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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,1. Nürnberg, 1675.

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[Spaltenumbruch]

39 C. Julius Caesar.

Ich/ Römischer Monarch/ durch Dapferkeit
erlangte

die gröste Herrlichkeit/ daß ich in Purpur
prangte.

Diß konten Cassius und Brutus nicht verko-
chen:

drum auf dem Rathaus ich von ihnen ward
erstochen.

40 M. Junius Brutus.

Des Caesars Hochmut war mir gar zusehr zu-
wider:

Sein Ehr-Geitz/ Tyranney und viel-erworb-
ne Güter

die Rach verdoppelten. Der Cassius und
ich

ihm gaben/ wie bekannt/ bey drey und
zwanzig Stich.

41 Mago & Dionysius Uticensis.

Der Weisheit waren wir höchst-eiferig erge-
ben:

derselben widmeten wir unser ganzes Leben.
Wir kamen überein/ im Lehren/ ganz ge-
nau/

und schrieben allebeyd vom edlen Acker-
bau.

42 Marcellus Augusti Nepos.

In meinem schönen Leib war eine schöne
Seele:

darum die Götter sie aus dieser Erden-Höle
gar bald zu sich versetzt. Augustus selbst
um mich/

als er mich todt zu seyn gehört/ betrübte
sich.

43 C. Marius C. F.

Achte Platte. Ich sahe sauer aus/ man sahe mich nie la-
chen:

Es zeugte mein Gesicht von lauter ernsten
Sachen;

Mißtrauisch war ich stets. Zum Burger-
meister Stand

mich siebenmal erhöht der Römer Mund
und Hand.

44 Numa Rex.

Der Götter Ehr ich mir ließ angelegen seyn:
drum warfen sie auf mich den Ehren-Glanz
und Schein.

Der Städte Königin/ Rom/ mich zum Kö-
nig machte:

daselbst ich alle Ding in gut aufnehmen
brachte.

45 Papinianus & Plautia.

Weil ich dem rechten Recht war sonderlich er-
geben/

und Caracallens That/ der Geten bracht ums
Leben/

[Spaltenumbruch] nicht wolt entschuldigen: schlug man das
Haupt mir ab.

So gehts: Wer recht will thun/ den schiebt
man in das Grab.

46 Perseus Rex.

Die Römer führeten mit mir sehr schweren
Krieg.

Und ob ich gleich erhielt zum öfternmal den
Sieg:

jedoch hat endlich mich Aemilius bezwun-
gen;

mich im Triumf zu sehn/ ists endlich ihm ge-
lungen.

47 Philaeterus.

Nachdem Lisymachusdem Tode ward zur
Beute/

der über Pergamo und dessen Land und
Leute

gar glücklich hat regiert/ kam ich an seine
statt.

Der Himmel war mir gut. Ich starbe Le-
bens satt.

48 Philippus Macedo.

Flaminius im Krieg mir machte viel zu schaf-
fen:

und ob ich gleich hierbey nicht schlaffen ließ die
Waffen/

siegt' er mir dannoch ob. So machetes das
Glück/

das schlägt die Ritter-Faust/ eh mans ge-
denkt/ zurück.

49 Cn. Pompejus Magnus.

Neunte Platte. So oft ich Krieg geführt/ ich siegreich wieder-
kam.

Der ganze Götter-Thor sich meiner stets an-
nahm.

Doch endlich fiel mein Glück: vor Caesarn
must ich weichen/

und durch des Mörders Hand/ aus Hinter-
list/ erbleichen.

50 M. Porcius Cato.

Den weisen hieß man mich/ weil alle meine
Thaten/

auf's klügste angestellt/ auf's treflichste ge-
rahten.

Wer wissen will/ was ich wol vor ein Mann
gewesen/

der kan den Cicero, wann ihm beliebet/ le-
sen.

51 Ptolomaeus Rex.

Egypten muste mir zu den Geboten stehn.
Es pflegte/ was ich that/ mir glücklich auszu-
gehn.

Mein Vatter Juba hat sein Königreich ver-
lohren:

Ich ward im gegentheil zum König aus-
erkohren.

[Spaltenumbruch]

39 C. Julius Caesar.

Ich/ Römischer Monarch/ durch Dapferkeit
erlangte

die gröste Herrlichkeit/ daß ich in Purpur
prangte.

Diß konten Cassius und Brutus nicht verko-
chen:

drum auf dem Rathaus ich von ihnen ward
erstochen.

40 M. Junius Brutus.

Des Caesars Hochmut war mir gar zusehr zu-
wider:

Sein Ehr-Geitz/ Tyranney und viel-erworb-
ne Güter

die Rach verdoppelten. Der Cassius und
ich

ihm gaben/ wie bekannt/ bey drey und
zwanzig Stich.

41 Mago & Dionysius Uticensis.

Der Weisheit waren wir höchst-eiferig erge-
ben:

derselben widmeten wir unser ganzes Leben.
Wir kamen überein/ im Lehren/ ganz ge-
nau/

und schrieben allebeyd vom edlen Acker-
bau.

42 Marcellus Augusti Nepos.

In meinem schönen Leib war eine schöne
Seele:

darum die Götter sie aus dieser Erden-Höle
gar bald zu sich versetzt. Augustus selbst
um mich/

als er mich todt zu seyn gehört/ betrübte
sich.

43 C. Marius C. F.

Achte Platte. Ich sahe sauer aus/ man sahe mich nie la-
chen:

Es zeugte mein Gesicht von lauter ernsten
Sachen;

Mißtrauisch war ich stets. Zum Burger-
meister Stand

mich siebenmal erhöht der Römer Mund
und Hand.

44 Numa Rex.

Der Götter Ehr ich mir ließ angelegen seyn:
drum warfen sie auf mich den Ehren-Glanz
und Schein.

Der Städte Königin/ Rom/ mich zum Kö-
nig machte:

daselbst ich alle Ding in gut aufnehmen
brachte.

45 Papinianus & Plautia.

Weil ich dem rechten Recht war sonderlich er-
geben/

und Caracallens That/ der Geten bracht ums
Leben/

[Spaltenumbruch] nicht wolt entschuldigen: schlug man das
Haupt mir ab.

So gehts: Wer recht will thun/ den schiebt
man in das Grab.

46 Perseus Rex.

Die Römer führeten mit mir sehr schweren
Krieg.

Und ob ich gleich erhielt zum öfternmal den
Sieg:

jedoch hat endlich mich Aemilius bezwun-
gen;

mich im Triumf zu sehn/ ists endlich ihm ge-
lungen.

47 Philaeterus.

Nachdem Lisymachusdem Tode ward zur
Beute/

der über Pergamo und dessen Land und
Leute

gar glücklich hat regiert/ kam ich an seine
statt.

Der Himmel war mir gut. Ich starbe Le-
bens satt.

48 Philippus Macedo.

Flaminius im Krieg mir machte viel zu schaf-
fen:

und ob ich gleich hierbey nicht schlaffen ließ die
Waffen/

siegt’ er mir dannoch ob. So machetes das
Glück/

das schlägt die Ritter-Faust/ eh mans ge-
denkt/ zurück.

49 Cn. Pompejus Magnus.

Neunte Platte. So oft ich Krieg geführt/ ich siegreich wieder-
kam.

Der ganze Götter-Thor sich meiner stets an-
nahm.

Doch endlich fiel mein Glück: vor Caesarn
must ich weichen/

und durch des Mörders Hand/ aus Hinter-
list/ erbleichen.

50 M. Porcius Cato.

Den weisen hieß man mich/ weil alle meine
Thaten/

auf’s klügste angestellt/ auf’s treflichste ge-
rahten.

Wer wissen will/ was ich wol vor ein Mann
gewesen/

der kan den Cicero, wann ihm beliebet/ le-
sen.

51 Ptolomaeus Rex.

Egypten muste mir zu den Geboten stehn.
Es pflegte/ was ich that/ mir glücklich auszu-
gehn.

Mein Vatter Juba hat sein Königreich ver-
lohren:

Ich ward im gegentheil zum König aus-
erkohren.

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[[I, Buch 2 (Skulptur), S. 46]/0225] 39 C. Julius Caesar. Ich/ Römischer Monarch/ durch Dapferkeit erlangte die gröste Herrlichkeit/ daß ich in Purpur prangte. Diß konten Cassius und Brutus nicht verko- chen: drum auf dem Rathaus ich von ihnen ward erstochen. 40 M. Junius Brutus. Des Caesars Hochmut war mir gar zusehr zu- wider: Sein Ehr-Geitz/ Tyranney und viel-erworb- ne Güter die Rach verdoppelten. Der Cassius und ich ihm gaben/ wie bekannt/ bey drey und zwanzig Stich. 41 Mago & Dionysius Uticensis. Der Weisheit waren wir höchst-eiferig erge- ben: derselben widmeten wir unser ganzes Leben. Wir kamen überein/ im Lehren/ ganz ge- nau/ und schrieben allebeyd vom edlen Acker- bau. 42 Marcellus Augusti Nepos. In meinem schönen Leib war eine schöne Seele: darum die Götter sie aus dieser Erden-Höle gar bald zu sich versetzt. Augustus selbst um mich/ als er mich todt zu seyn gehört/ betrübte sich. 43 C. Marius C. F. Ich sahe sauer aus/ man sahe mich nie la- chen: Es zeugte mein Gesicht von lauter ernsten Sachen; Mißtrauisch war ich stets. Zum Burger- meister Stand mich siebenmal erhöht der Römer Mund und Hand. 44 Numa Rex. Der Götter Ehr ich mir ließ angelegen seyn: drum warfen sie auf mich den Ehren-Glanz und Schein. Der Städte Königin/ Rom/ mich zum Kö- nig machte: daselbst ich alle Ding in gut aufnehmen brachte. 45 Papinianus & Plautia. Weil ich dem rechten Recht war sonderlich er- geben/ und Caracallens That/ der Geten bracht ums Leben/ nicht wolt entschuldigen: schlug man das Haupt mir ab. So gehts: Wer recht will thun/ den schiebt man in das Grab. 46 Perseus Rex. Die Römer führeten mit mir sehr schweren Krieg. Und ob ich gleich erhielt zum öfternmal den Sieg: jedoch hat endlich mich Aemilius bezwun- gen; mich im Triumf zu sehn/ ists endlich ihm ge- lungen. 47 Philaeterus. Nachdem Lisymachusdem Tode ward zur Beute/ der über Pergamo und dessen Land und Leute gar glücklich hat regiert/ kam ich an seine statt. Der Himmel war mir gut. Ich starbe Le- bens satt. 48 Philippus Macedo. Flaminius im Krieg mir machte viel zu schaf- fen: und ob ich gleich hierbey nicht schlaffen ließ die Waffen/ siegt’ er mir dannoch ob. So machetes das Glück/ das schlägt die Ritter-Faust/ eh mans ge- denkt/ zurück. 49 Cn. Pompejus Magnus. So oft ich Krieg geführt/ ich siegreich wieder- kam. Der ganze Götter-Thor sich meiner stets an- nahm. Doch endlich fiel mein Glück: vor Caesarn must ich weichen/ und durch des Mörders Hand/ aus Hinter- list/ erbleichen. 50 M. Porcius Cato. Den weisen hieß man mich/ weil alle meine Thaten/ auf’s klügste angestellt/ auf’s treflichste ge- rahten. Wer wissen will/ was ich wol vor ein Mann gewesen/ der kan den Cicero, wann ihm beliebet/ le- sen. 51 Ptolomaeus Rex. Egypten muste mir zu den Geboten stehn. Es pflegte/ was ich that/ mir glücklich auszu- gehn. Mein Vatter Juba hat sein Königreich ver- lohren: Ich ward im gegentheil zum König aus- erkohren.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,1. Nürnberg, 1675, S. [I, Buch 2 (Skulptur), S. 46]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0101_1675/225>, abgerufen am 05.05.2024.