausgeloͤſchte Kerzen wieder angezuͤndet. Das thut auch die Beicht/ als welche/ die in Goͤttlicher Liebe ganz erloſchene Seel wieder anzuͤndet/ und inbruͤnſtig macht. Joannes Parmenſis hat mit dem bloſſen Speichel ei- nen abgeſchnittenen Finger wieder voͤllig und gaͤnzlich geheilt. Das thut auch die Beicht/ welche muͤndliche Be- kaͤntnus vor dem Prieſter die ſo hart verwundte Seel und Gewiſſen wieder vollkommentlich heilet. Joannes der Tauffer hat die Leuth in dem Fluß Jor- dan bis an den Hals in das Waſſer gefuͤhrt/ wie die Griechiſche Lehrer ausgeben/ und bevor er dieſelbige ge- taufft/ muſten ſie ihre Suͤnd bekennen/ obſchon dieſe Beicht dazumal kein Sacrament war/ zumalen ſolche zur ſeibẽ Zeit noch nit eingeſtellt worden/ ſo war doch ſie ſchon ein Figur und Ebenbild der jetzigen rechten Beicht/ welche auch ein Jordan, ein Waſſer/ ja ein Bad iſt/ worinn die Seel gereiniget wird. Demnach/ O Suͤnder/ ins Bad/ wilſt rein werden? ins Bad/ wilſt geſund werden? ins Bad

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/374
Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/374>, abgerufen am 21.05.2024.