Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783.

Bild:
<< vorherige Seite

setzt in Mineral. Belustigungen.) -- Eisenblüthe,
ein schöner Sinter in Eisengruben. -- Ruhliner Stei-
ne, die Henkel in seiner Pyritologie beschrieben. --
Jaspis mit Dendriten aus Norwegen, ein kleines Stück,
aber prächtig! -- Ludus Helmontii, ein eisenhalti-
ger Stein mit Kalkspatadern, aus Bamberg. -- Ei-
ne versteinerte Haliotis. -- Eine versteinerte Porcel-
lana.
-- Holz, inwendig Stein, auswendig noch
Holz. Auswendig Holz, und inwendig Stein. Beide
Stücke sind aus Italien, und bekehren die Ungläubigen.
Ein Stück aus Koburg mit Achatdrusen war auch da-
bei. -- Versteinerte Krebse, vom Petersberge bei
Mastricht. -- Korallenmutter, ein gros Stück un-
ter dem Wasser losgehauen, Vermiculiten, Schwämme.
-- Keratophyton mit Korallensubstanz und Fungi-
tes.
Collini nennt nur das Korallen, was oben zu,
ohne Löcher, roth, derb, und ganz glatt ist; das, meint
er, sei die Charpente, die Tubuli wären nur in der
Crusta, dort sässen die Polypen innen etc. -- Le grand
Guepier
de Mer de l'Amerique,
von Buffon.
sieht wie Pappdeckel aus, und ist voller Löcher. --
Maeandrites, grosse Klumpen, aus Amerika. Lau-
ter Logemens für kleine Thiere. Aufgeschlagen;
an einigen Orten sieht man Couche sur couche.
Die Väter sind unter ihren Kindern begraben. -- Der
bekannte grosse Enkrinit, aus Kirchheim im Wür-
tem
bergischen. -- Ein in Eisenerz verwandelter Echi-
nus.
-- Bohnerz aus Bayern. So nennts Collini;
mir kams aber nicht so vor. -- L'unique des D'Ar-
genoille,
gar gros. -- Meerohren ohne Löcher. --
Wiesel von hiesiger Gegend, fast wie ein Hermelin, weis,
mit schwarzer Schwanzspitze. Wird im Kasten gelblicht.

-- Der

ſetzt in Mineral. Beluſtigungen.) — Eiſenbluͤthe,
ein ſchoͤner Sinter in Eiſengruben. — Ruhliner Stei-
ne, die Henkel in ſeiner Pyritologie beſchrieben. —
Jaspis mit Dendriten aus Norwegen, ein kleines Stuͤck,
aber praͤchtig! — Ludus Helmontii, ein eiſenhalti-
ger Stein mit Kalkſpatadern, aus Bamberg. — Ei-
ne verſteinerte Haliotis. — Eine verſteinerte Porcel-
lana.
— Holz, inwendig Stein, auswendig noch
Holz. Auswendig Holz, und inwendig Stein. Beide
Stuͤcke ſind aus Italien, und bekehren die Unglaͤubigen.
Ein Stuͤck aus Koburg mit Achatdruſen war auch da-
bei. — Verſteinerte Krebſe, vom Petersberge bei
Maſtricht. — Korallenmutter, ein gros Stuͤck un-
ter dem Waſſer losgehauen, Vermiculiten, Schwaͤmme.
Keratophyton mit Korallenſubſtanz und Fungi-
tes.
Collini nennt nur das Korallen, was oben zu,
ohne Loͤcher, roth, derb, und ganz glatt iſt; das, meint
er, ſei die Charpente, die Tubuli waͤren nur in der
Cruſta, dort ſaͤſſen die Polypen innen ꝛc. — Le grand
Guepier
de Mer de l’Amerique,
von Buffon.
ſieht wie Pappdeckel aus, und iſt voller Loͤcher. —
Maeandrites, groſſe Klumpen, aus Amerika. Lau-
ter Logemens fuͤr kleine Thiere. Aufgeſchlagen;
an einigen Orten ſieht man Couche ſur couche.
Die Vaͤter ſind unter ihren Kindern begraben. — Der
bekannte groſſe Enkrinit, aus Kirchheim im Wuͤr-
tem
bergiſchen. — Ein in Eiſenerz verwandelter Echi-
nus.
— Bohnerz aus Bayern. So nennts Collini;
mir kams aber nicht ſo vor. — L’unique des D’Ar-
genoille,
gar gros. — Meerohren ohne Loͤcher. —
Wieſel von hieſiger Gegend, faſt wie ein Hermelin, weis,
mit ſchwarzer Schwanzſpitze. Wird im Kaſten gelblicht.

— Der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0659" n="635"/>
&#x017F;etzt in <hi rendition="#fr">Mineral. Belu&#x017F;tigungen.</hi>) &#x2014; Ei&#x017F;enblu&#x0364;the,<lb/>
ein &#x017F;cho&#x0364;ner Sinter in Ei&#x017F;engruben. &#x2014; <hi rendition="#fr">Ruh</hi>liner Stei-<lb/>
ne, die <hi rendition="#fr">Henkel</hi> in &#x017F;einer <hi rendition="#fr">Pyritologie</hi> be&#x017F;chrieben. &#x2014;<lb/>
Jaspis mit Dendriten aus <hi rendition="#fr">Norwegen,</hi> ein kleines Stu&#x0364;ck,<lb/>
aber pra&#x0364;chtig! &#x2014; <hi rendition="#aq">Ludus <hi rendition="#i">Helmontii,</hi></hi> ein ei&#x017F;enhalti-<lb/>
ger Stein mit Kalk&#x017F;patadern, aus <hi rendition="#fr">Bamberg.</hi> &#x2014; Ei-<lb/>
ne ver&#x017F;teinerte <hi rendition="#aq">Haliotis.</hi> &#x2014; Eine ver&#x017F;teinerte <hi rendition="#aq">Porcel-<lb/>
lana.</hi> &#x2014; Holz, inwendig Stein, auswendig noch<lb/>
Holz. Auswendig Holz, und inwendig Stein. Beide<lb/>
Stu&#x0364;cke &#x017F;ind aus <hi rendition="#fr">Italien,</hi> und bekehren die Ungla&#x0364;ubigen.<lb/>
Ein Stu&#x0364;ck aus <hi rendition="#fr">Koburg</hi> mit Achatdru&#x017F;en war auch da-<lb/>
bei. &#x2014; Ver&#x017F;teinerte Kreb&#x017F;e, vom <hi rendition="#fr">Petersberge</hi> bei<lb/><hi rendition="#fr">Ma&#x017F;tricht. &#x2014; Korallenmutter,</hi> ein gros Stu&#x0364;ck un-<lb/>
ter dem Wa&#x017F;&#x017F;er losgehauen, Vermiculiten, Schwa&#x0364;mme.<lb/>
&#x2014; <hi rendition="#aq">Keratophyton</hi> mit Korallen&#x017F;ub&#x017F;tanz und <hi rendition="#aq">Fungi-<lb/>
tes.</hi> <hi rendition="#fr">Collini</hi> nennt nur das Korallen, was oben zu,<lb/>
ohne Lo&#x0364;cher, roth, derb, und ganz glatt i&#x017F;t; das, meint<lb/>
er, &#x017F;ei die <hi rendition="#aq">Charpente,</hi> die <hi rendition="#aq">Tubuli</hi> wa&#x0364;ren nur in der<lb/><hi rendition="#aq">Cru&#x017F;ta,</hi> dort &#x017F;a&#x0364;&#x017F;&#x017F;en die Polypen innen &#xA75B;c. &#x2014; <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Le grand<lb/>
Guepier</hi> de Mer de l&#x2019;<hi rendition="#i">Amerique,</hi></hi> von <hi rendition="#fr">Buffon.</hi><lb/>
&#x017F;ieht wie Pappdeckel aus, und i&#x017F;t voller Lo&#x0364;cher. &#x2014;<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Maeandrites,</hi></hi> gro&#x017F;&#x017F;e Klumpen, aus <hi rendition="#fr">Amerika.</hi> Lau-<lb/>
ter <hi rendition="#aq">Logemens</hi> fu&#x0364;r kleine Thiere. Aufge&#x017F;chlagen;<lb/>
an einigen Orten &#x017F;ieht man <hi rendition="#aq">Couche &#x017F;ur couche.</hi><lb/>
Die Va&#x0364;ter &#x017F;ind unter ihren Kindern begraben. &#x2014; Der<lb/>
bekannte gro&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#fr">Enkrinit,</hi> aus <hi rendition="#fr">Kirchheim</hi> im <hi rendition="#fr">Wu&#x0364;r-<lb/>
tem</hi>bergi&#x017F;chen. &#x2014; Ein in Ei&#x017F;enerz verwandelter <hi rendition="#aq">Echi-<lb/>
nus.</hi> &#x2014; Bohnerz aus <hi rendition="#fr">Bayern.</hi> So nennts <hi rendition="#fr">Collini;</hi><lb/>
mir kams aber nicht &#x017F;o vor. &#x2014; <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L&#x2019;unique</hi></hi> des D&#x2019;<hi rendition="#fr">Ar-<lb/>
genoille,</hi> gar gros. &#x2014; Meerohren ohne Lo&#x0364;cher. &#x2014;<lb/>
Wie&#x017F;el von hie&#x017F;iger Gegend, fa&#x017F;t wie ein Hermelin, weis,<lb/>
mit &#x017F;chwarzer Schwanz&#x017F;pitze. Wird im Ka&#x017F;ten gelblicht.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x2014; Der</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[635/0659] ſetzt in Mineral. Beluſtigungen.) — Eiſenbluͤthe, ein ſchoͤner Sinter in Eiſengruben. — Ruhliner Stei- ne, die Henkel in ſeiner Pyritologie beſchrieben. — Jaspis mit Dendriten aus Norwegen, ein kleines Stuͤck, aber praͤchtig! — Ludus Helmontii, ein eiſenhalti- ger Stein mit Kalkſpatadern, aus Bamberg. — Ei- ne verſteinerte Haliotis. — Eine verſteinerte Porcel- lana. — Holz, inwendig Stein, auswendig noch Holz. Auswendig Holz, und inwendig Stein. Beide Stuͤcke ſind aus Italien, und bekehren die Unglaͤubigen. Ein Stuͤck aus Koburg mit Achatdruſen war auch da- bei. — Verſteinerte Krebſe, vom Petersberge bei Maſtricht. — Korallenmutter, ein gros Stuͤck un- ter dem Waſſer losgehauen, Vermiculiten, Schwaͤmme. — Keratophyton mit Korallenſubſtanz und Fungi- tes. Collini nennt nur das Korallen, was oben zu, ohne Loͤcher, roth, derb, und ganz glatt iſt; das, meint er, ſei die Charpente, die Tubuli waͤren nur in der Cruſta, dort ſaͤſſen die Polypen innen ꝛc. — Le grand Guepier de Mer de l’Amerique, von Buffon. ſieht wie Pappdeckel aus, und iſt voller Loͤcher. — Maeandrites, groſſe Klumpen, aus Amerika. Lau- ter Logemens fuͤr kleine Thiere. Aufgeſchlagen; an einigen Orten ſieht man Couche ſur couche. Die Vaͤter ſind unter ihren Kindern begraben. — Der bekannte groſſe Enkrinit, aus Kirchheim im Wuͤr- tembergiſchen. — Ein in Eiſenerz verwandelter Echi- nus. — Bohnerz aus Bayern. So nennts Collini; mir kams aber nicht ſo vor. — L’unique des D’Ar- genoille, gar gros. — Meerohren ohne Loͤcher. — Wieſel von hieſiger Gegend, faſt wie ein Hermelin, weis, mit ſchwarzer Schwanzſpitze. Wird im Kaſten gelblicht. — Der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/659
Zitationshilfe: Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 635. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/659>, abgerufen am 28.04.2024.