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Sander, Heinrich: Erbauungsbuch zur Beförderung wahrer Gottseligkeit. 3. Aufl. Leipzig, 1785.

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Frömmigkeit des Erlösers.
der Wohlthaten, womit sie umringt sind, zur Buße lo-
cken soll.
(Röm. 2, 4.) Andre werden von Gott ge-
züchtigt, und versäumen doch noch immer die
Gnade Gottes.
(Ebr. 12, 15.) Viele sehen dem Ster-
ben der Jhrigen zu, und entschließen sich doch nicht zu
einem heiligen Wandel und gottseligen Wesen.

([ - 1 Zeichen fehlt] Petr. 3, 11.) Ach, daß wir auch hinzusetzen müssen!
Viele betrüben mit muthwilligen Sünden den Geist
Gottes,
(Ephes. 4, 30.) und öffnen ihr Herz allen irrdi-
schen Lüsten. Sie verläugnen den Herrn, der sie
erkauft hat.
(2 Petr. 2, 1.) Laßt uns umkehren, und
eifriger werden in der Gottesverehrung. Laßt uns alle
von neuem anfangen, und den Herrn flehen, daß sein
Geist reichlich über uns ausgegossen werde. Die Jüng-
linge müssen Männer, die Männer müssen Väter wer-
den im Christenthum. Der Träge hole sich Feuer im
Tempel Gottes, der Sichre erwache auf seinem Polster.
Es trete ab von der Ungerechtigkeit, wer den Na-
men Christi nennt.
(2 Tim. 2, 19.) Weil wir so
große Verheißungen haben.
(2 Cor. 7, 1.) weil wir
so eine stralende Wolke von vollendeten Zeugen um
uns haben,
(Ebr. 12, 1.) so laßt uns auch unsre Se-
ligkeit schaffen mit Furcht und Zittern.
(Philipp.
2, 12.) Der Strom der Zeit rauscht dahin, das Leben
rinnt weg wie Sand, die Farbe verbleicht, die Ver-
gnügungen verlassen uns, die Menschen täuschen uns,
und können uns doch nicht glücklich machen, die Sünde
ist unser Verderben,
(Sprüch. Salom. 14, 34.) nur
allein die Liebe Gottes kann uns vor dem Untergang be-
wahren. Ach, nur allein der Besitz Gottes, und das
Land, wo Tugend und Liebe wohnet!

Man

Frömmigkeit des Erlöſers.
der Wohlthaten, womit ſie umringt ſind, zur Buße lo-
cken ſoll.
(Röm. 2, 4.) Andre werden von Gott ge-
züchtigt, und verſäumen doch noch immer die
Gnade Gottes.
(Ebr. 12, 15.) Viele ſehen dem Ster-
ben der Jhrigen zu, und entſchließen ſich doch nicht zu
einem heiligen Wandel und gottſeligen Weſen.

([ – 1 Zeichen fehlt] Petr. 3, 11.) Ach, daß wir auch hinzuſetzen müſſen!
Viele betrüben mit muthwilligen Sünden den Geiſt
Gottes,
(Epheſ. 4, 30.) und öffnen ihr Herz allen irrdi-
ſchen Lüſten. Sie verläugnen den Herrn, der ſie
erkauft hat.
(2 Petr. 2, 1.) Laßt uns umkehren, und
eifriger werden in der Gottesverehrung. Laßt uns alle
von neuem anfangen, und den Herrn flehen, daß ſein
Geiſt reichlich über uns ausgegoſſen werde. Die Jüng-
linge müſſen Männer, die Männer müſſen Väter wer-
den im Chriſtenthum. Der Träge hole ſich Feuer im
Tempel Gottes, der Sichre erwache auf ſeinem Polſter.
Es trete ab von der Ungerechtigkeit, wer den Na-
men Chriſti nennt.
(2 Tim. 2, 19.) Weil wir ſo
große Verheißungen haben.
(2 Cor. 7, 1.) weil wir
ſo eine ſtralende Wolke von vollendeten Zeugen um
uns haben,
(Ebr. 12, 1.) ſo laßt uns auch unſre Se-
ligkeit ſchaffen mit Furcht und Zittern.
(Philipp.
2, 12.) Der Strom der Zeit rauſcht dahin, das Leben
rinnt weg wie Sand, die Farbe verbleicht, die Ver-
gnügungen verlaſſen uns, die Menſchen täuſchen uns,
und können uns doch nicht glücklich machen, die Sünde
iſt unſer Verderben,
(Sprüch. Salom. 14, 34.) nur
allein die Liebe Gottes kann uns vor dem Untergang be-
wahren. Ach, nur allein der Beſitz Gottes, und das
Land, wo Tugend und Liebe wohnet!

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[114/0120] Frömmigkeit des Erlöſers. der Wohlthaten, womit ſie umringt ſind, zur Buße lo- cken ſoll. (Röm. 2, 4.) Andre werden von Gott ge- züchtigt, und verſäumen doch noch immer die Gnade Gottes. (Ebr. 12, 15.) Viele ſehen dem Ster- ben der Jhrigen zu, und entſchließen ſich doch nicht zu einem heiligen Wandel und gottſeligen Weſen. (_ Petr. 3, 11.) Ach, daß wir auch hinzuſetzen müſſen! Viele betrüben mit muthwilligen Sünden den Geiſt Gottes, (Epheſ. 4, 30.) und öffnen ihr Herz allen irrdi- ſchen Lüſten. Sie verläugnen den Herrn, der ſie erkauft hat. (2 Petr. 2, 1.) Laßt uns umkehren, und eifriger werden in der Gottesverehrung. Laßt uns alle von neuem anfangen, und den Herrn flehen, daß ſein Geiſt reichlich über uns ausgegoſſen werde. Die Jüng- linge müſſen Männer, die Männer müſſen Väter wer- den im Chriſtenthum. Der Träge hole ſich Feuer im Tempel Gottes, der Sichre erwache auf ſeinem Polſter. Es trete ab von der Ungerechtigkeit, wer den Na- men Chriſti nennt. (2 Tim. 2, 19.) Weil wir ſo große Verheißungen haben. (2 Cor. 7, 1.) weil wir ſo eine ſtralende Wolke von vollendeten Zeugen um uns haben, (Ebr. 12, 1.) ſo laßt uns auch unſre Se- ligkeit ſchaffen mit Furcht und Zittern. (Philipp. 2, 12.) Der Strom der Zeit rauſcht dahin, das Leben rinnt weg wie Sand, die Farbe verbleicht, die Ver- gnügungen verlaſſen uns, die Menſchen täuſchen uns, und können uns doch nicht glücklich machen, die Sünde iſt unſer Verderben, (Sprüch. Salom. 14, 34.) nur allein die Liebe Gottes kann uns vor dem Untergang be- wahren. Ach, nur allein der Beſitz Gottes, und das Land, wo Tugend und Liebe wohnet! Man

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Zitationshilfe: Sander, Heinrich: Erbauungsbuch zur Beförderung wahrer Gottseligkeit. 3. Aufl. Leipzig, 1785, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_erbauungsbuch_1785/120>, abgerufen am 22.11.2024.