diesem Motor auf je zwei Umdrehungen des Schwungrades eine Explosion. Die Viertaktmotoren, welche, inzwischen mit besonderen Abänderungen auch von anderen hervorragenden Maschinenfabriken gebaut werden, stehen im Gegensatze zu den sogenannten Zweitakt- motoren, bei denen auf jede einzelne Umdrehung des Schwungrades eine Explosion entfällt. Letztere sind jedoch bei weitem weniger verbreitet.
Die Wirkungsweise des neuen Ottoschen Motors beruht auf folgenden vier auf einander folgenden Phasen des Arbeitsganges:
I.Die Saugeperiode: Der Kolben saugt ein Gemisch von Gas und atmosphärischer Luft an.
II.Die Kompressionsperiode: Der Kolben komprimiert das angesaugte Gemisch von Gas und atmosphärischer Luft.
III.Die Arbeitsperiode: Bei der Lage des Kolbens im toten Punkte erfolgt die Zündung des Gemisches und der Kolben wird arbeitsleistend zurückgetrieben.
IV.Die Ausblaseperiode: Der Kolben treibt die Verbrennungs- und Explosionsgase aus dem Cylinder hinaus.
Zur Ermöglichung dieses Arbeitsganges, bei welchem das Schwung- rad während der Perioden I, II und IV die Bewegung des Kolbens zu bewirken hat, dient ein an der Hinterseite des Cylinders angeordneter
[Abbildung]
Fig. 87.
Zündvorrichtung von Ottos neuem Motor
Schieber mit Zündvorrichtung, welcher durch eine mit der Längsachse des Motors parallel liegende Steuerungswelle, die ihren Antrieb von der Schwungradwelle durch Kegelräder empfängt, in Thätigkeit gesetzt wird.
Das Buch der Erfindungen. 8
Die Gas- und Petroleum-Motoren.
dieſem Motor auf je zwei Umdrehungen des Schwungrades eine Exploſion. Die Viertaktmotoren, welche, inzwiſchen mit beſonderen Abänderungen auch von anderen hervorragenden Maſchinenfabriken gebaut werden, ſtehen im Gegenſatze zu den ſogenannten Zweitakt- motoren, bei denen auf jede einzelne Umdrehung des Schwungrades eine Exploſion entfällt. Letztere ſind jedoch bei weitem weniger verbreitet.
Die Wirkungsweiſe des neuen Ottoſchen Motors beruht auf folgenden vier auf einander folgenden Phaſen des Arbeitsganges:
I.Die Saugeperiode: Der Kolben ſaugt ein Gemiſch von Gas und atmoſphäriſcher Luft an.
II.Die Kompreſſionsperiode: Der Kolben komprimiert das angeſaugte Gemiſch von Gas und atmoſphäriſcher Luft.
III.Die Arbeitsperiode: Bei der Lage des Kolbens im toten Punkte erfolgt die Zündung des Gemiſches und der Kolben wird arbeitsleiſtend zurückgetrieben.
IV.Die Ausblaſeperiode: Der Kolben treibt die Verbrennungs- und Exploſionsgaſe aus dem Cylinder hinaus.
Zur Ermöglichung dieſes Arbeitsganges, bei welchem das Schwung- rad während der Perioden I, II und IV die Bewegung des Kolbens zu bewirken hat, dient ein an der Hinterſeite des Cylinders angeordneter
[Abbildung]
Fig. 87.
Zündvorrichtung von Ottos neuem Motor
Schieber mit Zündvorrichtung, welcher durch eine mit der Längsachſe des Motors parallel liegende Steuerungswelle, die ihren Antrieb von der Schwungradwelle durch Kegelräder empfängt, in Thätigkeit geſetzt wird.
Das Buch der Erfindungen. 8
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Die Gas- und Petroleum-Motoren.
dieſem Motor auf je zwei Umdrehungen des Schwungrades eine
Exploſion. Die Viertaktmotoren, welche, inzwiſchen mit beſonderen
Abänderungen auch von anderen hervorragenden Maſchinenfabriken
gebaut werden, ſtehen im Gegenſatze zu den ſogenannten Zweitakt-
motoren, bei denen auf jede einzelne Umdrehung des Schwungrades eine
Exploſion entfällt. Letztere ſind jedoch bei weitem weniger verbreitet.
Die Wirkungsweiſe des neuen Ottoſchen Motors beruht auf
folgenden vier auf einander folgenden Phaſen des Arbeitsganges:
I. Die Saugeperiode: Der Kolben ſaugt ein Gemiſch von
Gas und atmoſphäriſcher Luft an.
II. Die Kompreſſionsperiode: Der Kolben komprimiert das
angeſaugte Gemiſch von Gas und atmoſphäriſcher Luft.
III. Die Arbeitsperiode: Bei der Lage des Kolbens im toten
Punkte erfolgt die Zündung des Gemiſches und der Kolben
wird arbeitsleiſtend zurückgetrieben.
IV. Die Ausblaſeperiode: Der Kolben treibt die Verbrennungs-
und Exploſionsgaſe aus dem Cylinder hinaus.
Zur Ermöglichung dieſes Arbeitsganges, bei welchem das Schwung-
rad während der Perioden I, II und IV die Bewegung des Kolbens zu
bewirken hat, dient ein an der Hinterſeite des Cylinders angeordneter
[Abbildung Fig. 87. Zündvorrichtung von Ottos neuem Motor]
Schieber mit Zündvorrichtung, welcher durch eine mit der Längsachſe
des Motors parallel liegende Steuerungswelle, die ihren Antrieb von der
Schwungradwelle durch Kegelräder empfängt, in Thätigkeit geſetzt wird.
Das Buch der Erfindungen. 8
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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/131>, abgerufen am 06.05.2024.
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