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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675.

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[Spaltenumbruch] Lob/ wegen so wol geführten Lebens- und Tugendwandels hinterlaßen: Ihr Contrafät wird der Kunstliebende in der Kupferblatte MM. finden.

CCLXIII. Johann Ulrich Mayr/ Mahler von Augstburg. WEil man aus einer Behausung/ darinnen man höflich tractiret worden/ nicht gern weichet/ so hat auch die preißwürdigste Mahl-Kunst noch länger unter der grünen Lauber-Hütten der Liebe und Freundlichkeit dieses Fischerischen Geschlechts Ruh suchen wollen/ indem sie sich gleichsam in der Muttermilch jetztgerühmter Künstlerin/ ihrem Sohn Johann Ulrich Mayr eingeflößet/ kraft dern in ihm eine solche Begierde zur Kunst erwachsen/ daß er/ nach kaum zuruck gelegtem kindischen Alter/ einen Anfang darinnen zu Augstburg gemacht; dieweil aber sein Vatterland diesen seinen großen Lust nicht nach Genüge deßelben ersättigen Komt in Niderland. mögen/ hat er sich in Niderland zu den berühmten Künstlern Rembrand und Jordans begeben/ und daselbst durch allerhand zierliche Historien von dem gefangenen Traum-Ausleger Joseph in Egypten/ der Flucht der Jungfrauen Maria mit ihrem Jesu-Kind auf dem Esel/ und vielfältige andere/ die erste Blumen in den unverwelklichen Kranz seines Kunst-Ruhms gebunden/ indem alle Kunstverständige in seiner Arbeit eine der Natur vollkommene ähnlichkeit/ warhafte Colorit, universal-harmonie der Farben und derselben gerechte Stärke und Kraft gefunden/ und dernthalben sein Lob der ämsigen Fama auszubreiten anvertrauet.

Es ware aber unser junger Mahler auch hieran nicht vergnügt/ sondern verlangte die endliche Vollkommenheit und Italien. in dieser Profession zu erlangen/ dernthalben zog er fürters in Engeland/ und weil ihn eine sonderbare Begierde zum Contrafäten getrieben/ als legte er sich zum eifrigsten darauf/ und verrichtete darinn große und zierliche Arbeit/ dernthalben er auch je länger je mehr berühmt worden: Ferner reiste er von dannen in Italien/ und soge aus denen in selbigem Kunstgarten befindlichen schönen Blumen die bäste Kraft/ welche er in dem Haus seines klugen Verstands/ vermittelst unverdroßener Emsigkeit/ zu dem süßesten Honig bereitet/ der alle Kunstliebende in Teutschland erquicken möchte: Wie er sich dann hierauf wieder nach seinem Vatterland begeben/ und nicht allein daselbst; sondern auch außerhalb/ wegen natürlicher Gleichheit Wird ein fürtreflicher Contrafäter/ den Ruff eines fürtrefflichen Contrafäters erhalten/ dannenhero er nach Wien beruffen/ den teutschen Monarchen/ samt der verwittibten Käyserin und andern hohen Anverwandten dieses höchstlöblichen Oesterreichischen Hauses/ auch den gnädigsten Kunst-Vatter Erz-Herzog Leopold Wilheim gar ähn- und künstlich abgebildet/ worfür er nicht allein wol bezahlet/ sondern auch mit ansehnlichen Käyserlichen Gnaden-Pfenningen und güldenen Ketten beschenket worden.

An obgedachtem seinem Lob- und Kunst-Kranz ist auch nit eine geringe Zierde/ daß er die meiste Churfürsten gecontrafätet Seine Werke. und sonst sehr viel Fürsten/ Grafen/ Herrn und Frauen/ von selbigen beruffen/ mit seiner unvergleichlichen Hand gleichsam die Unsterblichkeit gegeben/ auch auf Reichstägen und in Städten viele fürnehme Contrafäte gemacht/ und noch[Spaltenumbruch] täglich in diesen Studien sich übet/ wie er dann jedesmals damit groß Lob verdienet/ und nicht schlechtlich/ sondern sehr ansehnlich deßwegen regaliret worden. Dabeneben unterläst er auch nicht in andern Stucken seinen unverdroßnen Fleiß sehen zu laßen: Also ist in S. Jacobs Kirche zu Augstburg von ihm ein sehr wolgebildter stehender Christus/ wie auch die 12. Aposteln/ alle mit ganz natürlichen Angesichtern zu sehen: In der Kirche zum heiligen Creutz auf einem großen Blatt die Auferstehung Christi/ darinnen die fremde Harnische und sehr natürliche Kleidungen der Wächter sonderlich hoch zu rühmen/ auch ein Verständiger/ obschon das Stuck ein schlechtes Liecht hat/ gnugsame Satisfaction finden kan.

Haben die uralte Griechische Mahlere ein unsterbliches Lob verdient/ daß sie theils die Vögel/ theils andere Thiere durch ihre gemahlte Werke betrogen/ so hat unser Künstler wol verdienet/ daß er auf den Thron höhster Ehren erhoben werde/ weil er mit einer vor etlichen Jahren gemahlten Fensterrahm und daran hangendem Kammfuter/ Scheeren/ Federn und Briefen/ viele Anschauere verführet/ daß sie die Sachen vor natürlich wahr gehalten: Sein Lob kurz zufaßen/ so ist seine Unverdroßenheit mit einer annehmlichen Höflichkeit vergesellet/ sein kluger Geist weiß von keinem Müßiggang/ noch von unnöhtigen Geschäften/ sondern suchet seine Nahrung in der Arbeit/ und vergnügt alle Kunstliebende mit der schönen Hofnung/ daß er ihren Augen noch mehrere höchst-preißwürdige Werke vorstellen werde/ worzu der Höchste ihme noch sehr viele gesunde Jahre schenken/ und diesen edlen Künstler mit aller selbst-verlangten Wolfahrt überschütten wolle. Sein Contrafät wird der Kunstliebende in der Kupferblatte MM. sehen/ und wolle derselbe diesen lobwürdigen Mayr und Fischerischen Stammen mit dem schönen Lorbeer-Cranz eines immergrünenden Ruhms zieren.

CCLXIV. Johann Sigmund Müller/ Mahler von Augstburg/ und Assessor des Gerichts.IN annehmlicher Besuchung des wolerbauten Augstburgischen Kunst-Gartens/ und der darinn rühmlich florirenden Gewächse findet sich auch unter den schönsten/ der berühmte Kunst-Mahler Johann Sigmund Müller/ welchen sein lieber Vatter/ zu glücklicher Fortpflanzung seiner guten Familien/ alsbald er herfür geschoßen/ in fleißigste Sorgfalt genommen/ und fast mit dem Leben die Liebe zu unsrer edlen Mahl-Kunst eingeflößet: Dann weil er selbsten von Natur/ aus einer sonderbaren Neigung/ derselben eifrig zugethan ware/ und ohne vorhergehende Erlernung/ mit großer Lust viele schöne Stucke von seiner Kunstreichen Hand sehen laßen/ wolte er/ daß dieser sein lieber Sohn/ nach ordentlich gelegtem Fundament/ den schönen Kunst-Bau vernünftig vollführen solte.

Nachdem dann nun der Knab das kindische Alter überstiegen/ und darinn zu einem Tugendlichen Seine Lehrlinge. Wandel angewähnet worden/ zoge ihn sein lieber Vatter allgemach stärker zu dieser Preißwürdigen Wißenschaft/ in welcher/ als er eine sonderbare Färtig- und Geschicklichkeit spüren ließe/ schickte ihn derselbe im 17ten Jahr seines Alters zu mir nach Amsterdam/ daß er seine natürliche inclination

[Spaltenumbruch] Lob/ wegen so wol geführten Lebens- und Tugendwandels hinterlaßen: Ihr Contrafät wird der Kunstliebende in der Kupferblatte MM. finden.

CCLXIII. Johann Ulrich Mayr/ Mahler von Augstburg. WEil man aus einer Behausung/ darinnen man höflich tractiret worden/ nicht gern weichet/ so hat auch die preißwürdigste Mahl-Kunst noch länger unter der grünen Lauber-Hütten der Liebe und Freundlichkeit dieses Fischerischen Geschlechts Ruh suchen wollen/ indem sie sich gleichsam in der Muttermilch jetztgerühmter Künstlerin/ ihrem Sohn Johann Ulrich Mayr eingeflößet/ kraft dern in ihm eine solche Begierde zur Kunst erwachsen/ daß er/ nach kaum zuruck gelegtem kindischen Alter/ einen Anfang darinnen zu Augstburg gemacht; dieweil aber sein Vatterland diesen seinen großen Lust nicht nach Genüge deßelben ersättigen Komt in Niderland. mögen/ hat er sich in Niderland zu den berühmten Künstlern Rembrand und Jordans begeben/ und daselbst durch allerhand zierliche Historien von dem gefangenen Traum-Ausleger Joseph in Egypten/ der Flucht der Jungfrauen Maria mit ihrem Jesu-Kind auf dem Esel/ und vielfältige andere/ die erste Blumen in den unverwelklichen Kranz seines Kunst-Ruhms gebunden/ indem alle Kunstverständige in seiner Arbeit eine der Natur vollkommene ähnlichkeit/ warhafte Colorit, universal-harmonie der Farben und derselben gerechte Stärke und Kraft gefunden/ und dernthalben sein Lob der ämsigen Fama auszubreiten anvertrauet.

Es ware aber unser junger Mahler auch hieran nicht vergnügt/ sondern verlangte die endliche Vollkommenheit und Italien. in dieser Profession zu erlangen/ dernthalben zog er fürters in Engeland/ und weil ihn eine sonderbare Begierde zum Contrafäten getrieben/ als legte er sich zum eifrigsten darauf/ und verrichtete darinn große und zierliche Arbeit/ dernthalben er auch je länger je mehr berühmt worden: Ferner reiste er von dannen in Italien/ und soge aus denen in selbigem Kunstgarten befindlichen schönen Blumen die bäste Kraft/ welche er in dem Haus seines klugen Verstands/ vermittelst unverdroßener Emsigkeit/ zu dem süßesten Honig bereitet/ der alle Kunstliebende in Teutschland erquicken möchte: Wie er sich dann hierauf wieder nach seinem Vatterland begeben/ und nicht allein daselbst; sondern auch außerhalb/ wegen natürlicher Gleichheit Wird ein fürtreflicher Contrafäter/ den Ruff eines fürtrefflichen Contrafäters erhalten/ dannenhero er nach Wien beruffen/ den teutschen Monarchen/ samt der verwittibten Käyserin und andern hohen Anverwandten dieses höchstlöblichen Oesterreichischen Hauses/ auch den gnädigsten Kunst-Vatter Erz-Herzog Leopold Wilheim gar ähn- und künstlich abgebildet/ worfür er nicht allein wol bezahlet/ sondern auch mit ansehnlichen Käyserlichen Gnaden-Pfenningen und güldenen Ketten beschenket worden.

An obgedachtem seinem Lob- und Kunst-Kranz ist auch nit eine geringe Zierde/ daß er die meiste Churfürsten gecontrafätet Seine Werke. und sonst sehr viel Fürsten/ Grafen/ Herrn und Frauen/ von selbigen beruffen/ mit seiner unvergleichlichen Hand gleichsam die Unsterblichkeit gegeben/ auch auf Reichstägen und in Städten viele fürnehme Contrafäte gemacht/ und noch[Spaltenumbruch] täglich in diesen Studien sich übet/ wie er dann jedesmals damit groß Lob verdienet/ und nicht schlechtlich/ sondern sehr ansehnlich deßwegen regaliret worden. Dabeneben unterläst er auch nicht in andern Stucken seinen unverdroßnen Fleiß sehen zu laßen: Also ist in S. Jacobs Kirche zu Augstburg von ihm ein sehr wolgebildter stehender Christus/ wie auch die 12. Aposteln/ alle mit ganz natürlichen Angesichtern zu sehen: In der Kirche zum heiligen Creutz auf einem großen Blatt die Auferstehung Christi/ darinnen die fremde Harnische und sehr natürliche Kleidungen der Wächter sonderlich hoch zu rühmen/ auch ein Verständiger/ obschon das Stuck ein schlechtes Liecht hat/ gnugsame Satisfaction finden kan.

Haben die uralte Griechische Mahlere ein unsterbliches Lob verdient/ daß sie theils die Vögel/ theils andere Thiere durch ihre gemahlte Werke betrogen/ so hat unser Künstler wol verdienet/ daß er auf den Thron höhster Ehren erhoben werde/ weil er mit einer vor etlichen Jahren gemahlten Fensterrahm und daran hangendem Kammfuter/ Scheeren/ Federn und Briefen/ viele Anschauere verführet/ daß sie die Sachen vor natürlich wahr gehalten: Sein Lob kurz zufaßen/ so ist seine Unverdroßenheit mit einer annehmlichen Höflichkeit vergesellet/ sein kluger Geist weiß von keinem Müßiggang/ noch von unnöhtigen Geschäften/ sondern suchet seine Nahrung in der Arbeit/ und vergnügt alle Kunstliebende mit der schönen Hofnung/ daß er ihren Augen noch mehrere höchst-preißwürdige Werke vorstellen werde/ worzu der Höchste ihme noch sehr viele gesunde Jahre schenken/ und diesen edlen Künstler mit aller selbst-verlangten Wolfahrt überschütten wolle. Sein Contrafät wird der Kunstliebende in der Kupferblatte MM. sehen/ und wolle derselbe diesen lobwürdigen Mayr und Fischerischen Stammen mit dem schönen Lorbeer-Cranz eines immergrünenden Ruhms zieren.

CCLXIV. Johann Sigmund Müller/ Mahler von Augstburg/ und Assessor des Gerichts.IN annehmlicher Besuchung des wolerbauten Augstburgischen Kunst-Gartens/ und der darinn rühmlich florirenden Gewächse findet sich auch unter den schönsten/ der berühmte Kunst-Mahler Johann Sigmund Müller/ welchen sein lieber Vatter/ zu glücklicher Fortpflanzung seiner guten Familien/ alsbald er herfür geschoßen/ in fleißigste Sorgfalt genommen/ und fast mit dem Leben die Liebe zu unsrer edlen Mahl-Kunst eingeflößet: Dann weil er selbsten von Natur/ aus einer sonderbaren Neigung/ derselben eifrig zugethan ware/ und ohne vorhergehende Erlernung/ mit großer Lust viele schöne Stucke von seiner Kunstreichen Hand sehen laßen/ wolte er/ daß dieser sein lieber Sohn/ nach ordentlich gelegtem Fundament/ den schönen Kunst-Bau vernünftig vollführen solte.

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[[II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 329]/0143] Lob/ wegen so wol geführten Lebens- und Tugendwandels hinterlaßen: Ihr Contrafät wird der Kunstliebende in der Kupferblatte MM. finden. WEil man aus einer Behausung/ darinnen man höflich tractiret worden/ nicht gern weichet/ so hat auch die preißwürdigste Mahl-Kunst noch länger unter der grünen Lauber-Hütten der Liebe und Freundlichkeit dieses Fischerischen Geschlechts Ruh suchen wollen/ indem sie sich gleichsam in der Muttermilch jetztgerühmter Künstlerin/ ihrem Sohn Johann Ulrich Mayr eingeflößet/ kraft dern in ihm eine solche Begierde zur Kunst erwachsen/ daß er/ nach kaum zuruck gelegtem kindischen Alter/ einen Anfang darinnen zu Augstburg gemacht; dieweil aber sein Vatterland diesen seinen großen Lust nicht nach Genüge deßelben ersättigen mögen/ hat er sich in Niderland zu den berühmten Künstlern Rembrand und Jordans begeben/ und daselbst durch allerhand zierliche Historien von dem gefangenen Traum-Ausleger Joseph in Egypten/ der Flucht der Jungfrauen Maria mit ihrem Jesu-Kind auf dem Esel/ und vielfältige andere/ die erste Blumen in den unverwelklichen Kranz seines Kunst-Ruhms gebunden/ indem alle Kunstverständige in seiner Arbeit eine der Natur vollkommene ähnlichkeit/ warhafte Colorit, universal-harmonie der Farben und derselben gerechte Stärke und Kraft gefunden/ und dernthalben sein Lob der ämsigen Fama auszubreiten anvertrauet. CCLXIII. Johann Ulrich Mayr/ Mahler von Augstburg. Komt in Niderland. Es ware aber unser junger Mahler auch hieran nicht vergnügt/ sondern verlangte die endliche Vollkommenheit in dieser Profession zu erlangen/ dernthalben zog er fürters in Engeland/ und weil ihn eine sonderbare Begierde zum Contrafäten getrieben/ als legte er sich zum eifrigsten darauf/ und verrichtete darinn große und zierliche Arbeit/ dernthalben er auch je länger je mehr berühmt worden: Ferner reiste er von dannen in Italien/ und soge aus denen in selbigem Kunstgarten befindlichen schönen Blumen die bäste Kraft/ welche er in dem Haus seines klugen Verstands/ vermittelst unverdroßener Emsigkeit/ zu dem süßesten Honig bereitet/ der alle Kunstliebende in Teutschland erquicken möchte: Wie er sich dann hierauf wieder nach seinem Vatterland begeben/ und nicht allein daselbst; sondern auch außerhalb/ wegen natürlicher Gleichheit / den Ruff eines fürtrefflichen Contrafäters erhalten/ dannenhero er nach Wien beruffen/ den teutschen Monarchen/ samt der verwittibten Käyserin und andern hohen Anverwandten dieses höchstlöblichen Oesterreichischen Hauses/ auch den gnädigsten Kunst-Vatter Erz-Herzog Leopold Wilheim gar ähn- und künstlich abgebildet/ worfür er nicht allein wol bezahlet/ sondern auch mit ansehnlichen Käyserlichen Gnaden-Pfenningen und güldenen Ketten beschenket worden. und Italien. Wird ein fürtreflicher Contrafäter An obgedachtem seinem Lob- und Kunst-Kranz ist auch nit eine geringe Zierde/ daß er die meiste Churfürsten gecontrafätet und sonst sehr viel Fürsten/ Grafen/ Herrn und Frauen/ von selbigen beruffen/ mit seiner unvergleichlichen Hand gleichsam die Unsterblichkeit gegeben/ auch auf Reichstägen und in Städten viele fürnehme Contrafäte gemacht/ und noch täglich in diesen Studien sich übet/ wie er dann jedesmals damit groß Lob verdienet/ und nicht schlechtlich/ sondern sehr ansehnlich deßwegen regaliret worden. Dabeneben unterläst er auch nicht in andern Stucken seinen unverdroßnen Fleiß sehen zu laßen: Also ist in S. Jacobs Kirche zu Augstburg von ihm ein sehr wolgebildter stehender Christus/ wie auch die 12. Aposteln/ alle mit ganz natürlichen Angesichtern zu sehen: In der Kirche zum heiligen Creutz auf einem großen Blatt die Auferstehung Christi/ darinnen die fremde Harnische und sehr natürliche Kleidungen der Wächter sonderlich hoch zu rühmen/ auch ein Verständiger/ obschon das Stuck ein schlechtes Liecht hat/ gnugsame Satisfaction finden kan. Seine Werke. Haben die uralte Griechische Mahlere ein unsterbliches Lob verdient/ daß sie theils die Vögel/ theils andere Thiere durch ihre gemahlte Werke betrogen/ so hat unser Künstler wol verdienet/ daß er auf den Thron höhster Ehren erhoben werde/ weil er mit einer vor etlichen Jahren gemahlten Fensterrahm und daran hangendem Kammfuter/ Scheeren/ Federn und Briefen/ viele Anschauere verführet/ daß sie die Sachen vor natürlich wahr gehalten: Sein Lob kurz zufaßen/ so ist seine Unverdroßenheit mit einer annehmlichen Höflichkeit vergesellet/ sein kluger Geist weiß von keinem Müßiggang/ noch von unnöhtigen Geschäften/ sondern suchet seine Nahrung in der Arbeit/ und vergnügt alle Kunstliebende mit der schönen Hofnung/ daß er ihren Augen noch mehrere höchst-preißwürdige Werke vorstellen werde/ worzu der Höchste ihme noch sehr viele gesunde Jahre schenken/ und diesen edlen Künstler mit aller selbst-verlangten Wolfahrt überschütten wolle. Sein Contrafät wird der Kunstliebende in der Kupferblatte MM. sehen/ und wolle derselbe diesen lobwürdigen Mayr und Fischerischen Stammen mit dem schönen Lorbeer-Cranz eines immergrünenden Ruhms zieren. IN annehmlicher Besuchung des wolerbauten Augstburgischen Kunst-Gartens/ und der darinn rühmlich florirenden Gewächse findet sich auch unter den schönsten/ der berühmte Kunst-Mahler Johann Sigmund Müller/ welchen sein lieber Vatter/ zu glücklicher Fortpflanzung seiner guten Familien/ alsbald er herfür geschoßen/ in fleißigste Sorgfalt genommen/ und fast mit dem Leben die Liebe zu unsrer edlen Mahl-Kunst eingeflößet: Dann weil er selbsten von Natur/ aus einer sonderbaren Neigung/ derselben eifrig zugethan ware/ und ohne vorhergehende Erlernung/ mit großer Lust viele schöne Stucke von seiner Kunstreichen Hand sehen laßen/ wolte er/ daß dieser sein lieber Sohn/ nach ordentlich gelegtem Fundament/ den schönen Kunst-Bau vernünftig vollführen solte. CCLXIV. Johann Sigmund Müller/ Mahler von Augstburg/ und Assessor des Gerichts. Nachdem dann nun der Knab das kindische Alter überstiegen/ und darinn zu einem Tugendlichen Wandel angewähnet worden/ zoge ihn sein lieber Vatter allgemach stärker zu dieser Preißwürdigen Wißenschaft/ in welcher/ als er eine sonderbare Färtig- und Geschicklichkeit spüren ließe/ schickte ihn derselbe im 17ten Jahr seines Alters zu mir nach Amsterdam/ daß er seine natürliche inclination Seine Lehrlinge.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675, S. [II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 329]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0103_1675/143>, abgerufen am 27.11.2024.