blaues, 2. Tische voll; wird jetzt den Antiken gleich ge- schätzt. Aus Meißner Porzellän Thiere, als Füchse, Gänse, Pfauen die ein Rad schlagen etc. Vier Ge- wölber voll indianisches Porzellän. Vasen, halben Man- nes hoch. Orangerietöpfe oder Kübel in schrecklicher Grösse und Menge. Büsten von den Hofnarren Schmiedel und Joseph. Viele tausend Indianische Tassen. 22. Vasen vom König von Preussen gegen ein ander wichtiges Präsent übernommen. Viele tau- send kleine Indianische Fläschchen liegen in den Vasen und waren zur Garnirung bestimmt. Becher, darein man Bäume setzen könnte. Ein Gewölbe voll alt In- dianisches gemahltes Porzellän von unermeßlichem Werth. Indianisches Schlangenporzellän; es sieht von aussen und innen wie gesprungen aus, und ist weis mit feinen rothen Streifen. Schwarzes, violettes, gelbes, seladongrünes Porzellän. AugustIII. zu Pferde mit vielen Figuren, blendend weis aus Meißner Porzel- län: sollte nur Modell *) seyn, kostet 12000. Thaler, und nimmt einen ganzen Tisch ein. Sächsische Male- reien, die jetzt gar nicht mehr gemacht werden. Viele tausend Sächsische Tassen, wovon jede ein eigenes Mo- dell hat. Sächs. und Pohln. Wappen auf Meißner und auf asiatischen Porzellän; König AugustII. lies
sie
*) Es sollte darnach eine Statue in Lebensgrösse aus Meißner Porzellän verfertigt werden: der inzwi- schen ausgebrochene siebenjährige Krieg aber verhin- derte die Ausführung. Das hiergedachte Modell ist von Kändler, der Hofbildhauer und Modellmeister bei der Porzellänmanufaktur war, und 1775. starb. Herausgeber.
blaues, 2. Tiſche voll; wird jetzt den Antiken gleich ge- ſchaͤtzt. Aus Meißner Porzellaͤn Thiere, als Fuͤchſe, Gaͤnſe, Pfauen die ein Rad ſchlagen ꝛc. Vier Ge- woͤlber voll indianiſches Porzellaͤn. Vaſen, halben Man- nes hoch. Orangerietoͤpfe oder Kuͤbel in ſchrecklicher Groͤſſe und Menge. Buͤſten von den Hofnarren Schmiedel und Joſeph. Viele tauſend Indianiſche Taſſen. 22. Vaſen vom Koͤnig von Preuſſen gegen ein ander wichtiges Praͤſent uͤbernommen. Viele tau- ſend kleine Indianiſche Flaͤſchchen liegen in den Vaſen und waren zur Garnirung beſtimmt. Becher, darein man Baͤume ſetzen koͤnnte. Ein Gewoͤlbe voll alt In- dianiſches gemahltes Porzellaͤn von unermeßlichem Werth. Indianiſches Schlangenporzellaͤn; es ſieht von auſſen und innen wie geſprungen aus, und iſt weis mit feinen rothen Streifen. Schwarzes, violettes, gelbes, ſeladongruͤnes Porzellaͤn. AuguſtIII. zu Pferde mit vielen Figuren, blendend weis aus Meißner Porzel- laͤn: ſollte nur Modell *) ſeyn, koſtet 12000. Thaler, und nimmt einen ganzen Tiſch ein. Saͤchſiſche Male- reien, die jetzt gar nicht mehr gemacht werden. Viele tauſend Saͤchſiſche Taſſen, wovon jede ein eigenes Mo- dell hat. Saͤchſ. und Pohln. Wappen auf Meißner und auf aſiatiſchen Porzellaͤn; Koͤnig AuguſtII. lies
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*) Es ſollte darnach eine Statue in Lebensgroͤſſe aus Meißner Porzellaͤn verfertigt werden: der inzwi- ſchen ausgebrochene ſiebenjaͤhrige Krieg aber verhin- derte die Ausfuͤhrung. Das hiergedachte Modell iſt von Kaͤndler, der Hofbildhauer und Modellmeiſter bei der Porzellaͤnmanufaktur war, und 1775. ſtarb. Herausgeber.
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blaues, 2. Tiſche voll; wird jetzt den Antiken gleich ge-
ſchaͤtzt. Aus Meißner Porzellaͤn Thiere, als Fuͤchſe,
Gaͤnſe, Pfauen die ein Rad ſchlagen ꝛc. Vier Ge-
woͤlber voll indianiſches Porzellaͤn. Vaſen, halben Man-
nes hoch. Orangerietoͤpfe oder Kuͤbel in ſchrecklicher
Groͤſſe und Menge. Buͤſten von den Hofnarren
Schmiedel und Joſeph. Viele tauſend Indianiſche
Taſſen. 22. Vaſen vom Koͤnig von Preuſſen gegen
ein ander wichtiges Praͤſent uͤbernommen. Viele tau-
ſend kleine Indianiſche Flaͤſchchen liegen in den Vaſen
und waren zur Garnirung beſtimmt. Becher, darein
man Baͤume ſetzen koͤnnte. Ein Gewoͤlbe voll alt In-
dianiſches gemahltes Porzellaͤn von unermeßlichem
Werth. Indianiſches Schlangenporzellaͤn; es
ſieht von auſſen und innen wie geſprungen aus, und iſt
weis mit feinen rothen Streifen. Schwarzes, violettes,
gelbes, ſeladongruͤnes Porzellaͤn. Auguſt III. zu Pferde
mit vielen Figuren, blendend weis aus Meißner Porzel-
laͤn: ſollte nur Modell *) ſeyn, koſtet 12000. Thaler,
und nimmt einen ganzen Tiſch ein. Saͤchſiſche Male-
reien, die jetzt gar nicht mehr gemacht werden. Viele
tauſend Saͤchſiſche Taſſen, wovon jede ein eigenes Mo-
dell hat. Saͤchſ. und Pohln. Wappen auf Meißner
und auf aſiatiſchen Porzellaͤn; Koͤnig Auguſt II. lies
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*) Es ſollte darnach eine Statue in Lebensgroͤſſe aus
Meißner Porzellaͤn verfertigt werden: der inzwi-
ſchen ausgebrochene ſiebenjaͤhrige Krieg aber verhin-
derte die Ausfuͤhrung. Das hiergedachte Modell iſt
von Kaͤndler, der Hofbildhauer und Modellmeiſter
bei der Porzellaͤnmanufaktur war, und 1775. ſtarb.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/190>, abgerufen am 22.11.2024.
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