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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 2 Salzburg, 1689.

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Judoe Hoffart.
nanntlich Maria Salome, Magdalena vnd Jacobi befunden/
wie sie die köstliche Specereyen außgenommen: beym einnemmen
hat sich der Holofernes befunden/ wie er das Nachtmahl ein-
genommen in Gegenwart der schönen Judith: beym zunem-
men hat sich der Job befunden/ wie er an Leibs-Gestalt vnd
Haabschafften wider hat zugenommen; beym übernemmen hat
sich der Teuffel befunden/ wie er sich seiner Gestalt vnd Hoch-
heit übernommen/ vnd dem Höchsten hat wollen gleich seyn.
Aber welches Nemmen thut zum mehresten nemmen? rath
vnd reimb/ reimb vnd rath.

Wecknemmen thut der Dieb.
Zunemmen thut die Lieb.
Umbnemmen thut der Kalte.
Abnemmen thut der Alte.
Einnemmen thut der Sauffer.
Außnemmen thut der Kauffer.
Aber
Ubernemmen vnd Hochmuth/
Pflegt auch das meiste Nemmen/ vnd thut nie gut.

GOttes Gnad/ der Engel Huld/ der Ehren Bestand/
der Menschen Gunst/ deß Stands Wolfahrt/ der Güter
Wachsthum/ deß Hauß Seegen/ deß Leibs Nutzen/ der See-
len Heyl thut nemmen das Ubernemmen. Von Häup-
tern die Cron/ von Händen den Scepter/ von Achßlen den
Purpur/ vom Thron den Sitz/ vom Herrscher das Reich/ von
Kriegsfürsten die Victori thut nemmen das Ubernem-
men.
Ubernimb dich dann grosser König/ blähe dich auff/
wie ein Absalon, welcher wolte der Israeliter König seyn/ mu-
ste aber Aichl-Bueb bleiben. Wachs im Hochmuth/ wie ein
Domitianus, welcher wolte ein Gott seyn/ muste aber im E-
lend sterben; veracht alle andere/ wie ein Antiochus, welcher

glaubte/

Judœ Hoffart.
nanntlich Maria Salome, Magdalena vnd Jacobi befunden/
wie ſie die koͤſtliche Specereyen außgenom̃en: beym einnemmen
hat ſich der Holofernes befunden/ wie er das Nachtmahl ein-
genommen in Gegenwart der ſchoͤnen Judith: beym zunem-
men hat ſich der Job befunden/ wie er an Leibs-Geſtalt vnd
Haabſchafften wider hat zugenommen; beym uͤbernemmen hat
ſich der Teuffel befunden/ wie er ſich ſeiner Geſtalt vnd Hoch-
heit uͤbernommen/ vnd dem Hoͤchſten hat wollen gleich ſeyn.
Aber welches Nemmen thut zum mehreſten nemmen? rath
vnd reimb/ reimb vnd rath.

Wecknemmen thut der Dieb.
Zunemmen thut die Lieb.
Umbnemmen thut der Kalte.
Abnemmen thut der Alte.
Einnemmen thut der Sauffer.
Außnemmen thut der Kauffer.
Aber
Ubernemmen vnd Hochmuth/
Pflegt auch das meiſte Nemmen/ vnd thut nie gut.

GOttes Gnad/ der Engel Huld/ der Ehren Beſtand/
der Menſchen Gunſt/ deß Stands Wolfahrt/ der Guͤter
Wachsthum/ deß Hauß Seegen/ deß Leibs Nutzen/ der See-
len Heyl thut nemmen das Ubernemmen. Von Haͤup-
tern die Cron/ von Haͤnden den Scepter/ von Achßlen den
Purpur/ vom Thron den Sitz/ vom Herꝛſcher das Reich/ von
Kriegsfuͤrſten die Victori thut nemmen das Ubernem-
men.
Ubernimb dich dann groſſer Koͤnig/ blaͤhe dich auff/
wie ein Abſalon, welcher wolte der Iſraëliter Koͤnig ſeyn/ mu-
ſte aber Aichl-Bueb bleiben. Wachs im Hochmuth/ wie ein
Domitianus, welcher wolte ein Gott ſeyn/ muſte aber im E-
lend ſterben; veracht alle andere/ wie ein Antiochus, welcher

glaubte/
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[335/0353] Judœ Hoffart. nanntlich Maria Salome, Magdalena vnd Jacobi befunden/ wie ſie die koͤſtliche Specereyen außgenom̃en: beym einnemmen hat ſich der Holofernes befunden/ wie er das Nachtmahl ein- genommen in Gegenwart der ſchoͤnen Judith: beym zunem- men hat ſich der Job befunden/ wie er an Leibs-Geſtalt vnd Haabſchafften wider hat zugenommen; beym uͤbernemmen hat ſich der Teuffel befunden/ wie er ſich ſeiner Geſtalt vnd Hoch- heit uͤbernommen/ vnd dem Hoͤchſten hat wollen gleich ſeyn. Aber welches Nemmen thut zum mehreſten nemmen? rath vnd reimb/ reimb vnd rath. Wecknemmen thut der Dieb. Zunemmen thut die Lieb. Umbnemmen thut der Kalte. Abnemmen thut der Alte. Einnemmen thut der Sauffer. Außnemmen thut der Kauffer. Aber Ubernemmen vnd Hochmuth/ Pflegt auch das meiſte Nemmen/ vnd thut nie gut. GOttes Gnad/ der Engel Huld/ der Ehren Beſtand/ der Menſchen Gunſt/ deß Stands Wolfahrt/ der Guͤter Wachsthum/ deß Hauß Seegen/ deß Leibs Nutzen/ der See- len Heyl thut nemmen das Ubernemmen. Von Haͤup- tern die Cron/ von Haͤnden den Scepter/ von Achßlen den Purpur/ vom Thron den Sitz/ vom Herꝛſcher das Reich/ von Kriegsfuͤrſten die Victori thut nemmen das Ubernem- men. Ubernimb dich dann groſſer Koͤnig/ blaͤhe dich auff/ wie ein Abſalon, welcher wolte der Iſraëliter Koͤnig ſeyn/ mu- ſte aber Aichl-Bueb bleiben. Wachs im Hochmuth/ wie ein Domitianus, welcher wolte ein Gott ſeyn/ muſte aber im E- lend ſterben; veracht alle andere/ wie ein Antiochus, welcher glaubte/

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 2 Salzburg, 1689, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas02_1689/353>, abgerufen am 25.11.2024.