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Sanders, Daniel: Brief an Friedrich Hofmann. Altstrelitz, 22. August 1846.

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Geehrtester Herr.



So eben von einer Ferienreise zurückgekehrt, die sich länger
ausgedehnt, als ich es ursprünglich beabsichtigt, sehe ich, daß ich mich
beeilen muß, wenn ich Ihnen noch rechtzeitig Beiträge für
Ihren Weihnachtsbaum zukommen lassen will. Ich wähle deshalb dies
Mal den Weg per Post, da die Buchhändlergelegenheiten so lang-
sam und unsicher sind, zumal mir jetzt daran liegt, mit eignen
Gedichten mehr als bisher ins Publikum zu rücken. Ich sende
Ihnen deshalb auch statt eines Gedichtes ein halbes Dutzend, mit
der freundschaftlich ergebensten Bitte, mir dies Mal ein wenig
mehr Platz in Ihrem Büchlein zu gönnen, da ich die 6 Gedichte
gern als Musterkarte einer spätern Sammlung dem Publikum
vorlegen möchte. Hoffentlich finden Sie keines darunter, das
Ihnen des Platzes unwerth erschienet, mich aber würden Sie durch
die Aufnahme aller, wenn sie irgend möglich ist, sehr verbin-
den. Das erste nicht numerierte Gedicht placieren Sie wohl un-
ter die Kinderlieder oder lassen, wenn es zuviel sein sollte,
dies weg, da mir an dessen Veröffentlichung am wenigsten
liegt. Soviel vom Weihnachtsbaum. Nun noch wenigstens eini-
ge Worte über Ihr "Dialektunternehmen". Wenn Sie mich über
den Erfolg Ihrer bisherigen Bemühungen etwas wissen
ließen, wäre mir das sehr angenehm; von hier aus lässt
sich aber kaum mehr berichten, als daß es mir allerdings
gelungen, bei Einzelnen Sinn und Empfänglichkeit für das Unter-
nehmen zu wecken und mich ihrer Mitwirkung zur Verbreitung
des Werks zu versichern. Aber auch selbst diese Einzelnen
wollen erst etwas sehen, denn der bedächtige Norddeutsche
geht höchst schwer auf etwas ein, was ihm nicht ganz klar

Geehrtester Herr.



So eben von einer Ferienreise zurückgekehrt, die sich länger
ausgedehnt, als ich es ursprünglich beabsichtigt, sehe ich, daß ich mich
beeilen muß, weñ ich Ihnen noch rechtzeitig Beiträge für
Ihren Weihnachtsbaum zukom̃en lassen will. Ich wähle deshalb dies
Mal den Weg per Post, da die Buchhändlergelegenheiten so lang-
sam und unsicher sind, zumal mir jetzt daran liegt, mit eignen
Gedichten mehr als bisher ins Publikum zu rücken. Ich sende
Ihnen deshalb auch statt eines Gedichtes ein halbes Dutzend, mit
der freundschaftlich ergebensten Bitte, mir dies Mal ein wenig
mehr Platz in Ihrem Büchlein zu göñen, da ich die 6 Gedichte
gern als Musterkarte einer spätern Sam̃lung dem Publikum
vorlegen möchte. Hoffentlich finden Sie keines darunter, das
Ihnen des Platzes unwerth erschienet, mich aber würden Sie durch
die Aufnahme aller, weñ sie irgend möglich ist, sehr verbin-
den. Das erste nicht numerierte Gedicht placieren Sie wohl un-
ter die Kinderlieder oder lassen, wẽn es zuviel sein sollte,
dies weg, da mir an dessen Veröffentlichung am wenigsten
liegt. Soviel vom Weihnachtsbaum. Nun noch wenigstens eini-
ge Worte über Ihr „Dialektunternehmen“. Weñ Sie mich über
den Erfolg Ihrer bisherigen Bemühungen etwas wissen
ließen, wäre mir das sehr angenehm; von hier aus lässt
sich aber kaum mehr berichten, als daß es mir allerdings
gelungen, bei Einzelnen Sinn und Empfänglichkeit für das Unter-
nehmen zu wecken und mich ihrer Mitwirkung zur Verbreitung
des Werks zu versichern. Aber auch selbst diese Einzelnen
wollen erst etwas sehen, deñ der bedächtige Norddeutsche
geht höchst schwer auf etwas ein, was ihm nicht ganz klar

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Zitationshilfe: Sanders, Daniel: Brief an Friedrich Hofmann. Altstrelitz, 22. August 1846, S. [1r]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sanders_hofmann_1846/1>, abgerufen am 03.12.2024.