fand ich an ihm, er trug ein blaßblaues Ueberschlägelchen und einen Hut ohne Krempe, den er auch im Zimmer auf- setzte. Ich sah hier folgende Merkwürdigkeiten:
Im Naturalienkabinet, das in einigen kleinen Zimmern, in Glasschränken wohl konservirt stand: 1) Ei- dechsen mit 5. Zähen vorne und hinten; eine mit gezäh- neltem Schwanz zu beiden Seiten, auch Lezards ecail- les. 2) Pennatula. Zum erstenmahl in meinem Leben nahm ich mit innerm Gefühl der Allmacht Gottes diesen kostbaren Naturkörper in die Hand. Es waren 2. Exem- plare da, eins grösser und röthlich, eins kleiner und weis. Der Stiel war vertrocknet, das übrige sah völlig dem Vexillo pennae gleich. 3) Den Admiral, Vice- admiral, Orangeadmiral. Die wahre (sehr klein) und die falsche Wendeltreppe. Eine Madrepore auf einer Arche Noä. Die Ebräische Muschel, es waren schwarze krumme Striche, etwa wie schnell geschriebene Resch aussehen würden, viele Reihen übereinander. Bonnet de Dragon (s. D'Argenville) die sehr selten sind. 4) Macon, ein so schwache Coquille, daß sie kleine Steine, Cailloux, etc. an sich anklebt, um sich zu befestigen; eine andre Art, wo kleine Conchyl. andrer Art angeklebt waren. 5) Merkwürdige Versteinerungen von Muscheln, bivalves, die auf einander paßten, wenn man die obere Hälfte wegnahm. Und auf der obern saß wieder eine andre von eben der Art, aber kleiner, da man auch die obere Hälfte abheben, und in alle Zähne wieder einsetzen konte. 6) Viele sonderbare Schwämme, gros- se Stücke von Madrep. Millep. 7) Einige violette, blaue Muscheln, auch violette Stücke von Seekörpern an andern. 8) Tubularia, les Orgues, gar gros
und
fand ich an ihm, er trug ein blaßblaues Ueberſchlaͤgelchen und einen Hut ohne Krempe, den er auch im Zimmer auf- ſetzte. Ich ſah hier folgende Merkwuͤrdigkeiten:
Im Naturalienkabinet, das in einigen kleinen Zimmern, in Glasſchraͤnken wohl konſervirt ſtand: 1) Ei- dechſen mit 5. Zaͤhen vorne und hinten; eine mit gezaͤh- neltem Schwanz zu beiden Seiten, auch Lezards ecail- lés. 2) Pennatula. Zum erſtenmahl in meinem Leben nahm ich mit innerm Gefuͤhl der Allmacht Gottes dieſen koſtbaren Naturkoͤrper in die Hand. Es waren 2. Exem- plare da, eins groͤſſer und roͤthlich, eins kleiner und weis. Der Stiel war vertrocknet, das uͤbrige ſah voͤllig dem Vexillo pennae gleich. 3) Den Admiral, Vice- admiral, Orangeadmiral. Die wahre (ſehr klein) und die falſche Wendeltreppe. Eine Madrepore auf einer Arche Noaͤ. Die Ebraͤiſche Muſchel, es waren ſchwarze krumme Striche, etwa wie ſchnell geſchriebene Reſch ausſehen wuͤrden, viele Reihen uͤbereinander. Bonnet de Dragon (ſ. D’Argenville) die ſehr ſelten ſind. 4) Macon, ein ſo ſchwache Coquille, daß ſie kleine Steine, Cailloux, ꝛc. an ſich anklebt, um ſich zu befeſtigen; eine andre Art, wo kleine Conchyl. andrer Art angeklebt waren. 5) Merkwuͤrdige Verſteinerungen von Muſcheln, bivalves, die auf einander paßten, wenn man die obere Haͤlfte wegnahm. Und auf der obern ſaß wieder eine andre von eben der Art, aber kleiner, da man auch die obere Haͤlfte abheben, und in alle Zaͤhne wieder einſetzen konte. 6) Viele ſonderbare Schwaͤmme, groſ- ſe Stuͤcke von Madrep. Millep. 7) Einige violette, blaue Muſcheln, auch violette Stuͤcke von Seekoͤrpern an andern. 8) Tubularia, les Orgues, gar gros
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fand ich an ihm, er trug ein blaßblaues Ueberſchlaͤgelchen
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ſetzte. Ich ſah hier folgende Merkwuͤrdigkeiten:
Im Naturalienkabinet, das in einigen kleinen
Zimmern, in Glasſchraͤnken wohl konſervirt ſtand: 1) Ei-
dechſen mit 5. Zaͤhen vorne und hinten; eine mit gezaͤh-
neltem Schwanz zu beiden Seiten, auch Lezards ecail-
lés. 2) Pennatula. Zum erſtenmahl in meinem Leben
nahm ich mit innerm Gefuͤhl der Allmacht Gottes dieſen
koſtbaren Naturkoͤrper in die Hand. Es waren 2. Exem-
plare da, eins groͤſſer und roͤthlich, eins kleiner und weis.
Der Stiel war vertrocknet, das uͤbrige ſah voͤllig dem
Vexillo pennae gleich. 3) Den Admiral, Vice-
admiral, Orangeadmiral. Die wahre (ſehr klein)
und die falſche Wendeltreppe. Eine Madrepore auf
einer Arche Noaͤ. Die Ebraͤiſche Muſchel, es waren
ſchwarze krumme Striche, etwa wie ſchnell geſchriebene
Reſch ausſehen wuͤrden, viele Reihen uͤbereinander.
Bonnet de Dragon (ſ. D’Argenville) die ſehr ſelten
ſind. 4) Macon, ein ſo ſchwache Coquille, daß ſie
kleine Steine, Cailloux, ꝛc. an ſich anklebt, um ſich zu
befeſtigen; eine andre Art, wo kleine Conchyl. andrer Art
angeklebt waren. 5) Merkwuͤrdige Verſteinerungen
von Muſcheln, bivalves, die auf einander paßten, wenn
man die obere Haͤlfte wegnahm. Und auf der obern ſaß
wieder eine andre von eben der Art, aber kleiner, da man
auch die obere Haͤlfte abheben, und in alle Zaͤhne wieder
einſetzen konte. 6) Viele ſonderbare Schwaͤmme, groſ-
ſe Stuͤcke von Madrep. Millep. 7) Einige violette,
blaue Muſcheln, auch violette Stuͤcke von Seekoͤrpern
an andern. 8) Tubularia, les Orgues, gar gros
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/149>, abgerufen am 18.12.2024.
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