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Sanders, Daniel: Brief an Moritz Lazarus. Altstrelitz, 29. August 1882.

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wird unter denkenden Vaterlandsfreunden gewiß keine Meinungsverschiedenheit
sein; aber eben so wenig darüber, daß eine wirkliche Einigung und Verständi-
gung nur erzielt werden kann, wenn außer den Vertretern der Schule auch die
der Reichsbehörden, der Schriftsteller, der Buchhändler und der Buchdrucker
(um nur die hauptsächlichst Beteiligten zu nennen) zu Rathe gezogen werden.
Mir scheint es wohl der eingehendsten Besprechung und Bewerthung werth,
ob nicht der Schriftstellertag etwa im Verein mit den Journalisten,
den Buchhändlern und den Buchdruckern in ihrem bezüglichen Vor-
ständen und Vertretern sich in dieser Angelegenheit an
die Vertreter des Reichs und die oberste Reichsbehörde (der
Reichskanzler) zu wenden haben.

Wenn Sie, höchst verehrter Freund, - wie ich wohl annehmen
darf - auf dem Schriftstellertage anwesend sein werden, so möchte ich Sie
eben so freundlich wie dringend ersuchen, auch Ihrerseits diese Sache
zur Sprache zu bringen und zu befürworten. Ihnen brauche ich
nicht zu sagen, daß, selbst wenn man sich eine einseitige Schreib-
weise aufzwingen lassen könnte und wollte, dies doch unmög-
lich einer so grundsatzloses und in sich widerspruchsvolles Mach
werk sein dürfte wie diese amtliche Schulorthographie. Ich erinnere
nur daran, daß danach z.b. geschrieben werden muß
auseinander (als 1 Wort), - aber: bei einander (als 2 Wörter)
miteinander " " " " zu einander " " " pp.

daß der Unterschied zwischen Tau n. und Thau m. durch Tilgung des
h aufgehoben ist, aber nicht der zwischen Ton und Thon u.v.m.

Doch ich will mich nicht in unöthige Einzelheiten

wird unter denkenden Vaterlandsfreunden gewiß keine Meinungsverschiedenheit
sein; aber eben so wenig darüber, daß eine wirkliche Einigung und Verständi-
gung nur erzielt werden kañ, weñ außer den Vertretern der Schule auch die
der Reichsbehörden, der Schriftsteller, der Buchhändler und der Buchdrucker
(um nur die hauptsächlichst Beteiligten zu neñen) zu Rathe gezogen werden.
Mir scheint es wohl der eingehendsten Besprechung und Bewerthung werth,
ob nicht der Schriftstellertag etwa im Verein mit den Journalisten,
den Buchhändlern und den Buchdruckern in ihrem bezüglichen Vor-
ständen und Vertretern sich in dieser Angelegenheit an
die Vertreter des Reichs und die oberste Reichsbehörde (der
Reichskanzler) zu wenden haben.

Weñ Sie, höchst verehrter Freund, – wie ich wohl annehmen
darf – auf dem Schriftstellertage anwesend sein werden, so möchte ich Sie
eben so freundlich wie dringend ersuchen, auch Ihrerseits diese Sache
zur Sprache zu bringen und zu befürworten. Ihnen brauche ich
nicht zu sagen, daß, selbst weñ man sich eine einseitige Schreib-
weise aufzwingen lassen könnte und wollte, dies doch unmög-
lich einer so grundsatzloses und in sich widerspruchsvolles Mach
werk sein dürfte wie diese amtliche Schulorthographie. Ich eriñere
nur daran, daß danach z.b. geschrieben werden muß
auseinander (als 1 Wort), – aber: bei einander (als 2 Wörter)
miteinander 〃 〃 〃 〃 zu einander 〃 〃 〃 pp.

daß der Unterschied zwischen Tau n. und Thau m. durch Tilgung des
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Zitationshilfe: Sanders, Daniel: Brief an Moritz Lazarus. Altstrelitz, 29. August 1882, S. [1v]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sanders_lazarus_1882/2>, abgerufen am 21.11.2024.