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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,2. Nürnberg, 1675.

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[Spaltenumbruch] nebens andern Historien/ wie nämlich Niobe geopferet/ auch dern Kinder/ durch Apollo und Diana, getödtet worden/ den Sabinischen Jungfern-Raub/ und etliche Bataglien zu Land und Wasser/ zierliche Krüg und Bücher voll anderesJOHANN ORLANDO. zu Kupfer gebracht/ auch JOHANN ORLANDO um das Jahr 1600. welcher die Flucht in Egypten/ nach Procasino, heraus gegeben/ und noch andere mehr/ so fast alle auf des Cornelii Cort Manier gearbeitet/ deren aller aber zu gedenken vor unnöhtig erachtet wird.

LUDOVICUS CARAZZ, von Bolognien.Gleichwolen können wir dabey LUDOVICI CARAZZ, des Annibals und Augustin Carazz Bruders Sohn nicht vergessen/ weiln derselbe von Annibals Werken sehr viel in Kupfer gebracht/ als das unzüchtige Büchlein/ allerley nackende Weibsbilder/ und andre Poetische Grillen/ sonderlich aber die grosse S.Justinam nach Pauli Verones, als welche so wol zu Gesicht kommet/ daß das Kupfer fast ein mehrers contento, als das Gemähl an sich selbsten ertheilet. Nach solchen ferners die Hochzeit von Cana in Galilaea/ item das grosse Marienbild/ wo Antonio und S. Catharina darunter stehen/ das grosse Werk von S. Catharina Vermählung/ mit samt vielen Engeln/ nach desselben schöner Hand gemacht/ wie auch nach Tintorets den H. Hieronymum, da selbigem die Mutter GOttes in der Luft erscheinet/ desgleichen das Urtheil des Paris, auch wie der Fried und Krieg sich begrüssen/ die 12. Apostlen/ nebenst einer Mänge anderer Sachen/ so er von seiner Hand ans Liecht kommen lassen/ sonderlich aber das niemals genug gepriesene grosse Werk der Creutzigung Christi von Tintoret, das er mit allen Umständen ausbündig nachverfärtiget. Ja es ANNIBAL CARAZZ äzet selbst auch etliche Stuck. hat ermeldter sein berühmter Bruder Sohn ANNIBAL selbst etliche halbe Marienbilder von 1591. biß 1606. in Kupfer geäzt/ als die büssende Magdalenam/ und auch den heiligen Hieronymum, da der in einem Buch lesende Joseph gegen einer steineren Säulen über ruht/ ein Marienbild mit S. Barbara, wie gesagt/ und das Christkindlein/ wie es den Johannes aus einer Schalen trinken lässet/ da das Christkindlein sich vor einem Vogel förcht; item eine lesende Maria/ und wie das Christkindlein dem Johannes einen Vogel aus der Hand genommen/ er deswegen im Kopf krazt; wieder eine kleine Geburt Christi/ ein holdselig Marienbild/ welches das Kindlein JEsus auf der Schoß hält; abermals eine nackend- und schlaffende Venus, so ein Satyr entblösset/ item die Vermählung Christi mit der heiligen Jungfrauen Catharina/ das Christkindlein und Johann Baptista/ wie sie sich freundlich empfangen/ ein Marienbild und das Kindlein JEsus bey einem Chor Engel/ wie S. Rochus den Armen Almosen austheilet. Die Flucht in Egypten zu Fuß/ worinnen einem Esel der Engel Gras zureicht/ ein Marienbild im Himmel/ und Johann Baptista/ wie er dem Christkindlein ein Lamm praesentirt; mehr ein kleines länglichtes Stücklein/ wie Christus vom Creutz abgenommen wird/ und auf der Erden nackend liget/ das Haupt aber in Marien Schoß hat/ welche kläglich darüber in Ohnmacht fället/ Johannes mit Magdalena/ neben andern heiligen Frauen/[Spaltenumbruch] aufs beweglichste anzusehen/ aus welchem allem dann ihm nun billich das höchste Lob gebühret.

Des FRIDERICH BAROTIO Aezwerke.Diesem ist auch gefolgt der trefliche FRIDERICH BAROTIO von Urbino, der von seiner eignen invention zwar wenig gemacht/ aber die Sach doch sehr vernünftig verstanden/ und selbst in Kupfer geäzt/ als erstlich ein grosses Blat/ worauf Christus im Himmel/ neben seiner Mutter/ S. Nicolaus aber unten auf der Erden stehet/ und dem knienden Francesco die benediction gibet/ darnach auch in gleicher Grösse den Englischen Gruß/ der von dem niederknienden Engel Gabriel angekündet/ und von der Jungfrauen Maria gar andächtig empfangen worden; weiters ein kleiners Marienbild mit dem Christkindlein in beeden Armen/ und andere mehr dergleichen.

VENTURA SALIMBEN von Siena.Zu Siena war gleichfalls der berühmte VENTURA SALIMBEN, als der sehr viel Zierlichkeiten in Kupfer gebracht/ und darunter die Stadt Siena ganz in Grund gelegt. Unter andern aber befand sich das Leben der H. Catharinen von Senis sehr anmuhtig/ wie auch sonst zu einem Büchlein bemeldter H. Senesischen Catharina ganzes Leben/ auf halb folio in 30. Blättern/ mit noch mehr anderen von seiner Hand gefärtigten Werken.Diesem ANTONIO TEMPEST von Florenz. folgete ferner ANTONIO TEMPEST von Florenz/ und war ein inventiver Zeichner mit verwunderlicher Geschwindigkeit. Er äzte in Kupffer allerley Art von Jagden/ daß sie nicht wol natürlicher könten ersonnen werden/ wie auch die sieben Wunderwerke der Welt/ desgleichen die Bataglien vor Julius Caesar, diejenige von dem grossen Alexander, ganze biblische Figuren/ den Orlando, Furioso, Tacito, und ein absonderliches Pferd-Büchlein/ die Eremiten/ die zwölf Röm. Käiser zu Pferd/ auch mehr andere groß und ruhmwürdige Werke/ wie er dann auch die ganze Stadt Rom/ auf s. grosse folien in Grund gelegt/ ausgehen lassen/ mit solcher perfection, daß alles darinnen so wol von den fürnehmsten/ als auch geringsten Gebäuden/ Gassen und Strassen ganz erkanntlich gefunden werden mag.

GUIDO BOLOGNESE. So hatte auch GUIDO BOLOGNESE sieben biß acht Marien- und zwey S. Hieronymus-Bilder/ den Mars und Apollo, den Engel Cusdoien, La Pittura, die Mutter GOttes mit S. Anna/ auch zwey mit Joseph/ den Erz-Engel Michael/ neben dergleichen mehr von seiner Hand/ ans Tagliecht kommen lassen. Dergleichen auch Il Guarcin da Centro gethan/ und etliche von seiner Hand verfärtigen wollen. Hernacher entstunde GIOAN BENEDET CASTILIONE. GIOAN BENEDET CASTILION Genouies, und äzte viel nach seinen gemahlten Werken/ darunter sonderlich ein Diogenes, welcher mit der Laterne Menschen suchet/ auch ein Christus/ wie Er den todten Lazarum erwekt/ auch wie bey einer Fontana ein Silenus mit der Pfeiffen rastet/ eine Pastorella aber mit der Cymbaln aufmachet; wobey artige Ruinen/ Antiche Vasen/ Statuen und anders mit allerley Laubwerk überwachsen stehen/ also auch wie unter den alten Ruinen ein Sepultur bey Nacht eröffnet/ und mit brennendem Wind-Liecht die Circe des Achilles Waffen findet. Ferner unter der Erden seltsame Gebäude von Stein und Bildhauerey/ sepulturen/

[Spaltenumbruch] nebens andern Historien/ wie nämlich Niobe geopferet/ auch dern Kinder/ durch Apollo und Diana, getödtet worden/ den Sabinischen Jungfern-Raub/ und etliche Bataglien zu Land und Wasser/ zierliche Krüg und Bücher voll anderesJOHANN ORLANDO. zu Kupfer gebracht/ auch JOHANN ORLANDO um das Jahr 1600. welcher die Flucht in Egypten/ nach Procasino, heraus gegeben/ und noch andere mehr/ so fast alle auf des Cornelii Cort Manier gearbeitet/ deren aller aber zu gedenken vor unnöhtig erachtet wird.

LUDOVICUS CARAZZ, von Bolognien.Gleichwolen können wir dabey LUDOVICI CARAZZ, des Annibals und Augustin Carazz Bruders Sohn nicht vergessen/ weiln derselbe von Annibals Werken sehr viel in Kupfer gebracht/ als das unzüchtige Büchlein/ allerley nackende Weibsbilder/ und andre Poetische Grillen/ sonderlich aber die grosse S.Justinam nach Pauli Verones, als welche so wol zu Gesicht kommet/ daß das Kupfer fast ein mehrers contento, als das Gemähl an sich selbsten ertheilet. Nach solchen ferners die Hochzeit von Cana in Galilaea/ item das grosse Marienbild/ wo Antonio und S. Catharina darunter stehen/ das grosse Werk von S. Catharina Vermählung/ mit samt vielen Engeln/ nach desselben schöner Hand gemacht/ wie auch nach Tintorets den H. Hieronymum, da selbigem die Mutter GOttes in der Luft erscheinet/ desgleichen das Urtheil des Paris, auch wie der Fried und Krieg sich begrüssen/ die 12. Apostlen/ nebenst einer Mänge anderer Sachen/ so er von seiner Hand ans Liecht kommen lassen/ sonderlich aber das niemals genug gepriesene grosse Werk der Creutzigung Christi von Tintoret, das er mit allen Umständen ausbündig nachverfärtiget. Ja es ANNIBAL CARAZZ äzet selbst auch etliche Stuck. hat ermeldter sein berühmter Bruder Sohn ANNIBAL selbst etliche halbe Marienbilder von 1591. biß 1606. in Kupfer geäzt/ als die büssende Magdalenam/ und auch den heiligen Hieronymum, da der in einem Buch lesende Joseph gegen einer steineren Säulen über ruht/ ein Marienbild mit S. Barbara, wie gesagt/ und das Christkindlein/ wie es den Johannes aus einer Schalen trinken lässet/ da das Christkindlein sich vor einem Vogel förcht; item eine lesende Maria/ und wie das Christkindlein dem Johannes einen Vogel aus der Hand genommen/ er deswegen im Kopf krazt; wieder eine kleine Geburt Christi/ ein holdselig Marienbild/ welches das Kindlein JEsus auf der Schoß hält; abermals eine nackend- und schlaffende Venus, so ein Satyr entblösset/ item die Vermählung Christi mit der heiligen Jungfrauen Catharina/ das Christkindlein und Johann Baptista/ wie sie sich freundlich empfangen/ ein Marienbild und das Kindlein JEsus bey einem Chor Engel/ wie S. Rochus den Armen Almosen austheilet. Die Flucht in Egypten zu Fuß/ worinnen einem Esel der Engel Gras zureicht/ ein Marienbild im Himmel/ und Johann Baptista/ wie er dem Christkindlein ein Lamm praesentirt; mehr ein kleines länglichtes Stücklein/ wie Christus vom Creutz abgenommen wird/ und auf der Erden nackend liget/ das Haupt aber in Marien Schoß hat/ welche kläglich darüber in Ohnmacht fället/ Johannes mit Magdalena/ neben andern heiligen Frauen/[Spaltenumbruch] aufs beweglichste anzusehen/ aus welchem allem dann ihm nun billich das höchste Lob gebühret.

Des FRIDERICH BAROTIO Aezwerke.Diesem ist auch gefolgt der trefliche FRIDERICH BAROTIO von Urbino, der von seiner eignen invention zwar wenig gemacht/ aber die Sach doch sehr vernünftig verstanden/ und selbst in Kupfer geäzt/ als erstlich ein grosses Blat/ worauf Christus im Himmel/ neben seiner Mutter/ S. Nicolaus aber unten auf der Erden stehet/ und dem knienden Francesco die benediction gibet/ darnach auch in gleicher Grösse den Englischen Gruß/ der von dem niederknienden Engel Gabriel angekündet/ und von der Jungfrauen Maria gar andächtig empfangen worden; weiters ein kleiners Marienbild mit dem Christkindlein in beeden Armen/ und andere mehr dergleichen.

VENTURA SALIMBEN von Siena.Zu Siena war gleichfalls der berühmte VENTURA SALIMBEN, als der sehr viel Zierlichkeiten in Kupfer gebracht/ und darunter die Stadt Siena ganz in Grund gelegt. Unter andern aber befand sich das Leben der H. Catharinen von Senis sehr anmuhtig/ wie auch sonst zu einem Büchlein bemeldter H. Senesischen Catharina ganzes Leben/ auf halb folio in 30. Blättern/ mit noch mehr anderen von seiner Hand gefärtigten Werken.Diesem ANTONIO TEMPEST von Florenz. folgete ferner ANTONIO TEMPEST von Florenz/ und war ein inventiver Zeichner mit verwunderlicher Geschwindigkeit. Er äzte in Kupffer allerley Art von Jagden/ daß sie nicht wol natürlicher könten ersonnen werden/ wie auch die sieben Wunderwerke der Welt/ desgleichen die Bataglien vor Julius Caesar, diejenige von dem grossen Alexander, ganze biblische Figuren/ den Orlando, Furioso, Tacito, und ein absonderliches Pferd-Büchlein/ die Eremiten/ die zwölf Röm. Käiser zu Pferd/ auch mehr andere groß und ruhmwürdige Werke/ wie er dann auch die ganze Stadt Rom/ auf s. grosse folien in Grund gelegt/ ausgehen lassen/ mit solcher perfection, daß alles darinnen so wol von den fürnehmsten/ als auch geringsten Gebäuden/ Gassen und Strassen ganz erkanntlich gefunden werden mag.

GUIDO BOLOGNESE. So hatte auch GUIDO BOLOGNESE sieben biß acht Marien- und zwey S. Hieronymus-Bilder/ den Mars und Apollo, den Engel Cusdoien, La Pittura, die Mutter GOttes mit S. Anna/ auch zwey mit Joseph/ den Erz-Engel Michael/ neben dergleichen mehr von seiner Hand/ ans Tagliecht kommen lassen. Dergleichen auch Il Guarcin da Centro gethan/ und etliche von seiner Hand verfärtigen wollen. Hernacher entstunde GIOAN BENEDET CASTILIONE. GIOAN BENEDET CASTILION Genouies, und äzte viel nach seinen gemahlten Werken/ darunter sonderlich ein Diogenes, welcher mit der Laterne Menschen suchet/ auch ein Christus/ wie Er den todten Lazarum erwekt/ auch wie bey einer Fontana ein Silenus mit der Pfeiffen rastet/ eine Pastorella aber mit der Cymbaln aufmachet; wobey artige Ruinen/ Antiche Vasen/ Statuen und anders mit allerley Laubwerk überwachsen stehen/ also auch wie unter den alten Ruinen ein Sepultur bey Nacht eröffnet/ und mit brennendem Wind-Liecht die Circe des Achilles Waffen findet. Ferner unter der Erden seltsame Gebäude von Stein und Bildhauerey/ sepulturen/

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Apostlen</persName></name>/ nebenst einer Mänge anderer Sachen/ so er von seiner Hand ans Liecht kommen lassen/ sonderlich aber das niemals genug gepriesene <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3433 http://www.britishmuseum.org/research/search_the_collection_database/search_results_ids.aspx?IdNum=U%2C2.23">grosse Werk der Creutzigung <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christi</persName> von <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1550 http://d-nb.info/gnd/118622854 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500011407 http://viaf.org/viaf/95161574">Tintoret</persName></hi></name>, das er mit allen Umständen ausbündig nachverfärtiget. Ja es <note place="right"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-23 http://d-nb.info/gnd/118519255 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500115350 http://viaf.org/viaf/12405951">ANNIBAL CARAZZ</persName></hi> äzet selbst auch etliche Stuck.</note> hat ermeldter sein berühmter Bruder Sohn <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-23 http://d-nb.info/gnd/118519255 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500115350 http://viaf.org/viaf/12405951">ANNIBAL</persName></hi> selbst etliche halbe Marienbilder von <date when="1591">1591.</date> biß <date when="1606">1606.</date> in Kupfer geäzt/ als <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3520 http://www.britishmuseum.org/research/search_the_collection_database/search_results_ids.aspx?IdNum=1856%2C1213.35">die büssende <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-386 http://d-nb.info/gnd/118577840 http://viaf.org/viaf/25394709">Magdalenam</persName></name>/ und auch <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4504">den <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-208 http://d-nb.info/gnd/118550853 http://viaf.org/viaf/95147024">heiligen <hi rendition="#aq">Hieronymum</hi></persName></name>, <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4476 http://www.britishmuseum.org/research/search_the_collection_database/search_results_ids.aspx?IdNum=U%2C1.109">da der in einem Buch lesende <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-807 http://d-nb.info/gnd/118558382 http://viaf.org/viaf/48050874">Joseph</persName> gegen einer steineren Säulen über ruht</name>/ <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4478">ein Marienbild mit <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-797 http://d-nb.info/gnd/118506471 http://viaf.org/viaf/64798509">S. Barbara</persName></hi></name>, wie gesagt/ und <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3541 http://www.britishmuseum.org/research/search_the_collection_database/search_results_ids.aspx?IdNum=1871%2C0912.2239">das <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christkindlein</persName>/ wie es den <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4315">Johannes</persName> aus einer Schalen trinken lässet</name>/ da das <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christkindlein</persName> sich vor einem Vogel förcht; item <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3523 http://www.britishmuseum.org/research/search_the_collection_database/search_results_ids.aspx?IdNum=1855%2C0214.88">eine lesende <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-203 http://d-nb.info/gnd/118640909 http://viaf.org/viaf/121008611">Maria</persName></name>/ und <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3540">wie das <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christkindlein</persName> dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4315">Johannes</persName> einen Vogel aus der Hand genommen/ er deswegen im Kopf krazt</name>; wieder <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3542">eine kleine Geburt <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christi</persName></name>/ <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4474">ein holdselig Marienbild/ welches das <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Kindlein JEsus</persName> auf der Schoß hält</name>; abermals <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3524 http://www.britishmuseum.org/research/search_the_collection_database/search_results_ids.aspx?IdNum=1855%2C0214.89">eine nackend- und schlaffende <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-126 http://d-nb.info/gnd/11876800X http://viaf.org/viaf/30332680">Venus</persName>,</hi> so ein <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4584"><hi rendition="#aq">Satyr</hi></persName> entblösset</name>/ item <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4480">die Vermählung <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christi</persName> mit der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-796 http://d-nb.info/gnd/118560573 http://viaf.org/viaf/42629735">heiligen Jungfrauen Catharina</persName>/ das <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christkindlein</persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-10 http://d-nb.info/gnd/118557858 http://viaf.org/viaf/98494815">Johann Baptista</persName>/ wie sie sich freundlich empfangen</name>/ <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4502">ein Marienbild</name> und <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3525 http://www.britishmuseum.org/research/search_the_collection_database/search_results_ids.aspx?IdNum=U%2C1.17">das <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Kindlein JEsus</persName> bey einem Chor Engel</name>/ <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4481">wie <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1502 http://d-nb.info/gnd/118601652 http://viaf.org/viaf/72186634">S. Rochus</persName></hi> den Armen Almosen austheilet</name>. <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3543 http://www.britishmuseum.org/research/search_the_collection_database/search_results_ids.aspx?IdNum=U%2C5.104">Die Flucht in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-331 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7014986">Egypten</placeName> zu Fuß/ worinnen einem Esel der Engel Gras zureicht</name>/ ein Marienbild im Himmel/ und <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3553"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-10 http://d-nb.info/gnd/118557858 http://viaf.org/viaf/98494815">Johann Baptista</persName>/ wie er dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christkindlein</persName> ein Lamm <hi rendition="#aq">praesenti</hi>rt</name>; mehr <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3519 http://www.britishmuseum.org/research/search_the_collection_database/search_results_ids.aspx?IdNum=U%2C1.132">ein kleines länglichtes Stücklein/ wie <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christus</persName> vom Creutz abgenommen wird/ und auf der Erden nackend liget/ das Haupt aber in <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-203 http://d-nb.info/gnd/118640909 http://viaf.org/viaf/121008611">Marien</persName> Schoß hat/ welche kläglich darüber in Ohnmacht fället/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-192 http://d-nb.info/gnd/118557815 http://viaf.org/viaf/82340113">Johannes</persName> mit <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-386 http://d-nb.info/gnd/118577840 http://viaf.org/viaf/25394709">Magdalena</persName>/ neben andern heiligen Frauen</name>/<cb/>
aufs beweglichste anzusehen/ aus welchem allem dann ihm nun billich das höchste Lob gebühret.</p>
          <p xml:id="p424.2"><note place="right">Des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-38 http://d-nb.info/gnd/119256908 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500115210 http://viaf.org/viaf/41865190">FRIDERICH BAROTIO</persName></hi> Aezwerke.</note>Diesem ist auch gefolgt der trefliche <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-38 http://d-nb.info/gnd/119256908 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500115210 http://viaf.org/viaf/41865190">FRIDERICH BAROTIO</persName></hi> von <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-80 http://www.geonames.org/3165035/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7003994">Urbino</placeName>,</hi> der von seiner eignen <hi rendition="#aq">invention</hi> zwar wenig gemacht/ aber die Sach doch sehr vernünftig verstanden/ und selbst in Kupfer geäzt/ als erstlich <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3526 http://www.britishmuseum.org/research/search_the_collection_database/search_results_ids.aspx?IdNum=V%2C8.180">ein grosses Blat/ worauf <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christus</persName> im Himmel/ neben seiner <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-203 http://d-nb.info/gnd/118640909 http://viaf.org/viaf/121008611">Mutter</persName>/ <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1155 http://d-nb.info/gnd/12918814X http://viaf.org/viaf/72465142">S. Nicolaus</persName></hi> aber unten auf der Erden stehet/ und dem knienden <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1043 http://d-nb.info/gnd/118534963 http://viaf.org/viaf/87832561">Francesco</persName></hi> die <hi rendition="#aq">benediction</hi> gibet</name>/ darnach auch in gleicher Grösse <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3527 http://www.britishmuseum.org/research/search_the_collection_database/search_results_ids.aspx?IdNum=V%2C8.151">den Englischen Gruß/ der von dem niederknienden <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1172 http://d-nb.info/gnd/119372207 http://viaf.org/viaf/77123974">Engel Gabriel</persName> angekündet/ und von der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-203 http://d-nb.info/gnd/118640909 http://viaf.org/viaf/121008611">Jungfrauen Maria</persName> gar andächtig empfangen worden</name>; weiters <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3625">ein kleiners Marienbild mit dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christkindlein</persName> in beeden Armen</name>/ und andere mehr dergleichen.</p>
          <p xml:id="p424.3"><note place="right"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-632 http://d-nb.info/gnd/118605046 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500013995 http://viaf.org/viaf/7661075">VENTURA SALIMBEN</persName></hi> von <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-16 http://www.geonames.org/3166548/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7011179">Siena</placeName></hi>.</note>Zu <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-16 http://www.geonames.org/3166548/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7011179">Siena</placeName></hi> war gleichfalls der berühmte <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-632 http://d-nb.info/gnd/118605046 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500013995 http://viaf.org/viaf/7661075">VENTURA SALIMBEN</persName>,</hi> als der sehr viel Zierlichkeiten in Kupfer gebracht/ und darunter die Stadt <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-16 http://www.geonames.org/3166548/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7011179">Siena</placeName></hi> ganz in Grund gelegt. Unter andern aber befand sich <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4486">das Leben der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1659 http://d-nb.info/gnd/11856059X http://viaf.org/viaf/88945946">H. Catharinen von <hi rendition="#aq">Senis</hi></persName> sehr anmuhtig</name>/ wie auch sonst <bibl><ref target="http://ta.sandrart.net/-bibliography-1776">zu einem Büchlein bemeldter <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1659 http://d-nb.info/gnd/11856059X http://viaf.org/viaf/88945946">H. <hi rendition="#aq">Senesischen</hi> Catharina</persName> ganzes Leben/ auf halb <hi rendition="#aq">folio</hi> in 30. Blättern</ref></bibl>/ mit noch mehr anderen von seiner Hand gefärtigten Werken.Diesem <note place="right"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-39 http://d-nb.info/gnd/118801600 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500027888 http://viaf.org/viaf/73935201">ANTONIO TEMPEST</persName></hi> von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-23 http://www.geonames.org/3176959/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000457">Florenz</placeName>.</note> folgete ferner <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-39 http://d-nb.info/gnd/118801600 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500027888 http://viaf.org/viaf/73935201">ANTONIO TEMPEST</persName></hi> von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-23 http://www.geonames.org/3176959/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000457">Florenz</placeName>/ und war ein <hi rendition="#aq">inventi</hi>ver Zeichner mit verwunderlicher Geschwindigkeit. Er äzte in Kupffer allerley Art von Jagden/ daß sie nicht wol natürlicher könten ersonnen werden/ wie auch <bibl><ref target="http://ta.sandrart.net/-bibliography-1469">die sieben Wunderwerke der Welt</ref></bibl>/ desgleichen <bibl><ref target="http://ta.sandrart.net/-bibliography-1835">die Bataglien vor <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-628 http://d-nb.info/gnd/118518275 http://viaf.org/viaf/100227925">Julius Caesar</persName></hi></ref></bibl>, <bibl><ref target="http://ta.sandrart.net/-bibliography-1467">diejenige von dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-118 http://d-nb.info/gnd/118501828 http://viaf.org/viaf/101353608">grossen <hi rendition="#aq">Alexander</hi></persName></ref></bibl>, ganze biblische Figuren/ den <hi rendition="#aq">Orlando, Furioso</hi>, <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-848 http://d-nb.info/gnd/118620452 http://viaf.org/viaf/100226923">Tacito</persName></hi>, und <bibl><ref target="http://ta.sandrart.net/-bibliography-1465">ein absonderliches Pferd-Büchlein</ref></bibl>/ <bibl><ref target="http://ta.sandrart.net/-bibliography-1834">die <hi rendition="#aq">Eremiten</hi></ref></bibl>/ <bibl><ref target="http://ta.sandrart.net/-bibliography-1466">die zwölf Röm. Käiser zu Pferd</ref></bibl>/ auch mehr andere groß und ruhmwürdige Werke/ wie er dann auch <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3549">die ganze Stadt <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName>/ auf s. grosse <hi rendition="#aq">foli</hi>en in Grund gelegt</name>/ ausgehen lassen/ mit solcher <hi rendition="#aq">perfection,</hi> daß alles darinnen so wol von den fürnehmsten/ als auch geringsten Gebäuden/ Gassen und Strassen ganz erkanntlich gefunden werden mag.</p>
          <p xml:id="p424.4"><note><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-20 http://d-nb.info/gnd/118599712 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500030334 http://viaf.org/viaf/49288294">GUIDO BOLOGNESE</persName>.</hi></note> So hatte auch <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-20 http://d-nb.info/gnd/118599712 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500030334 http://viaf.org/viaf/49288294">GUIDO BOLOGNESE</persName></hi> sieben biß acht <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-203 http://d-nb.info/gnd/118640909 http://viaf.org/viaf/121008611">Marien</persName>- und zwey <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-208 http://d-nb.info/gnd/118550853 http://viaf.org/viaf/95147024">S. Hieronymus</persName></hi>-Bilder/ <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4489">den <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-18 http://d-nb.info/gnd/118731181 http://viaf.org/viaf/101084029">Mars</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-59 http://d-nb.info/gnd/118503642 http://viaf.org/viaf/3261638">Apollo</persName></hi></name>, <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4291 http://www.britishmuseum.org/research/search_the_collection_database/search_results_ids.aspx?IdNum=W%2C6.7">den Engel <hi rendition="#aq">Cusdoien</hi></name><hi rendition="#aq">, <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4632">La <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1650 http://d-nb.info/gnd/13259935X http://viaf.org/viaf/6099153">Pittura</persName></name>,</hi> <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4490 http://diglib.hab.de/?grafik=graph-a1-2172">die <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-203 http://d-nb.info/gnd/118640909 http://viaf.org/viaf/121008611">Mutter GOttes</persName> mit <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-964 http://d-nb.info/gnd/118649418 http://viaf.org/viaf/120155150">S. Anna</persName></name>/ auch zwey mit <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-807 http://d-nb.info/gnd/118558382 http://viaf.org/viaf/48050874">Joseph</persName>/ <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4491">den <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1217 http://d-nb.info/gnd/118733591 http://viaf.org/viaf/30340878">Erz-Engel Michael</persName></name>/ neben dergleichen mehr von seiner Hand/ ans Tagliecht kommen lassen. Dergleichen auch <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-28 http://d-nb.info/gnd/118978128 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500021925 http://viaf.org/viaf/49248688">Il Guarcin da Centro</persName></hi> gethan/ und etliche von seiner Hand verfärtigen wollen. Hernacher entstunde <note rendition="#aq" xml:id="n424.1"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-40 http://d-nb.info/gnd/119044021 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500115299 http://viaf.org/viaf/34728703">GIOAN BENEDET CASTILIONE</persName>.</note> <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-40 http://d-nb.info/gnd/119044021 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500115299 http://viaf.org/viaf/34728703">GIOAN BENEDET CASTILION Genouies</persName>,</hi> und äzte viel nach seinen gemahlten Werken/ darunter sonderlich <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3412 http://www.britishmuseum.org/research/search_the_collection_database/search_results_ids.aspx?IdNum=1874%2C0808.771">ein <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-894 http://d-nb.info/gnd/118525867 http://viaf.org/viaf/90655192">Diogenes</persName>,</hi> welcher mit der Laterne Menschen suchet</name>/ auch <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3415 http://www.britishmuseum.org/research/search_the_collection_database/search_results_ids.aspx?IdNum=W%2C6.28">ein <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christus</persName>/ wie Er den todten <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-359 http://d-nb.info/gnd/118570420 http://viaf.org/viaf/13642530">Lazarum</persName> erwekt</name>/ auch <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3413 http://www.britishmuseum.org/research/search_the_collection_database/search_results_ids.aspx?IdNum=1874%2C0808.772">wie bey einer <hi rendition="#aq">Fontana</hi> ein <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1097">Silenus</persName></hi> mit der Pfeiffen rastet/ eine <hi rendition="#aq">Pastorella</hi> aber mit der <hi rendition="#aq">Cymbaln</hi> aufmachet</name>; wobey artige <hi rendition="#aq">Ruin</hi>en/ <hi rendition="#aq">Antiche Vas</hi>en/ <hi rendition="#aq">Statu</hi>en und anders mit allerley Laubwerk überwachsen stehen/ also auch <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3414 http://www.britishmuseum.org/research/search_the_collection_database/search_results_ids.aspx?IdNum=1932%2C0709.75">wie unter den alten <hi rendition="#aq">Ruin</hi>en ein <hi rendition="#aq">Sepultur</hi> bey Nacht eröffnet/ und mit brennendem Wind-Liecht die <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1222 http://d-nb.info/gnd/118676202 http://viaf.org/viaf/20474484">Circe</persName></hi> des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-110 http://d-nb.info/gnd/118500384 http://viaf.org/viaf/76551205">Achilles</persName></hi> Waffen findet</name>. Ferner unter der Erden seltsame Gebäude von Stein und Bildhauerey/ <hi rendition="#aq">sepultur</hi>en/
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[[II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 209]/0247] nebens andern Historien/ wie nämlich Niobe geopferet/ auch dern Kinder/ durch Apollo und Diana, getödtet worden/ den Sabinischen Jungfern-Raub/ und etliche Bataglien zu Land und Wasser/ zierliche Krüg und Bücher voll anderes zu Kupfer gebracht/ auch JOHANN ORLANDO um das Jahr 1600. welcher die Flucht in Egypten/ nach Procasino, heraus gegeben/ und noch andere mehr/ so fast alle auf des Cornelii Cort Manier gearbeitet/ deren aller aber zu gedenken vor unnöhtig erachtet wird. JOHANN ORLANDO. Gleichwolen können wir dabey LUDOVICI CARAZZ, des Annibals und Augustin Carazz Bruders Sohn nicht vergessen/ weiln derselbe von Annibals Werken sehr viel in Kupfer gebracht/ als das unzüchtige Büchlein/ allerley nackende Weibsbilder/ und andre Poetische Grillen/ sonderlich aber die grosse S.Justinam nach Pauli Verones, als welche so wol zu Gesicht kommet/ daß das Kupfer fast ein mehrers contento, als das Gemähl an sich selbsten ertheilet. Nach solchen ferners die Hochzeit von Cana in Galilaea/ item das grosse Marienbild/ wo Antonio und S. Catharina darunter stehen/ das grosse Werk von S. Catharina Vermählung/ mit samt vielen Engeln/ nach desselben schöner Hand gemacht/ wie auch nach Tintorets den H. Hieronymum, da selbigem die Mutter GOttes in der Luft erscheinet/ desgleichen das Urtheil des Paris, auch wie der Fried und Krieg sich begrüssen/ die 12. Apostlen/ nebenst einer Mänge anderer Sachen/ so er von seiner Hand ans Liecht kommen lassen/ sonderlich aber das niemals genug gepriesene grosse Werk der Creutzigung Christi von Tintoret, das er mit allen Umständen ausbündig nachverfärtiget. Ja es hat ermeldter sein berühmter Bruder Sohn ANNIBAL selbst etliche halbe Marienbilder von 1591. biß 1606. in Kupfer geäzt/ als die büssende Magdalenam/ und auch den heiligen Hieronymum, da der in einem Buch lesende Joseph gegen einer steineren Säulen über ruht/ ein Marienbild mit S. Barbara, wie gesagt/ und das Christkindlein/ wie es den Johannes aus einer Schalen trinken lässet/ da das Christkindlein sich vor einem Vogel förcht; item eine lesende Maria/ und wie das Christkindlein dem Johannes einen Vogel aus der Hand genommen/ er deswegen im Kopf krazt; wieder eine kleine Geburt Christi/ ein holdselig Marienbild/ welches das Kindlein JEsus auf der Schoß hält; abermals eine nackend- und schlaffende Venus, so ein Satyr entblösset/ item die Vermählung Christi mit der heiligen Jungfrauen Catharina/ das Christkindlein und Johann Baptista/ wie sie sich freundlich empfangen/ ein Marienbild und das Kindlein JEsus bey einem Chor Engel/ wie S. Rochus den Armen Almosen austheilet. Die Flucht in Egypten zu Fuß/ worinnen einem Esel der Engel Gras zureicht/ ein Marienbild im Himmel/ und Johann Baptista/ wie er dem Christkindlein ein Lamm praesentirt; mehr ein kleines länglichtes Stücklein/ wie Christus vom Creutz abgenommen wird/ und auf der Erden nackend liget/ das Haupt aber in Marien Schoß hat/ welche kläglich darüber in Ohnmacht fället/ Johannes mit Magdalena/ neben andern heiligen Frauen/ aufs beweglichste anzusehen/ aus welchem allem dann ihm nun billich das höchste Lob gebühret. LUDOVICUS CARAZZ, von Bolognien. ANNIBAL CARAZZ äzet selbst auch etliche Stuck. Diesem ist auch gefolgt der trefliche FRIDERICH BAROTIO von Urbino, der von seiner eignen invention zwar wenig gemacht/ aber die Sach doch sehr vernünftig verstanden/ und selbst in Kupfer geäzt/ als erstlich ein grosses Blat/ worauf Christus im Himmel/ neben seiner Mutter/ S. Nicolaus aber unten auf der Erden stehet/ und dem knienden Francesco die benediction gibet/ darnach auch in gleicher Grösse den Englischen Gruß/ der von dem niederknienden Engel Gabriel angekündet/ und von der Jungfrauen Maria gar andächtig empfangen worden; weiters ein kleiners Marienbild mit dem Christkindlein in beeden Armen/ und andere mehr dergleichen. Des FRIDERICH BAROTIO Aezwerke. Zu Siena war gleichfalls der berühmte VENTURA SALIMBEN, als der sehr viel Zierlichkeiten in Kupfer gebracht/ und darunter die Stadt Siena ganz in Grund gelegt. Unter andern aber befand sich das Leben der H. Catharinen von Senis sehr anmuhtig/ wie auch sonst zu einem Büchlein bemeldter H. Senesischen Catharina ganzes Leben/ auf halb folio in 30. Blättern/ mit noch mehr anderen von seiner Hand gefärtigten Werken.Diesem folgete ferner ANTONIO TEMPEST von Florenz/ und war ein inventiver Zeichner mit verwunderlicher Geschwindigkeit. Er äzte in Kupffer allerley Art von Jagden/ daß sie nicht wol natürlicher könten ersonnen werden/ wie auch die sieben Wunderwerke der Welt/ desgleichen die Bataglien vor Julius Caesar, diejenige von dem grossen Alexander, ganze biblische Figuren/ den Orlando, Furioso, Tacito, und ein absonderliches Pferd-Büchlein/ die Eremiten/ die zwölf Röm. Käiser zu Pferd/ auch mehr andere groß und ruhmwürdige Werke/ wie er dann auch die ganze Stadt Rom/ auf s. grosse folien in Grund gelegt/ ausgehen lassen/ mit solcher perfection, daß alles darinnen so wol von den fürnehmsten/ als auch geringsten Gebäuden/ Gassen und Strassen ganz erkanntlich gefunden werden mag. VENTURA SALIMBEN von Siena. ANTONIO TEMPEST von Florenz. GUIDO BOLOGNESE. So hatte auch GUIDO BOLOGNESE sieben biß acht Marien- und zwey S. Hieronymus-Bilder/ den Mars und Apollo, den Engel Cusdoien, La Pittura, die Mutter GOttes mit S. Anna/ auch zwey mit Joseph/ den Erz-Engel Michael/ neben dergleichen mehr von seiner Hand/ ans Tagliecht kommen lassen. Dergleichen auch Il Guarcin da Centro gethan/ und etliche von seiner Hand verfärtigen wollen. Hernacher entstunde GIOAN BENEDET CASTILIONE. GIOAN BENEDET CASTILION Genouies, und äzte viel nach seinen gemahlten Werken/ darunter sonderlich ein Diogenes, welcher mit der Laterne Menschen suchet/ auch ein Christus/ wie Er den todten Lazarum erwekt/ auch wie bey einer Fontana ein Silenus mit der Pfeiffen rastet/ eine Pastorella aber mit der Cymbaln aufmachet; wobey artige Ruinen/ Antiche Vasen/ Statuen und anders mit allerley Laubwerk überwachsen stehen/ also auch wie unter den alten Ruinen ein Sepultur bey Nacht eröffnet/ und mit brennendem Wind-Liecht die Circe des Achilles Waffen findet. Ferner unter der Erden seltsame Gebäude von Stein und Bildhauerey/ sepulturen/

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,2. Nürnberg, 1675, S. [II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 209]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0102_1675/247>, abgerufen am 04.05.2024.