ihn von der Sohle sich vollsaugen, macht alsdann Cu- bos, die man Kugeln nennt, daraus, aus diesen dün- nen Platten und mit diesen wird die Oefnung durch greu- liches Schlagen verschlossen. Darauf kommt sehr viel an. Die Arbeiter brennen hier nur rohe Stücke von Unschlitt, mit grobem Tocht, keine Lichter.
Die Bergluft und die Reise selber machten uns mü- de und hungrig, aber wir fanden nichts als hartes Brod, Tyroler Fleischknäutel in einer Suppenbrühe, und nicht einen Tropfen Bier. Jeder nimmt nur für sich mit hinauf. Wir tranken also kaltes, frisches Wasser, das im Sommer noch frischer seyn soll.
Den 12ten April. Reise nach Salzburg.
Diese ging über Rottenburg, Mittags war ich in Würgel, und Abends in St. Johanns.
Bemerkungen.
Das Land ist voll Dörfer, Flecken, alter Schlösser, Eisenhämmer, Schmelzöfen etc. Aber fast immer ist die Strasse zu beiden Seiten mit Zäunen und hölzernen Gattern eingefaßt, die gewaltig viel Holz fressen.
Die Dächer in den Dörfern sind hölzern, bestehen aus grossen Schindelstücken, welche die Leute aber nicht einmahl zusammennageln, weil es zu viel kosten würde, sondern sie statt dessen gegen den Wind mit vielen grossen Steinen beschweren.
Das ganze Haus fassen sie mit Beugen von gehaue- nen Holz ein, wodurch kaum etwas Licht und Luft hinein- gelassen wird.
Aus
ihn von der Sohle ſich vollſaugen, macht alsdann Cu- bos, die man Kugeln nennt, daraus, aus dieſen duͤn- nen Platten und mit dieſen wird die Oefnung durch greu- liches Schlagen verſchloſſen. Darauf kommt ſehr viel an. Die Arbeiter brennen hier nur rohe Stuͤcke von Unſchlitt, mit grobem Tocht, keine Lichter.
Die Bergluft und die Reiſe ſelber machten uns muͤ- de und hungrig, aber wir fanden nichts als hartes Brod, Tyroler Fleiſchknaͤutel in einer Suppenbruͤhe, und nicht einen Tropfen Bier. Jeder nimmt nur fuͤr ſich mit hinauf. Wir tranken alſo kaltes, friſches Waſſer, das im Sommer noch friſcher ſeyn ſoll.
Den 12ten April. Reiſe nach Salzburg.
Dieſe ging uͤber Rottenburg, Mittags war ich in Wuͤrgel, und Abends in St. Johanns.
Bemerkungen.
Das Land iſt voll Doͤrfer, Flecken, alter Schloͤſſer, Eiſenhaͤmmer, Schmelzoͤfen ꝛc. Aber faſt immer iſt die Straſſe zu beiden Seiten mit Zaͤunen und hoͤlzernen Gattern eingefaßt, die gewaltig viel Holz freſſen.
Die Daͤcher in den Doͤrfern ſind hoͤlzern, beſtehen aus groſſen Schindelſtuͤcken, welche die Leute aber nicht einmahl zuſammennageln, weil es zu viel koſten wuͤrde, ſondern ſie ſtatt deſſen gegen den Wind mit vielen groſſen Steinen beſchweren.
Das ganze Haus faſſen ſie mit Beugen von gehaue- nen Holz ein, wodurch kaum etwas Licht und Luft hinein- gelaſſen wird.
Aus
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ihn von der Sohle ſich vollſaugen, macht alsdann Cu-
bos, die man Kugeln nennt, daraus, aus dieſen duͤn-
nen Platten und mit dieſen wird die Oefnung durch greu-
liches Schlagen verſchloſſen. Darauf kommt ſehr viel
an. Die Arbeiter brennen hier nur rohe Stuͤcke von
Unſchlitt, mit grobem Tocht, keine Lichter.
Die Bergluft und die Reiſe ſelber machten uns muͤ-
de und hungrig, aber wir fanden nichts als hartes Brod,
Tyroler Fleiſchknaͤutel in einer Suppenbruͤhe, und
nicht einen Tropfen Bier. Jeder nimmt nur fuͤr ſich
mit hinauf. Wir tranken alſo kaltes, friſches Waſſer,
das im Sommer noch friſcher ſeyn ſoll.
Den 12ten April.
Reiſe nach Salzburg.
Dieſe ging uͤber Rottenburg, Mittags war ich in
Wuͤrgel, und Abends in St. Johanns.
Bemerkungen.
Das Land iſt voll Doͤrfer, Flecken, alter Schloͤſſer,
Eiſenhaͤmmer, Schmelzoͤfen ꝛc. Aber faſt immer iſt
die Straſſe zu beiden Seiten mit Zaͤunen und hoͤlzernen
Gattern eingefaßt, die gewaltig viel Holz freſſen.
Die Daͤcher in den Doͤrfern ſind hoͤlzern, beſtehen
aus groſſen Schindelſtuͤcken, welche die Leute aber nicht
einmahl zuſammennageln, weil es zu viel koſten wuͤrde,
ſondern ſie ſtatt deſſen gegen den Wind mit vielen groſſen
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Das ganze Haus faſſen ſie mit Beugen von gehaue-
nen Holz ein, wodurch kaum etwas Licht und Luft hinein-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 456. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/494>, abgerufen am 24.11.2024.
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