Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,1. Nürnberg, 1675.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]

52 Pyrrhus Rex.

Vom Hercules hab ich den Ursprung her be-
kommen.

Epirus hatte mich zum König angenommen.
Den Römern widerstund ich eine lange
Zeit:

doch endlich schwächten sie mir meine Da-
pferkeit.

53 T. Quinctius Flaminius.

Die Griechen richteten mir eine Seule auf:
dieweil ich sie befreyt von aller Feinde Hauf.
Ein Tempel wurde/ mir zu Ehren/ aufer-
bauet/

den mit Verehrung oft die Griechen ange-
schauet.

54 Romulus Rex.

Es hatte Rom/ das Haupt und Aug der
Welt/ empfangen

von mir den ersten Grund. Mein sehnlichstes
Verlangen

gieng einig nur dahin/ allhier mich groß zu
machen.

Der Bruder lidt den Tod auf hönisches ver-
lachen.

55 Theocritus.

Zehende Platte. In schöner Verse-Kunst hab ich mich wolge-
übet/

der Römische Virgil hat überhoch geliebet/
was ich geschrieben hab. Die Ptolomaeer
mir

stäts waren zugethan/ als der Gelehrten
Zier.

56 Thucydides.

Ich ware von Athen/ und schrieb warhafte
Sachen/

die mir bis diese Stund ein ewig Denkmal
machen.

Demosthenes sehr hoch hielt alle meine
Schriften.

Die Nachwelt ewig wird mir ein Gedächtnis
stiften.

57 Pythagoras.

Wer sich wolt meiner Lehr mit allem ernst er-
geben/

der muste unter mir fünf ganzer Jahre leben
und schweigen allzeit still. Was ich beschrie-
ben hab/

hält man dem Golde gleich. Ich fand ein
schlechtes Grab.

58 Zeno.

Die Sect der Stoiker zum Führer mich er-
kieste/

Athen mich liebwehrt hielt/ aufs freundlichst
mich begrüste/

und reichte mir selbst dar die Schlüssel: so
ein Mann

diß warlich/ wie ich war/ mit recht verdienen
kan.

[Spaltenumbruch]

59 Virgilius.

Das Mantua hat mir das Lebensliecht gege-
ben.

Ich wurde hochgeehrt in meinem ganzen Le-
ben.

Augustus selbst mir war mit Gnade zuge-
than.

Als der Poeten Fürst wurd ich gesehen an.

60 M. Tullius Cicero.

So lange steht die Welt/ hat keiner sich ge-
funden/

der in Wolredenheit mich hätte überwunden.
Zum Burgermeister-Amt hat Rom mich
selbst erkohrn.

Mein Leben habe ich durch Antons List
verlohrn.

61 Sextus Pompejus.

Eilfte Platte. Dem Vatter schlug ich nach. Augustus mich
bekriegte/

da in Sicilien ich allenthalben siegte.
Ich unterwarfe mir/ mit Ruhm/ dasselbe
Meer:

des Neptuns Sohn zu seyn/ hielt ich vor
hohe Ehr.

62 C. Crispus Sallustius.

Die Kriege/ welche Rom mit dem Jugurtha
führte

und mit dem Catilin, umständlich ich be-
rührte.

Ich war des Cicero ganz abgesagter Feind:
wie solches gar zuklar aus meinen Schriften
scheint.

63 Sappho.

Daß in der Poesie ich treflich viel gethan/
zeigt mancher kluger Geist in seinen Schriften
an.

Die Griechen richteten mir auf ein Seul zu
Ehren.

Solt sich das Weibesvolk nicht zu den
Künsten kehren?

64 Solon.

Viel heilsame Gesetz' ich den Athenern gabe.
Ich achtete nicht groß Gold/Reichthum/Gut
und Habe.

Man zehlte mich mit recht den weisen Mei-
stern zu.

Als ich das achzigst Jahr erreicht/ gieng ich
zu Ruh.

65 Tatius Sabinus Rex.

Der Romulus und ich lang führten schwere
Kriege.

Das Capitolium mit Listen ich erstiege.
Darauf mich Romulus zum Mit-Regenten
nahm.

Der Ursprung solches Streits vom Jung-
frau-Raub herkam.

[Spaltenumbruch]

52 Pyrrhus Rex.

Vom Hercules hab ich den Ursprung her be-
kommen.

Epirus hatte mich zum König angenommen.
Den Römern widerstund ich eine lange
Zeit:

doch endlich schwächten sie mir meine Da-
pferkeit.

53 T. Quinctius Flaminius.

Die Griechen richteten mir eine Seule auf:
dieweil ich sie befreyt von aller Feinde Hauf.
Ein Tempel wurde/ mir zu Ehren/ aufer-
bauet/

den mit Verehrung oft die Griechen ange-
schauet.

54 Romulus Rex.

Es hatte Rom/ das Haupt und Aug der
Welt/ empfangen

von mir den ersten Grund. Mein sehnlichstes
Verlangen

gieng einig nur dahin/ allhier mich groß zu
machen.

Der Bruder lidt den Tod auf hönisches ver-
lachen.

55 Theocritus.

Zehende Platte. In schöner Verse-Kunst hab ich mich wolge-
übet/

der Römische Virgil hat überhoch geliebet/
was ich geschrieben hab. Die Ptolomaeer
mir

stäts waren zugethan/ als der Gelehrten
Zier.

56 Thucydides.

Ich ware von Athen/ und schrieb warhafte
Sachen/

die mir bis diese Stund ein ewig Denkmal
machen.

Demosthenes sehr hoch hielt alle meine
Schriften.

Die Nachwelt ewig wird mir ein Gedächtnis
stiften.

57 Pythagoras.

Wer sich wolt meiner Lehr mit allem ernst er-
geben/

der muste unter mir fünf ganzer Jahre leben
und schweigen allzeit still. Was ich beschrie-
ben hab/

hält man dem Golde gleich. Ich fand ein
schlechtes Grab.

58 Zeno.

Die Sect der Stoiker zum Führer mich er-
kieste/

Athen mich liebwehrt hielt/ aufs freundlichst
mich begrüste/

und reichte mir selbst dar die Schlüssel: so
ein Mann

diß warlich/ wie ich war/ mit recht verdienen
kan.

[Spaltenumbruch]

59 Virgilius.

Das Mantua hat mir das Lebensliecht gege-
ben.

Ich wurde hochgeehrt in meinem ganzen Le-
ben.

Augustus selbst mir war mit Gnade zuge-
than.

Als der Poeten Fürst wurd ich gesehen an.

60 M. Tullius Cicero.

So lange steht die Welt/ hat keiner sich ge-
funden/

der in Wolredenheit mich hätte überwunden.
Zum Burgermeister-Amt hat Rom mich
selbst erkohrn.

Mein Leben habe ich durch Antons List
verlohrn.

61 Sextus Pompejus.

Eilfte Platte. Dem Vatter schlug ich nach. Augustus mich
bekriegte/

da in Sicilien ich allenthalben siegte.
Ich unterwarfe mir/ mit Ruhm/ dasselbe
Meer:

des Neptuns Sohn zu seyn/ hielt ich vor
hohe Ehr.

62 C. Crispus Sallustius.

Die Kriege/ welche Rom mit dem Jugurtha
führte

und mit dem Catilin, umständlich ich be-
rührte.

Ich war des Cicero ganz abgesagter Feind:
wie solches gar zuklar aus meinen Schriften
scheint.

63 Sappho.

Daß in der Poesie ich treflich viel gethan/
zeigt mancher kluger Geist in seinen Schriften
an.

Die Griechen richteten mir auf ein Seul zu
Ehren.

Solt sich das Weibesvolk nicht zu den
Künsten kehren?

64 Solon.

Viel heilsame Gesetz’ ich den Athenern gabe.
Ich achtete nicht groß Gold/Reichthum/Gut
und Habe.

Man zehlte mich mit recht den weisen Mei-
stern zu.

Als ich das achzigst Jahr erreicht/ gieng ich
zu Ruh.

65 Tatius Sabinus Rex.

Der Romulus und ich lang führten schwere
Kriege.

Das Capitolium mit Listen ich erstiege.
Darauf mich Romulus zum Mit-Regenten
nahm.

Der Ursprung solches Streits vom Jung-
frau-Raub herkam.

<TEI>
  <text xml:id="ta1675">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="1">
            <pb facs="#f0226" xml:id="pb-135" n="[I, Buch 2 (Skulptur), S. 47]"/>
            <cb/>
            <p rendition="#c #aq" xml:id="p0135.1">52 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1399" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4361 http://d-nb.info/gnd/118743058 http://viaf.org/viaf/84036650">Pyrrhus Rex</persName></name>.</p>
            <lg rendition="#c" type="poem">
              <l>Vom <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-215 http://d-nb.info/gnd/118639552 http://viaf.org/viaf/32789834"><hi rendition="#aq">Hercules</hi></persName> hab ich den Ursprung her be-<lb/>
kommen.</l><lb/>
              <l><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-497 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7030329"><hi rendition="#aq">Epirus</hi></placeName> hatte mich zum König angenommen.</l><lb/>
              <l>Den Römern widerstund ich eine lange<lb/>
Zeit:</l><lb/>
              <l>doch endlich schwächten sie mir meine Da-<lb/>
pferkeit.</l><lb/>
            </lg>
            <p rendition="#c #aq" xml:id="p0135.2">53 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1401" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1332 http://d-nb.info/gnd/118683837 http://viaf.org/viaf/54942559">T. Quinctius Flaminius</persName></name>.</p>
            <lg rendition="#c" type="poem">
              <l>Die Griechen richteten mir eine Seule auf:</l><lb/>
              <l>dieweil ich sie befreyt von aller Feinde Hauf.</l><lb/>
              <l>Ein Tempel wurde/ mir zu Ehren/ aufer-<lb/>
bauet/</l><lb/>
              <l>den mit Verehrung oft die Griechen ange-<lb/>
schauet.</l><lb/>
            </lg>
            <p rendition="#c #aq" xml:id="p0135.3">54 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1403" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-548 http://d-nb.info/gnd/118749617 http://viaf.org/viaf/89106867">Romulus Rex</persName></name>.</p>
            <lg rendition="#c" type="poem">
              <l>Es hatte <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName>/ das Haupt und Aug der<lb/>
Welt/ empfangen</l><lb/>
              <l>von mir den ersten Grund. Mein sehnlichstes<lb/>
Verlangen</l><lb/>
              <l>gieng einig nur dahin/ allhier mich groß zu<lb/>
machen.</l><lb/>
              <l>Der Bruder lidt den Tod auf hönisches ver-<lb/>
lachen.</l><lb/>
            </lg>
            <p rendition="#c #aq" xml:id="p0135.4">55 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1405" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1333 http://d-nb.info/gnd/118621769 http://viaf.org/viaf/95161348">Theocritus</persName></name>.</p>
            <lg rendition="#c" type="poem">
              <note place="right">
                <ref target="http://ta.sandrart.net/de/text/112#figure-0112.1">Zehende Platte.</ref>
              </note>
              <l>In schöner Verse-Kunst hab ich mich wolge-<lb/>
übet/</l><lb/>
              <l>der Römische <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-410 http://d-nb.info/gnd/118626574 http://viaf.org/viaf/8194433"><hi rendition="#aq">Virgil</hi></persName> hat überhoch geliebet/</l><lb/>
              <l>was ich geschrieben hab. Die <hi rendition="#aq">Ptolomae</hi>er<lb/>
mir</l><lb/>
              <l>stäts waren zugethan/ als der Gelehrten<lb/>
Zier.</l><lb/>
            </lg>
            <p rendition="#c #aq" xml:id="p0135.5">56 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1407" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-391 http://d-nb.info/gnd/11862234X http://viaf.org/viaf/95161463">Thucydides</persName></name>.</p>
            <lg rendition="#c" type="poem">
              <l>Ich ware von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-25 http://www.geonames.org/264371/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7001393">Athen</placeName>/ und schrieb warhafte<lb/>
Sachen/</l><lb/>
              <l>die mir bis diese Stund ein ewig Denkmal<lb/>
machen.</l><lb/>
              <l><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-891 http://d-nb.info/gnd/118524658 http://viaf.org/viaf/97431686"><hi rendition="#aq">Demosthenes</hi></persName> sehr hoch hielt alle meine<lb/>
Schriften.</l><lb/>
              <l>Die Nachwelt ewig wird mir ein Gedächtnis<lb/>
stiften.</l><lb/>
            </lg>
            <p rendition="#c #aq" xml:id="p0135.6">57 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1409" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-305 http://d-nb.info/gnd/118597248 http://viaf.org/viaf/102862543">Pythagoras</persName></name>.</p>
            <lg rendition="#c" type="poem">
              <l>Wer sich wolt meiner Lehr mit allem ernst er-<lb/>
geben/</l><lb/>
              <l>der muste unter mir fünf ganzer Jahre leben</l><lb/>
              <l>und schweigen allzeit still. Was ich beschrie-<lb/>
ben hab/</l><lb/>
              <l>hält man dem Golde gleich. Ich fand ein<lb/>
schlechtes Grab.</l><lb/>
            </lg>
            <p rendition="#c #aq" xml:id="p0135.7">58 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1411" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1554">Zeno</persName></name>.</p>
            <lg rendition="#c" type="poem">
              <l>Die Sect der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5632">Stoiker</persName> zum Führer mich er-<lb/>
kieste/</l><lb/>
              <l><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-25 http://www.geonames.org/264371/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7001393">Athen</placeName> mich liebwehrt hielt/ aufs freundlichst<lb/>
mich begrüste/</l><lb/>
              <l>und reichte mir selbst dar die Schlüssel: so<lb/>
ein Mann</l><lb/>
              <l>diß warlich/ wie ich war/ mit recht verdienen<lb/>
kan.</l><lb/>
            </lg>
            <cb/>
            <p rendition="#c #aq" xml:id="p0135.8">59 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1413" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-410 http://d-nb.info/gnd/118626574 http://viaf.org/viaf/8194433"><hi rendition="#aq">Virgilius</hi></persName></name>.</p>
            <lg rendition="#c" type="poem">
              <l>Das <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-477 http://www.geonames.org/3174051/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7005879"><hi rendition="#aq">Mantua</hi></placeName> hat mir das Lebensliecht gege-<lb/>
ben.</l><lb/>
              <l>Ich wurde hochgeehrt in meinem ganzen Le-<lb/>
ben.</l><lb/>
              <l><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-316 http://d-nb.info/gnd/118505122 http://viaf.org/viaf/18013086">Augustus</persName> selbst mir war mit Gnade zuge-<lb/>
than.</l><lb/>
              <l>Als der Poeten Fürst wurd ich gesehen an.</l><lb/>
            </lg>
            <p rendition="#c #aq" xml:id="p0135.9">60 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1415" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-344 http://d-nb.info/gnd/118520814 http://viaf.org/viaf/100196617"><hi rendition="#aq">M. Tullius Cicero</hi></persName></name>.</p>
            <lg rendition="#c" type="poem">
              <l>So lange steht die Welt/ hat keiner sich ge-<lb/>
funden/</l><lb/>
              <l>der in Wolredenheit mich hätte überwunden.</l><lb/>
              <l>Zum Burgermeister-Amt hat <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName> mich<lb/>
selbst erkohrn.</l><lb/>
              <l>Mein Leben habe ich durch <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-321 http://d-nb.info/gnd/118503529 http://viaf.org/viaf/88759462">Antons</persName> List<lb/>
verlohrn.</l><lb/>
            </lg>
            <p rendition="#c #aq" xml:id="p0135.10">61 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1417" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1555 http://d-nb.info/gnd/118595652 http://viaf.org/viaf/62341213">Sextus Pompejus</persName></name>.</p>
            <lg rendition="#c" type="poem">
              <note place="right">
                <ref target="http://ta.sandrart.net/de/text/113#figure-0113.1">Eilfte Platte.</ref>
              </note>
              <l>Dem Vatter schlug ich nach. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-316 http://d-nb.info/gnd/118505122 http://viaf.org/viaf/18013086">Augustus</persName> mich<lb/>
bekriegte/</l><lb/>
              <l>da in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-56 http://www.geonames.org/2523118/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7030363">Sicilien</placeName> ich allenthalben siegte.</l><lb/>
              <l>Ich unterwarfe mir/ mit Ruhm/ dasselbe<lb/>
Meer:</l><lb/>
              <l>des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-528 http://d-nb.info/gnd/11952354X http://viaf.org/viaf/8199845"><hi rendition="#aq">Neptuns</hi></persName> Sohn zu seyn/ hielt ich vor<lb/>
hohe Ehr.</l><lb/>
            </lg>
            <p rendition="#c #aq" xml:id="p0135.11">62 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1419" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1334 http://d-nb.info/gnd/118605097 http://viaf.org/viaf/104162705">C. Crispus Sallustius</persName></name>.</p>
            <lg rendition="#c" type="poem">
              <l>Die Kriege/ welche <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName> mit dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1557">Jugurtha</persName><lb/>
führte</l><lb/>
              <l>und mit dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1556 http://d-nb.info/gnd/118668811 http://viaf.org/viaf/84032760"><hi rendition="#aq">Catilin</hi></persName>, umständlich ich be-<lb/>
rührte.</l><lb/>
              <l>Ich war des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-344 http://d-nb.info/gnd/118520814 http://viaf.org/viaf/100196617"><hi rendition="#aq">Cicero</hi></persName> ganz abgesagter Feind:</l><lb/>
              <l>wie solches gar zuklar aus meinen Schriften<lb/>
scheint.</l><lb/>
            </lg>
            <p rendition="#c #aq" xml:id="p0135.12">63 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1424" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-736 http://d-nb.info/gnd/118605534 http://viaf.org/viaf/99891560">Sappho</persName></name>.</p>
            <lg rendition="#c" type="poem">
              <l>Daß in der Poesie ich treflich viel gethan/</l><lb/>
              <l>zeigt mancher kluger Geist in seinen Schriften<lb/>
an.</l><lb/>
              <l>Die Griechen richteten mir auf ein Seul zu<lb/>
Ehren.</l><lb/>
              <l>Solt sich das Weibesvolk nicht zu den<lb/>
Künsten kehren?</l><lb/>
            </lg>
            <p rendition="#c #aq" xml:id="p0135.13">64 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1426" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1335 http://d-nb.info/gnd/118615394 http://viaf.org/viaf/14908273">Solon</persName></name>.</p>
            <lg rendition="#c" type="poem">
              <l>Viel heilsame Gesetz&#x2019; ich den Athenern gabe.</l><lb/>
              <l>Ich achtete nicht groß Gold/Reichthum/Gut<lb/>
und Habe.</l><lb/>
              <l>Man zehlte mich mit recht den weisen Mei-<lb/>
stern zu.</l><lb/>
              <l>Als ich das achzigst Jahr erreicht/ gieng ich<lb/>
zu Ruh.</l><lb/>
            </lg>
            <p rendition="#c #aq" xml:id="p0135.14">65 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1446" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-610">Tatius Sabinus Rex</persName></name>.</p>
            <lg rendition="#c" type="poem">
              <l>Der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-548 http://d-nb.info/gnd/118749617 http://viaf.org/viaf/89106867"><hi rendition="#aq">Romulus</hi></persName> und ich lang führten schwere<lb/>
Kriege.</l><lb/>
              <l>Das <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-191 http://www.geonames.org/3180706/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7006963"><hi rendition="#aq">Capitolium</hi></placeName> mit Listen ich erstiege.</l><lb/>
              <l>Darauf mich <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-548 http://d-nb.info/gnd/118749617 http://viaf.org/viaf/89106867"><hi rendition="#aq">Romulus</hi></persName> zum Mit-<hi rendition="#aq">Regent</hi>en<lb/>
nahm.</l><lb/>
              <l>Der Ursprung solches Streits vom Jung-<lb/>
frau-Raub herkam.</l><lb/>
            </lg>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[I, Buch 2 (Skulptur), S. 47]/0226] 52 Pyrrhus Rex. Vom Hercules hab ich den Ursprung her be- kommen. Epirus hatte mich zum König angenommen. Den Römern widerstund ich eine lange Zeit: doch endlich schwächten sie mir meine Da- pferkeit. 53 T. Quinctius Flaminius. Die Griechen richteten mir eine Seule auf: dieweil ich sie befreyt von aller Feinde Hauf. Ein Tempel wurde/ mir zu Ehren/ aufer- bauet/ den mit Verehrung oft die Griechen ange- schauet. 54 Romulus Rex. Es hatte Rom/ das Haupt und Aug der Welt/ empfangen von mir den ersten Grund. Mein sehnlichstes Verlangen gieng einig nur dahin/ allhier mich groß zu machen. Der Bruder lidt den Tod auf hönisches ver- lachen. 55 Theocritus. In schöner Verse-Kunst hab ich mich wolge- übet/ der Römische Virgil hat überhoch geliebet/ was ich geschrieben hab. Die Ptolomaeer mir stäts waren zugethan/ als der Gelehrten Zier. 56 Thucydides. Ich ware von Athen/ und schrieb warhafte Sachen/ die mir bis diese Stund ein ewig Denkmal machen. Demosthenes sehr hoch hielt alle meine Schriften. Die Nachwelt ewig wird mir ein Gedächtnis stiften. 57 Pythagoras. Wer sich wolt meiner Lehr mit allem ernst er- geben/ der muste unter mir fünf ganzer Jahre leben und schweigen allzeit still. Was ich beschrie- ben hab/ hält man dem Golde gleich. Ich fand ein schlechtes Grab. 58 Zeno. Die Sect der Stoiker zum Führer mich er- kieste/ Athen mich liebwehrt hielt/ aufs freundlichst mich begrüste/ und reichte mir selbst dar die Schlüssel: so ein Mann diß warlich/ wie ich war/ mit recht verdienen kan. 59 Virgilius. Das Mantua hat mir das Lebensliecht gege- ben. Ich wurde hochgeehrt in meinem ganzen Le- ben. Augustus selbst mir war mit Gnade zuge- than. Als der Poeten Fürst wurd ich gesehen an. 60 M. Tullius Cicero. So lange steht die Welt/ hat keiner sich ge- funden/ der in Wolredenheit mich hätte überwunden. Zum Burgermeister-Amt hat Rom mich selbst erkohrn. Mein Leben habe ich durch Antons List verlohrn. 61 Sextus Pompejus. Dem Vatter schlug ich nach. Augustus mich bekriegte/ da in Sicilien ich allenthalben siegte. Ich unterwarfe mir/ mit Ruhm/ dasselbe Meer: des Neptuns Sohn zu seyn/ hielt ich vor hohe Ehr. 62 C. Crispus Sallustius. Die Kriege/ welche Rom mit dem Jugurtha führte und mit dem Catilin, umständlich ich be- rührte. Ich war des Cicero ganz abgesagter Feind: wie solches gar zuklar aus meinen Schriften scheint. 63 Sappho. Daß in der Poesie ich treflich viel gethan/ zeigt mancher kluger Geist in seinen Schriften an. Die Griechen richteten mir auf ein Seul zu Ehren. Solt sich das Weibesvolk nicht zu den Künsten kehren? 64 Solon. Viel heilsame Gesetz’ ich den Athenern gabe. Ich achtete nicht groß Gold/Reichthum/Gut und Habe. Man zehlte mich mit recht den weisen Mei- stern zu. Als ich das achzigst Jahr erreicht/ gieng ich zu Ruh. 65 Tatius Sabinus Rex. Der Romulus und ich lang führten schwere Kriege. Das Capitolium mit Listen ich erstiege. Darauf mich Romulus zum Mit-Regenten nahm. Der Ursprung solches Streits vom Jung- frau-Raub herkam.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Sandrart.net: Bereitstellung der Texttranskription in XML/TEI. (2013-05-21T09:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus sandrart.net entsprechen muss.
Sandrart.net: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2013-05-21T09:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-05-21T09:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Der Zeilenfall wurde nicht übernommen.
  • Bei Worttrennungen am Spalten- oder Seitenumbruch, steht das gesamte Wort auf der vorhergehenden Spalte bzw. Seite.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0101_1675
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0101_1675/226
Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,1. Nürnberg, 1675, S. [I, Buch 2 (Skulptur), S. 47]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0101_1675/226>, abgerufen am 24.11.2024.