Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686.gegen seinem Maister. schirr auffbehalten etliche Bröckl Erden mit Blut vermi-schet/ welche die H. Maria Magdalena vnder dem Creutz genommen/ dise zaigen alle Jahr ein vnerhörtes Wunder/ dann alle Jahr am Charfreytag/ wann man in dem Pas- sion dise Wort singet. Unus militum lancea latus ejus aperuit, & continuo exivit sanguis, & aqua. Einer von denen Kriegs-Leuthen eröffnete seine Sei- ten mit einem Sperr/ vnd alsobald gieng Blut/ vnd Wasser herauß. Zu disen Worten thut sich das mit der Erden vermischte Blut alsobald bewegen/ vnnd übersich quällen/ vnd wehret solches Wunder biß zu dem End deß Passions. Thieopol. de Pass. Dom. tract. 13. c. 2. Zu was Zihl vnd End glaubst du/ daß solche Wun- Nichts hat mehrer geschmertzet den gebenedeyten vnd X x x
gegen ſeinem Maiſter. ſchirꝛ auffbehalten etliche Broͤckl Erden mit Blut vermi-ſchet/ welche die H. Maria Magdalena vnder dem Creutz genommen/ diſe zaigen alle Jahr ein vnerhoͤrtes Wunder/ dann alle Jahr am Charfreytag/ wann man in dem Paſ- ſion diſe Wort ſinget. Unus militum lancea latus ejus aperuit, & continuò exivit ſanguis, & aqua. Einer von denen Kriegs-Leuthen eroͤffnete ſeine Sei- ten mit einem Sperꝛ/ vnd alſobald gieng Blut/ vnd Waſſer herauß. Zu diſen Worten thut ſich das mit der Erden vermiſchte Blut alſobald bewegen/ vnnd uͤberſich quaͤllen/ vnd wehret ſolches Wunder biß zu dem End deß Paſſions. Thieopol. de Paſſ. Dom. tract. 13. c. 2. Zu was Zihl vnd End glaubſt du/ daß ſolche Wun- Nichts hat mehrer geſchmertzet den gebenedeyten vnd X x x
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gegen ſeinem Maiſter.
ſchirꝛ auffbehalten etliche Broͤckl Erden mit Blut vermi-
ſchet/ welche die H. Maria Magdalena vnder dem Creutz
genommen/ diſe zaigen alle Jahr ein vnerhoͤrtes Wunder/
dann alle Jahr am Charfreytag/ wann man in dem Paſ-
ſion diſe Wort ſinget. Unus militum lancea latus ejus
aperuit, & continuò exivit ſanguis, & aqua. Einer
von denen Kriegs-Leuthen eroͤffnete ſeine Sei-
ten mit einem Sperꝛ/ vnd alſobald gieng Blut/
vnd Waſſer herauß. Zu diſen Worten thut ſich das
mit der Erden vermiſchte Blut alſobald bewegen/ vnnd
uͤberſich quaͤllen/ vnd wehret ſolches Wunder biß zu dem
End deß Paſſions. Thieopol. de Paſſ. Dom. tract. 13. c. 2.
Zu was Zihl vnd End glaubſt du/ daß ſolche Wun-
der GOtt alle Jahr wuͤrcken thue? was mainſt du/ der
du ſolcheſt liſeſt/ vnd ſolches waiſt/ was hierdurch der All-
maͤchtige Welt-Heyland wolle andeuten? er/ glaub du
mir/ er will durch ſolches in deinen Augen/ forderiſt aber
in deinem Hertzen erneuren/ die Gedaͤchtnuß ſeines bit-
tern Leydens: er will dir/ ſo fern du es ſchon vergeſſen haͤt-
teſt/ noch anzaigen/ was er deinetwegen/ deiner Seelen
wegen/ deiner Suͤnden wegen/ deines Hayls wegen/ ha-
be gelitten/ vnd verlange alſo ein Danckbarkeit von dir/
was kan ihn doch mehrer ſchmertzen/ als die Undanckbar-
keit.
Nichts hat mehrer geſchmertzet den gebenedeyten
Heyland in ſeinē Leyden die als Undanck barkeit deß Malchi,
in dem diſer ihme ein ſo harten Backenſtraich mit einer ey-
ſen Fauſt in ſein Angeſicht verſetzet/ welchen er kurtz zuvor
wunderbarlich das abgehaute Ohr wider hat angeheilt.
Fuͤr ſolche groſſe Gutthat iſt diß der Danck. O verfluchte
Schand! gleichwie die jenige Juden auß dem Geſchlecht
Ruben, welche Chriſtum den HErꝛn in Garten gefangen/
vnd
X x x
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