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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686.

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Judas ein Ursach der Apostolischen Meers-Gefahr/
Menschen zu Grund gangen. Der König Guilelmus hat
sich kaum mit seiner Frau Gemahlin salviret/ deme gleich
sein Printz Joannes, als ein kleines Herrl mit 12. adeli-
chen Frauen/ vnd 20. Hof-Bedienten armseelig ertrun-
cken. Boet. l. 13.

Anno 1120. ist König Henrich der Erste diß Nah-
mens in Engelland ein Friden eingangen mit dem König
in Franckreich/ nachmahls ist er sambt denen seinigen wi-
der nacher Hauß gerucket/ seine zwey Printzen aber Guilelm,
vnd Henrich/ vnd die einige Princessin Sibilla seynd in ei-
nem besonderen schönen Schiff/ in Beglaitschafft viler
Edl-Leuth gefahren/ bey bestem Ruhestand aber der
Wind/ ohne einige Ungestümme deß Meers/ ist dise
Königliche Familia mit allen ins gesambt zu Grund gan-
gen. Und will man solches Elend niemand anderen zu-
schreiben/ als der damahligen Engelländischen Viehischen
Unzucht. Matth. Parisi.

So waichhertzig das Wasser immer gewest ist/ so
zaiget es sich gleichwol hart gegen den Sündern/ vnd ist
nicht allein das jenige Wasser bitter gewest in der Wü-
sten/ welches nachgehends Moyses mit einem Holtz ver-
süsset hat/ sondern es zaigt sich wol öffter das Element
erbitteret gegen dem Menschen/ überfliest/ übergiest ihme
die Felder vnd Wälder/ versenckt ihm/ ertränckt ihm Wi-
sen vnd Acker/ fügt ihme da vnd dort einen Schaden zu/
weilen es rechnen will die Schmach/ so der Mensch sei-
nem Erschöpffer anthut/ dann es erinneret sich/ in was
grossen Gnaden/ vnd AEsteima gleich von Anbeginn der
Erschaffung bey GOtt dem Allmächtigen gestanden/ in
dem der Geist Gottes schwebete ober dem Wasser. In
Erwögung dessen sicht dises Element in allweg/ wie es die
Ehr Gottes möge verfechten/ vnd den Sünder möglichster
massen außrotten.

Was

Judas ein Urſach der Apoſtoliſchen Meers-Gefahr/
Menſchen zu Grund gangen. Der Koͤnig Guilelmus hat
ſich kaum mit ſeiner Frau Gemahlin ſalviret/ deme gleich
ſein Printz Joannes, als ein kleines Herꝛl mit 12. adeli-
chen Frauen/ vnd 20. Hof-Bedienten armſeelig ertrun-
cken. Boët. l. 13.

Anno 1120. iſt Koͤnig Henrich der Erſte diß Nah-
mens in Engelland ein Friden eingangen mit dem Koͤnig
in Franckreich/ nachmahls iſt er ſambt denen ſeinigen wi-
der nacher Hauß gerucket/ ſeine zwey Printzẽ aber Guilelm,
vnd Henrich/ vnd die einige Princeſſin Sibilla ſeynd in ei-
nem beſonderen ſchoͤnen Schiff/ in Beglaitſchafft viler
Edl-Leuth gefahren/ bey beſtem Ruheſtand aber der
Wind/ ohne einige Ungeſtuͤmme deß Meers/ iſt diſe
Koͤnigliche Familia mit allen ins geſambt zu Grund gan-
gen. Und will man ſolches Elend niemand anderen zu-
ſchreiben/ als der damahligen Engellaͤndiſchen Viehiſchen
Unzucht. Matth. Pariſi.

So waichhertzig das Waſſer immer geweſt iſt/ ſo
zaiget es ſich gleichwol hart gegen den Suͤndern/ vnd iſt
nicht allein das jenige Waſſer bitter geweſt in der Wuͤ-
ſten/ welches nachgehends Moyſes mit einem Holtz ver-
ſuͤſſet hat/ ſondern es zaigt ſich wol oͤffter das Element
erbitteret gegen dem Menſchen/ uͤberflieſt/ uͤbergieſt ihme
die Felder vnd Waͤlder/ verſenckt ihm/ ertraͤnckt ihm Wi-
ſen vnd Acker/ fuͤgt ihme da vnd dort einen Schaden zu/
weilen es rechnen will die Schmach/ ſo der Menſch ſei-
nem Erſchoͤpffer anthut/ dann es erinneret ſich/ in was
groſſen Gnaden/ vnd Æſtîma gleich von Anbeginn der
Erſchaffung bey GOtt dem Allmaͤchtigen geſtanden/ in
dem der Geiſt Gottes ſchwebete ober dem Waſſer. In
Erwoͤgung deſſen ſicht diſes Element in allweg/ wie es die
Ehr Gottes moͤge verfechten/ vnd den Suͤnder moͤglichſter
maſſen außrotten.

Was
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[610/0646] Judas ein Urſach der Apoſtoliſchen Meers-Gefahr/ Menſchen zu Grund gangen. Der Koͤnig Guilelmus hat ſich kaum mit ſeiner Frau Gemahlin ſalviret/ deme gleich ſein Printz Joannes, als ein kleines Herꝛl mit 12. adeli- chen Frauen/ vnd 20. Hof-Bedienten armſeelig ertrun- cken. Boët. l. 13. Anno 1120. iſt Koͤnig Henrich der Erſte diß Nah- mens in Engelland ein Friden eingangen mit dem Koͤnig in Franckreich/ nachmahls iſt er ſambt denen ſeinigen wi- der nacher Hauß gerucket/ ſeine zwey Printzẽ aber Guilelm, vnd Henrich/ vnd die einige Princeſſin Sibilla ſeynd in ei- nem beſonderen ſchoͤnen Schiff/ in Beglaitſchafft viler Edl-Leuth gefahren/ bey beſtem Ruheſtand aber der Wind/ ohne einige Ungeſtuͤmme deß Meers/ iſt diſe Koͤnigliche Familia mit allen ins geſambt zu Grund gan- gen. Und will man ſolches Elend niemand anderen zu- ſchreiben/ als der damahligen Engellaͤndiſchen Viehiſchen Unzucht. Matth. Pariſi. So waichhertzig das Waſſer immer geweſt iſt/ ſo zaiget es ſich gleichwol hart gegen den Suͤndern/ vnd iſt nicht allein das jenige Waſſer bitter geweſt in der Wuͤ- ſten/ welches nachgehends Moyſes mit einem Holtz ver- ſuͤſſet hat/ ſondern es zaigt ſich wol oͤffter das Element erbitteret gegen dem Menſchen/ uͤberflieſt/ uͤbergieſt ihme die Felder vnd Waͤlder/ verſenckt ihm/ ertraͤnckt ihm Wi- ſen vnd Acker/ fuͤgt ihme da vnd dort einen Schaden zu/ weilen es rechnen will die Schmach/ ſo der Menſch ſei- nem Erſchoͤpffer anthut/ dann es erinneret ſich/ in was groſſen Gnaden/ vnd Æſtîma gleich von Anbeginn der Erſchaffung bey GOtt dem Allmaͤchtigen geſtanden/ in dem der Geiſt Gottes ſchwebete ober dem Waſſer. In Erwoͤgung deſſen ſicht diſes Element in allweg/ wie es die Ehr Gottes moͤge verfechten/ vnd den Suͤnder moͤglichſter maſſen außrotten. Was

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686, S. 610. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas01_1686/646>, abgerufen am 25.11.2024.