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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.

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wahre Liecht mit Liechtern und Laternen.
den/ es müssen die Vögel gar aus Asia citirt werden/ es
muß das Gewürtz drey Meil hinter Calecut hergebracht
werden. Unser lieber HErr JEsus hat zwar zu unserer
Nachfolge die gantze Zeit/ da Er auf Erden gewandert/
den Tag nur einmal gessen/ auch nie kein Fleisch ausserVincent
Ferr. 1.
Dom. Ad.

zu Ostern von dem Osterlamm/ vermög des Mosaischen
Gesetz.

Der jezigen Christen Wandel ist weit entfernet von
Christi Wandel/ massen das dermahlige Essen in einem
viel andern Esse stehet/ dann fast alle Tag neue Fünde und
Vortheil erdenckt/ er dicht/ und erdacht werden/ wie man
auf eine besondere Weise dem Appetit und Freßgierigkeit
könne Satisfaction leisten/ es koste was es immer wolle.
Die erste Eltern im Paradeis/ so bald sie die verbottene
Frucht gessen/ haben sich nackend und bloß erkennet/ auf
solche Weise hat sie das Essen entblöst: bey jeziger Welt
ist es nichts mehr neues/ daß sich gar viel/ durch stetes
und kostbares Essen und Mahlzeiten/ aller Mitteln
entblössen/ ja gar erarmen. Mit einem Wort/ der Leib/
dieser Schurck/ gilt alles. Entgegen die Seele/ dieses so
herrliche Ebenbild GOttes/ dieses unsterbliche Meister-
Stuck der allmächtigen Händen/ gilt fast nichts/ ein gan-
tzes Jahr hindurch was kost nit der Leib/ dieser garstige
Mist-Finck? der Seelen aber offt vergönnet man gar
nichts.

Das erste Capitel in Heil. Schrifft/ im ersten Capitel
die erste Zeil/ in der ersten Zeil die erste Worte lauten al-
so: Im Anfang hat GOtt den Himmel und die Erde er-
schaffen. Auf solche Weise ist der allmächtige GOtt einGenes. 1.
selzamer Baumeister/ um weilen Er anfangs das Dach
aufführet/ nachmals erst die Fundamenta leget/ dann
was ist anderst der Himmel als ein Dach über die Erden?
Es hat aber GOtt der HErr/ wie es andeutet der Heil.Homil. a.
in Genes.

Chrysostomus, derenthalben eheunder den Himmel er-

schaffen
Pars III. K k

wahre Liecht mit Liechtern und Laternen.
den/ es muͤſſen die Voͤgel gar aus Aſia citirt werden/ es
muß das Gewuͤrtz drey Meil hinter Calecut hergebracht
werden. Unſer lieber HErr JEſus hat zwar zu unſerer
Nachfolge die gantze Zeit/ da Er auf Erden gewandert/
den Tag nur einmal geſſen/ auch nie kein Fleiſch auſſerVincent
Ferr. 1.
Dom. Ad.

zu Oſtern von dem Oſterlamm/ vermoͤg des Moſaiſchen
Geſetz.

Der jezigen Chriſten Wandel iſt weit entfernet von
Chriſti Wandel/ maſſen das dermahlige Eſſen in einem
viel andern Eſſe ſtehet/ dann faſt alle Tag neue Fuͤnde und
Vortheil erdenckt/ er dicht/ und erdacht werden/ wie man
auf eine beſondere Weiſe dem Appetit und Freßgierigkeit
koͤnne Satisfaction leiſten/ es koſte was es immer wolle.
Die erſte Eltern im Paradeis/ ſo bald ſie die verbottene
Frucht geſſen/ haben ſich nackend und bloß erkennet/ auf
ſolche Weiſe hat ſie das Eſſen entbloͤſt: bey jeziger Welt
iſt es nichts mehr neues/ daß ſich gar viel/ durch ſtetes
und koſtbares Eſſen und Mahlzeiten/ aller Mitteln
entbloͤſſen/ ja gar erarmen. Mit einem Wort/ der Leib/
dieſer Schurck/ gilt alles. Entgegen die Seele/ dieſes ſo
herrliche Ebenbild GOttes/ dieſes unſterbliche Meiſter-
Stuck der allmaͤchtigen Haͤnden/ gilt faſt nichts/ ein gan-
tzes Jahr hindurch was koſt nit der Leib/ dieſer garſtige
Miſt-Finck? der Seelen aber offt vergoͤnnet man gar
nichts.

Das erſte Capitel in Heil. Schrifft/ im erſten Capitel
die erſte Zeil/ in der erſten Zeil die erſte Worte lauten al-
ſo: Im Anfang hat GOtt den Himmel und die Erde er-
ſchaffen. Auf ſolche Weiſe iſt der allmaͤchtige GOtt einGenes. 1.
ſelzamer Baumeiſter/ um weilen Er anfangs das Dach
auffuͤhret/ nachmals erſt die Fundamenta leget/ dann
was iſt anderſt der Himmel als ein Dach uͤber die Erden?
Es hat aber GOtt der HErr/ wie es andeutet der Heil.Homil. a.
in Genes.

Chryſoſtomus, derenthalben eheunder den Himmel er-

ſchaffen
Pars III. K k
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[257/0289] wahre Liecht mit Liechtern und Laternen. den/ es muͤſſen die Voͤgel gar aus Aſia citirt werden/ es muß das Gewuͤrtz drey Meil hinter Calecut hergebracht werden. Unſer lieber HErr JEſus hat zwar zu unſerer Nachfolge die gantze Zeit/ da Er auf Erden gewandert/ den Tag nur einmal geſſen/ auch nie kein Fleiſch auſſer zu Oſtern von dem Oſterlamm/ vermoͤg des Moſaiſchen Geſetz. Vincent Ferr. 1. Dom. Ad. Der jezigen Chriſten Wandel iſt weit entfernet von Chriſti Wandel/ maſſen das dermahlige Eſſen in einem viel andern Eſſe ſtehet/ dann faſt alle Tag neue Fuͤnde und Vortheil erdenckt/ er dicht/ und erdacht werden/ wie man auf eine beſondere Weiſe dem Appetit und Freßgierigkeit koͤnne Satisfaction leiſten/ es koſte was es immer wolle. Die erſte Eltern im Paradeis/ ſo bald ſie die verbottene Frucht geſſen/ haben ſich nackend und bloß erkennet/ auf ſolche Weiſe hat ſie das Eſſen entbloͤſt: bey jeziger Welt iſt es nichts mehr neues/ daß ſich gar viel/ durch ſtetes und koſtbares Eſſen und Mahlzeiten/ aller Mitteln entbloͤſſen/ ja gar erarmen. Mit einem Wort/ der Leib/ dieſer Schurck/ gilt alles. Entgegen die Seele/ dieſes ſo herrliche Ebenbild GOttes/ dieſes unſterbliche Meiſter- Stuck der allmaͤchtigen Haͤnden/ gilt faſt nichts/ ein gan- tzes Jahr hindurch was koſt nit der Leib/ dieſer garſtige Miſt-Finck? der Seelen aber offt vergoͤnnet man gar nichts. Das erſte Capitel in Heil. Schrifft/ im erſten Capitel die erſte Zeil/ in der erſten Zeil die erſte Worte lauten al- ſo: Im Anfang hat GOtt den Himmel und die Erde er- ſchaffen. Auf ſolche Weiſe iſt der allmaͤchtige GOtt ein ſelzamer Baumeiſter/ um weilen Er anfangs das Dach auffuͤhret/ nachmals erſt die Fundamenta leget/ dann was iſt anderſt der Himmel als ein Dach uͤber die Erden? Es hat aber GOtt der HErr/ wie es andeutet der Heil. Chryſoſtomus, derenthalben eheunder den Himmel er- ſchaffen Genes. 1. Homil. a. in Genes. Pars III. K k

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/289>, abgerufen am 22.11.2024.