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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.

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Judas verursachet/ daß die Hebräer von GOtt
dert Baggaschi-Wägen/ aber den 24. Mertzen/ an einem
Sonntag/ mit allen den Seinigen/ im Meer zu Grund
gangen. O Allmächtiger GOtt! Warum im Wasser?
Warum hat ihn nit die Erde verschluckt/ wie den Dathan
und Abyron? Warum hat ihn nit das Feuer verzehrt/
wie die Innwohner zu Sodoma? Warum hat ihn nit die
Lusft ersteckt/ wie den Aman? Warum ist Pharao mit
Wasser gestrafft worden? Ey so warum alleweil! hörest
dann nit? GOtt hat schon im stäten Brauch/ daß er mit
gleicher Müntz bezahle/ Pharao hat 10. Monat nachein-
ander die gebohrne Knäbl der Hebräer im Fluß Nilo er-
träncken lassen/ weilen er dann GOtt mit Wasser belei-
diget/ so wolte ihn auch GOtt mit Wasser straffen. Das
ist mit gleicher Müntz.

Zu Vizoch in Bosnia predigte gar eyfferig der Seel.
Jacobus Picenus, weil ihm aber ein Ketzer feind und ab-
hold/ also hat dieser in der Still/ da keine Leute verhanden/
In Annal.
Min. 2476.
ann.
den Fuß der Cantzel mit einer Seeg abgeschnitten/ damit
also der Prediger samt der Cantzel umfalle/ aber GOTT
züchtigte ihn unverzüglich/ und zwar mit gleicher Müntz
bezahlte er ihn/ massen nit allein er an einem Fuß erkrummt/
sondern auch alle die von seinem Hauß Nachkömmling/ so
gar noch auf heutigen Tag an einem Fußkrumm seyn.

Exempl. 1.

Ein Edelfrau/ schreibt Janus Nicius, wohnete auf
ihrem Gut/ und schaffte einsmals an einem Sonntag
dem Pfarr-Herrn/ daß er mit der Heil. Meß wolle war-
ten auf sie in der Kirchen/ aber biß sich ein solches Flohnetz
aufbutzt/ und aufkraust/ biß sich ein solcher Paradeiß-Aff
schmückt und zieret/ verfliest allemal eine zimliche Zeit/
weil dann besagter Pfarr-Herr fast biß auf Mittag-Zeit
gewartet/ sie aber noch nit erschienen/ also hat er wegen

Antrieb

Judas verurſachet/ daß die Hebraͤer von GOtt
dert Baggaſchi-Waͤgen/ aber den 24. Mertzen/ an einem
Sonntag/ mit allen den Seinigen/ im Meer zu Grund
gangen. O Allmaͤchtiger GOtt! Warum im Waſſer?
Warum hat ihn nit die Erde verſchluckt/ wie den Dathan
und Abyron? Warum hat ihn nit das Feuer verzehrt/
wie die Innwohner zu Sodoma? Warum hat ihn nit die
Luſft erſteckt/ wie den Aman? Warum iſt Pharao mit
Waſſer geſtrafft worden? Ey ſo warum alleweil! hoͤreſt
dann nit? GOtt hat ſchon im ſtaͤten Brauch/ daß er mit
gleicher Muͤntz bezahle/ Pharao hat 10. Monat nachein-
ander die gebohrne Knaͤbl der Hebraͤer im Fluß Nilo er-
traͤncken laſſen/ weilen er dann GOtt mit Waſſer belei-
diget/ ſo wolte ihn auch GOtt mit Waſſer ſtraffen. Das
iſt mit gleicher Muͤntz.

Zu Vizoch in Boſnia predigte gar eyfferig der Seel.
Jacobus Picenus, weil ihm aber ein Ketzer feind und ab-
hold/ alſo hat dieſer in der Still/ da keine Leute verhanden/
In Annal.
Min. 2476.
ann.
den Fuß der Cantzel mit einer Seeg abgeſchnitten/ damit
alſo der Prediger ſamt der Cantzel umfalle/ aber GOTT
zuͤchtigte ihn unverzuͤglich/ und zwar mit gleicher Muͤntz
bezahlte er ihn/ maſſen nit allein er an einem Fuß erkrum̃t/
ſondern auch alle die von ſeinem Hauß Nachkoͤmmling/ ſo
gar noch auf heutigen Tag an einem Fußkrum̃ ſeyn.

Exempl. 1.

Ein Edelfrau/ ſchreibt Janus Nicius, wohnete auf
ihrem Gut/ und ſchaffte einsmals an einem Sonntag
dem Pfarr-Herrn/ daß er mit der Heil. Meß wolle war-
ten auf ſie in der Kirchen/ aber biß ſich ein ſolches Flohnetz
aufbutzt/ und aufkrauſt/ biß ſich ein ſolcher Paradeiß-Aff
ſchmuͤckt und zieret/ verflieſt allemal eine zimliche Zeit/
weil dann beſagter Pfarr-Herr faſt biß auf Mittag-Zeit
gewartet/ ſie aber noch nit erſchienen/ alſo hat er wegen

Antrieb
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[190/0222] Judas verurſachet/ daß die Hebraͤer von GOtt dert Baggaſchi-Waͤgen/ aber den 24. Mertzen/ an einem Sonntag/ mit allen den Seinigen/ im Meer zu Grund gangen. O Allmaͤchtiger GOtt! Warum im Waſſer? Warum hat ihn nit die Erde verſchluckt/ wie den Dathan und Abyron? Warum hat ihn nit das Feuer verzehrt/ wie die Innwohner zu Sodoma? Warum hat ihn nit die Luſft erſteckt/ wie den Aman? Warum iſt Pharao mit Waſſer geſtrafft worden? Ey ſo warum alleweil! hoͤreſt dann nit? GOtt hat ſchon im ſtaͤten Brauch/ daß er mit gleicher Muͤntz bezahle/ Pharao hat 10. Monat nachein- ander die gebohrne Knaͤbl der Hebraͤer im Fluß Nilo er- traͤncken laſſen/ weilen er dann GOtt mit Waſſer belei- diget/ ſo wolte ihn auch GOtt mit Waſſer ſtraffen. Das iſt mit gleicher Muͤntz. Zu Vizoch in Boſnia predigte gar eyfferig der Seel. Jacobus Picenus, weil ihm aber ein Ketzer feind und ab- hold/ alſo hat dieſer in der Still/ da keine Leute verhanden/ den Fuß der Cantzel mit einer Seeg abgeſchnitten/ damit alſo der Prediger ſamt der Cantzel umfalle/ aber GOTT zuͤchtigte ihn unverzuͤglich/ und zwar mit gleicher Muͤntz bezahlte er ihn/ maſſen nit allein er an einem Fuß erkrum̃t/ ſondern auch alle die von ſeinem Hauß Nachkoͤmmling/ ſo gar noch auf heutigen Tag an einem Fußkrum̃ ſeyn. In Annal. Min. 2476. ann. Ein Edelfrau/ ſchreibt Janus Nicius, wohnete auf ihrem Gut/ und ſchaffte einsmals an einem Sonntag dem Pfarr-Herrn/ daß er mit der Heil. Meß wolle war- ten auf ſie in der Kirchen/ aber biß ſich ein ſolches Flohnetz aufbutzt/ und aufkrauſt/ biß ſich ein ſolcher Paradeiß-Aff ſchmuͤckt und zieret/ verflieſt allemal eine zimliche Zeit/ weil dann beſagter Pfarr-Herr faſt biß auf Mittag-Zeit gewartet/ ſie aber noch nit erſchienen/ alſo hat er wegen Antrieb

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/222>, abgerufen am 27.11.2024.