nen bedeutenden Beytrag erhalten, deswegen wird auch der Werth derselben in der Döder- leinschen, so wie in der allgemeinen deutschen Bibliothek nicht hoch angegeben, indes kann es den Lesern, für die er dieses Buch verfertigte, we- gen den darin enthaltenen praktischen Stellen im- mer sehr nützlich seyn.
4) Ueber die Vorsehung. Leipzig, 1ster Band 1780. 2ter Band 1781. bey Jacobäer und Sohn. Eine Fortsetzung des Buchs: Nichts von ohngefähr. Wird auch einzeln verkauft. Ein sehr lesbares, und für tausend Leser nützli- ches Buch! Für den Gelehrten und Denker aber ist es doch nicht ganz befriedigend. Er ver- liert sich in mancherlei Digressionen, kommt vom Wege ab, und macht von seinen Kollektaneen einen gar zu häufigen Gebrauch. Beide Bände hätten gar füglich in Einen zusammengeschmolzen werden können, und manche Beweise hätten noch eine größere Schärfe vertragen. Es kömmt mir mit diesem Buche vor, wie mit manchen Predigten, -- bei aller deklamatorischen Weit- läuftigkeit sind sie dennoch zu kurz, was die Hauptsache betrift. Indes wird man immer durch herrliche Stellen, große Gedanken, uner- wartete Anspielungen und interessante Anekdoten
mit
nen bedeutenden Beytrag erhalten, deswegen wird auch der Werth derſelben in der Doͤder- leinſchen, ſo wie in der allgemeinen deutſchen Bibliothek nicht hoch angegeben, indes kann es den Leſern, fuͤr die er dieſes Buch verfertigte, we- gen den darin enthaltenen praktiſchen Stellen im- mer ſehr nuͤtzlich ſeyn.
4) Ueber die Vorſehung. Leipzig, 1ſter Band 1780. 2ter Band 1781. bey Jacobaͤer und Sohn. Eine Fortſetzung des Buchs: Nichts von ohngefaͤhr. Wird auch einzeln verkauft. Ein ſehr lesbares, und fuͤr tauſend Leſer nuͤtzli- ches Buch! Fuͤr den Gelehrten und Denker aber iſt es doch nicht ganz befriedigend. Er ver- liert ſich in mancherlei Digreſſionen, kommt vom Wege ab, und macht von ſeinen Kollektaneen einen gar zu haͤufigen Gebrauch. Beide Baͤnde haͤtten gar fuͤglich in Einen zuſammengeſchmolzen werden koͤnnen, und manche Beweiſe haͤtten noch eine groͤßere Schaͤrfe vertragen. Es koͤmmt mir mit dieſem Buche vor, wie mit manchen Predigten, — bei aller deklamatoriſchen Weit- laͤuftigkeit ſind ſie dennoch zu kurz, was die Hauptſache betrift. Indes wird man immer durch herrliche Stellen, große Gedanken, uner- wartete Anſpielungen und intereſſante Anekdoten
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[XV/0021]
nen bedeutenden Beytrag erhalten, deswegen
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Bibliothek nicht hoch angegeben, indes kann es
den Leſern, fuͤr die er dieſes Buch verfertigte, we-
gen den darin enthaltenen praktiſchen Stellen im-
mer ſehr nuͤtzlich ſeyn.
4) Ueber die Vorſehung. Leipzig, 1ſter
Band 1780. 2ter Band 1781. bey Jacobaͤer und
Sohn. Eine Fortſetzung des Buchs: Nichts
von ohngefaͤhr. Wird auch einzeln verkauft.
Ein ſehr lesbares, und fuͤr tauſend Leſer nuͤtzli-
ches Buch! Fuͤr den Gelehrten und Denker
aber iſt es doch nicht ganz befriedigend. Er ver-
liert ſich in mancherlei Digreſſionen, kommt vom
Wege ab, und macht von ſeinen Kollektaneen
einen gar zu haͤufigen Gebrauch. Beide Baͤnde
haͤtten gar fuͤglich in Einen zuſammengeſchmolzen
werden koͤnnen, und manche Beweiſe haͤtten
noch eine groͤßere Schaͤrfe vertragen. Es koͤmmt
mir mit dieſem Buche vor, wie mit manchen
Predigten, — bei aller deklamatoriſchen Weit-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. XV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/21>, abgerufen am 23.11.2024.
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