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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,1. Nürnberg, 1675.

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[Spaltenumbruch] Venus, welche mit der rechten Hand sich in etwas zudecket/ mit der linken aber hält sie das bey ihr hangende Gewand: ist alles aus einem Stuck. Venus ist bey den Alten für des Cupido Mutter gehalten/ und darum nackend gemahlt worden/ weil die jenige/ so ihren Anreizungen folgen/ gemeinlich der Liebsten die Geheimnuße ihres Herzens eröffnen/ und viel offentlich treiben/ wovon sie/ daß es von andern gesehen werde/ nicht vermeinen. Vielleicht geschicht es deshalben/ damit ihre Schönheit männiglich bekant werde. Unten auf der Erden/ an selbigem Ort/ ist auch ein Stuck eines Bacchus, ohne Arme.

Rumpf vom Hercule, Auf der rechten Hand ist der allervortrefflichste Rumpf eines nackenden Hercules, der auf einem Stock/ ohne Kopf/ Füß und Arme sitzet; auf dem Piedestal, sind diese Griechische Buchstaben geschrieben: APOLLONIOS NESTOROS AThENAIOS EPOIEI Zu Teutsch mag es heissen: Apollonius Nestor von Athen, hat diß gemacht. Auf der linken Seite/ sitzt eine Frau ohne Kopf und Arme. Man sihet auch/ an dem Maurwerk dieses Lust-Orts herum/ dreyzehen große Mascheren oder Larven in Marmor gehauen.

Mercurius Nach diesem stehet/ in einem Bogen/ ein mit einem Hütlein bedeckter Mercurius, der mit seinem Arm auf einem Stock ruhet: so herrlich/ sonderlich an Augen gebildet/ daß es scheinet/ als ob er die Anschauende ansahe. Mercurius soll Jupiters und der Maja Sohn/ und der Götter-Bot gewesen seyn/ derenthalben ihm auch der Schlangen-Stab und die Flügel an Häupt und Füßen zugeeignet worden. Er wird auch/ für einen Gott der Beredsamkeit und Kaufmannschaft/ gehalten.

und Meleager. Wiederum so befindet sich daselbst/ ein Marmorsteinernes monument, auf dem das Bildnis des Meleagri liget:woran dessen Wild-Schwein-Jagt gar artlich vorgestellt erscheinet. Hierbey ligen In des P Guardia, Curiatius. auch/ ein anticher Kopf/ und andere fragmenta. In des Papsts Guardia, ist die Statua des Curiatii zu sehen.

Am Cesischen Palast vier Statuen/ In des Cesischen Palasts Hof/ sind vier Statuen/ deren erste die von dem Michael Angelo so hoch gelobte Amazonin/ so zwar bekleidet/ aber eine Amazonin/ Apollo, ohne Arme zu sehen. Die andere zur rechten/ wird für einen nackenden Apollo gehalten/ und hat der auch keine Arme. Eben also stehet auch die dritte ohne Arme/ und ist halb bekleidet/ soll eine Sabina,eine von den Sabinischen Frauen seyn: welche vor Alters/ auf Anordnung des Romuli, von den Römern/ vermittelst derselben die Stadt zu vermehren/ geraubet/ und derenthalben ihnen zu Ehren hin und wider Statuen aufgerichtet worden. Die vierte ist die Juno, Juno, in einem Stand/ ob wolte sie fortgehen/ mit Unter- und Obergewand bekleidet: deren Angesicht/ Gewand und Falten/ in Verstand und Warheit alle andere antichen übertreffen. Dannenhero wird solche für eine wahre Lehrschule aller Gewänder geschätzet: wie ich dann aus dieser Ursach/ in meiner lection von den Gewändern und Falten- observationen/ hiervon mit mehrerm erwehnet. Es finden sich/ in diesem Garten/ und ein Springbrunn. noch mehr andere reliquien von vortrefflichen Dingen/ insonderheit ein anticher Springbrunn/[Spaltenumbruch] dessen Schale auf drey Hirsch-Füßen stehet/ und in der Mitten ein Postement, darauf eine Statue des Sileni, mit einer gefüllten Bocks-Haut/ die er unter seinem Arm trägt/ aus deren Oeffnung das Wasser in die besagte Schale springet.

und anders. In der Mitte dieses Hofs/ ist eine in Porfyr gehauene Larve: darein alles Wasser des Hauses und Hofes laufft/ und darvon verschlungen wird. Unter dem Portal des Palastes/ ist der Rumpf eines Fechters/ und darbey ein schlaffender Knab/ an jeder Seule aber/ ein schöner Kopf und allerhand Epitaphien. So stehet auch daselbst ein monument, darauf zween schöne Köpfe gehauen.

Im Garten des Palastes/ Von dannen gehet man in den Garten: darbey stehen 22 antiche Marksteine/ länglicht und viereckicht/ auf deren jedem ein sonderbarer Kopf/ 22 Termini, als ein Faunus, Hermaphrodit, Pompejus, Demosthenes, oder sonst ein Philosophus. Die alte Bildhauer/ haben einen Gott/Terminum genant/ angebetet/ und obgedachter maßen gebildet.

In dem Garten zeigen sich bald vier Stucke: vier Statuen vom Bacchus, als ein Bacchus ohne Kopf/ zu dessen Füßen ein Hund; ferner ein antiches Gefäß auf dreyen Füßen/ mit zierlichem Laubwerk und einem Faunus, Faunus, gezieret/ welcher Wasser ausgiesset; Fürter/ auf einem schönen piedestal, ein stehender nakender Neptunus und Apollo, Neptunus, ohne Arme; Und dann ein nakender trefflich-schöner Apollo, mit der Harffen in der Hand/ auf eine mit zierlichem Laubwerk ausgearbeitete herrliche antiche Base gestellet.

Agrippina, Tieffer in dem Garten stehet auf einer herrlichen Base, eine antich-bekleidete Agrippina, so sonsten ganz/ aber ohne Arme. Diese Agrippina ist die Tochter des M. Agrippae, und der Juliae, Käysers Augusti Tochter: es sind aber sonst noch viele andere Agrippinae gewesen. Auf der Erden bey dieser Statue, ist ein Geschirr von Basso rilievo, herrlich ausgearbeitet.

Pallas, Ferner sihet man auf der rechten Hand dieser Maur/ eine gekleidte und geharnischte Pallas, so Hermaphroditus. überaus schön/ aber ohne Arme. Wiederum ist daselbst der Hermaphroditus, in mehr als Lebensgröße/ der auf einem Stock nackend sitzet/ auser daß er ein Gewand um die Hüfte gewunden hat. Er ist aber ohne Kopf und Arme/ und zu seinen Füßen ist ein gar großer Fuß zu sehen.

Venus, Auserhalb dieses Gartens/ auf der andern linken Seiten/ stehet eine halb-nakende Venus, ohne Kopf und Arme. Darbey ist auch das Bildnis eines Flußes/ der auf einem antichen Gefäß liget.

Roma, überwinderin von Dacien. In dem Eingang dieses Gartens/ auf der rechten Hand/ sitzet auf einem Sessel eine große mit einen Helm bedeckte Statue: die hält in der rechten einen Lorbeerkranz/ in der linken aber einen Dolchen. Dann gleichwie die Alten die Flüße/ also haben sie auch die Städte/ in menschlicher Gestalt/ ausgebildet. In Basso rilievo der base dieser Statue, sitzet die von der Stadt Rom bezwungene Provinz Dacia ganz betrübt/ und den Kopf in der Hand haltend. Nebenzu sind allerhand antiche Siegs-Zeichen/ wie auch zween sehr große und antich-bekleidete Barbarische Könige/ aber ohne Hände/ zu sehen.

[Spaltenumbruch] Venus, welche mit der rechten Hand sich in etwas zudecket/ mit der linken aber hält sie das bey ihr hangende Gewand: ist alles aus einem Stuck. Venus ist bey den Alten für des Cupido Mutter gehalten/ und darum nackend gemahlt worden/ weil die jenige/ so ihren Anreizungen folgen/ gemeinlich der Liebsten die Geheimnuße ihres Herzens eröffnen/ und viel offentlich treiben/ wovon sie/ daß es von andern gesehen werde/ nicht vermeinen. Vielleicht geschicht es deshalben/ damit ihre Schönheit männiglich bekant werde. Unten auf der Erden/ an selbigem Ort/ ist auch ein Stuck eines Bacchus, ohne Arme.

Rumpf vom Hercule, Auf der rechten Hand ist der allervortrefflichste Rumpf eines nackenden Hercules, der auf einem Stock/ ohne Kopf/ Füß und Arme sitzet; auf dem Piedestal, sind diese Griechische Buchstaben geschrieben: ΑΠΟΛΛΩΝΙΟΣ ΝΕΣΤΟΡΟΣ ΑΘΗΝΑΙΟΣ ΕΠΟΙΕΙ Zu Teutsch mag es heissen: Apollonius Nestor von Athen, hat diß gemacht. Auf der linken Seite/ sitzt eine Frau ohne Kopf und Arme. Man sihet auch/ an dem Maurwerk dieses Lust-Orts herum/ dreyzehen große Mascheren oder Larven in Marmor gehauen.

Mercurius Nach diesem stehet/ in einem Bogen/ ein mit einem Hütlein bedeckter Mercurius, der mit seinem Arm auf einem Stock ruhet: so herrlich/ sonderlich an Augen gebildet/ daß es scheinet/ als ob er die Anschauende ansahe. Mercurius soll Jupiters und der Maja Sohn/ und der Götter-Bot gewesen seyn/ derenthalben ihm auch der Schlangen-Stab und die Flügel an Häupt und Füßen zugeeignet worden. Er wird auch/ für einen Gott der Beredsamkeit und Kaufmannschaft/ gehalten.

und Meleager. Wiederum so befindet sich daselbst/ ein Marmorsteinernes monument, auf dem das Bildnis des Meleagri liget:woran dessen Wild-Schwein-Jagt gar artlich vorgestellt erscheinet. Hierbey ligen In des P Guardia, Curiatius. auch/ ein anticher Kopf/ und andere fragmenta. In des Papsts Guardia, ist die Statua des Curiatii zu sehen.

Am Cesischen Palast vier Statuen/ In des Cesischen Palasts Hof/ sind vier Statuen/ deren erste die von dem Michaël Angelo so hoch gelobte Amazonin/ so zwar bekleidet/ aber eine Amazonin/ Apollo, ohne Arme zu sehen. Die andere zur rechten/ wird für einen nackenden Apollo gehalten/ und hat der auch keine Arme. Eben also stehet auch die dritte ohne Arme/ und ist halb bekleidet/ soll eine Sabina,eine von den Sabinischen Frauen seyn: welche vor Alters/ auf Anordnung des Romuli, von den Römern/ vermittelst derselben die Stadt zu vermehren/ geraubet/ und derenthalben ihnen zu Ehren hin und wider Statuen aufgerichtet worden. Die vierte ist die Juno, Juno, in einem Stand/ ob wolte sie fortgehen/ mit Unter- und Obergewand bekleidet: deren Angesicht/ Gewand und Falten/ in Verstand und Warheit alle andere antichen übertreffen. Dannenhero wird solche für eine wahre Lehrschule aller Gewänder geschätzet: wie ich dann aus dieser Ursach/ in meiner lection von den Gewändern und Falten- observationen/ hiervon mit mehrerm erwehnet. Es finden sich/ in diesem Garten/ und ein Springbrunn. noch mehr andere reliquien von vortrefflichen Dingen/ insonderheit ein anticher Springbrunn/[Spaltenumbruch] dessen Schale auf drey Hirsch-Füßen stehet/ und in der Mitten ein Postement, darauf eine Statue des Sileni, mit einer gefüllten Bocks-Haut/ die er unter seinem Arm trägt/ aus deren Oeffnung das Wasser in die besagte Schale springet.

und anders. In der Mitte dieses Hofs/ ist eine in Porfyr gehauene Larve: darein alles Wasser des Hauses und Hofes laufft/ und darvon verschlungen wird. Unter dem Portal des Palastes/ ist der Rumpf eines Fechters/ und darbey ein schlaffender Knab/ an jeder Seule aber/ ein schöner Kopf und allerhand Epitaphien. So stehet auch daselbst ein monument, darauf zween schöne Köpfe gehauen.

Im Garten des Palastes/ Von dannen gehet man in den Garten: darbey stehen 22 antiche Marksteine/ länglicht und viereckicht/ auf deren jedem ein sonderbarer Kopf/ 22 Termini, als ein Faunus, Hermaphrodit, Pompejus, Demosthenes, oder sonst ein Philosophus. Die alte Bildhauer/ haben einen Gott/Terminum genant/ angebetet/ und obgedachter maßen gebildet.

In dem Garten zeigen sich bald vier Stucke: vier Statuen vom Bacchus, als ein Bacchus ohne Kopf/ zu dessen Füßen ein Hund; ferner ein antiches Gefäß auf dreyen Füßen/ mit zierlichem Laubwerk und einem Faunus, Faunus, gezieret/ welcher Wasser ausgiesset; Fürter/ auf einem schönen piedestal, ein stehender nakender Neptunus und Apollo, Neptunus, ohne Arme; Und dann ein nakender trefflich-schöner Apollo, mit der Harffen in der Hand/ auf eine mit zierlichem Laubwerk ausgearbeitete herrliche antiche Base gestellet.

Agrippina, Tieffer in dem Garten stehet auf einer herrlichen Base, eine antich-bekleidete Agrippina, so sonsten ganz/ aber ohne Arme. Diese Agrippina ist die Tochter des M. Agrippae, und der Juliae, Käysers Augusti Tochter: es sind aber sonst noch viele andere Agrippinae gewesen. Auf der Erden bey dieser Statue, ist ein Geschirr von Basso rilievo, herrlich ausgearbeitet.

Pallas, Ferner sihet man auf der rechten Hand dieser Maur/ eine gekleidte und geharnischte Pallas, so Hermaphroditus. überaus schön/ aber ohne Arme. Wiederum ist daselbst der Hermaphroditus, in mehr als Lebensgröße/ der auf einem Stock nackend sitzet/ auser daß er ein Gewand um die Hüfte gewunden hat. Er ist aber ohne Kopf und Arme/ und zu seinen Füßen ist ein gar großer Fuß zu sehen.

Venus, Auserhalb dieses Gartens/ auf der andern linken Seiten/ stehet eine halb-nakende Venus, ohne Kopf und Arme. Darbey ist auch das Bildnis eines Flußes/ der auf einem antichen Gefäß liget.

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            <p><note place="right">und anders.</note> In der Mitte dieses Hofs/ ist eine in Porfyr gehauene Larve: darein alles Wasser des Hauses und Hofes laufft/ und darvon verschlungen wird. Unter dem Portal des Palastes/ ist der Rumpf eines Fechters/ und darbey ein schlaffender Knab/ an jeder Seule aber/ ein schöner Kopf und allerhand <hi rendition="#aq">Epitaphi</hi>en. So stehet auch daselbst ein <hi rendition="#aq">monument,</hi> darauf zween schöne Köpfe gehauen.</p>
            <p><note place="right">Im Garten des Palastes/</note> Von dannen gehet man in den Garten: darbey stehen <hi rendition="#aq">22 antiche</hi> Marksteine/ länglicht und viereckicht/ auf deren jedem ein sonderbarer Kopf/ <note place="right"><hi rendition="#aq">22 Termini</hi>,</note> als ein <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-605 http://d-nb.info/gnd/11892088X http://viaf.org/viaf/74652040">Faunus</persName>,  <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1287 http://d-nb.info/gnd/4242277-2">Hermaphrodit</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-251 http://d-nb.info/gnd/118595636 http://viaf.org/viaf/88739765">Pompejus</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-891 http://d-nb.info/gnd/118524658 http://viaf.org/viaf/97431686">Demosthenes</persName>,</hi> oder sonst ein <hi rendition="#aq">Philosophus</hi>. Die alte Bildhauer/ haben einen Gott/<hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1201">Terminum</persName></hi> genant/ angebetet/ und obgedachter maßen gebildet.</p>
            <p>In dem Garten zeigen sich bald vier Stucke: <note place="right">vier <hi rendition="#aq">Statuen vom <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-133 http://d-nb.info/gnd/118651439 http://viaf.org/viaf/27864934">Bacchus</persName>,</hi></note> als ein <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-133 http://d-nb.info/gnd/118651439 http://viaf.org/viaf/27864934">Bacchus</persName></hi> ohne Kopf/ zu dessen Füßen ein Hund; ferner ein <hi rendition="#aq">antich</hi>es Gefäß auf dreyen Füßen/ mit zierlichem Laubwerk und einem <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-605 http://d-nb.info/gnd/11892088X http://viaf.org/viaf/74652040">Faunus</persName></hi>, <note place="right"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-605 http://d-nb.info/gnd/11892088X http://viaf.org/viaf/74652040">Faunus</persName>,</hi></note> gezieret/ welcher Wasser ausgiesset; Fürter/ auf einem schönen <hi rendition="#aq">piedestal,</hi> ein stehender nakender <note place="right"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-528 http://d-nb.info/gnd/11952354X http://viaf.org/viaf/8199845"><hi rendition="#aq">Neptunus</hi></persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-59 http://d-nb.info/gnd/118503642 http://viaf.org/viaf/3261638"><hi rendition="#aq">Apollo</hi></persName>,</note> <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-528 http://d-nb.info/gnd/11952354X http://viaf.org/viaf/8199845"><hi rendition="#aq">Neptunus</hi></persName>, ohne Arme; Und dann ein nakender trefflich-schöner <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-59 http://d-nb.info/gnd/118503642 http://viaf.org/viaf/3261638"><hi rendition="#aq">Apollo</hi></persName>, mit der Harffen in der Hand/ auf eine mit zierlichem Laubwerk ausgearbeitete herrliche <hi rendition="#aq">antiche Base</hi> gestellet.</p>
            <p><note><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1199 http://d-nb.info/gnd/118501100 http://viaf.org/viaf/15560280">Agrippina</persName>,</hi></note> Tieffer in dem Garten stehet auf einer herrlichen <hi rendition="#aq">Base,</hi> eine <hi rendition="#aq">antich</hi>-bekleidete <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1199 http://d-nb.info/gnd/118501100 http://viaf.org/viaf/15560280"><hi rendition="#aq">Agrippina</hi></persName>, so sonsten ganz/ aber ohne Arme. Diese <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1199 http://d-nb.info/gnd/118501100 http://viaf.org/viaf/15560280"><hi rendition="#aq">Agrippina</hi></persName> ist die Tochter des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-319 http://d-nb.info/gnd/118501097 http://viaf.org/viaf/57405763"><hi rendition="#aq">M. Agrippae</hi></persName>, und der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1226 http://d-nb.info/gnd/118714058 http://viaf.org/viaf/30331640"><hi rendition="#aq">Juliae</hi></persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-316 http://d-nb.info/gnd/118505122 http://viaf.org/viaf/18013086">Käysers <hi rendition="#aq">Augusti</hi></persName> Tochter: es sind aber sonst noch viele andere <hi rendition="#aq">Agrippinae</hi> gewesen. Auf der Erden bey dieser <hi rendition="#aq">Statue,</hi> ist ein Geschirr von <hi rendition="#aq">Basso rilievo,</hi> herrlich ausgearbeitet.</p>
            <p><note><hi rendition="#aq"><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-965 http://arachne.uni-koeln.de/item/objekt/5289" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-295 http://d-nb.info/gnd/118504851 http://viaf.org/viaf/74643725">Pallas</persName></name>,</hi></note><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-965 http://arachne.uni-koeln.de/item/objekt/5289" type="artificialWork">Ferner sihet man auf der rechten Hand dieser Maur/ eine gekleidte und geharnischte <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-295 http://d-nb.info/gnd/118504851 http://viaf.org/viaf/74643725"><hi rendition="#aq">Pallas</hi></persName></name>, so <note place="right"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1287 http://d-nb.info/gnd/4242277-2"><hi rendition="#aq">Hermaphroditus</hi></persName>.</note> überaus schön/ aber ohne Arme. Wiederum ist daselbst der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1287 http://d-nb.info/gnd/4242277-2"><hi rendition="#aq">Hermaphroditus</hi></persName>, in mehr als Lebensgröße/ der auf einem Stock nackend sitzet/ auser daß er ein Gewand um die Hüfte gewunden hat. Er ist aber ohne Kopf und Arme/ und zu seinen Füßen ist ein gar großer Fuß zu sehen.</p>
            <p><note><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-126 http://d-nb.info/gnd/11876800X http://viaf.org/viaf/30332680">Venus</persName>,</hi></note> Auserhalb dieses Gartens/ auf der andern linken Seiten/ stehet eine halb-nakende <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-126 http://d-nb.info/gnd/11876800X http://viaf.org/viaf/30332680"><hi rendition="#aq">Venus</hi>, ohne Kopf und Arme</persName>. Darbey ist auch das Bildnis eines Flußes/ der auf einem <hi rendition="#aq">antich</hi>en Gefäß liget.</p>
            <p><note place="right"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1106 http://d-nb.info/gnd/118602381 http://viaf.org/viaf/52482102">Roma</persName>,</hi> überwinderin von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-288 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7030323"><hi rendition="#aq">Dacien</hi></placeName>.</note> In dem Eingang dieses Gartens/ auf der rechten Hand/ sitzet auf einem Sessel eine große mit einen Helm bedeckte <hi rendition="#aq">Statue</hi>: die hält in der rechten einen Lorbeerkranz/ in der linken aber einen Dolchen. Dann gleichwie die Alten die Flüße/ also haben sie auch die Städte/ in menschlicher Gestalt/ ausgebildet. In <hi rendition="#aq">Basso rilievo</hi> der <hi rendition="#aq">base</hi> dieser <hi rendition="#aq">Statue,</hi> sitzet die von der Stadt <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName> bezwungene Provinz <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-288 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7030323"><hi rendition="#aq">Dacia</hi></placeName> ganz betrübt/ und den Kopf in der Hand haltend. Nebenzu sind allerhand <hi rendition="#aq">antiche</hi> Siegs-Zeichen/ wie auch zween sehr große und <hi rendition="#aq">antich</hi>-bekleidete Barbarische Könige/ aber ohne Hände/ zu sehen.</p>
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[[I, Buch 2 (Skulptur), S. 36]/0215] Venus, welche mit der rechten Hand sich in etwas zudecket/ mit der linken aber hält sie das bey ihr hangende Gewand: ist alles aus einem Stuck. Venus ist bey den Alten für des Cupido Mutter gehalten/ und darum nackend gemahlt worden/ weil die jenige/ so ihren Anreizungen folgen/ gemeinlich der Liebsten die Geheimnuße ihres Herzens eröffnen/ und viel offentlich treiben/ wovon sie/ daß es von andern gesehen werde/ nicht vermeinen. Vielleicht geschicht es deshalben/ damit ihre Schönheit männiglich bekant werde. Unten auf der Erden/ an selbigem Ort/ ist auch ein Stuck eines Bacchus, ohne Arme. Auf der rechten Hand ist der allervortrefflichste Rumpf eines nackenden Hercules, der auf einem Stock/ ohne Kopf/ Füß und Arme sitzet; auf dem Piedestal, sind diese Griechische Buchstaben geschrieben: ΑΠΟΛΛΩΝΙΟΣ ΝΕΣΤΟΡΟΣ ΑΘΗΝΑΙΟΣ ΕΠΟΙΕΙ Zu Teutsch mag es heissen: Apollonius Nestor von Athen, hat diß gemacht. Auf der linken Seite/ sitzt eine Frau ohne Kopf und Arme. Man sihet auch/ an dem Maurwerk dieses Lust-Orts herum/ dreyzehen große Mascheren oder Larven in Marmor gehauen. Rumpf vom Hercule, Nach diesem stehet/ in einem Bogen/ ein mit einem Hütlein bedeckter Mercurius, der mit seinem Arm auf einem Stock ruhet: so herrlich/ sonderlich an Augen gebildet/ daß es scheinet/ als ob er die Anschauende ansahe. Mercurius soll Jupiters und der Maja Sohn/ und der Götter-Bot gewesen seyn/ derenthalben ihm auch der Schlangen-Stab und die Flügel an Häupt und Füßen zugeeignet worden. Er wird auch/ für einen Gott der Beredsamkeit und Kaufmannschaft/ gehalten. Mercurius Wiederum so befindet sich daselbst/ ein Marmorsteinernes monument, auf dem das Bildnis des Meleagri liget:woran dessen Wild-Schwein-Jagt gar artlich vorgestellt erscheinet. Hierbey ligen auch/ ein anticher Kopf/ und andere fragmenta. In des Papsts Guardia, ist die Statua des Curiatii zu sehen. und Meleager. In des P Guardia, Curiatius. In des Cesischen Palasts Hof/ sind vier Statuen/ deren erste die von dem Michaël Angelo so hoch gelobte Amazonin/ so zwar bekleidet/ aber ohne Arme zu sehen. Die andere zur rechten/ wird für einen nackenden Apollo gehalten/ und hat der auch keine Arme. Eben also stehet auch die dritte ohne Arme/ und ist halb bekleidet/ soll eine von den Sabinischen Frauen seyn: welche vor Alters/ auf Anordnung des Romuli, von den Römern/ vermittelst derselben die Stadt zu vermehren/ geraubet/ und derenthalben ihnen zu Ehren hin und wider Statuen aufgerichtet worden. Die vierte ist die Juno, in einem Stand/ ob wolte sie fortgehen/ mit Unter- und Obergewand bekleidet: deren Angesicht/ Gewand und Falten/ in Verstand und Warheit alle andere antichen übertreffen. Dannenhero wird solche für eine wahre Lehrschule aller Gewänder geschätzet: wie ich dann aus dieser Ursach/ in meiner lection von den Gewändern und Falten- observationen/ hiervon mit mehrerm erwehnet. Es finden sich/ in diesem Garten/ noch mehr andere reliquien von vortrefflichen Dingen/ insonderheit ein anticher Springbrunn/ dessen Schale auf drey Hirsch-Füßen stehet/ und in der Mitten ein Postement, darauf eine Statue des Sileni, mit einer gefüllten Bocks-Haut/ die er unter seinem Arm trägt/ aus deren Oeffnung das Wasser in die besagte Schale springet. Am Cesischen Palast vier Statuen/ eine Amazonin/ Apollo, eine Sabina, Juno, und ein Springbrunn. In der Mitte dieses Hofs/ ist eine in Porfyr gehauene Larve: darein alles Wasser des Hauses und Hofes laufft/ und darvon verschlungen wird. Unter dem Portal des Palastes/ ist der Rumpf eines Fechters/ und darbey ein schlaffender Knab/ an jeder Seule aber/ ein schöner Kopf und allerhand Epitaphien. So stehet auch daselbst ein monument, darauf zween schöne Köpfe gehauen. und anders. Von dannen gehet man in den Garten: darbey stehen 22 antiche Marksteine/ länglicht und viereckicht/ auf deren jedem ein sonderbarer Kopf/ als ein Faunus, Hermaphrodit, Pompejus, Demosthenes, oder sonst ein Philosophus. Die alte Bildhauer/ haben einen Gott/Terminum genant/ angebetet/ und obgedachter maßen gebildet. Im Garten des Palastes/ 22 Termini,In dem Garten zeigen sich bald vier Stucke: als ein Bacchus ohne Kopf/ zu dessen Füßen ein Hund; ferner ein antiches Gefäß auf dreyen Füßen/ mit zierlichem Laubwerk und einem Faunus, gezieret/ welcher Wasser ausgiesset; Fürter/ auf einem schönen piedestal, ein stehender nakender Neptunus, ohne Arme; Und dann ein nakender trefflich-schöner Apollo, mit der Harffen in der Hand/ auf eine mit zierlichem Laubwerk ausgearbeitete herrliche antiche Base gestellet. vier Statuen vom Bacchus, Faunus, Neptunus und Apollo,Agrippina, Tieffer in dem Garten stehet auf einer herrlichen Base, eine antich-bekleidete Agrippina, so sonsten ganz/ aber ohne Arme. Diese Agrippina ist die Tochter des M. Agrippae, und der Juliae, Käysers Augusti Tochter: es sind aber sonst noch viele andere Agrippinae gewesen. Auf der Erden bey dieser Statue, ist ein Geschirr von Basso rilievo, herrlich ausgearbeitet. Pallas, Ferner sihet man auf der rechten Hand dieser Maur/ eine gekleidte und geharnischte Pallas, so überaus schön/ aber ohne Arme. Wiederum ist daselbst der Hermaphroditus, in mehr als Lebensgröße/ der auf einem Stock nackend sitzet/ auser daß er ein Gewand um die Hüfte gewunden hat. Er ist aber ohne Kopf und Arme/ und zu seinen Füßen ist ein gar großer Fuß zu sehen. Hermaphroditus.Venus, Auserhalb dieses Gartens/ auf der andern linken Seiten/ stehet eine halb-nakende Venus, ohne Kopf und Arme. Darbey ist auch das Bildnis eines Flußes/ der auf einem antichen Gefäß liget. In dem Eingang dieses Gartens/ auf der rechten Hand/ sitzet auf einem Sessel eine große mit einen Helm bedeckte Statue: die hält in der rechten einen Lorbeerkranz/ in der linken aber einen Dolchen. Dann gleichwie die Alten die Flüße/ also haben sie auch die Städte/ in menschlicher Gestalt/ ausgebildet. In Basso rilievo der base dieser Statue, sitzet die von der Stadt Rom bezwungene Provinz Dacia ganz betrübt/ und den Kopf in der Hand haltend. Nebenzu sind allerhand antiche Siegs-Zeichen/ wie auch zween sehr große und antich-bekleidete Barbarische Könige/ aber ohne Hände/ zu sehen. Roma, überwinderin von Dacien.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,1. Nürnberg, 1675, S. [I, Buch 2 (Skulptur), S. 36]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0101_1675/215>, abgerufen am 28.11.2024.