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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 2 Salzburg, 1689.

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Judas wird durch den Sathan
ja gar zu wol/ wie die Phariseer Christo dem HErrn ein Gelt
gewisen/ da sie ihn mit Worten begehrten zu fragen/ ob man
dem Kayser soll ein Zinß geben? hat der Heyland alsobald ge-
fragt/ was vor ein Bildnuß auff der Müntz? vnd wie sie ge-
sagt/ deß Kaysers/ wolan/ sagt der HErr/ so gebt dem Kay-
ser/ was deß Kaysers ist. Was tragt ihr sterbliche Menschen
für ein Bildnuß an euch? GOttes ohne Zweiffel/ ad Imagi-
nem Dei,
dann zu dessen Ebenbild hat er euch erschaffen/ so
gebt dann GOtt dise Bildnuß/ vnd last euch nit hören/ deß
Teuffels bin ich.
Wist ihr nit/ was ihr in dem H. Tauff
durch den Götten habt GOtt versprochen? nemblich/ ich wi-
dersag dem bösen Feind.
Dannoch ist auß manchem
vngewaschenen Maul nichts mehrers zu hören/ als deß Teuf-
fels bin ich; vernembt ein wenig/ wie der Teuffel beschaffen.

Leopoldus, damahlen Hertzog in Oesterreich/ welcher
mit Ludovico auß Bayrn Römischen König vil Krieg ge-
führt/ begehrte auff ein Zeit von einem Schwartz-Künstler/
vnd Hexenmeister/ daß er ihm soll den Teuffel zeigen/ diser ent-
schuldiget sich dessen/ vorwendend/ wie daß solches ohne merck-
lichen Schaden nit könne geschehen; weil aber der Hertzog noch
inständiger verlangt/ also hat er darein verwilliget/ vnd in Ge-
genwart anderer den Teuffel in so abscheulicher Gestalt in das
In addit.
ad Schof-
nabrug
An.
1325.
Zimmer gebahnt/ daß Leopoldus alsobald auffgeschryen/ sa-
tis est,
es ist genug/ worüber er krancker in das Beth geführt
worden/ vnd bald darüber gestorben. So häßlich ist diser
Geist/ vnd du wilst noch deß Teuffels seyn?

Der Teuffel hat die siben Männer der Sarae, einer Toch-
ter Raguelis jämmerlich erwürgt.

Paral. c. 21.

Der Teuffel hat die Pest über Israel gebracht.

Der Teuffel hat den Job vmb alles das Seinige gebracht/
vnd zum elendisten Menschen auff Erden gemacht.

Der Teuffel hat den Corinthium erschröcklich gepeyniget.

Der Teuffel hat den Saul vnsinnig gemacht.

Der

Judas wird durch den Sathan
ja gar zu wol/ wie die Phariſeer Chriſto dem HErꝛn ein Gelt
gewiſen/ da ſie ihn mit Worten begehrten zu fragen/ ob man
dem Kayſer ſoll ein Zinß geben? hat der Heyland alſobald ge-
fragt/ was vor ein Bildnuß auff der Muͤntz? vnd wie ſie ge-
ſagt/ deß Kayſers/ wolan/ ſagt der HErꝛ/ ſo gebt dem Kay-
ſer/ was deß Kayſers iſt. Was tragt ihr ſterbliche Menſchen
fuͤr ein Bildnuß an euch? GOttes ohne Zweiffel/ ad Imagi-
nem Dei,
dann zu deſſen Ebenbild hat er euch erſchaffen/ ſo
gebt dann GOtt diſe Bildnuß/ vnd laſt euch nit hoͤren/ deß
Teuffels bin ich.
Wiſt ihr nit/ was ihr in dem H. Tauff
durch den Goͤtten habt GOtt verſprochen? nemblich/ ich wi-
derſag dem boͤſen Feind.
Dannoch iſt auß manchem
vngewaſchenen Maul nichts mehrers zu hoͤren/ als deß Teuf-
fels bin ich; vernembt ein wenig/ wie der Teuffel beſchaffen.

Leopoldus, damahlen Hertzog in Oeſterreich/ welcher
mit Ludovico auß Bayrn Roͤmiſchen Koͤnig vil Krieg ge-
fuͤhrt/ begehrte auff ein Zeit von einem Schwartz-Kuͤnſtler/
vnd Hexenmeiſter/ daß er ihm ſoll den Teuffel zeigen/ diſer ent-
ſchuldiget ſich deſſen/ vorwendend/ wie daß ſolches ohne merck-
lichen Schaden nit koͤnne geſchehen; weil aber der Hertzog noch
inſtaͤndiger verlangt/ alſo hat er darein verwilliget/ vnd in Ge-
genwart anderer den Teuffel in ſo abſcheulicher Geſtalt in das
In addit.
ad Schof-
nabrug
An.
1325.
Zimmer gebahnt/ daß Leopoldus alſobald auffgeſchryen/ ſa-
tis eſt,
es iſt genug/ woruͤber er krancker in das Beth gefuͤhrt
worden/ vnd bald daruͤber geſtorben. So haͤßlich iſt diſer
Geiſt/ vnd du wilſt noch deß Teuffels ſeyn?

Der Teuffel hat die ſiben Maͤnner der Saræ, einer Toch-
ter Raguelis jaͤmmerlich erwuͤrgt.

Paral. c. 21.

Der Teuffel hat dıe Peſt uͤber Iſraël gebracht.

Der Teuffel hat den Job vmb alles das Seinige gebracht/
vnd zum elendiſten Menſchen auff Erden gemacht.

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[234/0252] Judas wird durch den Sathan ja gar zu wol/ wie die Phariſeer Chriſto dem HErꝛn ein Gelt gewiſen/ da ſie ihn mit Worten begehrten zu fragen/ ob man dem Kayſer ſoll ein Zinß geben? hat der Heyland alſobald ge- fragt/ was vor ein Bildnuß auff der Muͤntz? vnd wie ſie ge- ſagt/ deß Kayſers/ wolan/ ſagt der HErꝛ/ ſo gebt dem Kay- ſer/ was deß Kayſers iſt. Was tragt ihr ſterbliche Menſchen fuͤr ein Bildnuß an euch? GOttes ohne Zweiffel/ ad Imagi- nem Dei, dann zu deſſen Ebenbild hat er euch erſchaffen/ ſo gebt dann GOtt diſe Bildnuß/ vnd laſt euch nit hoͤren/ deß Teuffels bin ich. Wiſt ihr nit/ was ihr in dem H. Tauff durch den Goͤtten habt GOtt verſprochen? nemblich/ ich wi- derſag dem boͤſen Feind. Dannoch iſt auß manchem vngewaſchenen Maul nichts mehrers zu hoͤren/ als deß Teuf- fels bin ich; vernembt ein wenig/ wie der Teuffel beſchaffen. Leopoldus, damahlen Hertzog in Oeſterreich/ welcher mit Ludovico auß Bayrn Roͤmiſchen Koͤnig vil Krieg ge- fuͤhrt/ begehrte auff ein Zeit von einem Schwartz-Kuͤnſtler/ vnd Hexenmeiſter/ daß er ihm ſoll den Teuffel zeigen/ diſer ent- ſchuldiget ſich deſſen/ vorwendend/ wie daß ſolches ohne merck- lichen Schaden nit koͤnne geſchehen; weil aber der Hertzog noch inſtaͤndiger verlangt/ alſo hat er darein verwilliget/ vnd in Ge- genwart anderer den Teuffel in ſo abſcheulicher Geſtalt in das Zimmer gebahnt/ daß Leopoldus alſobald auffgeſchryen/ ſa- tis eſt, es iſt genug/ woruͤber er krancker in das Beth gefuͤhrt worden/ vnd bald daruͤber geſtorben. So haͤßlich iſt diſer Geiſt/ vnd du wilſt noch deß Teuffels ſeyn? In addit. ad Schof- nabrug An. 1325. Der Teuffel hat die ſiben Maͤnner der Saræ, einer Toch- ter Raguelis jaͤmmerlich erwuͤrgt. Der Teuffel hat dıe Peſt uͤber Iſraël gebracht. Der Teuffel hat den Job vmb alles das Seinige gebracht/ vnd zum elendiſten Menſchen auff Erden gemacht. Der Teuffel hat den Corinthium erſchroͤcklich gepeyniget. Der Teuffel hat den Saul vnſinnig gemacht. Der

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 2 Salzburg, 1689, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas02_1689/252>, abgerufen am 24.11.2024.