14) Die Treue. Eine weibliche Figur mit einem redlichen offenen Gesicht, hat ein Herz in der Hand, und einen Hund bei sich.
15) Le Bain d'Apollon. -- Auf der Seite lin- ker Hand ist alles mit Bouillons d'eau überhäuft. Apollo sitzt; 3. Nymphen sind auf der einen, 3. auf der andern Seite; und darneben Gruppen von Pferden etc. Franz Girardon hat dieses vortrefliche Kunstwerk ver- fertigt. Alles steht unter chinesischen Häuschen.
Wallfische mit einem breiten Kopf und einem Fisch- körper, oben und unten mit breiten Schuppen, Rücken- flossen über den ganzen Leib hin etc. und viele solche Al- bernheiten, welche die Natur nicht kennt, kommen hier doch mit unter vor.
La Machine de Marly besah ich heute auch noch. Sie ist eine der grösten Merkwürdigkeiten in dieser Ge- gend. Der Weg von Versailles dahin ist die schönste angenehmste Allee. Ohngefehr eine kleine halbe Stun- de vor Marly haussen, ist in der Seine die kostbare prächtige Maschine erbaut, die das Wasser heraufschöpft.
Es sind 14. grosse Räder da, davon jedes 36. Fuß hoch ist und 107. Schuh im Umkreis hat. Sie gehen nicht über den ganzen Fluß hinüber, machen aber ein grosses Werk zusammen aus, das sich von weitem schon ankündigt; nur wundern sich die Fremden, daß es nicht bedeckt ist. Die Räder sind alle von einander abgeson- dert. Von jedem fällt oben ein beständiger Staubregen herab, der, wenn die Sonne drein scheint, die schönsten Regenboden bildet. Diese schöpfen das Wasser in Pum- pen mit Ventilen, die das Wasser selber öfnet und ver-
schliest.
14) Die Treue. Eine weibliche Figur mit einem redlichen offenen Geſicht, hat ein Herz in der Hand, und einen Hund bei ſich.
15) Le Bain d’Apollon. — Auf der Seite lin- ker Hand iſt alles mit Bouillons d’eau uͤberhaͤuft. Apollo ſitzt; 3. Nymphen ſind auf der einen, 3. auf der andern Seite; und darneben Gruppen von Pferden ꝛc. Franz Girardon hat dieſes vortrefliche Kunſtwerk ver- fertigt. Alles ſteht unter chineſiſchen Haͤuschen.
Wallfiſche mit einem breiten Kopf und einem Fiſch- koͤrper, oben und unten mit breiten Schuppen, Ruͤcken- floſſen uͤber den ganzen Leib hin ꝛc. und viele ſolche Al- bernheiten, welche die Natur nicht kennt, kommen hier doch mit unter vor.
La Machine de Marly beſah ich heute auch noch. Sie iſt eine der groͤſten Merkwuͤrdigkeiten in dieſer Ge- gend. Der Weg von Verſailles dahin iſt die ſchoͤnſte angenehmſte Allee. Ohngefehr eine kleine halbe Stun- de vor Marly hauſſen, iſt in der Seine die koſtbare praͤchtige Maſchine erbaut, die das Waſſer heraufſchoͤpft.
Es ſind 14. groſſe Raͤder da, davon jedes 36. Fuß hoch iſt und 107. Schuh im Umkreis hat. Sie gehen nicht uͤber den ganzen Fluß hinuͤber, machen aber ein groſſes Werk zuſammen aus, das ſich von weitem ſchon ankuͤndigt; nur wundern ſich die Fremden, daß es nicht bedeckt iſt. Die Raͤder ſind alle von einander abgeſon- dert. Von jedem faͤllt oben ein beſtaͤndiger Staubregen herab, der, wenn die Sonne drein ſcheint, die ſchoͤnſten Regenboden bildet. Dieſe ſchoͤpfen das Waſſer in Pum- pen mit Ventilen, die das Waſſer ſelber oͤfnet und ver-
ſchlieſt.
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14) Die Treue. Eine weibliche Figur mit einem
redlichen offenen Geſicht, hat ein Herz in der Hand, und
einen Hund bei ſich.
15) Le Bain d’Apollon. — Auf der Seite lin-
ker Hand iſt alles mit Bouillons d’eau uͤberhaͤuft.
Apollo ſitzt; 3. Nymphen ſind auf der einen, 3. auf der
andern Seite; und darneben Gruppen von Pferden ꝛc.
Franz Girardon hat dieſes vortrefliche Kunſtwerk ver-
fertigt. Alles ſteht unter chineſiſchen Haͤuschen.
Wallfiſche mit einem breiten Kopf und einem Fiſch-
koͤrper, oben und unten mit breiten Schuppen, Ruͤcken-
floſſen uͤber den ganzen Leib hin ꝛc. und viele ſolche Al-
bernheiten, welche die Natur nicht kennt, kommen hier
doch mit unter vor.
La Machine de Marly beſah ich heute auch noch.
Sie iſt eine der groͤſten Merkwuͤrdigkeiten in dieſer Ge-
gend. Der Weg von Verſailles dahin iſt die ſchoͤnſte
angenehmſte Allee. Ohngefehr eine kleine halbe Stun-
de vor Marly hauſſen, iſt in der Seine die koſtbare
praͤchtige Maſchine erbaut, die das Waſſer heraufſchoͤpft.
Es ſind 14. groſſe Raͤder da, davon jedes 36. Fuß
hoch iſt und 107. Schuh im Umkreis hat. Sie gehen
nicht uͤber den ganzen Fluß hinuͤber, machen aber ein
groſſes Werk zuſammen aus, das ſich von weitem ſchon
ankuͤndigt; nur wundern ſich die Fremden, daß es nicht
bedeckt iſt. Die Raͤder ſind alle von einander abgeſon-
dert. Von jedem faͤllt oben ein beſtaͤndiger Staubregen
herab, der, wenn die Sonne drein ſcheint, die ſchoͤnſten
Regenboden bildet. Dieſe ſchoͤpfen das Waſſer in Pum-
pen mit Ventilen, die das Waſſer ſelber oͤfnet und ver-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/327>, abgerufen am 23.11.2024.
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