Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679.[Spaltenumbruch] Wird zum Fürsten erkohren. zu einen Oberhaupt und Fürsten aufgeworffen. Da er dann 10. gantzer Jahr rühmlich regieret. Nachdem er aber das Gemeine Wesen mit nützlichen Danckt hernach wieder ab/ und schreibt Verse. Gesetzen/ wol versehen; hat er die Regierung wieder abgeleget/ nachgehends unterschiedliche schöne Verse geschrieben/ endlich im 70sten Jahr seines Alters gestorben/ und zu Lesbo begraben Seine Bildnus aus einer Medaglie. worden. Gegenwertige Abbildung Pittaci mit denen Griechischen Buchstaben PhITTAKO ist aus einer Medaglie entnommen/ auf deren andern Seiten der Poet Alcaeus abgebildet/ zu sehen/ und die Mitilenenser ihren Burgern zu Ehren haben pregen lassen. plat. O. 1.Constantinus Magnus. DIeser wurde geboren in Britannien/ von dem Constantini Magni Geburt. Käyser Constantio Chloro, und der Heil. Helena. Den Namen des Grossen bekam er dahero/ weil er/ wie Pomponius schreibt/ sehr herrliche Thaten gethan. Massen er dann/ unter dem Siegs-Zeichen des Heil. Creutzes/ den Tyrannen Sieg.Maxentium, so die Stadt Rom unter seine Bottmässigkeit zu bringen getrachtet/ bey der Brucken Statua zu Rom.Milvii überwunden: Um welcher Ursachen dann seine Statua mit Eichblättern gezieret/ und denen Buchstaben Constantinus Aug. annoch auf dem Campidoglio zu Rom zu ersehen/ verfertiget Seine Tauffe. Bauet Constantinopel. worden. Er ward vom Papst Sylvester/ benebenst seiner Mutter Helena/ getaufft und zum Christlichen Glauben gebracht; Bauete Constantinopel dahin/ wo vor diesem Bizanz gelegen. Sein Tod. Starb in Nicomedien/ allwo er/ wie etliche wollen/ Gifft empfangen/ im 55sten Jahr seines Alters/ und im 32. der Regierung/ wurde/ nach BegräbnusZonarae Bericht/ zu Constantinopel/ in der Kirchen bey den Heil. Aposteln/ begraben. 2.St. Helena. DIese war des erst-beschriebenen Constantini Magni Mutter/ und des Käysers Constantii Chlori erste Gemahlin. Hat sich/ nebenst ihrem Sohn/ durch Papst Sylvestrum, tauffen/ und S Helena findet das H. Creutz. zum Christlichen Glauben bringen lassen. Sie besuchete das Heil. Grab zu Jerusalem/ und fande das Heil. Creutz unsers Erlösers Jesu Christi, Wann sie gestorben. Ihr Bild auf einer Medaglie. kehrete mit solchen wieder nacher Rom/ und starb im 80sten Jahr ihres Alters. Welche dann ihr Sohn sehr schön/ und unter dem Titul Augusta, wie an der Medaglie zu ersehen/ begraben lassen. 3.Omphale. ES haben/ vor Alters/ viel tapffere und herrliche Männer/ gleich wie Hercules/ Löwenhäute LöwenHäute der tapfren Leute Tracht an ihrem Leibe/ und auf dem Haupt/ getragen: Massen dergleichen gethan Milo Crotonias, als er zum Feldherrn/ wider die Sybariter/ von seinem Vatterlande Crotone, erwehlet worden: da er dann/ im Felde/ mit einer Löwenhaut/ und Etliche Exempel davon. einem Streit-beil/ vor seinen Feinden erschienen. Nicostratus, der Archivier Feldhauptmann/[Spaltenumbruch] trug gleichfalls/ in der Schlacht/ das Leder von einem Löwen/ und praesentirte sich seinen Soldaten in Gestalt des Herculis. Strabo meldet/ daß die Sibier, ein Volck in Indien/ welche von Hercule ihren Ursprung bekommen/ solchen nachzuahmen/ sich mit Löwenhäuten bekleidet haben. Gleicher gestalt/ folgten 300. Jünglinge/ auf Herculis Art/ mit Löwenhäuten bedecket/ dem Adrasto nacher Thebe, in seine Königliche Residentz-Stadt. Diese Bildnus welche aus einem alten Glase entnommen/ könte auch mit gutem Fuge dem Käyser Commodo zugeeignet werden: weil derselbe/ zum öfftern/ sich in Herculis Gestalt hat sehen Bild der Omphale/ aus einem alten Glase. lassen/ und solches an seinen Medaglien abzunehmen: Wir halten aber darvor/ gegenwärtige schöne Bildnus werde der Omphale seyn/ als des Herculis Liebsten/ mit seiner Löwenhaut umgeben: massen dann eine dergleichen Omphale, beym Printzen Justiniano, zu Rom/ welche dieser nicht ungleich ist/ zu finden. Doch lassen wir einem iedem hierinnen seine eigene Meinung. 4.Amyntas. Warum auf der Medaglie des Alexanders der Löw steht. AUf der andern Seiten an der Medaglie des grossen Alexanders/ sihet man/ neben dem Streit-Kolben auch den Löwen: damit anzuzeigen/ daß Alexander von Hercule, denen vätterlichen Uhr-Ahnen nach/ entsprossen seye/ nemlich von Corano, der der erste Macedonische König gewesen/ und den Streithammer/ samt der Löwenhaut/ zu tragen Bildnus Amyntae mit dem Löwenbalge. gewohnet war. Massen dann gegenwertige Bildnus Amyntae, dieweil er auch ein Vorfahrer Alexandri war/ mit der Löwenhaut zu ersehen. 5.Aventinus. HIerbey gesetzte/ aus einem Juwel entnommene Aventini Bild/ in einen Juwel. Jünglings-Bildnus/ mit einem ernsthafften Gesicht/ so dem Herculi nicht gar ungleich/ wird/ von den Gelehrten und Antiquitets-Erfahrnen/ für Aventini, des Sohns Herculis seine gehalten. Von welchem Virgilius also schreibet: Ipse pedes tegmen torquens immane. Leonis, Terribili impexum seta, cum dentibus albis, Inductus capiti, sic regia tecta subibat Horridus Erculeoque humeros innexus amictu. Das ist: Er tratt gar stoltz daher in einer Löwen-
haut/ Die seines Hauptes Haub' erschrecklich ward geschaut. Die Borsten waren rauh/ und furchtsam/ anzusehen/ Der weissen Zähne Grimm. So sahe man ihn gehen Die Königs-Burg hinauf! In solcher her- culs-Tracht/ Und Scheu-geziertem Schmuck/ hat er sich aufgemacht. [Spaltenumbruch] Wird zum Fürsten erkohren. zu einen Oberhaupt und Fürsten aufgeworffen. Da er dann 10. gantzer Jahr rühmlich regieret. Nachdem er aber das Gemeine Wesen mit nützlichen Danckt hernach wieder ab/ und schreibt Verse. Gesetzen/ wol versehen; hat er die Regierung wieder abgeleget/ nachgehends unterschiedliche schöne Verse geschrieben/ endlich im 70sten Jahr seines Alters gestorben/ und zu Lesbo begraben Seine Bildnus aus einer Medaglie. worden. Gegenwertige Abbildung Pittaci mit denen Griechischen Buchstaben ΦΙΤΤΑΚΟϹ ist aus einer Medaglie entnommen/ auf deren andern Seiten der Poet Alcaeus abgebildet/ zu sehen/ und die Mitilenenser ihren Burgern zu Ehren haben pregen lassen. plat. O. 1.Constantinus Magnus. DIeser wurde geboren in Britannien/ von dem Constantini Magni Geburt. Käyser Constantio Chloro, und der Heil. Helena. Den Namen des Grossen bekam er dahero/ weil er/ wie Pomponius schreibt/ sehr herrliche Thaten gethan. Massen er dann/ unter dem Siegs-Zeichen des Heil. Creutzes/ den Tyrannen Sieg.Maxentium, so die Stadt Rom unter seine Bottmässigkeit zu bringen getrachtet/ bey der Brucken Statua zu Rom.Milvii überwunden: Um welcher Ursachen dann seine Statua mit Eichblättern gezieret/ und denen Buchstaben Constantinus Aug. annoch auf dem Campidoglio zu Rom zu ersehen/ verfertiget Seine Tauffe. Bauet Constantinopel. worden. Er ward vom Papst Sylvester/ benebenst seiner Mutter Helena/ getaufft und zum Christlichen Glauben gebracht; Bauete Constantinopel dahin/ wo vor diesem Bizanz gelegen. Sein Tod. Starb in Nicomedien/ allwo er/ wie etliche wollen/ Gifft empfangen/ im 55sten Jahr seines Alters/ und im 32. der Regierung/ wurde/ nach BegräbnusZonarae Bericht/ zu Constantinopel/ in der Kirchen bey den Heil. Aposteln/ begraben. 2.St. Helena. DIese war des erst-beschriebenen Constantini Magni Mutter/ und des Käysers Constantii Chlori erste Gemahlin. Hat sich/ nebenst ihrem Sohn/ durch Papst Sylvestrum, tauffen/ und S Helena findet das H. Creutz. zum Christlichen Glauben bringen lassen. Sie besuchete das Heil. Grab zu Jerusalem/ und fande das Heil. Creutz unsers Erlösers Jesu Christi, Wann sie gestorben. Ihr Bild auf einer Medaglie. kehrete mit solchen wieder nacher Rom/ und starb im 80sten Jahr ihres Alters. Welche dann ihr Sohn sehr schön/ und unter dem Titul Augusta, wie an der Medaglie zu ersehen/ begraben lassen. 3.Omphale. ES haben/ vor Alters/ viel tapffere und herrliche Männer/ gleich wie Hercules/ Löwenhäute LöwenHäute der tapfren Leute Tracht an ihrem Leibe/ und auf dem Haupt/ getragen: Massen dergleichen gethan Milo Crotonias, als er zum Feldherrn/ wider die Sybariter/ von seinem Vatterlande Crotone, erwehlet worden: da er dann/ im Felde/ mit einer Löwenhaut/ und Etliche Exempel davon. einem Streit-beil/ vor seinen Feinden erschienen. Nicostratus, der Archivier Feldhauptmann/[Spaltenumbruch] trug gleichfalls/ in der Schlacht/ das Leder von einem Löwen/ und praesentirte sich seinen Soldaten in Gestalt des Herculis. Strabo meldet/ daß die Sibier, ein Volck in Indien/ welche von Hercule ihren Ursprung bekommen/ solchen nachzuahmen/ sich mit Löwenhäuten bekleidet haben. Gleicher gestalt/ folgten 300. Jünglinge/ auf Herculis Art/ mit Löwenhäuten bedecket/ dem Adrasto nacher Thebe, in seine Königliche Residentz-Stadt. Diese Bildnus welche aus einem alten Glase entnommen/ könte auch mit gutem Fuge dem Käyser Commodo zugeeignet werden: weil derselbe/ zum öfftern/ sich in Herculis Gestalt hat sehen Bild der Omphale/ aus einem alten Glase. lassen/ und solches an seinen Medaglien abzunehmen: Wir halten aber darvor/ gegenwärtige schöne Bildnus werde der Omphale seyn/ als des Herculis Liebsten/ mit seiner Löwenhaut umgeben: massen dann eine dergleichen Omphale, beym Printzen Justiniano, zu Rom/ welche dieser nicht ungleich ist/ zu finden. Doch lassen wir einem iedem hierinnen seine eigene Meinung. 4.Amyntas. Warum auf der Medaglie des Alexanders der Löw steht. AUf der andern Seiten an der Medaglie des grossen Alexanders/ sihet man/ neben dem Streit-Kolben auch den Löwen: damit anzuzeigen/ daß Alexander von Hercule, denen vätterlichen Uhr-Ahnen nach/ entsprossen seye/ nemlich von Corano, der der erste Macedonische König gewesen/ und den Streithammer/ samt der Löwenhaut/ zu tragen Bildnus Amyntae mit dem Löwenbalge. gewohnet war. Massen dann gegenwertige Bildnus Amyntae, dieweil er auch ein Vorfahrer Alexandri war/ mit der Löwenhaut zu ersehen. 5.Aventinus. HIerbey gesetzte/ aus einem Juwel entnommene Aventini Bild/ in einen Juwel. Jünglings-Bildnus/ mit einem ernsthafften Gesicht/ so dem Herculi nicht gar ungleich/ wird/ von den Gelehrten und Antiquitets-Erfahrnen/ für Aventini, des Sohns Herculis seine gehalten. Von welchem Virgilius also schreibet: Ipse pedes tegmen torquens immane. Leonis, Terribili impexum seta, cum dentibus albis, Inductus capiti, sic regia tecta subibat Horridus Erculeoque humeros innexus amictu. Das ist: Er tratt gar stoltz daher in einer Löwen-
haut/ Die seines Hauptes Haub’ erschrecklich ward geschaut. Die Borsten waren rauh/ und furchtsam/ anzusehen/ Der weissen Zähne Grimm. So sahe man ihn gehen Die Königs-Burg hinauf! In solcher her- culs-Tracht/ Und Scheu-geziertem Schmuck/ hat er sich aufgemacht. <TEI> <text> <body> <div> <div xml:id="d1017.1"> <p><pb facs="#f0093" xml:id="pb-1060" n="[III (Malerei), S. 55]"/><cb/><note place="right">Wird zum Fürsten erkohren.</note> zu einen Oberhaupt und Fürsten aufgeworffen. Da er dann 10. gantzer Jahr rühmlich regieret. 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Gleicher gestalt/ folgten 300. Jünglinge/ auf <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-215 http://d-nb.info/gnd/118639552 http://viaf.org/viaf/32789834"><hi rendition="#aq">Herculis</hi></persName> Art/ mit Löwenhäuten bedecket/ dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3618"><hi rendition="#aq">Adrasto</hi></persName> nacher <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1011 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7029383">Thebe</placeName>,</hi> in seine Königliche Residentz-Stadt.</p> <p><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1975" type="artificialWork">Diese Bildnus</name> welche aus einem <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-5524" type="artificialWork">alten Glase</name> entnommen/ könte auch mit gutem Fuge dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-913 http://d-nb.info/gnd/118521713 http://viaf.org/viaf/23502412">Käyser <hi rendition="#aq">Commodo</hi></persName> zugeeignet werden: weil derselbe/ zum öfftern/ sich in <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-215 http://d-nb.info/gnd/118639552 http://viaf.org/viaf/32789834"><hi rendition="#aq">Herculis</hi></persName> Gestalt hat sehen <note place="right">Bild der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1902 http://d-nb.info/gnd/129702978 http://viaf.org/viaf/40462664">Omphale</persName>/ aus einem alten Glase.</note> lassen/ und solches an seinen Medaglien abzunehmen: Wir halten aber darvor/ gegenwärtige schöne Bildnus werde der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1902 http://d-nb.info/gnd/129702978 http://viaf.org/viaf/40462664"><hi rendition="#aq">Omphale</hi></persName> seyn/ als des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-215 http://d-nb.info/gnd/118639552 http://viaf.org/viaf/32789834"><hi rendition="#aq">Herculis</hi></persName> Liebsten/ mit seiner Löwenhaut umgeben: massen dann <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-5524" type="artificialWork">eine dergleichen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1902 http://d-nb.info/gnd/129702978 http://viaf.org/viaf/40462664"><hi rendition="#aq">Omphale</hi></persName>, beym <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4566">Printzen <hi rendition="#aq">Justiniano</hi></persName>, zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7000874">Rom</placeName></name>/ welche dieser nicht ungleich ist/ zu finden. Doch lassen wir einem iedem hierinnen seine eigene Meinung.</p> <p rendition="#aq #c" xml:id="p1060.1"><note place="right"><ref target="#figure-1059.1">4.</ref></note><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1234">Amyntas</persName>.</p> <p><note place="right">Warum auf der <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-5524" type="artificialWork">Medaglie</name> des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-118 http://d-nb.info/gnd/118501828 http://viaf.org/viaf/101353608">Alexanders</persName> der Löw steht.</note> AUf der andern Seiten an der <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-5524" type="artificialWork">Medaglie</name> des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-118 http://d-nb.info/gnd/118501828 http://viaf.org/viaf/101353608">grossen <hi rendition="#aq">Alexanders</hi></persName>/ sihet man/ neben dem Streit-Kolben auch den Löwen: damit anzuzeigen/ daß <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-118 http://d-nb.info/gnd/118501828 http://viaf.org/viaf/101353608">Alexander</persName> von <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-215 http://d-nb.info/gnd/118639552 http://viaf.org/viaf/32789834"><hi rendition="#aq">Hercule</hi></persName>, denen vätterlichen Uhr-Ahnen nach/ entsprossen seye/ nemlich von <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5213"><hi rendition="#aq">Corano</hi></persName>, der der erste Macedonische König gewesen/ und den Streithammer/ samt der Löwenhaut/ zu tragen <note place="right"><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1977" type="artificialWork">Bildnus <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1234"><hi rendition="#aq">Amyntae</hi></persName> mit dem Löwenbalge</name>.</note> gewohnet war. Massen dann <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1977" type="artificialWork">gegenwertige Bildnus</name> <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1234"><hi rendition="#aq">Amyntae</hi></persName>, dieweil er auch ein Vorfahrer <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-118 http://d-nb.info/gnd/118501828 http://viaf.org/viaf/101353608"><hi rendition="#aq">Alexandri</hi></persName> war/ mit der Löwenhaut zu ersehen.</p> <p rendition="#aq #c" xml:id="p1060.2"><note place="right"><ref target="#figure-1059.1">5.</ref></note><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2571">Aventinus</persName>.</p> <p>HIerbey gesetzte/ aus einem <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-5524" type="artificialWork">Juwel</name> entnommene <note place="right"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2571"><hi rendition="#aq">Aventini</hi></persName> Bild/ in einen <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-5524" type="artificialWork">Juwel</name>.</note> <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1979" type="artificialWork">Jünglings-Bildnus/ mit einem ernsthafften Gesicht</name>/ so dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-215 http://d-nb.info/gnd/118639552 http://viaf.org/viaf/32789834"><hi rendition="#aq">Herculi</hi></persName> nicht gar ungleich/ wird/ von den Gelehrten und <hi rendition="#aq">Antiquite</hi>ts-Erfahrnen/ für <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2571"><hi rendition="#aq">Aventini</hi></persName>, des Sohns <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-215 http://d-nb.info/gnd/118639552 http://viaf.org/viaf/32789834"><hi rendition="#aq">Herculis</hi></persName> seine gehalten. Von welchem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-410 http://d-nb.info/gnd/118626574 http://viaf.org/viaf/8194433"><hi rendition="#aq">Virgilius</hi></persName> also schreibet:</p> <lg rendition="#aq" xml:lang="lat" type="poem"> <l>Ipse pedes tegmen torquens immane.<lb/> Leonis,</l><lb/> <l>Terribili impexum seta, cum dentibus<lb/> albis,</l><lb/> <l>Inductus capiti, sic regia tecta subibat</l><lb/> <l>Horridus <reg>Erculeoque</reg> humeros innexus<lb/> amictu.</l><lb/> </lg> <p rendition="#c">Das ist:</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l>Er tratt gar stoltz daher in einer Löwen-<lb/> haut/</l><lb/> <l>Die seines Hauptes Haub’ erschrecklich<lb/> ward geschaut.</l><lb/> <l>Die Borsten waren rauh/ und furchtsam/<lb/> anzusehen/</l><lb/> <l>Der weissen Zähne Grimm. So sahe man<lb/> ihn gehen</l><lb/> <l>Die Königs-Burg hinauf! 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zu einen Oberhaupt und Fürsten aufgeworffen. Da er dann 10. gantzer Jahr rühmlich regieret. Nachdem er aber das Gemeine Wesen mit nützlichen Gesetzen/ wol versehen; hat er die Regierung wieder abgeleget/ nachgehends unterschiedliche schöne Verse geschrieben/ endlich im 70sten Jahr seines Alters gestorben/ und zu Lesbo begraben worden. Gegenwertige Abbildung Pittaci mit denen Griechischen Buchstaben ΦΙΤΤΑΚΟϹ ist aus einer Medaglie entnommen/ auf deren andern Seiten der Poet Alcaeus abgebildet/ zu sehen/ und die Mitilenenser ihren Burgern zu Ehren haben pregen lassen.
Wird zum Fürsten erkohren.
Danckt hernach wieder ab/ und schreibt Verse.
Seine Bildnus aus einer Medaglie. Constantinus Magnus.
plat. O. 1. DIeser wurde geboren in Britannien/ von dem Käyser Constantio Chloro, und der Heil. Helena. Den Namen des Grossen bekam er dahero/ weil er/ wie Pomponius schreibt/ sehr herrliche Thaten gethan. Massen er dann/ unter dem Siegs-Zeichen des Heil. Creutzes/ den Tyrannen Maxentium, so die Stadt Rom unter seine Bottmässigkeit zu bringen getrachtet/ bey der Brucken Milvii überwunden: Um welcher Ursachen dann seine Statua mit Eichblättern gezieret/ und denen Buchstaben Constantinus Aug. annoch auf dem Campidoglio zu Rom zu ersehen/ verfertiget worden. Er ward vom Papst Sylvester/ benebenst seiner Mutter Helena/ getaufft und zum Christlichen Glauben gebracht; Bauete Constantinopel dahin/ wo vor diesem Bizanz gelegen. Starb in Nicomedien/ allwo er/ wie etliche wollen/ Gifft empfangen/ im 55sten Jahr seines Alters/ und im 32. der Regierung/ wurde/ nach Zonarae Bericht/ zu Constantinopel/ in der Kirchen bey den Heil. Aposteln/ begraben.
Constantini Magni Geburt.
Sieg.
Statua zu Rom.
Seine Tauffe. Bauet Constantinopel.
Sein Tod.
Begräbnus St. Helena.
2. DIese war des erst-beschriebenen Constantini Magni Mutter/ und des Käysers Constantii Chlori erste Gemahlin. Hat sich/ nebenst ihrem Sohn/ durch Papst Sylvestrum, tauffen/ und zum Christlichen Glauben bringen lassen. Sie besuchete das Heil. Grab zu Jerusalem/ und fande das Heil. Creutz unsers Erlösers Jesu Christi, kehrete mit solchen wieder nacher Rom/ und starb im 80sten Jahr ihres Alters. Welche dann ihr Sohn sehr schön/ und unter dem Titul Augusta, wie an der Medaglie zu ersehen/ begraben lassen.
S Helena findet das H. Creutz.
Wann sie gestorben. Ihr Bild auf einer Medaglie. Omphale.
3. ES haben/ vor Alters/ viel tapffere und herrliche Männer/ gleich wie Hercules/ Löwenhäute an ihrem Leibe/ und auf dem Haupt/ getragen: Massen dergleichen gethan Milo Crotonias, als er zum Feldherrn/ wider die Sybariter/ von seinem Vatterlande Crotone, erwehlet worden: da er dann/ im Felde/ mit einer Löwenhaut/ und einem Streit-beil/ vor seinen Feinden erschienen. Nicostratus, der Archivier Feldhauptmann/
trug gleichfalls/ in der Schlacht/ das Leder von einem Löwen/ und praesentirte sich seinen Soldaten in Gestalt des Herculis. Strabo meldet/ daß die Sibier, ein Volck in Indien/ welche von Hercule ihren Ursprung bekommen/ solchen nachzuahmen/ sich mit Löwenhäuten bekleidet haben. Gleicher gestalt/ folgten 300. Jünglinge/ auf Herculis Art/ mit Löwenhäuten bedecket/ dem Adrasto nacher Thebe, in seine Königliche Residentz-Stadt.
LöwenHäute der tapfren Leute Tracht
Etliche Exempel davon. Diese Bildnus welche aus einem alten Glase entnommen/ könte auch mit gutem Fuge dem Käyser Commodo zugeeignet werden: weil derselbe/ zum öfftern/ sich in Herculis Gestalt hat sehen lassen/ und solches an seinen Medaglien abzunehmen: Wir halten aber darvor/ gegenwärtige schöne Bildnus werde der Omphale seyn/ als des Herculis Liebsten/ mit seiner Löwenhaut umgeben: massen dann eine dergleichen Omphale, beym Printzen Justiniano, zu Rom/ welche dieser nicht ungleich ist/ zu finden. Doch lassen wir einem iedem hierinnen seine eigene Meinung.
Bild der Omphale/ aus einem alten Glase. Amyntas.
4. AUf der andern Seiten an der Medaglie des grossen Alexanders/ sihet man/ neben dem Streit-Kolben auch den Löwen: damit anzuzeigen/ daß Alexander von Hercule, denen vätterlichen Uhr-Ahnen nach/ entsprossen seye/ nemlich von Corano, der der erste Macedonische König gewesen/ und den Streithammer/ samt der Löwenhaut/ zu tragen gewohnet war. Massen dann gegenwertige Bildnus Amyntae, dieweil er auch ein Vorfahrer Alexandri war/ mit der Löwenhaut zu ersehen.
Warum auf der Medaglie des Alexanders der Löw steht.
Bildnus Amyntae mit dem Löwenbalge. Aventinus.
5. HIerbey gesetzte/ aus einem Juwel entnommene Jünglings-Bildnus/ mit einem ernsthafften Gesicht/ so dem Herculi nicht gar ungleich/ wird/ von den Gelehrten und Antiquitets-Erfahrnen/ für Aventini, des Sohns Herculis seine gehalten. Von welchem Virgilius also schreibet:
Aventini Bild/ in einen Juwel. Ipse pedes tegmen torquens immane.
Leonis,
Terribili impexum seta, cum dentibus
albis,
Inductus capiti, sic regia tecta subibat
Horridus Erculeoque humeros innexus
amictu.
Das ist:
Er tratt gar stoltz daher in einer Löwen-
haut/
Die seines Hauptes Haub’ erschrecklich
ward geschaut.
Die Borsten waren rauh/ und furchtsam/
anzusehen/
Der weissen Zähne Grimm. So sahe man
ihn gehen
Die Königs-Burg hinauf! In solcher her-
culs-Tracht/
Und Scheu-geziertem Schmuck/ hat er sich
aufgemacht.
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